Die Metaphysik und die transzendentale Reduktion
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Die Metaphysik und die transzendentale Reduktion
Philosophische Schriften, Vol. 87
(2015)
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Franz Förschner studierte Geologie an der Universität Heidelberg und Theologie an der Universität Freiburg i.Breisgau. Promotion in Philosophie 1970 bei Bernhard Lakebrink. Von 1971 bis 1973 Bibliotheksreferendar an der Bayerischen Staatsbibliothek, München. Von 1973 bis 1975 Mitarbeiter in der Diözesanbibliothek Regensburg. Ab 1975 Leiter der Hochschulbibliothek in Karlsruhe und seit 2002 im Ruhestand.Abstract
Der metaphysische Realismus hat sich dem methodischen Zweifel nicht unterzogen. Zutiefst von der unmittelbaren Gewissheit seiner Haltung gegenüber dem Sein durchdrungen, hält er den methodischen Zweifel für nutzlos und unvollziehbar. Für den Fortschritt des metaphysischen Realismus bleibt der methodische Zweifel unumgänglich, weil er eine innere Möglichkeit des Denkens ist. Darum steht die Transzendentalphilosophie als unbewältigte Fortschrittssperre vor ihm. Nicht Immanuel Kant, sondern Edmund Husserl ist hier zuständig für eine Auseinandersetzung. Diese kann nicht von außen erfolgen, der Realist muss mit Husserl die transzendentale Reduktion nachvollziehen. Dies ist die einzige Chance für ihn, seine Position spekulativ zu begründen und damit weiterzukommen. Die Selbsteinkerkerung mit Husserls Epoche ist die Aussicht auf Freiheit. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass der Phänomenologe eine wichtige Mitteilung des Bewusstseins, die schon für Arthur Schopenhauers Anfang maßgeblich ist, gar nicht angenommen hat. Husserls »Intentionalität« schließt Emotionalität und Identität als analoge Parallele mit ein (»Triebintentionalität«). Von daher rührt auch die von ihm aufgezeigte Aporie beim »inneren Zeitbewusstsein«. Intentio und Emotio arbeiten aber dialektisch zusammen. Mit dieser Mitteilung öffnen sich Aussichten auf eine neue Metaphysik.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
§ 1 Einleitung | 9 | ||
1. Die rationale Reduktion | 9 | ||
2. Die transzendentale Reduktion | 9 | ||
3. Transzendentale und rationale Reduktion | 10 | ||
§ 2 Descartes’ „Zweifelsbetrachtung“ und die Gleichsetzung des Ich als Denken und Seele | 11 | ||
1. Descartes’ Cogitatio als noetisches Absolutum | 11 | ||
2. Descartes’ Cogitatio als Rückkehr zum metaphysischen Idealismus Augustins | 14 | ||
3. Die Cogitatio als reines Denken; die Verdrängung der Zone des Gemütes und des „Psychischen“ | 18 | ||
4. Descartes’ „res cogitans tantum“ als reines Ich | 23 | ||
§ 3 Husserls Kritik an Descartes | 26 | ||
1. Descartes’ „Cogito“ als empirisches oder psychisches Erlebnis | 26 | ||
2. Descartes’ Reflexion des reinen Ich schöpft die Gegebenheit des transzendentalen Ego nicht aus | 29 | ||
§ 4 Der neue „Sinn“ der Cogitatio in der phänomenologischen Reduktion | 32 | ||
1. Die Sphäre des „reell Immanenten“ und der „absoluten Gegebenheit“ | 32 | ||
2. Der neue „Sinn“ der Cogitatio | 36 | ||
3. Vernunft und Evidenz | 39 | ||
§ 5 Vorläufiger Einwand: Die unbedachte und unterdrückte Möglichkeit innerhalb der Cogitatio | 41 | ||
1. Die logische Möglichkeit einer Welt an sich | 41 | ||
2. Das sich ur-teilende Ich und die Vorstellung einer Welt an sich | 45 | ||
§ 6 Husserls phänomenologisch-psychologische Reduktion | 49 | ||
1. Die erste Grundeinsicht des Selbstbewusstseins und ihre beiden logischen Möglichkeiten | 49 | ||
2. Die Phänomenologie der „psychischen“ Region und die „Erlebnisseite“ im Erkennen | 52 | ||
3. Die Unklarheit zwischen den Regionen in Bezug auf das „Erlebnis“ und die „Erscheinung“ oder: das „Wahrnehmungserlebnis“ und die „Dingwahrnehmung“ | 57 | ||
§ 7 Die transzendentale Phänomenologie im Verständnis der beiden Grundeinsichten des Selbstbewusstseins | 61 | ||
1. Intersubjektivität als Erlebnis und Begegnung; das Ausmaß der Primordialsphäre | 61 | ||
2. Das Verständnis der Intentionalität und die Reduktionen der Phänomenologie | 65 | ||
3. Das reine Ego im Verständnis der beiden Grundeinsichten des Selbstbewusstseins | 68 | ||
a) Das rein theoretische Ich | 68 | ||
b) Das reine Ich als praktisches Ich | 73 | ||
§ 8 Die andere Auffassung des Bewusstseins aus dem Verständnis der beiden Grundeinsichten des Selbstbewusstseins | 78 | ||
1. Intentionalitas und Identitas | 78 | ||
2. Die Intersubjektivität und ihre Begründung | 81 | ||
a) Die Bestimmungsstücke in den „Ideen 2“ | 81 | ||
b) Intersubjektivität nach der fünften „Cartesianischen Meditation“ | 84 | ||
§ 9 Kritik der Intersubjektivität | 90 | ||
1. Die Spannungen der Primordialsphäre | 90 | ||
2. Transzendenz als sachlicher Widersinn und als appräsentiertes alter ego; die Unstimmigkeit in der Ausweisung | 92 | ||
3. Intersubjektivität und tierisches Bewusstsein; die Erweiterung eines alter ego | 94 | ||
4. Schlussbemerkung: Ego absolutum und ego concretum | 95 | ||
§ 10 Zeit und Bewusstsein im transzendentalen Idealismus; Augustins ursprüngliches „Zeiterlebnis“ und Kants verfehlte „Zeitvorstellung“ | 99 | ||
§ 11 Husserls Untersuchungen zum Zeitbegriff | 103 | ||
1. Retention und die Einortung des Quellpunkts | 103 | ||
2. Retention als eigentümliche Intentionalität | 107 | ||
3. Retention als doppelte Intentionalität | 109 | ||
4. Wahrnehmung als äußere und innere | 112 | ||
5. Reproduktion und Retention; die Zeit als starre Einheit und als fließendes Jetzt | 117 | ||
§ 12 Zeit und Erkennen | 122 | ||
1. Bewusstsein und Intentionalität im transzendentalen Ego | 122 | ||
2. Zeit und Intentionalität im Ego der Transzendentalphilosophie | 128 | ||
3. Das reine Ich in der immanenten Zeit | 130 | ||
4. Ein Vergleich der Bestimmung der Zeit an Kants reiner Vernunft und in Husserls reinem Ich | 134 | ||
5. Die äußere Anschauung bzw. Wahrnehmung und ihre Verflechtung mit der inneren Anschauung bzw. Wahrnehmung (Fortsetzung des Vergleiches zwischen Kant und Husserl) | 141 | ||
§ 13 Bewusstsein und Intentionalitas | 149 | ||
1. Die unzureichende Bestimmung des Bewusstseins; Intentionalitas als Ur-Teil des Ich | 149 | ||
2. Die Zeit als Gemütsgrund; Gegebenheit oder Wahrnehmung? | 152 | ||
Schriftenverzeichnis | 154 | ||
Sach- und Personenverzeichnis | 156 |