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Institutionalisierte Sicherheit im Agrarsektor

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Oberholzner, F. (2015). Institutionalisierte Sicherheit im Agrarsektor. Die Entwicklung der Hagelversicherung in Deutschland seit der Frühen Neuzeit. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53989-5
Oberholzner, Frank. Institutionalisierte Sicherheit im Agrarsektor: Die Entwicklung der Hagelversicherung in Deutschland seit der Frühen Neuzeit. Duncker & Humblot, 2015. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53989-5
Oberholzner, F (2015): Institutionalisierte Sicherheit im Agrarsektor: Die Entwicklung der Hagelversicherung in Deutschland seit der Frühen Neuzeit, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53989-5

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Institutionalisierte Sicherheit im Agrarsektor

Die Entwicklung der Hagelversicherung in Deutschland seit der Frühen Neuzeit

Oberholzner, Frank

Schriften zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Vol. 87

(2015)

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About The Author

Frank Oberholzner studierte nach einer Bankausbildung an der Ludwig-Maximilians-Universität München Betriebswirtschaftslehre sowie Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Nach dem Examen organisierte er erfolgreich ein unternehmenshistorisches Drittmittelprojekt und war anschließend als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der LMU bei Prof. Dr. Reinhard Spree tätig. Während dieser Zeit absolvierte er einen längeren Forschungsaufenthalt an der London School of Economics. 2011 hat sich Frank Oberholzner an der LMU promoviert. Im Augenblick arbeitet er für eine international tätige Versicherungsgesellschaft in München.

Abstract

Hagelschläge sind im Agrarbereich bis heute ein gravierendes Risiko, wogegen sich zur Absicherung der ökonomischen Folgen um 1800 mit der Hagelversicherung eine neuartige Versicherungssparte herausgebildet hat. Der Autor zeigt, dass diese Innovationen in die Modernisierungsprozesse der Frühen Neuzeit eingebunden war. Er analysiert die Branchenentwicklung mit Hilfe eines versicherungshistorischen Entwicklungsmodells. Dabei wird deutlich, dass die Hagelversicherung ein weiterer Knoten des institutionellen Netzwerkes war, welches das 19. Jahrhundert prägte. Die Studie bietet ein fundiertes Beispiel für die Entstehung einer innovativen Absicherungsstrategie gegenüber Naturgefahren. Sie analysiert darüber hinaus eine wichtige Institution des Agrarbereichs und schließt dadurch Lücken innerhalb der umwelt- und versicherungshistorischen Forschung.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Tabellenverzeichnis 11
Abkürzungsverzeichnis 12
A. Einleitung 15
B. Die Hagelversicherung als Forschungsgegenstand der Umwelt-, Kultur- und Wirtschaftsgeschichte 19
I. Forschungsstand 19
1. Forschungsstand der allgemeinen (Hagel)-Versicherungsgeschichtsschreibung 19
2. Stand der Naturkatastrophenforschung in umwelthistorischer Perspektive 28
II. Forschungsfragen und Aufbau der Arbeit 37
1. Thesen und Fragestellungen 37
2. Aufbau der Studie 39
3. Quellenbasis 41
III. Methodologische und methodische Überlegungen: Die deutsche Hagelversicherung in umwelt-, kultur- und wirtschaftshistorischer Perspektive 42
1. Kultur- und Wirtschaftsgeschichte 42
2. Der Hagel als Naturkatastrophe? 47
3. Strategie der Risikobewältigung: Das Versicherungsprinzip 53
a) Grundlagen 53
b) Rechtsformen 57
c) Exkurs: Risikomanagement vor der Assekuranz 58
4. Hagel als Risiko im Agrarbereich 59
a) Der Hagel 59
b) Kennzeichen der Hagelversicherungsbranche 63
5. Die Neue Institutionenökonomik als Kategorie der Wirtschaftsgeschichte 65
a) Grundprinzipien der Neuen Institutionenökonomik 66
b) Theorie des institutionellen Wandels 71
c) Der Transaktionskostenansatz 74
d) Der Property-Rights-Ansatz 76
e) Das Problem von Informationsasymmetrien: Der Prinzipal-Agenten-Ansatz 78
f) Innovation 81
g) Ein versicherungshistorisches Entwicklungsmodell 85
h) Vertrauen 86
C. Rahmenbedingungen für die Entstehung der deutschen Hagelversicherung 90
I. Vormodernes Risikomanagement im Agrarbereich 90
II. „Zorn Gottes“ versus naturwissenschaftliches Phänomen: Paradigmenwechsel in der Wahrnehmung, Deutung und Bewältigung von Hagelunwettern 95
1. Der Hagel als Gottesstrafe: Straftheologische Paradigmen und Interpretationen 96
a) Beispiele für straftheologische Interpretationen 96
b) Hinweise auf den Verbreitungsgrad der Schriften 110
2. Physikotheologische Ansichten 113
3. Erste naturwissenschaftliche Vorstellungen 119
III. Die Entwicklung der Versicherung bis zur Etablierung der Hagelassekuranz 126
IV. Versicherung als Förderung der „Glückseligkeit“ – die Assekuranz im Kameralismus 129
1. Merkantilismus und Kameralismus 129
2. Kameralismus und Versicherung 133
3. Die Vorschläge zu den landwirtschaftlichen Assekuranzen 139
V. Die Situation im Agrarsektor im 18. Jahrhundert 147
1. Hinführung 147
2. Die Situation im Agrarsektor 148
a) Agrarkonjunktur 151
b) Agrarverfassung 154
3. Agrarmodernisierung und Agrarreformen 157
a) Agrarbewegung und Ökonomische Aufklärung 158
b) Modernisierung der Agrarverfassung 164
c) Ein Zwischenfazit 168
VI. Fazit: Zur Etablierung der Hagelversicherung 169
D. Eine innovative Institution im landwirtschaftlichen Bereich: Die Entwicklung der Hagelversicherungsbranche in Deutschland bis 1918 172
I. Vorläufer und erste Versuche 172
II. Die Befriedigung eines neuen Sicherheitsbedürfnisses: Die Dominanz der Gegenseitigkeitsvereine (bis ca. 1850) 180
1. Vorbemerkungen 180
2. Die Branchengeschichte bis 1853 182
a) Die Entwicklung ausgewählter Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit 182
b) Ein doppelter Anlauf zur Gründung: Die Berliner Hagel-Assekuranz-Gesellschaft 192
c) Die weitere Branchenentwicklung bis 1853 199
d) Ein Zwischenfazit 216
III. Gesteigerte Investitionsfreude und Prozessinnovationen: Das Übergewicht der Kapitalgesellschaften (bis circa 1870) 219
IV. Produkt- und Prozessinnovationen sowie Koexistenz der Rechtsformen – die Hagelversicherung im Kaiserreich 229
1. Ein abermaliger Umschwung – der Wiederaufstieg der Gegenseitigkeitsvereine 229
2. Intensivierung und Schutzzollpolitik – Die Situation der deutschen Landwirtschaft nach Gründung des Kaiserreichs 236
3. Die Branche bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs 242
a) Die Hagelversicherung im Spannungsfeld der Politik 242
b) Die Entwicklung der Branche bis 1918 252
V. Das ‚lange 19. Jahrhundert‘ der deutschen Hagelversicherung – ein Fazit 259
E. Die Lösung des Hagelversicherungsproblems in Süddeutschland 263
I. Rahmenbedingungen 263
II. Die Situation in Bayern 264
1. Die Entwicklung bis 1884 264
2. Das Bayerische Landeshagelversicherungsgesetz von 1884 272
a) Erste Ansätze 272
b) Die Ideen von Matthäus von Jodlbauer und die Entwicklung bis zur Gesetzesvorlage 273
c) Das Hagelversicherungsgesetz von 1884 276
III. Staatsverträge mit Baden und Württemberg: Eine weitere innovative Institution zur Gewährung von Hagelversicherungsschutz 280
1. Die Situation bis ungefähr 1890 280
2. Partnerschaft zwischen Staat und Privatwirtschaft: Die Staatsverträge in Baden und Württemberg 284
F. Zwischen den beiden Weltkriegen: Inflation, Konsolidierung und Extremismus 291
I. Die Zeit der Weimarer Republik 291
1. Die unmittelbare Nachkriegszeit: Verkleinertes Geschäftsgebiet und Währungsverfall 291
2. Exkurs: Ein kostspieliges Experiment – Die Gründung der ‚Norddeutschen Hagel-Versicherungs-Aktiengesellschaft‘ 302
3. Die weitere Branchengeschichte bis 1933 314
II. NS-Musterbetrieb, Kooperation mit dem Regime und erneute Verstaatlichungsgefahr: Die Hagelversicherung während des Dritten Reichs 323
III. Ein Zwischenfazit 337
G. Tiefgreifender Strukturwandel im Agrarbereich: Die Branche nach 1945 339
I. Die unmittelbare Nachkriegszeit 339
II. Ausgewählte Merkmale der Branchenentwicklung bis zur Gegenwart 350
H. Resümee – Die deutsche Hagelversicherung als wirtschaftsgeschichtliches Forschungsthema 359
Anhang 367
Quellen und Literatur 388
I. Ungedruckte Quellen 388
1. Archiv Vereinigte Hagelversicherung (AVH) 388
a) Bestand Ceres (AVH/Bestand Ceres) 388
b) Bestand Leipziger Hagel (AVH/Bestand Leipziger Hagel) 388
c) Einzelne Schriftstücke Kölnische Hagel 388
d) Bestand Norddeutsche Hagelversicherung (AVH/Bestand Norddeutsche Hagel) 389
2. Bestand Bayerisches Hauptstaatsarchiv (BayHStA) 389
3. Bestand Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz 389
4. Bestand Niedersächsisches Landesarchiv – Staatsarchiv Wolfenbüttel 389
5. Bestand Landeshauptarchiv Schwerin 390
6. Bestand Historisches Archiv Köln 390
7. Bestand Stadtarchiv Wasserburg am Inn (StdA Wbg./Inn) 390
8. Bestand Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv 390
9. Bestand Sal. Oppenheim jr. & Cie. Hausarchiv (HBO) 390
10. Bestand Firmenhistorisches Archiv Allianz Versicherungsgesellschaft (FHA) 390
II. Gedruckte Quellen 390
1. Einzelquellen 390
a) Vor 1850 390
b) Nach 1850 394
III. Darstellungen 401
Sachwortverzeichnis 443