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Das Bundesamt für Verfassungsschutz und das strafprozessuale Ermittlungsverfahren

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Brandt, K. (2015). Das Bundesamt für Verfassungsschutz und das strafprozessuale Ermittlungsverfahren. Die Mitwirkung des Bundesamtes für Verfassungsschutz in strafprozessualen Ermittlungsverfahren vor dem Hintergrund des sog. Trennungsgebots. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54235-2
Brandt, Karsten. Das Bundesamt für Verfassungsschutz und das strafprozessuale Ermittlungsverfahren: Die Mitwirkung des Bundesamtes für Verfassungsschutz in strafprozessualen Ermittlungsverfahren vor dem Hintergrund des sog. Trennungsgebots. Duncker & Humblot, 2015. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54235-2
Brandt, K (2015): Das Bundesamt für Verfassungsschutz und das strafprozessuale Ermittlungsverfahren: Die Mitwirkung des Bundesamtes für Verfassungsschutz in strafprozessualen Ermittlungsverfahren vor dem Hintergrund des sog. Trennungsgebots, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54235-2

Format

Das Bundesamt für Verfassungsschutz und das strafprozessuale Ermittlungsverfahren

Die Mitwirkung des Bundesamtes für Verfassungsschutz in strafprozessualen Ermittlungsverfahren vor dem Hintergrund des sog. Trennungsgebots

Brandt, Karsten

Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge, Vol. 262

(2015)

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Abstract

Das Bundesamt für Verfassungsschutz ist keine strafverfahrensrechtliche Ermittlungsbehörde, aber es arbeitet mit den Strafverfolgungsbehörden zusammen. Seine Mitwirkungsmöglichkeiten in strafprozessualen Ermittlungsverfahren ist Gegenstand der Untersuchung. Nachgegangen wird dem besonderen Interesse an einer Mitwirkung des Bundesamtes für Verfassungsschutz in Ermittlungsverfahren, den Formen fakultativer und obligatorischer Mitwirkung und ihrer Vereinbarkeit mit dem sog. Trennungsgebot zwischen Verfassungsschutz und Polizei.

Mit der Frage nach den Möglichkeiten der Zusammenarbeit werden auch deren Grenzen in den Blick genommen. Damit kann die Untersuchung einen einordnenden Beitrag zu den nach der Aufdeckung des »Nationalsozialistischen Untergrundes« erhobenen Forderungen einer engeren Verzahnung von Verfassungsschutz und Polizei leisten. Das nach Abschluss der Arbeit verkündete Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Antiterrordateigesetz findet in einem Nachtrag noch Berücksichtigung.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 16
1. Teil: Einleitung 23
A. Vorbemerkung: Nachrichtendienste und Rechtswissenschaft 23
B. Untersuchungsgegenstand 24
C. Aktueller Bezug: „Nationalsozialistischer Untergrund“ 27
D. Gang der Untersuchung 29
2. Teil: Bundesamt für Verfassungsschutz und strafprozessuales Ermittlungsverfahren 31
Kapitel 1: Bundesamt für Verfassungsschutz 32
A. Aufgaben 33
I. Originärer Beobachtungsauftrag 33
II. Mitwirkungsaufgaben 35
B. Einordnung in die Nachrichtendienstarchitektur 36
I. Verfassungsschutzbehörden der Länder 36
II. Militärischer Abschirmdienst 37
III. Bundesnachrichtendienst 38
IV. Aufklärungsgebiete und Zusammenfassung 38
C. Grundstrukturen nachrichtendienstlicher Tätigkeit 39
I. Der sog. intelligence cycle 40
II. Zentrale Merkmale nachrichtendienstlicher Tätigkeit 41
1. Strategische Aufklärung 42
2. Opportunitätsprinzip 44
3. Quellenschutz 46
D. Befugnisse zur aktiven Informationsbeschaffung 47
I. Überblick über die Regelungen 47
II. Generalklausel des § 8 Abs. 1 BVerfSchG 48
III. Einsatz nachrichtendienstlicher Mittel 49
1. Nachrichtendienstliche Mittel 49
2. Voraussetzungen zum Einsatz 52
a) Generalklausel des § 9 Abs. 1 BVerfSchG 53
b) Spezielle Befugnisnormen 54
c) Zusammenfassung und Feststellung 57
IV. Besonderes Auskunftsverlangen 58
1. Rechtspolitischer Hintergrund 58
2. Befugnisse im Einzelnen 59
V. Keine polizeilichen Befugnisse 61
1. Spezifisch nachrichtendienstlicher Terminus mit historischem Kontext 61
2. Anwendung im heutigen Rechtsverständnis 63
3. Keine Relativierung über straf(verfahrens)rechtliche Rechtfertigungsgründe 63
4. Speziell: Auswirkungen auf das Besondere Auskunftsverlangen 64
VI. Zusammenfassung 65
Kapitel 2: Kennzeichen des Ermittlungsverfahrens 66
A. Das Legalitätsprinzip und seine Konsequenzen 67
I. Ermittlungspflicht bei Anfangsverdacht 68
II. Verbot der bloßen Verdachtsschöpfung 68
III. Begrenzung mehrstufiger Ermittlungsmethoden 69
B. Tendenzen zur Vorverlagerung des Strafrechts 70
I. Vorermittlungen 70
II. Vorfeldermittlungen 71
III. Vorsorge für die künftige Strafverfolgung 73
IV. Vorverlagerung des materiellen Strafrechts 73
C. Befugnisse zur aktiven Informationsbeschaffung 74
I. „Vernachrichtendienstlichung“ des Strafverfahrens 74
II. Vergleich mit den Befugnissen des Verfassungsschutzes 75
1. Einsatz nachrichtendienstlicher Mittel 76
2. Besonderes Auskunftsverlangen 78
III. Zusammenfassung 81
Kapitel 3: Feststellung 82
3. Teil: Nachrichtendienstliche Mitwirkung im Ermittlungsverfahren 86
Kapitel 1: Formen der Mitwirkung 87
A. Klassische Formen der Mitwirkung 89
B. Institutionalisierung der Zusammenarbeit 91
I. Koordinierungs- und Informationsgruppen 91
1. Koordinierungsgruppe Terrorismusbekämpfung 92
2. Informationsgruppe Rechtsextremismus/-terrorismus 92
3. Koordinierungsgruppe Internationaler Terrorismus 94
II. Informations- und Analyseboards 95
III. Gemeinsames Terrorismusabwehrzentrum 97
IV. Gemeinsames Analyse- und Strategiezentrum illegale Migration 101
V. Gemeinsames Internetzentrum 103
VI. Gemeinsames Abwehrzentrum gegen Rechtsextremismus 104
VII. Gemeinsames Extremismus- und Terrorabwehrzentrum 105
VIII. Zusammenfassung 106
C. Errichtung und Nutzung gemeinsamer Dateien 108
D. Ergebnis 109
Kapitel 2: Gesetzliche Regelungen der Mitwirkung 110
A. Grundlagen 112
I. Recht auf informationelle Selbstbestimmung 112
II. Begrifflichkeiten 115
B. Nachrichtendienstrechtliche Regelungen der Mitwirkung 117
I. Überblick 118
II. Genese der Übermittlungsvorschriften 118
III. Übermittlung nach den §§ 17 ff. BVerfSchG 122
1. Überblick 123
2. Spezielle Übermittlungsvorschriften 123
a) Obligatorische Übermittlung 123
aa) Staatsschutzdelikte 124
(1) Echte Staatsschutzdelikte 125
(2) Unechte Staatsschutzdelikte 126
bb) Erforderlichkeit 127
cc) Zusammenfassung und Stellungnahme 130
b) Fakultative Übermittlung 131
aa) Übermittlungsanlässe, insbesondere Zweck der öffentlichen Sicherheit 132
bb) Übermittlung von Zufallsfunden 133
(1) Einstufung von Daten als Zufallsfunde 135
(2) Erlangung von Zufallsfunden 136
(3) Speicherung von Zufallsfunden 136
(4) Löschung und Sperrung von Zufallsfunden 137
(5) Zusammenfassung und Schlussfolgerung 139
cc) Erforderlichkeit und Zweckbindung des Empfängers 139
c) Schlussfolgerung 140
3. Allgemeine Übermittlungsvorschriften 141
a) Übermittlungsverbote nach § 23 BVerfSchG 141
aa) Überwiegendes Individualinteresse 142
bb) Überwiegende Sicherheitsinteressen 143
cc) Entgegenstehende Übermittlungsregelungen 144
dd) Zusammenfassung 145
b) Sonstige ausdrückliche Übermittlungsvorschriften 145
c) Zusammenfassung und Schlussfolgerung 147
4. Fazit 148
IV. Übermittlung von Daten aus G10-Überwachung 148
1. Die Verfolgung von Straftaten als Übermittlungsanlass 148
a) Korrelation zwischen Transferdaten und Katalogstraftat 149
b) Verfolgbare Straftaten 151
aa) Straftatenkatalog von § 3 Abs. 1 S. 1 und § 7 Abs. 4 S. 1 G10 151
bb) Straftaten des Mitglieds einer verfassungsschutzrelevanten Vereinigung 152
cc) Verweisung auf eine Befugnisnorm des Zollkriminalamtes 153
dd) Übermittlung von Zufallsfunden 154
(1) Zufallsfunde betreffend den Betroffenen 154
(2) Zufallsfunde betreffend Dritte 155
c) Straftatverdacht 157
d) Zusammenfassung und Stellungnahme 158
2. Allgemeine Übermittlungsvorschriften 160
a) Erforderlichkeit 161
b) Zweckbindung 161
c) Weitere ausdrücklich geregelte Pflichten 162
d) Fehlende Äquivalente zu den §§ 17 ff. BVerfSchG 162
e) Fazit 164
3. Zusammenfassung und Stellungnahme für die Übermittlung nach G10 164
V. Spezielle Übermittlungsvorschriften im BVerfSchG 165
1. Wegfall und Modifizierung ursprünglicher Übermittlungsbegrenzungen 166
a) Daten aus intensiven Grundrechtseingriffen 166
b) Daten aus Besonderen Auskunftsverlangen 167
2. Übermittlung von Daten aus technischer Wohnraumüberwachung 167
3. Übermittlung von IMSI-Catcher-Daten 168
4. Übermittlung von Daten aus Besonderen Auskunftsverlangen 169
5. Zusammenfassung und Stellungnahme 169
VI. Keine Regelung des Auskunftsersuchens 170
VII. Fazit 171
C. Strafverfahrensrechtliche Regelungen der Mitwirkung 173
I. Anlässe der Datenübermittlung an die Strafverfolgungsbehörde 174
1. Aufgedrängte Datenübermittlung 174
2. Auskunftsersuchen 175
a) Möglichkeiten bei Vorermittlungen 176
b) Umfang der Auskunftspflicht 179
c) Grenzen der Auskunftspflicht 179
aa) Bereichsspezifische Geheimhaltungsvorschriften 180
bb) Sperrerklärungen 184
3. Zusammenfassung 185
II. Grenzen der Datenverwendung 186
1. Überblick 186
a) Regelungssystematik 186
b) Genese 187
aa) Überkommenes Verständnis 187
bb) Neuere gesetzgeberische Entscheidungen 189
(1) Gesetz zur Verbesserung der Bekämpfung der Organisierten Kriminalität 190
(2) Strafverfahrensänderungsgesetz 1999 191
(3) Gesetz zur Harmonisierung verdeckter Ermittlungsmaßnahmen 193
c) Zwischenfazit 194
2. Regelung für nachrichtendienstliche Daten (§ 161 Abs. 2 StPO) 195
a) Anwendungsbereich 195
aa) Entsprechensklausel 196
bb) Verdacht bestimmter Straftaten 197
cc) Speziell: Rasterfahndung 199
b) Verwendungsbeschränkung 200
c) Exkurs: Differenzen zur Verwendung polizeirechtlich erlangter Daten 202
3. Verwendungsverbote aufgrund § 160 Abs. 4 StPO 203
4. Zusammenfassung 204
III. Fazit 206
D. Zusammenführung der Verwendungsregelungen 207
I. Beschränkungen vor dem Machtbereich der Strafverfolgungsbehörden 208
II. Beschränkungen im Machtbereich der Strafverfolgungsbehörden 209
III. Überblick über die Auswirkungen von § 161 Abs. 2 StPO 210
E. Gemeinsame-Dateien-Gesetz 218
I. Antiterrordatei 220
1. Erfasste Personen und Objekte 221
2. Speicherinhalt 222
3. Datenabruf 225
4. Verwendung der abgerufenen Daten 226
5. Feststellung 228
II. Gemeinsame Projektdateien 230
1. Dateierrichtung 230
2. Rahmen der Projekte 231
3. Dateneingabe 232
4. Datenverwendung 233
5. Feststellung 233
III. Zusammenfassung 234
F. Rechtsextremismus-Datei-Gesetz 234
I. Teilnehmer der Verbunddatei 235
II. Erfasste Personen und Objekte 236
III. Speicherinhalt 237
IV. Datenabruf 238
V. Verwendung der Daten 239
VI. Feststellung 242
1. Qualifizierte Kontaktanbahnungs- und Fundstellennachweisfunktion 243
2. Analysefunktion 244
3. Zusammenfassung 246
G. Abschließende Überlegungen zur Mitwirkungspflicht 247
I. Nachrichtendienstliches Binnenrecht 247
II. Strafverfahrensrechtliches Ersuchen 247
III. Antiterrordatei und gemeinsame Projektdateien 248
IV. Rechtsextremismusdatei 248
V. Informationspflicht aus § 138 StGB 248
VI. Fazit 249
Kapitel 3: Zusammenfassung 249
4. Teil: Vereinbarkeit der Mitwirkung mit dem Trennungsgebot 253
Kapitel 1: Überblick über den Diskussionsstand zum Trennungsgebot 254
Kapitel 2: Konkretisierung der Untersuchung 258
Kapitel 3: Historische Herleitung des Trennungsgebots 259
A. Etablierung deutscher Inlandsnachrichtendienste bis 1918 261
B. Inlandsnachrichtendienste in der Weimarer Republik 262
I. Reichsebene 263
II. Preußen 265
1. Politische Polizei 265
a) Aufgaben und Befugnisse 266
b) Organisatorische Stellung 268
2. Staatskommissar für die öffentliche Ordnung 269
III. Schlussfolgerungen 270
1. Kommissariate 270
2. Politische Polizei 272
C. Inlandsnachrichtendienste im Nationalsozialismus 274
I. Geheime Staatspolizei 275
II. Sicherheitsdienst Reichsführer SS 277
III. Reichssicherheitshauptamt 278
IV. Zusammenfassung 278
D. Zwischenfazit 279
E. Alliierter Kontrollrat 280
F. Beratungen im Parlamentarischen Rat 282
I. Vorüberlegungen 282
II. Verlauf der Beratungen bis zur Übergabe des Polizeibriefes 284
III. Der Polizeibrief 288
IV. Verlauf der weiteren Beratungen 291
V. Zusammenfassung 294
G. Beratungen zum Bundesverfassungsschutzgesetz 296
I. Alliierte Vorgaben 296
II. Parlamentarische Beratung 298
III. Feststellung 300
Kapitel 4: Grundpfeiler eines Trennungsgebots 302
Kapitel 5: Grundsätze für die nachrichtendienstliche Mitwirkung 304
A. (Einzelfallbezogene) Informationsübermittlung 304
B. Legalitätsprinzip 307
C. Formen der Zusammenarbeit 308
I. Klassische (anlassbezogene) Zusammenarbeit 308
II. Moderne (institutionalisierte) Zusammenarbeit 309
D. Ergebnis 311
Kapitel 6: Vereinbarkeit mit dem Ist-Zustand der Mitwirkungsmöglichkeiten 312
A. Übermittlung nachrichtendienstlicher Informationen 312
B. Sonstige klassische Formen der Mitwirkung 313
I. Mitwirkung an strafverfahrensrechtlichen Observationen 314
II. Mitwirkung an strafverfahrensrechtlichen Durchsuchungen 315
C. Institutionalisierte Formen der Zusammenarbeit 316
I. Antiterrordatei 316
II. Gemeinsame Projektdateien 319
III. Rechtsextremismusdatei 320
IV. Informations- und Analysezentren 321
D. Ergebnis 323
Kapitel 7: Verfassungsrang des Trennungsgebots 325
Kapitel 8: Zusammenfassung 329
5. Teil: Die wesentlichen Ergebnisse der Untersuchung 333
6. Teil: Nachtrag zum Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 24. April 2013 342
A. Aussagen zum Trennungsgebot 342
I. Staatsorganisationsrechtliche Ebene 343
II. Grundrechtliche Ebene 347
III. Verhältnis zwischen Trennungsgebot und informationellem Trennungsprinzip 349
B. Auswirkungen auf die Formen der Mitwirkung 349
Literaturverzeichnis 353
Sachverzeichnis 373