Die Prognose im Staatsrecht
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Die Prognose im Staatsrecht
Zukunft in Vergegenwärtigung
Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1291
(2015)
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Abstract
Recht will, in Norm-Setzung wie -Anwendung, in eine Zukunft hinein wirken. In dieser »Geltung« sucht vor allem das Verfassungsrecht Kontinuität zu sichern, so eine Zukunft zu erfassen. Rechtliche wie faktische Feststellungen können, sollen, soweit möglich, in Vorhersehbarkeit Wege weisen. Gezeigt wird hier aber, dass dies nur vom Standort der jeweiligen Gegenwart aus möglich ist, in der rechtlich geordnet wird, also in einer Vergegenwärtigung der Zukunft, nicht in deren rechtlicher Regelung als einer solchen. Untersucht werden Ansätze in diesem Sinne im Grundgesetz, in dessen Grundentscheidungen, etwa der Rechtsstaatlichkeit, sodann vor allem in den Grundrecht, aber auch im Staatsorganisationsrecht (Finanzverfassungsrecht).Legal rules are supposed to produce effects on a determinated or even end-less Future. But their forms and contents have always to be fixed on fundaments found in the very present time of their emanation or application. There is no ruling of a Future als such, but its transformation under points of view of the present. Constitutional Law offers starting points for such legal preview-operations in its Fundamental Rights and some juridical outlook in its organization (Financial Rules). But Future may be prepared, it is never to be fore-seen by Law.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Einführung: Prognostische „Zukunftserfassung im Recht“? Problemstellungen | 11 | ||
Ergebnis 1 | 15 | ||
A. Rechtsprognose: Probleme und Vorgaben der Allgemeinen Rechtslehre | 17 | ||
I. Begriff – Gegenstand – Fragestellungen | 17 | ||
1. Prognose als Ordnungs-Gegenstand des Rechts | 17 | ||
2. Prognoseentscheidung als Folgenabschätzung nach rechtlicher „Effizienz“ | 19 | ||
3. Rechtliche Kriterien einer möglichen/notwendigen inhaltlichen Wirkung der Rechtsprognose | 21 | ||
a) Prognose – kein Wahrheitsproblem | 21 | ||
b) Prognose als „Einschätzung einer Wahrscheinlichkeit“? „Hinreichend sichere Vorausschau“? | 23 | ||
c) Rechtsprognose-Wirkungen nur in den (verfassungs-)rechtlichen Formen der Rechtsgeltung | 24 | ||
II. Prognose: Fakten und Recht | 25 | ||
1. „Fakten i.w.S.“ als wesentlicher Prognosegegenstand | 25 | ||
2. Trennung von Fakten und Rechtswirkungen | 25 | ||
3. Zusammenführung von Fakten- und Rechtsprognose | 26 | ||
III. Exkurs: Beweis – Recht als „Vergegenwärtigung der Zukunft“ | 27 | ||
1. Beweisverfahren und Zukunft | 27 | ||
2. Beweis: Rechtliche Geltung als „gegenwärtig gewusste Zukunft“ | 28 | ||
Ergebnis 2 | 28 | ||
IV. Rechts-Methodik als Vergegenwärtigung der Zukunft | 29 | ||
1. Begriffs-Interessenjurisprudenz: Zukunft als Gegenwart | 29 | ||
a) Notwendige Ausgangspunkte der Prognose | 29 | ||
b) Finales Rechtsdenken als Vergegenwärtigung der Zukunft | 30 | ||
c) Prognose: Gleichklang von „Begriffs- und Interessenjurisprudenz“ | 31 | ||
2. Induktion – Deduktion: Erfassung des Künftigen? | 31 | ||
3. Analogie: ebenfalls eine „Vergegenwärtigung der Zukunft“ | 34 | ||
Ergebnis 3 | 35 | ||
4. „Vergegenwärtigung“ in Geltung: Notwendige Klarheit und Bestimmtheit der Prognose – Vorhersehbarkeit | 36 | ||
5. Offenheit, Flexibilität des Rechts – Formen prognostischer Zukunftserfassung? | 39 | ||
6. Hypothesen – Vorsorge – Versicherung | 42 | ||
Ergebnis 4 | 43 | ||
7. Prognose als „Geltung bis auf Weiteres“ – rebus sic stantibus | 43 | ||
Ergebnis 5 | 44 | ||
V. Auslegung als Vergegenwärtigung der Zukunft | 44 | ||
1. Interpretation als Vergegenwärtigung | 44 | ||
2. Auslegung als „Vorausschau“ | 45 | ||
3. Zukunftsbezüge der subjektiven und objektiven Auslegung | 46 | ||
4. Auslegung: Rechtsverständnis in jeweils „zukunftsnaher Gegenwart“ | 48 | ||
Ergebnis 6 | 48 | ||
VI. Rechtspolitik und Prognose | 49 | ||
1. Rechtspolitik – Zukunftsorientierung | 49 | ||
2. Prognose und „Politik“ | 50 | ||
3. Rechtsprognose und Politologie | 52 | ||
Ergebnis 7 | 53 | ||
B. Prognose und Allgemeine Staatslehre: Verfassungsrecht als normativer Rahmen insbesondere der Demokratie | 54 | ||
I. Das Wesen des Verfassungsrechts – Normwirkungen | 54 | ||
1. Prognose im Licht der klassischen Staats-(Verfassungs-)Theorien der Allgemeinen Staatslehre | 54 | ||
2. Prognose und „Vertragsstaatlichkeit“ | 58 | ||
3. Recht in Evolution: Nur Gegenwart auch in späterer jeweiliger Änderung | 59 | ||
Ergebnis 8 | 60 | ||
II. Verfassung als höhere Normstufe: Weitere Vorausschau? | 61 | ||
1. Normstufenwirkung in Prognose? – Verfassung als Kontinuität | 61 | ||
2. Zeitübergreifende Verfassungswerte – in Zukunft ausgreifendes rechtliches Ordnen? | 62 | ||
3. Verfassungsrecht als „weitere Schau von höherer Warte aus“? | 63 | ||
4. „Ausstrahlung der Verfassung“ als Prognosewirkung? | 65 | ||
Ergebnis 9 | 66 | ||
III. „Verfassung als Programm“ und Prognose | 67 | ||
1. Programm als „Ankündigung“ | 67 | ||
2. Von der Verfassung als Programm zum „unmittelbar geltenden Staatsrecht“ | 68 | ||
3. Programmatizität – keine prognoserelevante staatsrechtliche Zukunftserfassung | 69 | ||
Ergebnis 10 | 70 | ||
IV. Verfassung als „demokratische Staatsgrundlage“ und die Rechtsprognose | 70 | ||
1. „Zukunftsorientierung“ der „vordemokratischen“ Staatsformen | 70 | ||
2. Insbesondere: Prognose und „Verfassung der Demokratie“ | 72 | ||
3. Demokratische Freiheitszentrik – Absage an Voraus-Entscheidung | 74 | ||
Ergebnis 11 | 75 | ||
C. Grundgesetzliche Grundentscheidungen und „Zukunft“ | 77 | ||
I. Die verfassungsrechtliche Fragestellung: Zeitliche Normwirkungen aus der Gegenwart in die Zukunft | 77 | ||
1. Das Wesen des Prognosegehalts des Staatsrechts: Zeitlicher Geltungsrahmen rechtlicher Entscheidungen | 77 | ||
2. Prognose: stets in Gegenwartssicht – „vergegenwärtigend“ | 77 | ||
3. Prognose als Bestimmung zeitlicher Geltungsformen gegenwärtiger Entscheidungen | 78 | ||
4. Untersuchungsgegenstände | 79 | ||
Ergebnis 12 | 79 | ||
II. Rechtsstaatlichkeit und Rechtsprognose | 79 | ||
1. Rechtsstaatlichkeit als demokratische Grundentscheidung | 79 | ||
2. Rechtsstaatlichkeit in gegenwärtiger Wirkung – Vertrauensschutz | 80 | ||
3. Rechtsstaatliche Bestimmtheit – Klarheit der Inhaltserkenntnis | 81 | ||
4. Sorgfaltspflichten der Prüfung zur Norminhaltserkenntnis in Prognose | 82 | ||
5. Allseitigkeit der entscheidungsvorbereitenden Prognoseprüfung | 84 | ||
6. „Sorgfaltsaufrufe“ – keine Überspannung von Prognosepflichten | 85 | ||
Ergebnis 13 | 86 | ||
III. Sozialstaatlichkeit in Prognose | 87 | ||
1. Die Zukunftsdimensionen des „Sozialen Rechtsdenkens“ | 87 | ||
2. „Soziales“ als „Hilfebemühen“: Prognose und Existenzsicherung in Gegenwärtigkeit | 88 | ||
3. Verbindung von Sozial- und Rechtsstaatlichkeit über den Begriff der verfassungsrechtlichen Sicherung | 89 | ||
4. Versicherungsdenken – Sozialversicherung: Verfassungsvorgaben für eine Prognose als Zukunftserfassung? | 90 | ||
Ergebnis 14 | 91 | ||
IV. Föderalismus – Prognoseaspekte | 92 | ||
1. Föderalismus als „staatsrechtlicher Prognoseraum“ | 92 | ||
2. Föderalismus als Experimentierfeld und Prognoseform | 93 | ||
3. Föderale Subsidiaritäts-Prognose in Normstufenform | 94 | ||
Ergebnis 15 | 95 | ||
D. Einzelne verfassungsrechtliche Regelungen – Prognosegehalt | 96 | ||
I. Verfassunggebung und Verfassungsänderung – „Verfahren als Zukunftsregelung?“ | 96 | ||
1. Jederzeitige Änderbarkeit der Normentscheidung | 96 | ||
2. Erhöhte Änderungs-Mehrheit: Entscheidungserschwerung, nicht Zukunftsregelung | 97 | ||
3. „Ewigkeitsentscheidungen“ | 99 | ||
Ergebnis 16 | 100 | ||
II. Staatsorganisatorische „Prognosevorgaben“ | 101 | ||
1. Fragestellung | 101 | ||
2. Wahlen als Personal-Prognosen | 101 | ||
3. Politische Parteien – organisierte Prognose? | 105 | ||
Ergebnis 17 | 106 | ||
4. Teilung der Verfassungsgewalten – „Prognosegehalt“ | 107 | ||
Ergebnis 18 | 109 | ||
5. Verfassungsrechtlich bestimmte „Amtszeiten“ und Prognose | 110 | ||
6. Die beamtlich-richterliche Lebenszeitstellung | 112 | ||
7. Staatsorganisationsrecht – als solches keine Prognoseregelung | 115 | ||
Ergebnis 19 | 115 | ||
III. Die Grundrechte des Grundgesetzes als Prognosevorgaben | 116 | ||
1. Prognose als grundrechtliche Fragestellung | 116 | ||
2. Die besondere Geltungsqualität der Grundrechte in „vorstaatlichen Wertentscheidungen“ | 117 | ||
3. Grundrechtsgegenstand Freiheit(ssicherung) und Prognose | 120 | ||
4. Grundrechtsänderungen – Grundrechtsergänzungen | 122 | ||
Ergebnis 20 | 123 | ||
5. Zur normsetzenden Wirkungsweise der Grundrechte | 124 | ||
6. Prognostische Ansätze in den Grundrechten Art. 1 bis 7 GG – Allgemeines | 125 | ||
Ergebnis 21 | 126 | ||
7. Prognose und flächendeckende Einzelgrundrechte: Art. 1 bis 5 GG | 127 | ||
Ergebnis 22 | 135 | ||
8. Prognose in Ehe, Familie, Erziehung, Bildung | 136 | ||
Ergebnis 23 | 140 | ||
9. Die zentralen wirtschaftlichen Grundrechte (Art. 12, 14 GG) und die Prognose | 140 | ||
Ergebnis 24 | 145 | ||
IV. Finanzverfassung und Prognose | 146 | ||
1. Eine traditionell besondere „Prognosematerie“: „Weiterfunktionieren“ der Staatlichkeit | 146 | ||
2. Finanzwissenschaft und staatsrechtliche Prognose | 147 | ||
3. Finanzverfassungsrecht als Vergegenwärtigung „naher“ Zukunft | 148 | ||
4. Insbesondere: Das Haushaltsrecht | 149 | ||
Ergebnis 25 | 150 | ||
Exkurs: Rechtsprognose und Planung | 150 | ||
Ergebnis 26 | 153 | ||
E. Prognose: „Ausblick auf eine Vorausschau“ … | 154 | ||
Ergebnis 27 | 156 | ||
Sachwortverzeichnis | 157 |