Markt und Verantwortung
BOOK
Cite BOOK
Style
Format
Markt und Verantwortung
Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven
Editors: Aufderheide, Detlef | Dabrowski, Martin
Volkswirtschaftliche Schriften, Vol. 567
(2015)
Additional Information
Book Details
Pricing
About The Author
Prof. Dr. habil. Detlef Aufderheide; Business Ethics and Strategic Management, School of International Business, Hochschule Bremen. Studium der Volkswirtschaftslehre und der Rechtswissenschaften in Bielefeld, Göttingen und Münster. Diplom-Volkswirt. Promotion zu einem wirtschafts- und unternehmensethischen Thema (im Verlag Duncker & Humblot erschienen). Habilitation zum Thema Wettbewerb durch Regulierung netzgebundener Energieversorgung. Zahlreiche Publikationen zur Wirtschafts- und Unternehmensethik. Herausgeber der Reihe »Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven« (zusammen mit Martin Dabrowski), die im Verlag Duncker & Humblot erscheint.Dr. Martin Dabrowski; Studium der Volkswirtschaftslehre und der Politikwissenschaft an der Universität Münster. Diplom-Volkswirt. Promotion zu einem wirtschafts- und sozialethischen Thema. Er arbeitet seit 1994 als Dozent in der katholisch-sozialen Akademie Franz Hitze Haus und leitet dort den Fachbereich »Wirtschaft, Sozialethik, Medien«. Herausgeber der Reihe »Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven« (zusammen mit Martin Dabrowski), die im Verlag Duncker & Humblot erscheint.Abstract
Es lässt sich nicht leugnen: In der Wahrnehmung vieler Menschen entziehen Märkte ausgerechnet den Ärmsten der Armen die Lebensgrundlage. Rohstoffbörsen und die energetische Verwendung von Lebensmitteln sind nur zwei Beispiele von vielen. Und auf Finanzmärkten hat die skrupellose Manipulation vermeintlich objektiver Leitzinssätze sogar hartgesottene Beobachter erschüttert und die Skepsis gegenüber Märkten verschärft. Dies wirft zugleich ein hartes Schlaglicht auf eine schwelende Grundsatzfrage: In Forschung und Praxis bleibt es bemerkenswert umstritten oder sogar völlig unklar, inwiefern gewinnorientierte Unternehmen in ihrem Handeln eigentlich Verantwortung für Dritte übernehmen bzw. übernehmen sollen. Lernt man nicht im Studium der Ökonomik, dass die Marktverantwortung eines Unternehmens in der Gewinnmaximierung liege? Vielleicht mit dem Zusatz »koste es, was es wolle«? Andererseits gilt immer noch das ethische Leitmotiv, wonach die Wirtschaft den Menschen zu dienen habe und nicht umgekehrt: Sollten deshalb die Gewinne gerade nicht im Vordergrund stehen? Und wie steht es eigentlich, gewissermaßen auf der anderen Marktseite, um Konsumentenethik und Konsumentenverantwortung? Der nunmehr vorliegende Sammelband geht diesen und weiteren spannenden Fragen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen und praktischen Perspektiven nach - zum Teil grundlegend, zum Teil mit Bezug zu ausgewählten Märkten.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Dirk Sauerland: Marktverantwortung des Staates und der Politik | 11 | ||
I. Vorbemerkungen | 11 | ||
II. Marktverantwortung aus Sicht der Ordnungsökonomik: Theorie | 12 | ||
1. Das Subsidiaritätsprinzip als ordnungsökonomisches Gemeinwohlprinzip | 13 | ||
2. Die Grundlogik der Sozialen Marktwirtschaft | 15 | ||
3. Die Logik der Allokation in der Sozialen Marktwirtschaft | 17 | ||
4. Die Logik der (Re-)Distribution in der Sozialen Marktwirtschaft | 21 | ||
5. Die Bedeutung von Gerechtigkeit in der Sozialen Marktwirtschaft | 24 | ||
6. Zwischenergebnis: Marktverantwortung in der Sozialen Marktwirtschaft | 26 | ||
III. Marktverantwortung aus Sicht der (Wahl-)Bürger und Politiker: Empirie | 28 | ||
1. Marktverantwortung aus Sicht der (Wahl-)Bürger | 28 | ||
2. Marktverantwortung aus Sicht von Politikern | 31 | ||
IV. Fazit | 32 | ||
Literatur | 33 | ||
Werner Lachmann: Marktverantwortung des Staates in einer dynamischen Weltwirtschaft – Korreferat zu Dirk Sauerland – | 37 | ||
I. Verhältnis von Demokratie und Markt? | 39 | ||
II. Wettbewerbsleitbild in einer Sozialen Marktwirtschaft | 40 | ||
III. Probleme meritorischer Güter | 40 | ||
IV. Ergänzung von Euckenschen Prinzipien der Wirtschaftspolitik | 42 | ||
V. Aufgaben des Staates bei zunehmender Globalisierung und Verschuldung | 43 | ||
VI. Kann die Sozialpolitik in das Marktmodell integriert werden? | 45 | ||
VII. Konsensbegründung für die Sozialpolitik | 45 | ||
VIII. Fazit | 46 | ||
Literatur | 46 | ||
Rüdiger Wilhelmi: Marktverantwortung im europäischen Kapitalmarktrecht – Korreferat zu Dirk Sauerland – | 47 | ||
I. Einleitung | 47 | ||
II. Entwicklungslinien der Regulierung des europäischen Kapitalmarktes | 47 | ||
1. Segré-Bericht (1966) | 48 | ||
2. Weißbuch „Vollendung des Binnenmarktes“ (1985) | 48 | ||
3. Aktionsplan für Finanzdienstleistungen/Lamfalussy-Bericht (1999–2005) | 49 | ||
4. Weißbuch zur Finanzdienstleistungspolitik für die Jahre 2005–2010 (2005–2007) | 49 | ||
5. Reaktionen auf die Finanzmarktkrise/de Larosière-Bericht (2007 bis heute) | 50 | ||
III. Schlussfolgerungen | 51 | ||
Literatur | 54 | ||
Detlef Aufderheide: Zur Debatte um die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen: Ist die CSR-Bewegung Teil der Lösung oder Teil des Problems? | 57 | ||
I. Die Ausgangslage: Kapitalismus unter Belagerung und Beschuss | 57 | ||
II. Marktradikale – marktnaive? – Antworten | 61 | ||
III. Die Antwort der CSR-Bewegung | 62 | ||
IV. Altes (und Neues?) vom ‚Buhmann‘ (vom ‚Bogeyman‘) der CSR-Bewegung | 64 | ||
V. Der umstrittene Artikel: einmal nicht als Quelle der naiven Zustimmung oder reflexhaften Ablehnung, sondern als Reflexionsfläche und ‚Checkliste zur CSR-Qualitätssicherung‘ | 67 | ||
1. Das Geld anderer Leute ... | 68 | ||
2. Gewinn: Leistung für die Gesellschaft oder Gegenleistung der Gesellschaft? | 72 | ||
3. Pflicht vor Kür | 76 | ||
4. CSR – Auch altruistisch motiviert oder „doch nur eigennützig”? | 77 | ||
5. Vom Schuster und den Leisten | 80 | ||
6. Die Machtfrage, erneut betrachtet | 82 | ||
VI. Schlussbemerkung | 83 | ||
Literatur | 83 | ||
Thomas Hajduk: Bei Friedman nichts Neues: Anmerkungen zu einem falsch verstandenen Klassiker der CSR-Diskussion – Korreferat zu Detlef Aufderheide – | 89 | ||
I. Einleitung | 89 | ||
II. Die Friedman-Doktrin: ein Beitrag zur Systemfrage | 91 | ||
1. Äußere Quellenkritik | 91 | ||
2. Innere Quellenkritik | 93 | ||
III. Fazit: Caveat emptor | 95 | ||
Literatur | 97 | ||
Elmar Nass: Unternehmensverantwortung in der Sozialen Marktwirtschaft – Korreferat zu Detlef Aufderheide – | 99 | ||
I. Intuition allein genügt nicht | 99 | ||
II. Referenz ist die Soziale Marktwirtschaft | 101 | ||
III. Wertbasis ist das Menschenbild | 103 | ||
IV. Sinn begründet die Systematik | 104 | ||
Literatur | 106 | ||
Arnd Küppers / Peter Schallenberg: Marktverantwortung von Konsumenten – grundsätzliche ethische Überlegungen | 107 | ||
I. Marktverantwortung des Einzelnen – vormoderne und neuzeitliche Sichtweisen | 109 | ||
1. Fraglose Verantwortung in der Vormoderne | 110 | ||
a) Antike Wirtschaftsethik | 110 | ||
b) Scholastische Wirtschaftsethik | 112 | ||
2. Ordnungspolitische Exkulpation der Verbraucher in der Moderne | 114 | ||
3. Kritik einer rein institutionenethischen Perspektive | 118 | ||
II. Ansätze zu einer Ethik des Konsums | 120 | ||
1. Konsum unter der Perspektive der Gerechtigkeit | 123 | ||
2. Konsum unter der Perspektive einer Ethik des guten Lebens | 127 | ||
III. Ergebnisse und Zusammenfassung | 132 | ||
Literatur | 135 | ||
Katharina Klein: Von der Begründung zur Implementierung einer Ethik des Konsums – Korreferat zu Arnd Küppers und Peter Schallenberg – | 139 | ||
I. Zur Entwicklung des Menschenbilds | 140 | ||
II. Zum Handlungsspielraum von Konsumenten | 141 | ||
III. Notizen zur Implementierung einer Ethik des Konsums | 143 | ||
1. Die konsumethischen Normen betreffend | 144 | ||
a) Fehlendes moralisches Interesse | 144 | ||
b) Informationsasymmetrien | 145 | ||
c) Die Wichtigkeit der Ausgestaltung der Rahmenordnung | 145 | ||
2. Den praktischen Bedürfnisdiskurs betreffend | 146 | ||
a) Unzureichende Bedürfnisreflexion | 146 | ||
b) Die konkrete Ausgestaltung des praktischen Bedürfnisdiskurses | 146 | ||
c) Individueller Schwellenwert als Orientierunghilfe | 147 | ||
IV. Fazit und Ausblick: Was bleibt zu tun? | 147 | ||
Literatur | 149 | ||
Eric Christian Meyer: Marktverantwortung von Konsumenten – Eine ökonomische Einordnung – Korreferat zu Arnd Küppers und Peter Schallenberg – | 151 | ||
I. Einleitung | 151 | ||
II. Kritikpunkte | 151 | ||
1. Regelebene als Ort der Marktverantwortung | 151 | ||
2. Kritik der Konsumethikansätze | 152 | ||
III. Ökonomische Wirkungen | 154 | ||
IV. Regelebene als Ort der Marktverantwortung: Voraussetzungen und Handlungskonsequenzen | 156 | ||
V. Fazit | 157 | ||
Matthias Kalkuhl: Spekulation mit Nahrungsmitteln, Regulierung und Selbstregulierung | 159 | ||
I. Einleitung | 159 | ||
II. Die Rolle von Terminmärkten und Spekulation für Ernährungssicherheit | 161 | ||
1. Die Funktionsweise von Terminmärkten | 161 | ||
2. Die Akteure an Terminbörsen und ihr Einfluss auf die Preisentwicklung | 162 | ||
III. Stand der Forschung: Einfluss von Spekulation auf Preise | 165 | ||
1. Methodische Probleme und Datenverfügbarkeit | 165 | ||
2. Die empirische Forschung zum Einfluss von Spekulation auf Preise | 167 | ||
3. Einfluss von Spekulation auf Mais-Preise: Ein Modell mit Fundamentalfaktoren | 168 | ||
IV. Einfluss globaler Preisschwankungen auf die Ernährungssicherheit in Entwicklungsländern | 170 | ||
1. Der Einfluss von Terminmärkten auf Nahrungspreise in Entwicklungsländern | 170 | ||
2. Konsequenzen von Preisvolatilität und Preis-Schocks auf Ernährungssicherheit und Armut | 173 | ||
V. Staatliche Regulierung vs. Selbstregulierung | 175 | ||
1. Grundprinzipien optimaler Regulierung | 175 | ||
2. Probleme staatlicher Regulierung | 176 | ||
a) Erkennen von schädlicher und nützlicher Spekulation | 176 | ||
b) Geschwindigkeit des Handelns | 176 | ||
c) Koordination der Regulierung über Staatsgrenzen hinaus | 177 | ||
d) Folgenabschätzung von Regulierung und Nichtregulierung | 177 | ||
3. Vorteile von Selbstregulierung | 177 | ||
4. Motivation für Selbstregulierung | 178 | ||
5. Selbstregulierung vs. staatliche Regulierung | 179 | ||
VI. Schluss: Acht Kernthesen zu Agrar-Spekulation und verantwortungsvollem Investment | 181 | ||
Literatur | 182 | ||
Jörg Althammer / Maximilian Sommer: Die Grenzen wissenschaftlich gestützter Handlungsempfehlungen. Das Beispiel Nahrungsmittelspekulation – Korreferat zu Matthias Kalkuhl – | 187 | ||
I. Zur Erklärung spekulativer Preisspitzen | 189 | ||
II. Die Transmission von Preisschocks auf lokale Märkte | 190 | ||
III. Wirtschaftspolitische Schlussfolgerungen | 191 | ||
IV. Fazit | 192 | ||
Literatur | 193 | ||
Anhang | 195 | ||
Markus Henn: Spekulation mit Nahrungsmitteln – Korreferat zu Matthias Kalkuhl – | 197 | ||
I. Zur Theorie der Spekulation und ihrer Wirkung | 197 | ||
II. Indexfonds und ihre Geschichte | 199 | ||
III. Wissenschaftliche Analysen | 200 | ||
IV. Hedge Fonds, Hochfrequenzhandel und Unternehmensspekulation | 202 | ||
V. Regulierung trotz Unsicherheiten gerechtfertigt und nötig | 204 | ||
Literatur | 205 | ||
Joachim Wiemeyer: Tank oder Teller? Lebensmittel als Energielieferant für Industrieländer | 209 | ||
I. Einleitung | 209 | ||
II. Die Problemlage | 211 | ||
III. Sozialethische Kriterien | 215 | ||
1. Theologische Vorbemerkung | 215 | ||
2. Weltweite und generationenübergreifende Dimension der Sozialethik | 216 | ||
a) Gerechtigkeitskriterien im nationalen Kontext | 216 | ||
b) Gerechtigkeitskriterien im globalen Kontext | 220 | ||
c) Das Verhältnis der Gerechtigkeitskriterien | 221 | ||
IV. Bioenergie im Lichte der Gerechtigkeitskriterien | 222 | ||
V. Verantwortungsträger | 223 | ||
1. Weltweite Verantwortung für den Klimaschutz | 225 | ||
2. Nationale Energiepolitik in weltwirtschaftlicher Verantwortung | 226 | ||
3. Lokale Verantwortung für ausreichende Ernährung | 226 | ||
4. Externe Verantwortung für die Ernährungssituation in EL | 229 | ||
a) Die Vernachlässigung der Bedarfsgerechtigkeit durch die verantwortliche Regierung | 229 | ||
b) Externe Gefährdungen der Ernährungslage | 230 | ||
c) Die Verantwortung von Unternehmen aus Industrieländern | 232 | ||
d) Die Verantwortung von Konsumenten in Industrieländern | 233 | ||
VI. Schlussbemerkung | 234 | ||
Literatur | 234 | ||
Anne Klatt / Almut Jering: Drei Thesen zur „Food-First“-Maxime im Bioenergiediskurs – Korreferat zu Joachim Wiemeyer – | 237 | ||
I. Vorbemerkungen | 237 | ||
II. Drei Thesen zur Food-First-Maxime | 238 | ||
1. Zur fehlenden Absicherung der Food-First-Maxime | 238 | ||
2. Zur Hoffnung auf Konfliktlösung durch Ausweitung des Agrargüterangebots | 240 | ||
3. Zur Erlässlichkeit der Bioenergie für die Energiewende | 242 | ||
III. Fazit und Schlussbemerkungen | 243 | ||
Literatur | 244 | ||
Anika Schroeder: Nachhaltige Energieversorgung durch Bioenergie? – Korreferat zu Joachim Wiemeyer – | 247 | ||
I. Folgen der EU Biospritpolitik | 247 | ||
II. Negative Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit | 248 | ||
III. Klimaschutznutzen höchst fraglich | 248 | ||
IV. Der schwierige EU Reformprozess | 249 | ||
V. Abschluss des Reformprozesses in Sicht | 250 | ||
VI. Verkehrswende statt „Bio“sprit | 250 | ||
VII. Die Zukunft der Bioenergie | 251 | ||
Autorenverzeichnis | 253 |