Der Zufallsfund im Medizin- und Gendiagnostikrecht
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Der Zufallsfund im Medizin- und Gendiagnostikrecht
Ein rechtliches, medizinisches und moralisches Problem
Schriften zum Gesundheitsrecht, Vol. 35
(2015)
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Judith Begemann, geboren 1983, studierte Rechtswissenschaften an der Ruprecht-Karls Universität in Heidelberg und der Université Paul Cézanne in Aix-en-Provence. Nach Abschluss des Referendariats in Rheinland-Pfalz Ende 2011, arbeitete sie zeitweise als Anwältin bei Oppenländer Rechtsanwälte in München. Von 2012 bis 2014 promovierte sie sich, unterstützt durch ein Promotionsstipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes, bei Herrn Prof. Dr. Jens Kersten an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit August 2014 ist sie als Richterin am Verwaltungsgericht in Trier tätig.Abstract
Anhand der Regelung des § 10 Abs. 3 Satz 4 GenDG wird das Problem des genetischen Zufallsfundes aufgegriffen und vor dem Hintergrund der zunehmenden Rezeption der Gendiagnostik kritisch beleuchtet. Hierbei wird dargelegt, dass Zufallsfunde in der bilateralen Beziehung von § 10 Abs. 3 GenDG nicht erfasst werden. Zur Berücksichtigung des sog. Rechts auf geninformationelle Selbstbestimmung wird vorgeschlagen, dass keine generelle Aufklärungspflicht des Arztes über Zufallsfunde gelten, sondern der $ainformed consent$z erweitert werden sollte. Im Gegensatz dazu enthält § 10 Abs. 3 GenDG für das mehrpolige Verhältnis ein Modell der »Empfehlung der Empfehlung« des Arztes gegenüber seinem Klienten. Es wird dargelegt, dass die Regelung den Konflikt im Verhältnis zwischen Klient und Verwandtem privatisiert. Im Rahmen einer Bewertung des Rechts auf geninformationelle Selbstbestimmung wird herausgearbeitet, dass die Rechte des Verwandten in Teilen unberücksichtigt bleiben, und das Recht des Klienten auf Selbstbestimmung durch den Arzt in paternalistischer Weise beeinflusst wird. Dem Konflikt sollte u.a. durch eine Erweiterung des $ainformed consent$z begegnet werden.»Incidental Findings in Medical and Genetic Diagnostic Law. A Legal, Medical and Moral Problem«The rise of new technologies for genome sequencing currently leads to an increasing amount of genetic analyses. As a consequence, the likelihood of incidental findings regarding a single patient rises. At the same time, due to the information contained within genetic data, the likelihood of incidental findings regarding the patient's relatives rises as well. Judith Begemann deals with the questionable regulation of this fundamental right conflict in § 10 Abs. 3 S. 4 GenDG.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 17 | ||
Einleitung | 21 | ||
A. Das Zeitalter der Gendiagnostik | 21 | ||
I. Gendiagnostikgesetz (GenDG) | 21 | ||
II. Normalisierung genetischer Analysen | 22 | ||
B. Neue Möglichkeiten – Neue Probleme | 23 | ||
I. Konflikt „Zufallsfund“ | 24 | ||
II. Klassische Medizin versus Gendiagnostik | 25 | ||
III. Alte Probleme in neuem Gewand | 25 | ||
C. Zentrale Fragen und Gang der Untersuchung | 26 | ||
Kapitel 1: Grundlagen der Gendiagnostik | 28 | ||
A. Zufallsfunde – Eine Einführung | 28 | ||
I. Einführendes Beispiel Chorea Huntington | 28 | ||
II. Begrifflichkeit des Zufallsfundes | 30 | ||
III. Einführung in die Problematik | 32 | ||
1. In der „Normalmedizin“ | 32 | ||
2. In der Gendiagnostik | 33 | ||
B. Methoden und Möglichkeiten der Gendiagnostik | 35 | ||
I. Grundbegriffe | 35 | ||
1. Gendiagnostik | 35 | ||
2. Genetische Vererbung | 35 | ||
a) Dominante und rezessive Erbgänge | 35 | ||
b) Bedeutung für Verwandte | 37 | ||
II. Genanalysemethoden | 38 | ||
1. Phänotypanalyse | 38 | ||
2. Zytogenetische Analyse | 39 | ||
3. Molekulargenetische Analyse | 39 | ||
4. Genproduktanalyse | 40 | ||
III. Anwendungsbereiche | 41 | ||
1. Diagnostische genetische Untersuchungen | 41 | ||
2. Prädiktive genetische Untersuchungen | 42 | ||
a) Prädiktiv-deterministisch | 42 | ||
b) Prädiktiv-probabilistisch | 43 | ||
c) Aussagekraft genetischer Analysen | 43 | ||
3. Forschung | 45 | ||
4. Fortpflanzungsmedizin | 45 | ||
IV. Personalisierte Medizin | 46 | ||
1. Begrifflichkeit | 46 | ||
2. Erwartungen und Entwicklungen | 47 | ||
a) Präventivmedizin | 49 | ||
b) Pharmakogenetik | 50 | ||
c) Totalsequenzierung | 51 | ||
d) DTC-Gentests | 53 | ||
C. Arzt-Patienten-Beziehung unter dem Einfluss der modernen Medizin | 54 | ||
I. Arzt-Patienten-Beziehung im Wandel | 54 | ||
II. Alte Fragen in neuem Gewand | 55 | ||
1. Vom Patienten zum Klienten | 55 | ||
a) Klassische Medizin: Der Patient | 55 | ||
b) Prädiktive Medizin: Der Klient | 56 | ||
c) Wandel des Gesundheits- und Krankheitsbegriffs | 56 | ||
aa) Allgemeine Definition | 57 | ||
bb) Genetische Mutation als Krankheit? – Gesellschaftlicher Einfluss auf unser Gesundheitsverständnis | 57 | ||
cc) „Gesunde Kranke“ als Verantwortungsadressat | 59 | ||
2. Vom Patienten zum Verbraucher und Kunden | 60 | ||
a) Empowerment des Patienten und Gesund-Erhaltungspflicht | 60 | ||
b) Verbraucherschutz: Privatisierung und Verantwortung | 61 | ||
3. Erweiterung der Verantwortungsbeziehung | 62 | ||
a) Von der bilateralen zur multilateralen Beziehung | 62 | ||
b) Konfliktgemeinschaft | 63 | ||
4. Vom „Heiler“ zum Berater | 64 | ||
D. Zusammenfassung | 64 | ||
Kapitel 2: Zufallsfunde in der Arzt-Patienten-Beziehung | 66 | ||
A. Pflichten des Arztes, Rechte des Patienten | 66 | ||
I. Ärztliche Aufklärungspflicht | 67 | ||
1. Selbstbestimmungsaufklärung | 67 | ||
2. Sicherungsaufklärung | 68 | ||
II. Ärztliche Schweigepflicht | 68 | ||
1. Normative und ethische Einbettung | 69 | ||
2. Offenbarungsbefugnis des Arztes | 69 | ||
a) Gesetzliche Ausnahmen | 69 | ||
b) Einwilligung | 70 | ||
c) Rechtfertigungsgrund | 71 | ||
III. Selbstbestimmungsrecht des Patienten | 71 | ||
1. Allgemeines Persönlichkeitsrecht | 72 | ||
2. Recht auf informationelle Selbstbestimmung | 72 | ||
3. Geltung in der Arzt-Patienten-Beziehung | 73 | ||
B. „Eindimensionale“ Zufallsfunde in der „Normalmedizin“ und Gendiagnostik | 74 | ||
I. Im „normalen“ Behandlungsverhältnis | 75 | ||
1. Pflicht zur Zufalls(be)funderhebung | 75 | ||
2. Aufklärung über Zufallsfunde oder Recht auf Nichtwissen? | 76 | ||
II. In der Gendiagnostik | 77 | ||
1. Keine Regelung des „eindimensionalen“ Zufallsfundes im GenDG | 77 | ||
2. Exkurs: Forschung | 78 | ||
3. Erweiterung des informed consent auf die Möglichkeit von Zufallsfunden | 79 | ||
4. Aktuelle Leitlinien im Umgang mit eindimensionalen Zufallsfunden | 80 | ||
III. Zwischenergebnis | 82 | ||
C. „Mehrdimensionale“ Zufallsfunde in der „Normalmedizin“ | 82 | ||
I. Offenbarungsbefugnisse im Medizinstrafrecht | 83 | ||
1. „Zwangsaufklärung“ gegenüber Dritten | 83 | ||
a) Einbeziehung Dritter in die Diagnoseaufklärung | 83 | ||
b) Einbeziehung in die Sicherungsaufklärung | 84 | ||
c) Exkurs: Offenbarungsrecht zum Schutz des Patienten | 85 | ||
d) Zwischenergebnis: Verantwortungsverteilung | 85 | ||
2. Parallele im Bereich der Gendiagnostik? | 86 | ||
a) Amerikanische Rechtsprechung: „duty to warn“ | 86 | ||
b) Exkurs: Drittinteressen in der Genforschung | 87 | ||
c) Offenbarung genetischer Testergebnisse gegenüber Dritten | 88 | ||
aa) Mehrdimensionale Zufallsfunde als Notstandssituation | 88 | ||
(1) Vorliegen einer Notstandssituation | 88 | ||
(2) Rechtsgüterabwägung | 89 | ||
bb) Anwendbarkeit neben dem Gendiagnostikgesetz | 90 | ||
3. Zwischenergebnis | 92 | ||
II. Offenbarungspflicht im Medizinzivilrecht | 92 | ||
1. Vertrag mit Schutzwirkung zugunsten Dritter | 93 | ||
a) Behandlungsvertrag | 93 | ||
b) Einbeziehung in den Schutzbereich des Vertrages | 94 | ||
aa) Allgemeine Voraussetzungen der Einbeziehung | 94 | ||
bb) Einbeziehung in den medizinischen Behandlungsvertrag | 95 | ||
cc) Einbeziehung in den gendiagnostischen Behandlungsvertrag | 96 | ||
(1) Humangenetischer Behandlungsvertrag | 96 | ||
(2) Anwendbarkeit des Rechtsinstituts | 97 | ||
(3) Einbeziehung Verwandter in den Schutzbereich | 98 | ||
2. Zwischenergebnis | 99 | ||
D. Zusammenfassung | 99 | ||
Kapitel 3: Arzt-Klienten-Verwandten-Beziehung in der Gendiagnostik | 101 | ||
A. Verfassungsrechtlicher Rahmen | 102 | ||
I. Rechtspositionen des Klienten | 102 | ||
1. Verfassungsrechtlicher Bewertungsmaßstab | 102 | ||
2. Vom Allgemeinen Persönlichkeitsrecht zum Recht auf „geninformationelle Selbstbestimmung“ | 103 | ||
a) Bedeutsamkeit des Rechts: Ambivalenz des Wissens | 104 | ||
b) Recht auf „geninformationelle Selbstbestimmung“ | 105 | ||
aa) Recht auf Wissen | 108 | ||
bb) Recht auf Nichtwissen | 109 | ||
II. Rechtspositionen des Verwandten | 110 | ||
1. Gefährdung des Rechts auf geninformationelle Selbstbestimmung | 111 | ||
a) Recht auf Nichtwissen | 111 | ||
b) Recht auf Wissen | 111 | ||
2. Gefährdung des Rechts auf körperliche Unversehrtheit | 112 | ||
III. Achtung durch den Arzt | 112 | ||
1. Drittwirkung der Grundrechte in der Arzt-Patienten-Beziehung | 112 | ||
a) Geltung der Schweigepflicht bei Zufallsfunden | 113 | ||
aa) Drittgeheimnisse | 113 | ||
bb) Genetische Daten als „Drittgeheimnisse“ | 113 | ||
b) Aufklärungsrecht | 115 | ||
2. Drittwirkung der Grundrechte in der Arzt-Patient-Verwandten-Beziehung | 115 | ||
IV. Problem des effektiven Grundrechtsschutzes | 116 | ||
1. „Aktivierung“ der Rechte | 116 | ||
2. „Intrapersonelle“ Konflikte | 118 | ||
3. „Interpersonelle“ Konflikte | 119 | ||
a) Ausgleichsmöglichkeiten | 120 | ||
b) Grundrechtskollisionen | 120 | ||
aa) Recht auf informationelle Selbstbestimmung des Klienten – Recht auf Wissen des Verwandten | 121 | ||
bb) Recht auf Wissen des Klienten – Recht auf Nichtwissen des Verwandten | 122 | ||
(1) Kein Ausgleich | 122 | ||
(2) Abwägung: Überwiegen des Rechts auf Wissen | 123 | ||
(3) Geringstmöglicher Eingriff | 124 | ||
cc) Recht auf Wissen und informationelle Selbstbestimmung des Klienten – Recht auf Wissensweitergabe und Schweigen des Verwandten | 125 | ||
dd) Zwischenergebnis | 126 | ||
B. Gendiagnostikgesetz: Einfachgesetzliche Regelung des Zufallsfundes | 126 | ||
I. Regelung des Zufallsfundes im GenDG: Entstehungsgeschichte | 126 | ||
1. Vorarbeiten | 127 | ||
2. Professionsinterne Leitlinien | 128 | ||
3. Gesetzgeberischer Meinungsbildungsprozess | 130 | ||
a) Stellungnahmen und Gesetzesvorschläge | 130 | ||
b) Wissenschaftliches Meinungsbild | 131 | ||
aa) Vorrangregel | 132 | ||
bb) Abwägungslösung und Kombinationslösung | 132 | ||
cc) Genetische Daten als gemeinsames Rechtsgut | 133 | ||
dd) Entscheidung einer externen Instanz/Ethik-Kommission | 133 | ||
ee) Antizipierte Einwilligung | 134 | ||
c) Diskussion | 134 | ||
II. Regelung des Zufallsfundes im GenDG: Lösungskonzept | 136 | ||
1. Kommunikationsmodell in der Gendiagnostik | 136 | ||
a) Maßgebliche ethische Prinzipien | 137 | ||
aa) Freiwilligkeit | 137 | ||
bb) Nichtaktivität | 137 | ||
cc) Nichtdirektivität | 138 | ||
b) Aufklärung | 139 | ||
c) Beratung | 140 | ||
2. Gesetzliche Regelung des mehrdimensionalen Zufallsfundes | 140 | ||
a) Regelungskonzept des Gesetzgebers | 141 | ||
aa) „Mikroebene“ der innerfamiliären Kommunikation | 141 | ||
bb) Erweiterung der „Mikroebene“ auf die Arzt-Klient-Verwandten-Beziehung | 143 | ||
b) „Empfehlung zur Empfehlung“ bei behandelbaren Zufallsfunden | 143 | ||
aa) Rolle des Klienten | 144 | ||
bb) Rolle des Arztes | 144 | ||
c) Nicht behandelbare Zufallsfunde | 144 | ||
d) Exkurs: Abweichende ausländische Regelungen | 145 | ||
aa) Frankreich | 145 | ||
(1) Gesetzliche Lösung | 145 | ||
(2) Vergleich mit der Regelung des GenDG | 146 | ||
(3) Bewertung | 148 | ||
bb) Schweiz | 149 | ||
(1) Gesetzliche Lösung | 149 | ||
(2) Vergleich mit der Regelung des GenDG | 149 | ||
(3) Bewertung | 150 | ||
C. Bewertung der „Empfehlung zur Empfehlung“ Lösung | 150 | ||
I. „Empfehlung zur Empfehlung erster Teil“: Rechte des Klienten | 151 | ||
1. Paternalismus | 151 | ||
a) Vom Paternalismus zum informed consent | 151 | ||
b) Paternalismusformen | 154 | ||
aa) Starker und schwacher Paternalismus | 154 | ||
bb) Liberaler Paternalismus | 154 | ||
2. Moralisch liberaler Paternalismus des GenDG | 155 | ||
II. „Empfehlung zur Empfehlung zweiter Teil“: Rechte des Verwandten | 157 | ||
1. „Unsolicited disclosure“ als Verletzung des Rechts auf Nichtwissen | 158 | ||
a) Einführung in die Problematik | 159 | ||
b) „Unsolicited disclosure“ als Form starken Paternalismus | 160 | ||
c) Keine Rechtfertigung der Rechtsverletzung | 162 | ||
2. Fehlende Lösung im Fall des Nichtwissens des Klienten | 163 | ||
D. Schutz des Rechts auf Nichtwissen in der Rechtsprechung | 164 | ||
I. Haftung des Arztes bei Nichtaufklärung und Aufklärung über genetische Zufallsfunde | 164 | ||
1. Haftung gegenüber dem Patienten oder Dritten bei unterlassener Aufklärung | 164 | ||
2. Haftung bei Aufklärung über genetische Zufallsfunde | 165 | ||
a) In der Rechtsprechung | 165 | ||
aa) Entschiedene Fallkonstellation | 165 | ||
bb) Folgerung des Gerichts: Einwilligungserfordernis des Dritten in die Mitteilung | 166 | ||
cc) Rolle des GenDG in der Entscheidung | 167 | ||
b) Entscheidungsanmerkung | 168 | ||
aa) Deliktische Haftung | 168 | ||
bb) Reichweite der Haftung | 169 | ||
cc) Keine Rechtfertigung | 169 | ||
II. Haftung des Betroffenen bei „unsolicited disclosure“ | 170 | ||
E. Zusammenfassung | 172 | ||
Kapitel 4: Ethische Herausforderungen und gesellschaftliche Entwicklungen | 175 | ||
A. Vom Ausnahme- zum Regelfall: Normalisierung der Gendiagnostik | 175 | ||
I. Aktuelle medizinische und gesellschaftliche Verbreitung | 175 | ||
II. Gesellschaftlicher Rezeptionsgrad | 177 | ||
1. Aktuelle Zahlen und Entwicklungspotenzial | 177 | ||
2. „Normative Kraft des Faktischen“ | 178 | ||
III. Individualisierungsprozess | 178 | ||
1. Gesundheitsverantwortung statt „genetisches Schicksal“ | 179 | ||
2. Individualisierung der Medizin | 180 | ||
B. Gesundheit und „genetische Verantwortung“ | 181 | ||
I. Neue Leitwerte: Gesundheit und Verantwortung | 181 | ||
1. Wechselseitiger Einfluss der Genomanalyse auf das Gesundheits- und Verantwortungsverständnis | 181 | ||
2. Verschiebung der Verantwortung | 182 | ||
II. „Genetische“ Verantwortung des Klienten | 183 | ||
1. Informationsverantwortung | 183 | ||
a) Pflicht zu wissen | 184 | ||
b) Mitteilungspflicht gegenüber Verwandten oder Redeverbot? | 186 | ||
aa) Moralische Mitteilungspflicht | 186 | ||
bb) Verletzung des Rechts auf Nichtwissen der Verwandten durch eine Mitteilungspflicht | 187 | ||
cc) Fazit | 188 | ||
c) Gesellschaftliche Solidarität | 188 | ||
aa) Befürworter einer Pflicht zu wissen | 188 | ||
bb) „Zwang“ in der klassischen Medizin | 189 | ||
cc) Möglicher Trend | 190 | ||
2. Eigenverantwortung – „freiwilliger Zwang“ | 191 | ||
a) Begriff | 193 | ||
b) Eigenverantwortung im Recht der Krankenversicherung | 193 | ||
c) Individualisierung der Gesundheitsverantwortung | 195 | ||
3. Informationsverantwortung des Arztes | 196 | ||
a) Einfluss der personalisierten Medizin auf die Arzt-Patienten-Beziehung | 197 | ||
b) Neuausrichtung der Verantwortungsverteilung im GenDG | 198 | ||
aa) Im Verhältnis zum Klienten | 199 | ||
bb) Im Verhältnis zu Dritten | 201 | ||
4. Grenzen einer sich wandelnden Verantwortung | 201 | ||
III. Bedeutung für Zufallsfunde | 203 | ||
1. Zufallsfund als Regelfall: Vom Zufallsfund zum Zusatzfund | 203 | ||
2. Abgrenzung von Verantwortungsbereichen | 204 | ||
IV. Fazit | 205 | ||
1. Grenzen gesetzlicher Regelungen | 205 | ||
2. Stärkung des Individuums | 206 | ||
3. Mündiges Individuum | 207 | ||
C. Zusammenfassung | 208 | ||
Kapitel 5: Zusammenfassung und Schlussbetrachtung | 210 | ||
A. Zusammenfassung | 210 | ||
B. Bewertung und Empfehlungen | 214 | ||
I. Stimmen der Literatur zum GenDG | 215 | ||
1. Zustimmende Meinungen | 215 | ||
2. Kritik | 216 | ||
3. Stellungnahme | 217 | ||
II. Bewertung | 218 | ||
1. Eindimensionale Zufallsfunde | 218 | ||
a) Kritik | 218 | ||
b) Empfehlung | 218 | ||
2. Mehrdimensionale Zufallsfunde | 220 | ||
a) Kritik | 220 | ||
b) Empfehlung | 221 | ||
aa) Einbeziehung Dritter – Modell | 222 | ||
(1) Handlungsbedarf | 223 | ||
(2) Zwischen community consensus und informed consent | 224 | ||
(3) Einbeziehung Dritter vor der Untersuchung | 225 | ||
bb) Einbeziehung mit Zustimmung des Klienten | 226 | ||
cc) Einbeziehung ohne Zustimmung des Klienten? | 227 | ||
(1) Grundsatz | 227 | ||
(2) Kommunikationseinbeziehung im Wege des § 34 StGB | 228 | ||
dd) Fazit | 228 | ||
3. Versteckter Paternalismus | 229 | ||
a) Gegenüber dem Betroffenen | 230 | ||
aa) Kritik | 230 | ||
bb) Empfehlung | 231 | ||
b) Gegenüber Verwandten | 231 | ||
aa) Kritik | 232 | ||
bb) Empfehlung | 232 | ||
4. Weitere Kritikpunkte | 233 | ||
5. Neue Rahmenbedingungen des informed consent | 234 | ||
a) Reichweite der Beweggründe des Klienten | 234 | ||
b) „Negative“ Wirkungen des Wissens | 235 | ||
c) Anpassung des Prinzips | 236 | ||
d) Exkurs: Gezielte Nutzung von Zufallsfunden | 237 | ||
6. Wandel der Arzt-Klienten-Beziehung | 237 | ||
a) Kritik: Grenzen tragender Prinzipien | 237 | ||
b) Bewertung | 238 | ||
aa) Arzt als Berater | 238 | ||
(1) Hilfe zur Selbsthilfe | 238 | ||
(2) Beratung Dritter contra Zwangsaufklärung: sanfter Paternalismus | 239 | ||
bb) Grenzen der Verantwortung des Klienten | 240 | ||
C. Fazit | 241 | ||
Literaturverzeichnis | 245 | ||
Sachwortverzeichnis | 258 |