Souveränität
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Souveränität
Grundlegung einer freiheitlichen Souveränitätslehre. Ein Beitrag zum deutschen Staats- und Völkerrecht
Schachtschneider, Karl Albrecht
(2015)
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Abstract
Wenn Souveränität überhaupt noch akzeptiert wird, dann als Volkssouveränität. Diese wird aber wie die deutsche Staatssouveränität verstanden. Das Volk wird vielfach nur als Träger, nicht aber als Subjekt der Souveränität dogmatisiert. Es übt jedoch nach dem Grundgesetz die Staatsgewalt auch aus, unmittelbar oder mittelbar durch seine Vertreter. Eine Volkssouveränität, die das Volk als politische Einheit unabhängig von den einzelnen Bürgern begreift, überantwortet die Staatsgewalt den Organen des Staates.Souverän ist der Bürger. Die Bürgersouveränität erwächst der politischen Freiheit. Freiheit ist mit Immanuel Kant die »Unabhängigkeit von eines anderen nötigender Willkür«, deren inneres Gesetz das Sittengesetz ist. Der kategorische Imperativ gebietet, bei allem Handeln das Rechtsprinzip zu achten. Die Bürger verwirklichen ihre Souveränität gemeinschaftlich, organisiert als Staat. Das gebietet strikte Republikanität, demokratisch und rechtsstaatlich. Im Bundesstaat ist die Souveränität zwischen Bund und Ländern geteilt. Die Vertreter des Volkes, dessen Diener, haben den Willen des Volkes zu erkennen und zu vollziehen.Die Grenzen der Souveränität sind die der Freiheit. Gegen das Recht gibt es keine Freiheit. Gesetze und Verträge verwirklichen die Souveränität im Innern und nach außen. Sie können die Souveränität aber auch verletzen. Das deutsche Volk läßt sich erhebliche Beschränkungen der faktischen Souveränität durch seine Vertreter vor allem im Interesse der Vereinigung Europas gefallen. Aber die Europäische Union widerspricht zunehmend der Souveränität der beteiligten Völker. Die Finalität der Integration ist nicht geklärt. Ein Bundesstaat Europa ist mit Prinzipien einer freiheitlichen Demokratie schwerlich vereinbar.Die Besetzung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg hat die Souveränität der Deutschen nicht aufgehoben, weil die Freiheit keinem Menschen genommen werden kann. Aber sie hat die Staatsgewalt der Deutschen zum Teil rechtens, zum Teil gegen das Recht überlagert. Das Besatzungsrecht hat, soweit es noch Bestand hatte, mit dem Zwei-plus-Vier-Vertrag sein Ende gefunden. Die Feindstaatenklauseln der Charta der Vereinten Nationen stehen freilich noch der gleichen Souveränität Deutschlands entgegen.»Souvereignty - Foundation for a Doctrine of Souvereignty of Freedom«Sovereignty provokes much controversy and yet it remains to be the guiding principle of politics. Politicians and also lawyers like to speak of the sovereignty of the people but practice the sovereignty of the state. For the sake of freedom it can only be the sovereignty of the citizens. The term is consequential for national and international law. The German citizens are sovereign by law but factually they are restricted beyond the general limits of sovereignty - not for reasons of occupation but above all by the European integration.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Besondere Abkürzungen | 15 | ||
Einführung | 17 | ||
Erster Teil: Rechtsprechung | 24 | ||
A. Judikatur des Bundesverfassungsgerichts | 24 | ||
B. Souveränitätsusurpation des Europäischen Gerichtshofs | 34 | ||
Zweiter Teil: Geschichte der Souveränitätslehren | 50 | ||
A. Fürstensouveränität | 50 | ||
I. Bodins puissance souveraine | 50 | ||
II. Hobbes’ Leviathan | 55 | ||
B. Aufgeklärte Bürgersouveränität | 57 | ||
I. Jean-Jacques Rousseau | 57 | ||
II. Immanuel Kant | 61 | ||
C. Staatssouveränität | 64 | ||
Einleitung | 64 | ||
I. Georg Friedrich Wilhelm Hegels nationaler Machtstaat | 70 | ||
II. Georg Jellineks Souveränität als Eigenschaft der Staats-/Herrschaftsgewalt | 85 | ||
III. Hermann Hellers souveräne Entscheidungs- und Wirkungseinheit | 88 | ||
IV. Carl Schmitts souveräne Diktatur | 99 | ||
D. Hans Kelsens souveränitätskritische Reine Rechtslehre | 114 | ||
Dritter Teil: Souveränitätslehren unter dem Grundgesetz | 123 | ||
Einleitung | 123 | ||
A. Wilhelm Hennis | 125 | ||
B. Werner von Simson | 134 | ||
C. Herbert Krüger | 137 | ||
D. Otto Kimminich | 139 | ||
E. Peter Graf Kielmansegg | 142 | ||
F. Rolf Knieper | 148 | ||
G. Martin Kriele | 159 | ||
H. Josef Isensee | 163 | ||
I. Albrecht Randelzhofer | 165 | ||
J. Peter Badura | 166 | ||
K. Reinhold Zippelius | 168 | ||
L. Gerd Roellecke | 170 | ||
M. Stefan Oeter | 170 | ||
N. Juliane Kokott | 171 | ||
O. Utz Schliesky | 174 | ||
P. Christian Seiler | 198 | ||
Q. Walter Leisner | 208 | ||
R. Ulrich Haltern | 225 | ||
Vierter Teil: Staatsrechtliche Vorbegriffe einer freiheitlichen Souveränitätslehre | 236 | ||
Einleitung | 236 | ||
A. Politische Existenz | 237 | ||
B. Freiheit | 239 | ||
I. Republikanische Freiheit als praktische Vernunft | 239 | ||
II. Äußere Freiheit/Unabhängigkeit | 240 | ||
III. Innere Freiheit/Sittlichkeit | 242 | ||
IV. Moralität/guter Wille | 245 | ||
V. Liberalistische Freiheit | 245 | ||
VI. Dualistische Freiheitslehre | 246 | ||
C. Herrschaft | 247 | ||
D. Legalität versus Legitimation | 249 | ||
E. Recht | 250 | ||
I. Begriff des Rechts | 250 | ||
II. Recht und Wahrheit | 251 | ||
III. Gerechtigkeit, Rechtlichkeit, Gesetzlichkeit | 253 | ||
F. Verfassung und Verfassungsgesetz | 255 | ||
G. Gemeinwesen | 257 | ||
I. Das Gemeinwesen als Bürgerschaft | 257 | ||
1. Bürger | 258 | ||
2. Bürgerschaft | 261 | ||
3. Gesellschaft | 261 | ||
4. Zivilgesellschaft | 262 | ||
II. Das Gemeinwesen als Volk | 262 | ||
1. Volk | 262 | ||
2. Deutsches Volk | 264 | ||
III. Das Gemeinwesen als Staat | 265 | ||
1. Staat und Staatlichkeit | 265 | ||
2. Existentielle Staatseigenschaft und existentielle Staatlichkeit | 270 | ||
3. Integrierte Staatlichkeit der Europäischen Union | 271 | ||
4. Globale Rechtsgemeinschaft | 273 | ||
Fünfter Teil: Souveränität | 275 | ||
A. Souveränität als Recht und als Macht | 275 | ||
I. Souveränitätsbegriff und politische Lage | 275 | ||
II. Souveränität als Macht oder als Recht | 277 | ||
III. Recht über Macht | 283 | ||
IV. Recht und Zwang | 284 | ||
V. Grenzen des Rechts der Souveränität | 285 | ||
VI. Souveränität des Rechts | 287 | ||
VII. Souveränität als Rechtsprinzip | 288 | ||
B. Souveränität als Herrschaft oder als Freiheit | 289 | ||
I. Souveränität als Herrschaft | 289 | ||
II. Souveränität als Freiheit | 298 | ||
Sechster Teil: Volks- und Bürgersouveränität | 301 | ||
Einleitung | 301 | ||
A. Pouvoir constituant als Souveränität des Volkes | 303 | ||
B. Volk als Quelle der Staatsgewalt | 303 | ||
C. Bürgersouveränität versus Souveränität des Volkes als politischer Einheit | 307 | ||
D. Bürgersouveränität | 312 | ||
I. Souveränität der Bürger | 312 | ||
II. Rechtlichkeit als bürgerliche Souveränität | 316 | ||
Siebenter Teil: Freiheitliche Souveränität | 321 | ||
A. Die innere Souveränität | 321 | ||
I. Ausübung der Staatsgewalt als Ausübung der Souveränität | 321 | ||
II. Grenzen der inneren Souveränität | 322 | ||
III. Verletzung der inneren Souveränität | 329 | ||
B. Die äußere Souveränität | 341 | ||
I. Begriff der äußeren Souveränität | 341 | ||
II. Grenzen der äußeren Souveränität | 347 | ||
III. Souveränität der Staaten und Selbstbestimmung der Völker | 354 | ||
IV. Offener Staat | 358 | ||
V. Nationalstaat, Großstaat, Weltstaat | 367 | ||
C. Souveränität und Verträge | 376 | ||
I. Vertragliche Verwirklichung der Souveränität | 376 | ||
II. Vertragliche Verletzungen der Souveränität | 379 | ||
1. Rechtlichkeit als Wirklichkeit der unbeschränkbaren Souveränität | 379 | ||
2. Freiheit des Volkes als Grenze völkerrechtlicher Vertragsbindung | 380 | ||
3. Existentielle Staatlichkeit als integrationsfeste Verfassungsidentität | 383 | ||
4. Existentielle Wirtschaftshoheit | 385 | ||
5. Existentielle Währungshoheit | 385 | ||
6. Existentielle Sicherheitshoheit | 387 | ||
7. Existentielle Rechtshoheit | 388 | ||
8. Existentielle Budgethoheit | 390 | ||
9. Existentielle Ausbildungshoheit | 399 | ||
10. Zusammenfassende Bemerkung | 401 | ||
Achter Teil: Geteilte Souveränität im Bundesstaat | 402 | ||
Neunter Teil: Die Souveränität Deutschlands | 416 | ||
A. Deutschland als Staat | 416 | ||
B. Souveränitätsbeschränkungen der Besatzungszeit | 418 | ||
I. Die Zeit des geteilten Deutschland | 418 | ||
II. Der Zwei-plus-Vier-Vertrag und begleitende Vereinbarungen | 442 | ||
III. Feindstaatenklauseln | 452 | ||
Zehnter Teil: Souveränitätsverletzungen der europäischen Integration | 460 | ||
A. Allgemeines | 460 | ||
B. Entdemokratisierte Rechtsetzung | 466 | ||
I. Europäisches Parlament | 466 | ||
II. Europäische Kommission | 474 | ||
III. Rat, Europäischer Rat | 477 | ||
C. Souveränitätswidrig entgrenzte Ermächtigungen | 479 | ||
D. Souveränitätswidrige Unionsrechtsprechung | 484 | ||
I. Usurpierte Integrationsmacht des Europäischen Gerichtshofs | 484 | ||
II. Richter ohne demokratische Legalität | 485 | ||
III. Europäischer Gerichtshof kein Gericht eines Volkes | 487 | ||
E. Souveränitätswidriges Herkunftslandprinzip | 490 | ||
F. Führerstaatliche Rechtlosigkeit | 496 | ||
G. Erweiterung der Europäischen Union nach Asien | 499 | ||
H. Souveränitätswidrige Währungsunion | 501 | ||
I. Existentielle nationale Währungshoheit | 501 | ||
II. Währungsunion als Integrationshebel | 506 | ||
III. Euro als souveränitätswidrige Staatsräson der Europäischen Union | 509 | ||
Literaturverzeichnis | 518 | ||
Stichwortverzeichnis | 553 |