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Aufderheide, D., Dabrowski, M. (Eds.) (1997). Wirtschaftsethik und Moralökonomik. Normen, soziale Ordnung und der Beitrag der Ökonomik. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49125-4
Aufderheide, Detlef and Dabrowski, Martin. Wirtschaftsethik und Moralökonomik: Normen, soziale Ordnung und der Beitrag der Ökonomik. Duncker & Humblot, 1997. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49125-4
Aufderheide, D, Dabrowski, M (eds.) (1997): Wirtschaftsethik und Moralökonomik: Normen, soziale Ordnung und der Beitrag der Ökonomik, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49125-4

Format

Wirtschaftsethik und Moralökonomik

Normen, soziale Ordnung und der Beitrag der Ökonomik

Editors: Aufderheide, Detlef | Dabrowski, Martin

Volkswirtschaftliche Schriften, Vol. 478

(1997)

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About The Author

Prof. Dr. habil. Detlef Aufderheide; Business Ethics and Strategic Management, School of International Business, Hochschule Bremen. Studium der Volkswirtschaftslehre und der Rechtswissenschaften in Bielefeld, Göttingen und Münster. Diplom-Volkswirt. Promotion zu einem wirtschafts- und unternehmensethischen Thema (im Verlag Duncker & Humblot erschienen). Habilitation zum Thema Wettbewerb durch Regulierung netzgebundener Energieversorgung. Zahlreiche Publikationen zur Wirtschafts- und Unternehmensethik. Herausgeber der Reihe »Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven« (zusammen mit Martin Dabrowski), die im Verlag Duncker & Humblot erscheint.

Dr. Martin Dabrowski; Studium der Volkswirtschaftslehre und der Politikwissenschaft an der Universität Münster. Diplom-Volkswirt. Promotion zu einem wirtschafts- und sozialethischen Thema. Er arbeitet seit 1994 als Dozent in der katholisch-sozialen Akademie Franz Hitze Haus und leitet dort den Fachbereich »Wirtschaft, Sozialethik, Medien«. Herausgeber der Reihe »Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven« (zusammen mit Martin Dabrowski), die im Verlag Duncker & Humblot erscheint.

Abstract

Moral - ein Thema für die Ökonomik? Diese von vielen zunächst zweifelnd vorgebrachte Frage wird inzwischen eindeutig affirmativ beantwortet.

Die veränderte Einschätzung ist wohl nicht zufällig im zeitlichen Zusammenhang mit neueren Entwicklungen der Ökonomik zu sehen, vor allem der Neuen Institutionenökonomik bzw. der Konstitutionenökonomik. Durch ihre konzeptionelle Unterscheidung zwischen individuellen Handlungen und den ihnen zugrundeliegenden - formellen wie informellen - Regeln wurde die methodische Voraussetzung für eine ertragreiche ökonomische Auseinandersetzung mit dem "Phänomen Moral" geschaffen.

Inzwischen hat, erstens, die ökonomische Analyse moralischer Normen - oder kurz: die Moralökonomik - neue oder erweiterte Einsichten in die Rolle solcher Normen in einer modernen Marktwirtschaft beisteuern können. Die gewonnenen Erkenntnisse werden von Ökonomen wie auch - aus kritischer Distanz - von Theologen und Moralphilosophen zunehmend in ihrer eigenen Forschungsarbeit berücksichtigt.

Zweitens geht der ökonomische Ansatz zur Wirtschaftsethik - oder kurz: die Ordnungsethik - vor dem Hintergrund der gewonnenen Erkenntnisse auch normative Fragen mit der ökonomischen Methode an, und zwar keineswegs im Widerspruch zu Max Webers Konzept der Wertfreiheit, sondern offenkundig sogar ganz in seinem Sinne.

Drittens können im Zuge des neu begonnenen Diskurses auch einige bisher als gesichert geltende Hypothesen wirtschaftswissenschaftlicher Theorien in einem anderen Licht erscheinen als zuvor: Lernen im interdisziplinären Diskurs ist im Idealfall eben ein auf Gegenseitigkeit beruhender Prozeß.

Ohne Zweifel sind nicht wenige der bisher vorliegenden ökonomischen Beiträge derzeit sehr umstritten. Auch und gerade in ihrer Heftigkeit dokumentiert die aktuelle Diskussion jedoch zugleich die Fruchtbarkeit des Forschungsprogramms, das sich binnen weniger Jahre bereits fest in der scientific community etabliert hat.

Dies alles ist Grund genug, dem Ansatz der Ordnungsehtik und Moralökonomik den nunmehr vorliegenden eigenen Sammelband zu widmen. Die nachstehend aufgeführten Beiträge dokumentieren auf hohem Niveau die aktuelle Auseinandersetzung um konzeptionelle Fragen ebenso wie konkrete Anwendungen und wesentliche Weiterentwicklungen des Ansatzes. Zugleich bekräftigen sie eindrucksvoll die These: Moral - Thema für die Ökonomik.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 9
Karl Homann: Sinn und Grenze der ökonomischen Methode in der Wirtschaftsethik 11
I. Einleitung 11
II. Vernunftbegründung vs. Vorteilsbegründung in der Ethik 12
III. Dilemmastrukturen und Moralbegründung 15
IV. Dilemmastrukturen und Homo oeconomicus 17
V. Zur Methode der Ökonomik 22
VI. Der Sinn der ökonomischen Methode in der Wirtschaftsethik 27
VII. Die Grenze der ökonomischen Methode in der Wirtschaftsethik 29
VIII. Normativität und positive Wissenschaft Ökonomik 33
IX. Schlußbemerkung 38
Literatur 38
Franz Haslinger: Das Ende der Wirtschaftsethik: Grenzen einer ökonomischen Methode 43
I. Einleitung 43
II. Konzeptionelle Unklarheiten 44
III. Kritik der ökonomischen Methode zur Begründung der Moral 48
1. Vorteils- versus Vernunftsbegründung der Moral 48
2. Abschätzung der potential gains 53
3. Rechtsregeln versus Individualmoral 56
IV. Schlußbemerkungen 57
Literatur 58
Peter Weise: Ökonomik und Ethik 59
I. Zusammenfassung der Kernaussagen von Homann 59
II. Kritische Anmerkungen 59
1. Die ökonomische Methode 59
2. Der Begriff der Moral 60
3. Arten der Moral 62
4. Der Homo oeconomicus 64
5. Das Gefangenen-Dilemma 66
6. Pflicht, Werte, Sollen und so weiter 67
7. Der interaktionsökonomische Ansatz 68
IIΙ. Fazit 69
Literatur 69
Gerhard Engel: Wirtschaftsethik und pragmatische Moralskepsis. Zum Vorrang der Empirie vor der Ethik 71
I. Einleitung: Ethik, Moral und Gesellschaft 71
II. Moral: Kritik oder Begründung? Eine Anmerkung zur Ethik des Kritischen Rationalismus 76
ΙII. Grundzüge pragmatischer Moralskepsis 85
IV. Institutionenethik oder Institutionenökonomik? 106
Literatur 115
Reinhard Marx: Muß die Welt verbessert werden? 121
I. Einführende Bemerkungen 121
II. Werturteil und Tatsachen 121
ΙII. Ultra posse nemo tenetur! 122
IV. Ein Bischof mit Problemen 122
V. Zwischen Moral und Moralisieren 123
VI. Zum Ausgangspunkt der Ethik in der Moderne 123
VII. Empirie und Ethik 123
VIII. „Die kalte Dusche des Rationalismus" 123
IX. Ziele sind notwendig 124
X. Die Welt muß verbessert werden 125
Literatur 127
Hans G. Nutzinger: Pragmatische Moralskepsis und Wirtschaftsethik: Anfragen an ein Programm und seine Durchführung 129
I. Zu Ansatz und Gegenstand von Engels Analyse 129
II. Die Umsetzung des methodischen Ansatzes bei Engel: Generelle Bemerkungen 131
ΙII. Die „ökologische Krise" als Fallbeispiel bei Gerhard Engel 134
1. Bedrohung des Klimagleichgewichts 134
2. Ethik und Ökonomik in der Klimaschutzpolitik 138
3. Bedrohung der Artenvielfalt 142
IV. Abschließende Bemerkungen 144
Literatur 146
Michael Schramm: Spielregeln gestalten sich nicht von selbst. Institutionenethik und Individualethos in Wettbewerbssystemen 147
I. Das Moderne der Moderne. Die funktionale Ausdifferenzierung von dilemmatischen Wettbewerbssystemen 147
1. Code und Programm. Systemregeln als effiziente Komplexitätsreduktion 148
2. Wettbewerb als Dilemma 150
II. ’... und führe uns nicht in Versuchung’. Zum moralischen Polymorphismus von Systemethik und Individualethos 152
1. Individualethos: Anerkennung als Person 153
2. Systemethik. Übersetzung der Moralsemantik in Programmregeln 156
ΙII. Der unverzichtbare Mensch. Orte individueller Moral in der modernen Gesellschaft 159
IV. Theoriestrategie. Das Individualethos im Rahmen der ökonomischen Institutionenethik 162
V. Anerkennungserzählungen und kontingenzeröffnende Heuristik. Zur Nützlichkeit einer theologischen Sozialethik 165
Literatur 171
Horst Hegmann: Die Genese von Präferenzen und das ökonomische System 177
I. Die Menschen stehen außerhalb des Systems 177
II. Das System als Koordinationsmaschine für individuelle Handlungen 178
IIΙ. Personale Moral hat ihren Ort jenseits des Systems 179
IV. Wie läßt sich die Schließung des ökonomischen Systems verhindern? 180
V. Zum Verhältnis von personaler und verobjektivierter Moral 180
Literatur 182
Ingo Pies: Theologische Sozialethik und ökonomische Theorie der Moral. Ein Verständigungsversuch 183
I. Problemstellung und Problembearbeitung einer ökonomischen Theorie der Moral 184
II. Zurückweisung der Kritik 189
III. Anfragen an das Forschungsprogramm einer theologischen Sozialethik 192
Literatur 194
Andreas Suchanek: Sustainability und ökonomische Ordnungsethik 197
I. Einleitung 197
II. Der Zusammenhang von normativer und positiver Analyse 200
ΙII. Das „Faktum der funktionalen Differenzierung" 202
IV. Das Problem normativistischer Kurzschlüsse 204
V. Sustainability als regulative Idee 208
VI. Ökonomische Ordnungsethik als methodische Heuristik normativer Analyse 209
VII. Schlußbemerkung 212
Literatur 213
Martin Leschke: Politik, Politikberatung und gesellschaftliche Moral 217
I. Ausgangspunkt 217
II. Gesellschaftliche Entscheidungen bei unmoralischen Individuen 218
IIΙ. Gesellschaftliche Entscheidungen bei moralischen Individuen 219
IV. Schlußfolgerungen 220
Literatur 222
Peter Nitschke: Sustainability zwischen Politik und Ökonomie 225
I. Das eschatologisch-existentielle Argument 226
II. Das traditional-organologische Argument 227
Literatur 233
Iris Bohnet: Identifikation als institutionelle Bedingung individueller Kooperation: Theorie und Experimente 235
I. Einleitung 235
II. Der Identifikationseffekt 237
IIΙ. Die Zahlungsbereitschaft für öffentliche Güter 239
1. Befriedigung aus ’Geben’ 239
2. Identifikation 242
IV. Identifikation in Experimenten 244
1. Experimentanlage 244
2. Experimentelle Ergebnisse 246
3. Einbettung in die Literatur 250
V. Identifikation in der 'Realität' 252
VI. Schlussfolgerungen 254
Literatur 255
Mathias Erlei: Nutzenfunktionen in künstlichen Experimentwelten 259
I. Die Aussagekraft des Experiments I: „die künstliche Experimentwelt" 260
II. Aussagekraft des Experiments II: Berücksichtigung der Spendemöglichkeit außerhalb des Experiments 261
IIΙ. Die „investive" Komponente des Altruismus 262
IV. Die Bedeutung der Identifikation im Optimierungskalkül 264
Literatur 266
Christoph Lütge: Identifikation, Homo oeconomicus und Wirtschaftsethik 267
I. Homo oeconomicus und Identifikation 267
II. Die Bedeutung von Identifikationseffekten für die Wirtschaftsethik 269
Literatur 271
Ulrich Druwe: Die Umsetzung ordnungsethischer Erkenntnisse in der Politik 273
I. Einleitung 273
II. Der Wettbewerbscharakter der Demokratie 276
1. Theorie der Demokratie 276
2. Die westlichen Demokratien 279
3. Verbesserung der Demokratie 285
IIΙ. Die Gestaltung der politischen Ordnung 288
1. Der Politiker 289
2. Institutionenwandel 292
IV. Resümee 295
Literatur 295
Lars P. Feld: Ordnungsethische Erkenntnisse und Politikerverhalten 299
I. Vorbemerkung 299
II. Referendum, Initiative und Föderalismus 300
IIΙ. Die Crux mit der Demokratie 303
IV. Möglichkeiten des Institutionenwandels 307
Literatur 308
Stefan Voigt: Optimismus allein genügt nicht – die Umsetzung ordnungsethischer Erkenntnisse setzt deren Existenz voraus 311
Literatur 315
Autorenverzeichnis 316