Bankenbeihilfen im Zuge der Finanzkrise
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Bankenbeihilfen im Zuge der Finanzkrise
Schriften zum Wirtschaftsrecht, Vol. 266
(2015)
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Die weltweite Finanzkrise, die ihren Ursprung im Jahr 2007 in den USA findet, hat eine Vielzahl europäischer Staaten veranlasst, ihren Banken Beihilfen in zuvor unvorstellbarem Ausmaß zu gewähren. Gegenstand dieser Arbeit ist die Darstellung und Bewertung der Kommissionspraxis in der Krise. Dabei wird insbesondere aufgezeigt, aus welchen Gründen sich die ursprünglich herangezogenen »Leitlinien zur Rettung und Umstrukturierung von Unternehmen in Schwierigkeiten« in Zeiten der Krise als ungeeignet darstellten. Einen Schwerpunkt bildet die Untersuchung der von der Kommission vorgesehenen Nebenbestimmungen, die in strukturellen Maßnahmen und Verhaltensmaßregeln bestehen. Im Ergebnis ist es der Kommission gelungen, in der gebotenen Eile auf die aus der Krise entstandenen Schwierigkeiten zu reagieren, ohne den Wettbewerbsschutz zu vernachlässigen. Dabei beschränkt sich die Kommission in ihrer Tätigkeit nicht mehr auf die Rolle als Hüterin des Wettbewerbs, sondern wird zunehmend rechtsgestaltend tätig.»State Aid in the Banking Crisis«During the global financial crisis, several European countries offered their banks large scale bailouts. As a result, the European Commission was confronted with the difficult task of quickly deciding the legitimacy of those measures. It had to balance enacting quick and effective support for systemically relevant institutions while also preventing a subsidy race between its member states.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 3 | ||
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 9 | ||
A. Einleitung | 15 | ||
B. Die Beihilferegelungen nach Art. 107 ff. AEUV | 18 | ||
C. Entwicklung der Bewertungsmaßstäbe für Bankenbeihilfen | 20 | ||
I. Traditioneller Ansatz vor der Finanzkrise: Leitlinien zur Rettung und Umstrukturierung von Unternehmen in Schwierigkeiten | 20 | ||
II. Erste Phase der Krise: Anwendung der R&U-Leitlinien | 22 | ||
III. Zweite Phase der Krise: Eignungsdefizite der R&U-Leitlinien | 23 | ||
1. Veränderte Interessenlage | 24 | ||
2. Rettung einzelner Unternehmen | 25 | ||
3. Unternehmen in Schwierigkeiten | 25 | ||
4. One Time, Last Time-Prinzip | 26 | ||
5. Restriktionen hinsichtlich struktureller Maßnahmen | 28 | ||
6. Zeitliche Begrenzung der Rettungsbeihilfen | 31 | ||
7. Erfordernis eines Umstrukturierungsplans | 32 | ||
8. Beschränkte Dauer der Umstrukturierungsperiode | 32 | ||
9. Erheblicher Eigenbeitrag | 33 | ||
10. Verfahrensdauer | 34 | ||
IV. Dritte Phase der Krise: Die Kommissionsmitteilungen | 34 | ||
1. Rechtsgrundlage für Beihilfen zur Bewältigung der Finanzkrise | 35 | ||
a) Ziele der Beihilfeaufsicht gemäß Art. 107 ff. AEUV | 36 | ||
aa) Unverfälschter Wettbewerb als Schutzzweck | 36 | ||
bb) Berücksichtigung außerwettbewerblicher Zielsetzungen im Rahmen der Beihilfeaufsicht | 38 | ||
b) Art. 107 Abs. 2 lit. b Var. 2 AEUV: Katastrophenbeihilfen | 43 | ||
c) Art. 107 Abs. 3 lit. b Var. 2 AEUV: Behebung einer beträchtlichen Störung im Wirtschaftsleben eines Mitgliedstaates | 46 | ||
d) Anwendung des Art. 107 Abs. 3 lit. b Var. 2 AEUV | 49 | ||
2. Ökonomische Rechtfertigung von Bankenbeihilfen | 50 | ||
a) Begriff des Marktversagens | 51 | ||
b) Ursachen eines Marktversagens in der Finanzkrise und Korrekturen durch Beihilfen | 52 | ||
aa) Ökonomische Ursachen der Finanzkrise | 52 | ||
(1) Adverse Selektion auf dem Verbriefungsmarkt | 53 | ||
(2) Moral Hazard seitens der Banken durch Auslagerung von Risiken | 54 | ||
(3) Moral Hazard seitens der Rating-Agenturen | 55 | ||
(4) Prinzipal-Agent-Konflikte zwischen Managern und Investoren | 55 | ||
bb) Korrekturen eines Marktversagens durch Beihilfen | 56 | ||
(1) Bank Run | 57 | ||
(a) Withdrawal Theory | 57 | ||
(b) Informationsbasierte Mode | 58 | ||
(c) Allgemeiner Bank Run | 59 | ||
(d) Gefahr eines allgemeinen Bank Run in der Krise | 61 | ||
(2) Systemisches Risiko | 62 | ||
cc) Voraussetzungen einer staatlichen Intervention | 64 | ||
c) More Economic Approach im Beihilferecht | 65 | ||
aa) Abwägungsprüfung | 67 | ||
bb) Kritik an der Abwägungsprüfung | 68 | ||
cc) Umfang der Wettbewerbsanalyse | 73 | ||
dd) Systematische Verortung der Wettbewerbsanalyse | 74 | ||
ee) Fazit zur Umsetzung des More Economic Approach im Beihilferecht | 79 | ||
3. Entstehung, Inhalt und Zielsetzung des neuen Rechtsrahmens | 79 | ||
4. Rechtswirkungen und Rechtsnatur von Mitteilungen und Leitlinien | 84 | ||
5. Anwendungsbereich des neuen Rechtsrahmens | 87 | ||
a) Beschränkung der Anwendbarkeit auf den Finanzsektor | 87 | ||
b) Erfordernis der Systemrelevanz | 87 | ||
6. Neuerungen gegenüber den R&U-Leitlinien | 91 | ||
7. Allgemeine Voraussetzungen für staatliche Unterstützungsmaßnahmen | 94 | ||
a) Verhältnismäßigkeitsgrundsatz | 95 | ||
aa) Wiederherstellung der langfristigen Rentabilität | 95 | ||
bb) Eigenbeitrag des Privatsektors beziehungsweise des Begünstigten | 96 | ||
cc) Ausgleichsmaßnahmen zur Vermeidung unverhältnismäßiger Wettbewerbsverzerrungen | 97 | ||
b) Zeitliche Begrenzung staatlicher Unterstützungsmaßnahmen | 98 | ||
c) Unterscheidung zwischen grundsätzlich gesunden Finanzinstituten und Finanzinstituten mit endogenen Problemen | 100 | ||
8. Exit der Kommission aus dem gelockerten Beihilferahmen | 104 | ||
V. Bewertung der neuen Genehmigungsmaßstäbe | 110 | ||
D. Neuer Rechtsrahmen in der Anwendungspraxis | 113 | ||
I. Bankenbeihilfen am Beispiel der Stabilisierungsmaßnahmen des SoFFin | 116 | ||
1. Beihilfeeigenschaft staatlicher Unterstützungsmaßnahmen | 117 | ||
2. Garantie | 119 | ||
a) Unterstützung verschiedener Institute | 119 | ||
aa) Commerzbank | 119 | ||
bb) Hypo Real Estate | 120 | ||
cc) WestLB | 121 | ||
b) Vorliegen einer Beihilfe | 121 | ||
3. Rekapitalisierung | 123 | ||
a) Unterstützung verschiedener Institute | 123 | ||
aa) Commerzbank | 123 | ||
bb) Hypo Real Estate | 124 | ||
cc) WestLB | 125 | ||
b) Vorliegen einer Beihilfe | 125 | ||
aa) Aktienbeteiligung | 125 | ||
bb) Stille Beteiligung | 127 | ||
4. Abwicklungsanstalt | 127 | ||
a) Modelle | 127 | ||
aa) AidA-Modell | 129 | ||
bb) Zweckgesellschaftsmodell | 131 | ||
b) Anwendung der Modelle auf verschiedene Institute | 132 | ||
aa) Hypo Real Estate | 132 | ||
bb) WestLB | 133 | ||
c) Vorliegen einer Beihilfe | 134 | ||
aa) Zweckgesellschaftsmodell | 134 | ||
bb) AidA-Modell | 135 | ||
d) Voraussetzungen nach der Risikoaktivamitteilung | 136 | ||
e) Erfüllung der Voraussetzungen durch die WestLB und Quantifizierung des Beihilfeelements | 139 | ||
f) Zwischenergebnis | 144 | ||
II. Rechtfertigung der Bankenbeihilfen | 144 | ||
1. Erscheinungsformen der Maßnahmen | 146 | ||
a) Strukturelle Maßnahmen | 146 | ||
b) Verhaltensmaßregeln | 147 | ||
2. Rechtsgrundlage für das Handeln der Kommission | 147 | ||
3. Kompensationsmaßnahmen als Auflagen und Bedingungen | 148 | ||
a) Bedeutung und Wirkung von Auflagen und Bedingungen | 149 | ||
b) Zulässigkeit von Nebenbestimmungen im vorläufigen Prüfverfahren | 150 | ||
aa) Ablauf des Prüfverfahrens bei der Kommission | 150 | ||
(1) Vorläufiges Prüfverfahren | 150 | ||
(2) Förmliches Prüfverfahren | 151 | ||
bb) Begrenzung der Ermächtigung auf das förmliche Prüfverfahren | 152 | ||
c) Rechtsschutz gegen mit Nebenbestimmungen oder Zusagen verbundene Entscheidungen | 154 | ||
aa) Klagen gegen Positiventscheidungen am Ende des förmlichen Verfahrens | 154 | ||
(1) Antragsgegenstand | 154 | ||
(2) Klagen der Mitgliedstaaten und der Beihilfeempfänger | 156 | ||
(3) Konkurrentenklagen | 156 | ||
(4) Prüfungsmaßstab der Gerichte | 158 | ||
bb) Klagen gegen Positiventscheidungen am Ende des vorläufigen Prüfverfahrens | 159 | ||
4. Grenzen zulässiger Maßnahmen | 160 | ||
a) Strukturelle Maßnahmen | 160 | ||
b) Verhaltensmaßregeln | 165 | ||
E. Zusammenfassung in Thesen | 169 | ||
Literaturverzeichnis | 173 | ||
Stichwortverzeichnis | 187 |