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Fehlerhafter Gesellschafter und fehlerhaftes Organ

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Doetsch, D. (2015). Fehlerhafter Gesellschafter und fehlerhaftes Organ. Zugleich eine Besprechung des Urteils BGHZ 196, 195. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54694-7
Doetsch, Daniel. Fehlerhafter Gesellschafter und fehlerhaftes Organ: Zugleich eine Besprechung des Urteils BGHZ 196, 195. Duncker & Humblot, 2015. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54694-7
Doetsch, D (2015): Fehlerhafter Gesellschafter und fehlerhaftes Organ: Zugleich eine Besprechung des Urteils BGHZ 196, 195, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54694-7

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Fehlerhafter Gesellschafter und fehlerhaftes Organ

Zugleich eine Besprechung des Urteils BGHZ 196, 195

Doetsch, Daniel

Schriften zum Bürgerlichen Recht, Vol. 445

(2015)

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About The Author

Daniel Doetsch studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Passau und Münster und schloss das Studium im Jahr 2011 mit dem ersten Staatsexamen ab. Es folgte der juristische Vorbereitungsdienst am Landgericht Essen mit Stationen bei Kanzleien in Düsseldorf und London. Das zweite Staatsexamen absolvierte er im Jahr 2013. Im Anschluss daran begann die Forschung im Rahmen seiner Dissertation unter der Betreuung von Frau Prof. Dr. Barbara Grunewald an der Universität zu Köln.

Abstract

Die Lehre von der fehlerhaften Gesellschaft und die Lehre vom fehlerhaften Organ sind miteinander im Zusammenhang stehende Grundsätze, die aus der gesellschaftsrechtlichen Praxis nicht hinwegzudenken sind. Die durch Gesetz angeordneten Rechtsfolgen der Unwirksamkeit bestimmter Maßnahmen sind zu starr und würden in der Praxis zu untragbaren Ergebnissen führen.

Daniel Doetsch untersucht den Zusammenhang beider Lehren zueinander, deckt Widersprüche und Ungenauigkeiten auf und stellt dann dar, dass beide Rechtsinstitute auf derselben Grundlage beruhen und auch dieselben Voraussetzungen haben. Nach einer Diskussion des zur fehlerhaften Aufsichtsratswahl ergangenen Urteils BGHZ 196, 195 zieht der Autor den Schluss, dass sämtliche Aussagen, die zu der einen Lehre getroffen werden, auch auf die andere Lehre übertragbar sind. Während sich die Rechtsprechung nicht durch Konsistenz, sondern zunehmend durch Einzelfallentscheidungen auszeichnet, schlägt der Autor ein stringentes und simples Anwendungskonzept vor.
»De Facto Corporation and Partnership and de Facto Executive Body«

With the decision of the Federal Supreme Court (BGHZ 196, 195) concerning the defective election of members of the supervisory board the judicature started releasing case-by-case decisions without using an overall concept. Daniel Doetsch shows that the de facto corporation and partnership and the de facto executive body ground on the same base. Although he does not follow the opinion of the Federal Supreme Court, he demonstrates that the statements made in this decision can also be transferred on the de facto partnership.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Einleitung 15
Erster Teil: Die Lehre der fehlerhaften Gesellschaft 16
A. Die Lehre der fehlerhaften Gesellschaft i. e. S. 16
I. Einführung 16
II. Abgrenzung zur faktischen Gesellschaft und Scheingesellschaft 16
1. Die faktische Gesellschaft 17
2. Die Scheingesellschaft 17
III. Historische Entwicklung der Rechtsprechung 18
1. Entscheidung des Plenums des königlichen Geheimen Ober-Tribunals vom 23.01.1843 18
2. ROHG 20, 270 19
3. RGZ 2, 130 20
4. RGZ 57, 292 20
5. RGZ 123, 102 22
6. RGZ 148, 225 22
7. RGZ 165, 193 23
8. RG IV 243/42 24
9. BGHZ 55, 5 24
10. BGHZ 62, 20 24
11. BGH II ZR 212/90 26
12. Zusammenfassung der Entwicklung der Rechtsprechung 26
IV. Dogmatische Grundlagen 27
1. Begründung der Rechtsprechung 27
2. Die Lehre von der Beschränkung der Nichtigkeitsfolgen 28
3. „Gesetzestreue“ Ansichten 29
4. Doppelnatur der Gesellschaft 30
5. Stellungnahme 31
V. Voraussetzungen 31
1. Fehlerhaftigkeit des Gesellschaftsvertrags 31
2. Vollzug des Gesellschaftsvertrags 34
3. Keine entgegenstehenden schutzwürdigen Interessen 36
a) Vorrangige Interessen Einzelner 37
b) Vorrangiger Schutz öffentlicher Interessen 38
c) Stellungnahme 39
VI. Rechtsfolgen 40
1. Grundsatz 40
2. Arglisteinrede 41
VII. Geltendmachung des Fehlers 41
1. Grundsatz 41
2. Frist 42
3. Einschränkung der Geltendmachung durch die Treuepflicht 43
VIII. Schadensersatzansprüche 43
B. Die Lehre vom fehlerhaften Gesellschafterbeitritt 45
I. Einführung 45
II. Abgrenzung zum faktischen Gesellschafter und Scheingesellschafter 45
1. Der faktische Gesellschafter 45
2. Der Scheingesellschafter 46
III. Voraussetzungen 46
1. Fehlerhaftigkeit des Beitritts 46
2. Vollzug des Beitritts 47
3. Keine entgegenstehenden schutzwürdigen Interessen 51
IV. Rechtsfolge 51
1. Grundsatz 51
2. Ausnahme 52
a) Arglisteinrede 52
b) Treu und Glauben 52
V. Geltendmachung des Fehlers 53
C. Die Lehre vom fehlerhaften Gesellschafteraustritt 53
D. Die Lehre von der fehlerhaften Anteilsübertragung 54
I. Einleitung 54
II. Anwendbarkeit 55
1. Historische Entwicklung der Rechtsprechung 55
2. Ansichten in der Literatur 57
a) Bejahende Ansichten 58
b) Verneinende Ansichten 58
c) Differenzierende Ansicht 59
3. Stellungnahme 59
III. Anwendung der Grundsätze 61
E. Die Lehre vom fehlerhaften Geschäftsführer 62
I. Fehlerhafte Einräumung der Geschäftsführungs- und Vertretungsbefugnis 62
II. Fehlerhafte Entziehung der Geschäftsführungs- und Vertretungsbefugnis 63
1. Meinungsstand 63
a) Verneinende Ansicht 63
b) Bejahende Ansicht 63
2. Stellungnahme 64
III. Voraussetzungen 65
1. Fehlerhaftigkeit 65
2. Vollzug 66
IV. Rechtsfolge 66
V. Geltendmachung des Fehlers 66
Zweiter Teil: Die Lehre vom fehlerhaften Organ 67
A. Grundlagen 67
I. Abgrenzung zum faktischen Organ und Organ kraft Rechtsscheins 67
1. Das faktische Organ 67
2. Das Organ kraft Rechtsscheins 68
II. Historische Entwicklung der Rechtsprechung 68
1. Allgemeine Rechtsprechung 68
a) ROHG 20, 207 68
b) RG II 630/08 69
c) RG I 74/10 69
d) RGZ 144, 384 70
e) RG II 187/35 70
f) RG II 206/38 71
g) BGHZ 41, 282 71
2. Anwendung auf fehlerhaft bestellte Aufsichtsratsmitglieder 72
3. Anwendung auf den besonderen Vertreter nach § 147 Abs. 2 AktG 73
III. Dogmatische Grundlagen 74
B. Konkrete Anwendung 74
I. Voraussetzungen der Lehre vom fehlerhaften Organ 74
1. Fehlerhafter Bestellungsakt 75
2. Vollzug der Bestellung 76
3. Keine entgegenstehenden schutzwürdigen Interessen 77
a) Vorrangige Interessen Einzelner 77
b) Vorrangiger Schutz öffentlicher Interessen 78
c) Stellungnahme 79
II. Rechtsfolgen 80
III. Geltendmachung des Fehlers 80
IV. Anwendbarkeit auf die fehlerhafte Bestellung von Aufsichtsratsmitgliedern 81
1. Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat 81
2. Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat 84
V. Fehlerhafte Abberufung des Organs 85
Dritter Teil: Das Urteil BGHZ 196, 195 88
A. Sachverhalt 88
B. Urteil des BGH 88
C. Kritik in der Literatur 92
I. Die Ansicht von Cziupka 92
II. Die Ansicht von Priester 93
III. Die Ansicht von Rieckers 94
IV. Die Ansicht von Schürnbrand 95
V. Die Ansicht von Kocher 96
VI. Die Ansicht von Kiefner/Seibel 97
VII. Die Ansicht von Arnold/Gayk 98
D. Stellungnahme 101
I. Terminologie 101
II. Ursächliche Mitwirkung durch Handeln vor Beschlussfassung 101
III. Asymmetrie der Rechte und Pflichten 103
IV. Zwingende Beibehaltung der ex tunc Wirkung 103
V. Verhältnis der Nichtigkeit der Stimmabgabe zur Nichtigkeit des Beschlusses 104
VI. Schutz über Rechtsschein 105
1. Vertrauensschutz 106
a) Schutz des Vertrauens außenstehender Dritter 106
b) Schutz des Vertrauens von Organmitgliedern 107
2. Kennen oder kennen müssen 108
a) Kennen oder kennen müssen der Fehlerhaftigkeit der Wahl 109
b) Kennen oder kennen müssen der „Ursächlichkeit“ der Mitwirkung 110
VII. Bestellung und Abberufung des Vorstands 111
VIII. Vorschläge zur Beschlussfassung der Hauptversammlung 112
IX. Zuständigkeit in Anknüpfung an die aktuelle Funktion des Aufsichtsratsmitglieds 114
X. Feststellung des Jahresabschlusses 116
XI. Anwendung der Lehre auf den besonderen Vertreter nach § 147 AktG 118
XII. Offene Anwendungsfälle 120
1. Verträge mit Aufsichtsratsmitgliedern, §§ 114, 115 AktG 120
2. Zustimmungsbedürftige Geschäfte 120
3. Einberufung der Hauptversammlung, § 111 Abs. 3 S. 1 AktG 122
4. Bericht des Aufsichtsrats, § 171 Abs. 2 AktG 123
5. Vertretung der Gesellschaft gegenüber Vorstandsmitgliedern, § 112 AktG 124
a) Gerichtliche Vertretung 124
b) Außergerichtliche Vertretung 125
6. Kreditverträge mit Vorstandsmitgliedern, § 89 AktG 126
7. Antrag auf Abberufung eines Aufsichtsratsmitglieds 126
8. Einstimmigkeitserfordernis 127
9. Aufsichtsratsausschüsse 128
10. Anerkennung von Ausnahmefällen 129
XIII. Lösungswege für die Praxis 129
1. § 104 AktG während des Klageverfahrens 129
a) Direkte Anwendung und unbedingte Bestellung 129
b) Analoge Anwendung 130
c) Aufschiebend bedingte Bestellung 132
d) Zwischenergebnis 136
2. Sonstige Erwägungen 137
XIV. Fazit 139
Vierter Teil: Übertragung der Grundsätze auf andere Gesellschaftsformen 141
A. Übertragung auf die GmbH 141
I. Aufsichtsrat 141
1. Obligatorischer Aufsichtsrat 141
a) Anwendbare Normen 141
b) Nichtigkeit der Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern 142
c) Übertragung der Grundsätze im Einzelfall 142
d) Lösungswege für die Praxis 144
e) Zwischenergebnis 145
2. Fakultativer Aufsichtsrat 145
a) Anwendbare Normen 145
b) Nichtigkeit der Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern 145
c) Übertragung der Grundsätze im Einzelfall 146
d) Lösungswege für die Praxis 147
e) Zwischenergebnis 148
II. GmbH-Gesellschafter 148
1. Anwendbarkeit der Lehre der fehlerhaften Gesellschaft auf fehlerhafte GmbH-Gesellschafter 149
2. Zwischenergebnis 152
B. Übertragung auf Personengesellschaften 152
I. Vergleichbarkeit der Rechtsinstitute 152
1. Vergleichbarer Ursprung 152
2. Vergleichbare dogmatische Grundlage 154
3. Vergleichbarkeit der Interessen 154
4. Vergleichbarkeit der Anwendungsvoraussetzungen 156
5. Kritik 156
6. Stellungnahme 157
7. Zwischenergebnis 158
II. Übertragung der Grundsätze 158
Beschlüsse in Personengesellschaften 159
1. Fehlerhafte Beschlüsse in einer Personengesellschaft 159
2. Mitwirkung von Dritten bei Beschlussfassungen 161
a) Einberufung und Teilnahme an der Gesellschafterversammlung 162
b) Stimmabgabe bei der Beschlussfassung 164
aa) Einstimmigkeitserfordernis 165
bb) Mehrheitserfordernis 165
c) Feststellung und Protokollierung des Ergebnisses zur Beschlussfassung 166
d) Zwischenergebnis 166
3. Geltendmachung der Fehlerhaftigkeit von Beschlüssen 167
4. Vergleichbarkeit von Gesellschafterbeschlüssen mit Aufsichtsratsbeschlüssen 167
a) Vorstandsbestellung 168
Einschub: Erweiterung des Begriffs der Fehlerhaftigkeit 169
b) Feststellung des Jahresabschlusses 170
5. Zwischenergebnis 171
III. Konsequenzen der Übertragung der Grundsätze 171
1. Auswirkungen auf andere Gesellschafterbeschlüsse 172
a) Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen, § 113 Abs. 2 HGB 172
b) Zustimmungsbedürftige Handlungen, § 116 Abs. 2 HGB 173
c) Beschlüsse gegen einen Gesellschafter 173
d) Eintritt eines neuen Gesellschafters 174
e) Ausschluss eines Gesellschafters, § 737 BGB/§ 140 HGB 175
f) Auflösungsbeschluss, § 131 Abs. 1 Nr. 2 HGB 176
g) Abberufung von Liquidatoren, § 147 HGB 178
h) Anderweitige Änderungen des Gesellschaftsvertrags 178
i) Zwischenergebnis 179
2. Lösungswege für die Praxis 179
Fünfter Teil: Reform 180
A. Reformbedarf 180
I. Reformbedarf bei der AG 180
II. Reformbedarf bei der GmbH 182
III. Reformbedarf bei Personengesellschaften 182
B. Reformvorschlag 182
Sechster Teil: Zusammenfassung 185
Literaturverzeichnis 187
Sachwortverzeichnis 202