Carl Schmitts Idee einer politischen Theologie
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Carl Schmitts Idee einer politischen Theologie
Philosophische Schriften, Vol. 85
(2015)
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Christian Kierdorf studierte Philosophie, Germanistik und Skandinavistik in Bonn. Nach dem Studium hat er an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn im Jahre 2014 zur Interpretation und philosophischen Bewertung der »Politischen Theologien« des deutschen Staatsrechtlers Carl Schmitt promoviert. Themenschwerpunkte und Interessen Kierdorfs umfassen neben der politischen bzw. praktischen Philosophie auch die Philosophie der Antike, Religionsphilosophie sowie Wirtschaftstheorie. Sein literaturwissenschaftliches Interesse konzentriert sich auf den altnordischen Textkorpus Islands, aber auch auf die Klassiker des deutschen Mittelalters.Abstract
Die »Politischen Theologien« lassen viel Raum für Spekulationen. Dies liegt nicht zuletzt an der gewollten Unschärfe ihres Autors, welche Ausdruck des theologisch-metaphysischen Fundaments vieler Thesen ist. Dieses Fundament gewinnt mit der Annahme Schmitts, nach der jede politische Äußerung ihre Wurzel in metaphysischen Überzeugungen habe, an Bedeutung. »Carl Schmitts Idee einer politischen Theologie« geht den nach wie vor weitgehend im Dunkeln liegenden Prämissen, Annahmen und Fragestellungen des Staatsrechtlers nach. Schwerpunkte bilden u.a. der Dialog mit Blumenberg, aber auch die Rezeption durch Leo Strauss sowie eine Untersuchung des Liberalismusbegriffes bei Schmitt. Durch eine Analyse der politischen Natur der illiberalen Thesen Schmitts wird dessen eigene, politisch-theologische Position erhellt. Sie bestätigt die Vermutung, nach der Schmitt trotz des Fehlens eines strengen, logisch-stringenten Systems zu den Klassikern des politischen Denkens gerechnet werden darf.»Carl Schmitt's Concept of a Political Theology«Both of Carl Schmitt's »Political Theologies« remain controversial to this day. Despite their contextual disparity at first glance, the two publications represent core points in a movement of thought whose political implications still are a source of fascination for many. The deeper relation between Theology and Politics, as suggested by the German jurist, leads to a both radical and ingenious critique of liberal models of society.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
A. Einleitung | 7 | ||
B. Politische Theologie | 9 | ||
I. Politische Theologie | 9 | ||
1. Vom Normalfall und der Ausnahme | 9 | ||
2. Der moderne Souveränitätsbegriff | 12 | ||
3. Die Soziologie juristischer Begriffe und das Ende aller „Diskussion“ | 17 | ||
II. Die Kritik durch Erik Peterson | 29 | ||
1. Der Monotheismus als „politisches Problem“ | 29 | ||
III. Politische Theologie II | 34 | ||
1. Ausgangslage und Anliegen Schmitts | 34 | ||
2. Die Antwort an Peterson | 35 | ||
3. Das Nachwort | 44 | ||
C. Theologische Politik | 70 | ||
I. Negative Anthropologie und christliche Tradition | 70 | ||
II. Die Totalität des Politischen oder der Feind als Frage | 77 | ||
1. Über die Feindbestimmung als Voraussetzung der Selbsterkenntnis | 77 | ||
2. Das Politische als ubiquitäres Phänomen | 78 | ||
3. Der Feind | 80 | ||
4. Metaphysisch-theologische Annahmen im Weltbild Schmitts | 89 | ||
III. Politische Theologie und Politische Philosophie | 105 | ||
1. Heinrich Meier und Leo Strauss: „Athen oder Jerusalem“? | 105 | ||
2. Die durch Leo Strauss forcierte Zäsur in der Bestimmung des Feindes | 107 | ||
IV. Die Kritik des politischen Feindes am Beispiel des Liberalismus | 118 | ||
1. Der Liberalismusbegriff Carl Schmitts | 118 | ||
2. Die Funktionsweise des Marktes und der Preis politischer Freiheit | 123 | ||
3. Positive Anthropologie und die christliche Position | 130 | ||
4. Naturrecht und Rechtspositivismus | 135 | ||
5. Der Liberale als des Politischen unfähiger Entscheidungsverweigerer | 140 | ||
6. Gewaltlegitimation und die Anordnung von Zwang | 144 | ||
7. Zusammenfassung und Schlussfolgerungen | 150 | ||
V. Abschließende Betrachtungen | 153 | ||
1. Rückblick | 153 | ||
2. Die Privatrechtsgesellschaft als Antipode der Schmittschen Staatsapologie | 159 | ||
3. „Heidenchristentum“ oder Schmitts theologische Identität | 165 | ||
4. Bleibt Schmitt als politischer Denker relevant? | 169 | ||
Quellen- und Literaturverzeichnis | 175 | ||
Namen- und Sachregister | 178 |