Produktsicherheit und staatliche Verantwortung
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Produktsicherheit und staatliche Verantwortung
Das normative Leitbild des Produktsicherheitsgesetzes
Tübinger Schriften zum internationalen und europäischen Recht, Vol. 99
(2015)
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About The Author
Dörte Gauger wurde 1983 in Sindelfingen bei Stuttgart geboren. Sie studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Tübingen und Aix en Provence. Nach Erwerb der Maîtrise en Droit in 2007 und des Ersten Staatsexamens in 2009 absolvierte sie ihr Referendariat im Landgerichtsbezirk Stuttgart mit einer Auslandsstation in Shanghai. Das Zweite Staatsexamen legte sie 2011 ab. Seitdem ist sie als Rechtsanwältin im Bereich Öffentliches Recht in einer überörtlichen Wirtschaftskanzlei in Stuttgart tätig. Promoviert wurde sie im Jahre 2014 an der Universität Tübingen unter der Betreuung von Prof. Dr. Martin Nettesheim.Abstract
Das Werk untersucht das staatliche Rollenverständnis des zum 1. Dezember 2011 in Kraft getretenen Produktsicherheitsgesetzes (ProdSG). Nach einer einleitenden Darstellung der historischen Hintergründe und der Entwicklung des allgemeinen Produktsicherheitsrechts setzt sich die Autorin im Detail mit den produktsicherheitsgesetzlichen Steuerungselementen auseinander. Einem akteursbezogenen Ansatz folgend klassifiziert sie diese jeweils nach ihrer Zugehörigkeit zur privaten oder staatlichen Verantwortungssphäre. Hierauf basierend bestimmt sie das normative Leitbild des ProdSG, dessen praktische Umsetzung sie sodann anhand der Marktüberwachungspraxis reflektiert. Die Darstellung schließt mit einer kritischen Würdigung des Produktsicherheits- und Marktüberwachungspakets der Europäischen Union, das eine weitere Etappe der Rechtsentwicklung auf dem Gebiet der Product Compliance eingeleitet hat.The last century witnessed a fundamental transformation of the role of the state with regard to product safety. This book examines the processes that led to the state's sharply increasing influence and responsibilities culminating in the adoption of the German Product Safety Act on December 1, 2011. Particular attention is given to the increasing influence of EU law. Dörte Gauger addresses the instruments of control legislators employ to guarantee product safety and delineates the actions of the players involved to classify the requirements laid down in product safety law, distinguishing between the supervision of the state and the responsibility of private entities. As a result, she is able to identify the normative paradigm of the German Product Safety Act and to examine, in a subsequent step, the practical implementation of this paradigm through the example of the market surveillance practices of the Federal State of Baden-Württemberg. The book concludes with a critical assessment of the European Union's impact on product safety and market surveillance provisions, which initiated a new stage in product compliance.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsübersicht | 9 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 21 | ||
Einleitung | 31 | ||
A. Gegenstand und Anlass der Untersuchung | 31 | ||
B. Zielsetzung und Gang der Untersuchung | 34 | ||
Kapitel 1: Historische Grundlagen: Vom technischen Arbeitsschutz zu einem harmonisierten System des „vorgreifenden Gefahrenschutzes“ | 38 | ||
A. Der technische Arbeitsschutz als Ursprung des Produktsicherheitsrechts | 38 | ||
I. Entstehung des betrieblichen Arbeitsschutzes als Folge der Industrialisierung | 38 | ||
II. Aufgabenstellung für das 20. Jahrhundert | 41 | ||
III. Erfolgloses Drängen auf technische Schutzgesetze | 42 | ||
1. Scheitern nationaler Gesetzesinitiativen am Widerstand der Wirtschaft | 42 | ||
2. Reaktionslose Empfehlung Nr. 32 der Internationalen Arbeitsorganisation | 44 | ||
B. Geburtsstunde des nationalen und europäischen Produktsicherheitsrechts | 45 | ||
I. Zunehmender Druck seitens der Internationalen Arbeitsorganisation | 45 | ||
II. Gesetz über technische Arbeitsmittel von 1968 | 46 | ||
1. Hintergrund und Bedeutung | 46 | ||
2. Spezifische Regelungsgegenstände | 48 | ||
a) Ausschließliche Inanspruchnahme der Hersteller und Einführer | 48 | ||
b) Flexibilität durch Generalklausel des § 3 Abs. 1 TechArbmG | 49 | ||
c) Hinzutreten des Verbraucherschutzes als weiteres Ziel | 51 | ||
3. Novellen der Jahre 1974 und 1979 | 52 | ||
III. Beweg- und Hintergründe für ein Tätigwerden des europäischen Gesetzgebers | 54 | ||
1. Verwirklichung des Binnenmarktes als treibende Kraft | 54 | ||
a) Produktsicherheitsrechtliche Bedeutung der Warenverkehrsfreiheit | 54 | ||
b) Ansätze zur Beseitigung nicht-tarifärer Handelshemmnisse | 57 | ||
aa) „Old Approach“ und „Neue Strategie“ | 57 | ||
bb) Fortentwicklung der „Neuen Strategie“ zum „Neuen Konzept“ | 59 | ||
aa) Hinzutreten des „Gesamtkonzepts“ | 62 | ||
c) Schaffung eines nationalen Rechtsrahmens | 64 | ||
2. Verbraucherschutz als Anstoß zur horizontalen Harmonisierung | 66 | ||
a) Anfänge des sicherheitsbezogenen Verbraucherschutzes in Europa | 66 | ||
b) Richtlinien über die allgemeine Produktsicherheit | 68 | ||
aa) Richtlinie 92/59/EWG: Einführung eines horizontalen Ansatzes | 68 | ||
bb) Richtlinie 2001/95/EG: Effektivierung des Schutzkonzepts | 71 | ||
C. Forcierung des produktsicherheitsrechtlichen Systems | 73 | ||
I. Stärkung der Überwachung als omnipräsentes Anliegen | 73 | ||
II. Konzeptionelle Fortentwicklung durch den „New Legislative Framework“ | 76 | ||
1. Beschluss 768/2008/EG: Rechtsrahmen für Produktvermarktung | 78 | ||
2. Verordnung 765/2008: Rechtsrahmen für Akkreditierung und Marktaufsicht | 79 | ||
3. „Doppelte“ Umsetzungsentscheidung des deutschen Gesetzgebers | 81 | ||
D. Schlussfolgerung und These | 82 | ||
Kapitel 2: Sphärische Betrachtung des Produktsicherheitsgesetzes zur Ermittlung privater und staatlicher Elemente | 84 | ||
A. Ausgangsszenario zur Bestimmung eines Staatsverständnisses | 84 | ||
I. Produktsicherheitsgesetz als Bühne staatlicher und privater Protagonisten | 84 | ||
II. Konkretisierung des untersuchungsgegenständlichen Sphärenverständnisses | 86 | ||
B. Elemente der privaten Verantwortungssphäre | 88 | ||
I. Der Regelungsrahmen: Umfassende Steuerung des Produktvertriebs | 88 | ||
1. Tätigkeitsbezogene Betrachtung: Erfassung aller Vertriebshandlungen | 88 | ||
a) Bereitstellen auf dem Markt | 89 | ||
b) Ausstellen und Inbetriebnahme | 93 | ||
2. Adressatenbezogene Betrachtung: Verpflichtung aller bereitstellenden Akteure | 95 | ||
a) Überblick über die Wirtschaftsakteure | 95 | ||
b) Bedeutung der Akteursdefinitionen im Gesamtgefüge | 98 | ||
II. Pflicht zur Bereitstellung und Inbetriebnahme rundum „sicherer“ Produkte | 99 | ||
1. Überblick über das Anforderungsprofil des § 3 ProdSG | 99 | ||
2. Sicherheitsanforderungen des § 3 Abs. 1 ProdSG | 100 | ||
a) Systematik und Einzelelemente | 100 | ||
aa) Kombination aus Kettenverweisung und Generalklausel | 100 | ||
bb) Rechtliche Bedeutung der „Doppelung“ von Generalklauseln | 101 | ||
b) Pflichtenkatalog infolge der Verweisung des § 3 Abs. 1 Nr. 1 ProdSG | 104 | ||
aa) Identifizierung einschlägiger Produktsicherheitsverordnungen | 104 | ||
bb) Pflicht zur Erfüllung materieller Sicherheitsanforderungen | 106 | ||
cc) Pflicht zur Erfüllung formeller Anforderungen | 109 | ||
(1) Ausstellung der EG-Konformitätserklärung | 109 | ||
(2) Anbringung der CE-Kennzeichnung | 114 | ||
(3) Pflicht zur Information, Dokumentation, Kennzeichnung | 118 | ||
3. Generalklauseln: Gefährdungsermittlung in allen Produktbereichen | 120 | ||
a) Gefährdungs- und Gefahrenbegriff im ProdSG | 121 | ||
b) Ausschluss tolerierbarer Restrisiken mittels Bagatellgrenze | 124 | ||
c) Rahmenparameter der Gefährdungsbeurteilung | 127 | ||
aa) Bestimmungsgemäße Produktverwendung | 127 | ||
bb) Vernünftigerweise vorhersehbare Verwendung | 130 | ||
d) Umfassende Sicherheit innerhalb des gezeichneten Rahmens | 133 | ||
4. Technische Normung als Mittel zur Pflichtenverlagerung und -konkretisierung | 134 | ||
a) Normverweisung als typisches Instrument des Sicherheitsrechts | 135 | ||
b) Bedeutung technischer Spezifikationen im allgemeinen Produktsicherheitsrecht | 138 | ||
aa) Rolle der Normung im Bereich europäischer Harmonisierung | 138 | ||
(1) Hintergrund des Normverweisungsmodells | 138 | ||
(2) Organisation der Normung auf europäischer Ebene | 139 | ||
(3) Mechanismen der Normung im „Neuen Konzept“ | 142 | ||
(a) Normungsverfahren | 142 | ||
(b) Konformitätsvermutung | 144 | ||
(4) Normverweisung im horizontal harmonisierten Bereich | 147 | ||
bb) Normverweisung im nationalen Produktbereich | 147 | ||
c) „Bestandskraft“ produktspezifischer Normung | 149 | ||
d) Im Ergebnis: „Doppelte Entlastung“ des Herstellers | 150 | ||
5. Das im Wege der Produktgestaltung zu gewährleistende Schutzniveau | 153 | ||
a) Umschreibung von Schutzniveaus im deutschen Recht | 155 | ||
b) Produktsicherheitsgesetzliche Schutzniveaus | 156 | ||
aa) Schutzniveau im vertikal harmonisierten Produktbereich | 156 | ||
(1) Vorrangige Maßgeblichkeit der Normung | 156 | ||
(2) Uneinheitliches Bild der Richtlinien im Übrigen | 157 | ||
(a) Impulse der Harmonisierungsrichtlinien? | 158 | ||
(b) Rückschlüsse aus der Normung? | 160 | ||
(3) Stellungnahme | 162 | ||
(4) Folgen für das herstellerische Pflichtenregime | 163 | ||
bb) Schutzniveau der sonstigen Produktbereiche | 165 | ||
c) Technische und wirtschaftliche Vorbehalte | 166 | ||
d) Existenz eines Grundsatzes der „Konstruktion vor Instruktion“? | 169 | ||
6. Zeitliche Dimension der Pflicht zur Bereitstellung eines sicheren Produkts | 171 | ||
a) Beurteilungszeitpunkt für Sicherheitsanforderungen | 172 | ||
b) Stellungnahme und Folgen für etwaige Nachrüstungspflichten | 174 | ||
III. Spezifische Anforderungen an und in Bezug auf Verbraucherprodukte | 175 | ||
1. Verbraucherproduktbegriff | 176 | ||
a) Bestimmungsrecht des Herstellers | 177 | ||
b) Nach vernünftigem Ermessen vorhersehbare Verbrauchernutzung | 178 | ||
2. Spezifisches Pflichtenregime | 179 | ||
a) Produktbezogene Hinweis- und Kennzeichnungspflichten | 180 | ||
aa) Erteilung von Risikohinweisen | 180 | ||
bb) Eindeutige Produktkennzeichnung | 182 | ||
b) Marktbezogene Organisations-, Beobachtungs- und Meldepflichten | 183 | ||
aa) Betriebsinternes Gefahrenmanagementsystem | 184 | ||
bb) Stichproben und Beschwerdeprüfung | 185 | ||
c) Unterrichtungspflicht gegenüber der Marktaufsicht | 187 | ||
C. Das „Zwitter-Element“ des ProdSG: Beteiligung unabhängiger Stellen | 189 | ||
I. Erfordernis der Konformitätsbewertung im vertikal harmonisierten Produktbereich | 190 | ||
1. Bedeutung und Anwendungsbereich | 190 | ||
2. Die Konformitätsbewertung nach Beschluss Nr. 768/2008/EG | 191 | ||
a) Aktuelle Koexistenz zweier modularer Konzepte | 191 | ||
b) Differenzierung zwischen Haupt- und Teilmodulen | 192 | ||
c) Bewertungselemente der Entwurfs- und Fertigungsphase | 193 | ||
aa) Elemente der Entwurfsphase | 193 | ||
bb) Elemente der Fertigungsphase | 194 | ||
d) Schlussfolgerungen für die Verantwortungsteilung | 194 | ||
3. Aspekte der Verantwortungsteilung | 196 | ||
a) Funktionale Betrachtung: Die Beteiligung notifizierter Stellen | 196 | ||
aa) Einordnung der notifizierten Stelle in die Konformitätsbewertung | 196 | ||
(1) Abstrakte Stellung | 197 | ||
(2) Konkrete Bedeutung | 199 | ||
bb) Rechtsnatur des Tätigwerdens notifizierter Stellen | 199 | ||
(1) Vorüberlegungen zur rechtlichen Qualifizierung | 200 | ||
(2) Gesetzliche Entsprechung rechtlicher Weichenstellungen | 202 | ||
cc) Gleichwohl: Zurechnung zur staatlichen Sphäre | 206 | ||
dd) Einordnung akkreditierter interner Stellen | 208 | ||
b) Inhaltliche Betrachtung: Innenpflichten am Beispiel Qualitätssicherung | 210 | ||
aa) Gegenstand der Qualitätssicherung | 210 | ||
bb) Inhaltliche Konkretisierung durch Normung | 211 | ||
4. Zusammenfassung und abschließende Betrachtung | 214 | ||
II. „Geprüfte Sicherheit“ auf freiwilliger Basis: Recht zur Anbringung des GS-Zeichens | 215 | ||
1. Aussagegehalt, Anwendungsbereich und Kriterien des GS-Zeichens | 215 | ||
2. Stellung der GS-Stellen im Gesamtgefüge | 218 | ||
a) Rechtsnatur der Prüftätigkeit | 218 | ||
b) System komplettierender Inpflichtnahme von GS-Stelle und Hersteller | 220 | ||
c) Funktion „Geprüfter Sicherheit“ im gesetzlichen System | 222 | ||
D. Staatlicher Vollzug des ProdSG: Marktüberwachung „im weiteren Sinne“ | 223 | ||
I. Marktüberwachung: Rahmen für proaktives und reaktives Vorgehen | 223 | ||
1. Konzeptioneller Ansatz: Handeln auf Basis eines Überwachungskonzepts | 226 | ||
a) Überwachungskonzept als Grundlage proaktiven Tätigwerdens | 226 | ||
b) Programme als Rahmen proaktiven Tätigwerdens | 228 | ||
c) Vorgehensweise und Befugnisse bei proaktivem Tätigwerden | 229 | ||
aa) Aufgabenspektrum bei proaktiver Überwachung | 229 | ||
bb) Handlungs- und Ermittlungsbefugnisse des § 28 ProdSG | 231 | ||
(1) Handlungsbefugnisse und gegenständliche Unterstützung | 232 | ||
(2) Informationsrechte | 234 | ||
2. Korrektiver Ansatz: Abgesicherte Eigenkorrektur der Wirtschaft | 235 | ||
a) Generalklausel des § 26 Abs. 2 Satz 1 ProdSG | 235 | ||
aa) Erfordernis eines „begründeten Verdachts“ auf Tatbestandsseite | 236 | ||
bb) Auswahlermessen auf Rechtsfolgenseite | 238 | ||
cc) Störer- und Nichtstörer als potentielle Verfügungsadressaten | 240 | ||
b) Rechtliche und faktische Bedeutung freiwilliger Korrekturmaßnahmen | 241 | ||
aa) Vorrang freiwilliger Maßnahmen | 241 | ||
bb) Relevanz von Freiwilligkeit bei „ernster Gefahr“ | 243 | ||
II. Eng geflochtenes System gegenseitiger Unterstützungs- und Informationsstrukturen | 245 | ||
1. Verpflichtung zur interbehördlichen Information und Unterstützung | 245 | ||
2. Kanalisierte Informationsverbreitung gegenüber Öffentlichkeit und Behörden | 247 | ||
a) Transparenz durch Information der Öffentlichkeit auf nationaler Ebene | 247 | ||
b) Strukturen der Informationsverbreitung über Staatsgrenzen hinweg | 249 | ||
aa) Schutzklauselverfahren im vertikal harmonisierten Bereich | 249 | ||
bb) Unionsweite Kommunikation innerhalb des RAPEX-Systems | 252 | ||
(1) Informations- und Veröffentlichungstool für ernste Risiken | 252 | ||
(a) Risikobewertung zur Ermittlung des Risikogrades | 252 | ||
(b) Umgang mit RAPEX-Meldungen | 257 | ||
(2) Weitere RAPEX-Anwendungen | 260 | ||
cc) „Sofortmaßnahmen“ und Exportverbot bei ernsten Risiken | 262 | ||
c) Interbehördliche Vernetzung mittels ICSMS | 263 | ||
3. Zusammenarbeit der Marktüberwachungs- und Zollbehörden | 265 | ||
III. Sanktionierung bestimmter Verstöße als Verwaltungs- und Kriminalunrecht | 268 | ||
1. Überblick über das Sanktionssystem | 268 | ||
2. § 39 ProdSG: Produktsicherheitsspezifisches Ordnungswidrigkeitenrecht | 268 | ||
a) Allgemeines | 268 | ||
b) Schutzrichtungen des Bußgeldkatalogs | 269 | ||
aa) Gehemmte Ahndung der Missachtung von Produktanforderungen | 269 | ||
bb) Stärkung der Marktüberwachungsbefugnisse | 270 | ||
c) Einordnung des Bußgeldrahmens | 271 | ||
3. § 40 ProdSG: Produktsicherheitsspezifisches Nebenstrafrecht | 272 | ||
a) Allgemeines | 272 | ||
b) Strafqualifizierende Merkmale | 273 | ||
4. Weitergehende Tragweite des Sanktionssystems durch hinzutretende Hebel | 275 | ||
a) Ausgangspunkt: Beschränkter Kreis unmittelbarer Normadressaten | 275 | ||
b) Sanktionsrechtliche Instrumente der Haftungserweiterung | 276 | ||
aa) Erstreckung des Täterkreises auf Organ- und Leitungsebene | 276 | ||
bb) Haftung für Zuwiderhandlungen Dritter | 277 | ||
cc) Unternehmensbebußung | 278 | ||
dd) Gewinnabschöpfung | 279 | ||
Kapitel 3: Das normative Leitbild des Produktsicherheitsgesetzes als Konkretisierung staatlicher Gewährleistungsverantwortung | 281 | ||
A. Beschreibung staatlicher Rollenverständnisse mittels Staatsbilder | 281 | ||
I. Gegenstand und Funktion von Staatsbildern | 281 | ||
II. Leitbild des Produktsicherheitsgesetzes: Abbild, Inbild, Zielkonzeption | 283 | ||
B. Maßstab zur Bestimmung des produktsicherheitsgesetzlichen Leitbildes | 285 | ||
I. Beschreibung staatlicher Tätigkeitsbeiträge mittels Verantwortungskategorien | 286 | ||
1. Verantwortungsmodell zur Bestimmung von Leistungstiefe | 286 | ||
2. Produktsicherheitsrechtliche Regulierung als zu konkretisierende Steuerung | 290 | ||
a) Merkmale staatlicher Gewährleistungsverantwortung | 290 | ||
b) Übertragung auf das Produktsicherheitsgesetz | 293 | ||
II. Verantwortung als taugliches Instrument zur weitergehenden Konkretisierung | 294 | ||
1. Variabilität des Verantwortungsbegriffs | 294 | ||
2. Verantwortung als polysemer Untersuchungsbegriff | 297 | ||
C. Leitbildbestimmung auf Basis von Verantwortungsbausteinen | 298 | ||
I. Bausteine des produktsicherheitsgesetzlichen Verantwortungssystems | 299 | ||
1. Elementare Verantwortungen der privaten Sphäre | 299 | ||
a) In erster Linie: Umfassende Gestaltungsverantwortung des Herstellers | 299 | ||
aa) Materielle Gestaltungsverantwortung | 299 | ||
bb) Formelle Gestaltungsverantwortung | 301 | ||
b) Herstellerische Umsetzungs- und Einstandsverantwortung | 302 | ||
c) Teilaspekte der Gestaltung und flankierende Verantwortungen | 302 | ||
aa) Beobachtungs- und Evaluationsverantwortung | 303 | ||
bb) Interne Organisationsverantwortung | 303 | ||
cc) Subsumptions-, Einschätzungs- und Bewertungsverantwortung | 304 | ||
2. Elementare Verantwortungen der staatlichen Sphäre | 306 | ||
a) Informationsverantwortung | 306 | ||
aa) Informationsgewinnungsverantwortung | 307 | ||
bb) Informationsweitergabeverantwortung | 308 | ||
cc) Zwischenergebnis | 309 | ||
b) Kontrollverantwortung | 310 | ||
aa) Systematisierte Aufdeckungsverantwortung | 310 | ||
bb) Reservierte Korrekturverantwortung | 311 | ||
c) Komplettierende Sanktionsverantwortung | 312 | ||
d) Einschätzungs- und Bewertungsverantwortung | 313 | ||
e) Entlastende Überprüfungsverantwortung | 314 | ||
II. Zusammen- und Rückführung der Bausteine auf das Bezugsobjekt Staat | 314 | ||
Kapitel 4: Die Handhabung des ProdSG in der Praxis: Reflexion oder Refutation des normativen Leitbildes im Rahmen staatlicher Marktüberwachungsmechanismen? | 318 | ||
A. Bewertungsgegenstand und -grundlage | 318 | ||
I. Fokussierung auf die genuin staatlichen Verantwortungsbereiche des ProdSG | 319 | ||
II. Konsultierte Informationsquellen | 320 | ||
1. Gespräche mit Behörden | 320 | ||
a) Die baden-württembergische Marktüberwachung als Referenzaufsicht | 320 | ||
aa) Strukturelle Gründe für die Wahl als Referenzbundesland | 320 | ||
bb) Aktuelle Entwicklungen und Organisation | 321 | ||
cc) Gesprächsgegenstände | 324 | ||
b) Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin als nationale Schaltstelle | 325 | ||
2. Sonstige Quellen | 325 | ||
3. Nachfolgende Handhabung von Quellennachweisen | 327 | ||
B. Abgleich Praxiserkenntnisse mit dem normativen Leitbild: Der Staat als … | 327 | ||
I. … synergetischer Protagonist? Zu Vorgängen der Informationsmultiplikation | 328 | ||
1. Veranlassungskategorien und Erkenntnisquellen der Marktüberwachung | 328 | ||
2. Informationsflüsse | 330 | ||
a) Die praktische Bedeutung des RAPEX-Systems | 330 | ||
aa) Nutzungsintensität | 330 | ||
bb) Einbindung in die Überwachungsorganisation und -tätigkeit | 334 | ||
(1) Handhabung seitens der Bundesanstalt für Arbeitssicherheit und Arbeitsmedizin | 334 | ||
(2) Handhabung seitens der Marktüberwachungsbehörden | 336 | ||
b) Meldungen im Rahmen des Schutzklauselverfahrens | 338 | ||
c) ICSMS und sonstige marktüberwachungsbehördliche Kooperation | 339 | ||
d) Zusammenarbeit zwischen Marktaufsicht und Zoll | 341 | ||
e) Teilhabe der Öffentlichkeit an Produktinformationen | 343 | ||
II. … als lauernder Protagonist? Zur Bedeutung privater Eigeninitiative | 345 | ||
III. … als „Demandeur“? Zur Dosierung der Überwachung und Sanktionierung | 348 | ||
1. Proaktive Marktüberwachung | 348 | ||
2. Korrektives Einschreiten | 351 | ||
a) Ergreifen behördlicher Korrekturmaßnahmen | 351 | ||
b) Behördlicher Umgang mit Risikobewertungen | 352 | ||
3. Praktische Relevanz der Sanktionsmöglichkeiten gemäß §§ 39, 40 ProdSG | 354 | ||
C. Schlussfolgerungen | 356 | ||
I. Resümee aus der Praxisbetrachtung | 357 | ||
1. Tatsächliches „Wirken“ der produktsicherheitsgesetzlichen Elemente | 357 | ||
2. Sorgfalts- und Effektivitätsbestreben innerhalb der Marktüberwachungspraxis | 359 | ||
II. Behördliche Dienstleistungsmentalität als ergänzender Aspekt | 361 | ||
III. Abschließende Stellungnahme | 363 | ||
Kapitel 5: Ausblick: Fortentwicklung und Novellierung des europäischen Ansatzes durch ein Produktsicherheits- und Marktüberwachungspaket | 365 | ||
A. Wesentliche Rechtsänderungen auf Grundlage ndes Kommissionsentwurfs | 368 | ||
I. VpVO: Vervollständigung des bisherigen Rahmens für Verbraucherprodukte | 368 | ||
1. Hintergrund und Anwendungsbereich | 368 | ||
2. Konzeptionelle Übernahmen und Änderungen | 369 | ||
3. Inhaltliche Neufassung und Erweiterung des Pflichtenregimes | 372 | ||
a) Erweiterung der formellen Produktanforderungen | 372 | ||
aa) Optimierung der Rückverfolgbarkeit | 372 | ||
aa) Implementierung einer Dokumentationspflicht | 375 | ||
b) Erweiterung des Pflichtenkatalogs der Wirtschaftsakteure im Übrigen | 376 | ||
II. MüVO: Zusammenführung und Stärkung der Überwachungsvorschriften | 378 | ||
1. Hintergrund und Anwendungsbereich | 378 | ||
2. Intensivierung bewährter Marktüberwachungsinstrumente | 380 | ||
a) Betonung der behördlichen Kooperation mit den Wirtschaftsakteuren | 380 | ||
b) Befugniserweiterung der Kommission | 381 | ||
c) Verzahnung und Intensivierung der Informationsmechanismen | 383 | ||
d) Aspekte einer Institutionalisierung unter europäischem Einfluss | 384 | ||
B. Zentrale Neuerungen seitens des Europäischen Parlaments | 386 | ||
I. Ausgestaltungen und Optimierungen im Hinblick auf bekannte Elemente | 386 | ||
II. Neue Begriffe und sonstige Forcierung der Aufsicht | 388 | ||
III. Institutionelle Neuerungen mit Aufklärungs- und Informationsbezug | 390 | ||
C. Schlussbetrachtungen | 391 | ||
I. Zusammenfassung | 391 | ||
II. Schlussfolgerungen für das künftige staatliche Rollenverständnis | 393 | ||
III. Kein Ende des Optimierungsbestrebens in Sicht? | 394 | ||
Zusammenfassung der Ergebnisse | 396 | ||
Literaturverzeichnis | 401 | ||
Sachwortverzeichnis | 430 |