Menu Expand

Rationale Sozialpolitik

Cite BOOK

Style

Schönig, W. (2001). Rationale Sozialpolitik. Die Produktion von Sicherheit und Gerechtigkeit in modernen Gesellschaften und ihre Implikationen für die ökonomische Theorie der Sozialpolitik. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50480-0
Schönig, Werner. Rationale Sozialpolitik: Die Produktion von Sicherheit und Gerechtigkeit in modernen Gesellschaften und ihre Implikationen für die ökonomische Theorie der Sozialpolitik. Duncker & Humblot, 2001. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50480-0
Schönig, W (2001): Rationale Sozialpolitik: Die Produktion von Sicherheit und Gerechtigkeit in modernen Gesellschaften und ihre Implikationen für die ökonomische Theorie der Sozialpolitik, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50480-0

Format

Rationale Sozialpolitik

Die Produktion von Sicherheit und Gerechtigkeit in modernen Gesellschaften und ihre Implikationen für die ökonomische Theorie der Sozialpolitik

Schönig, Werner

Volkswirtschaftliche Schriften, Vol. 517

(2001)

Additional Information

Book Details

Pricing

Abstract

Durch die tagespolitische Diskussion um einen "Umbau des Sozialstaates" werden grundlegende Fragen der Sozialpolitiklehre vernachlässigt. Der Autor versucht daher in der vorliegenden Arbeit eine Brücke zwischen praktischen Gestaltungsproblemen und der Grundlagenforschung zu schlagen. Grundlegendes Verbindungselement ist dabei die Definition praktischer Sozialpolitik nach ihrem Ziel, den inneren, materiellen Zusammenhang der Gesellschaft zu stärken.

Inwiefern erfordern nun die speziellen, veränderten Rahmenbedingungen moderner Gesellschaften eine besondere Ausprägung rationaler Sozialpolitik? Gemäß dem Dreischritt der rationalen Politikanalyse lassen sich Lage, Ziel und Mittel der praktischen Sozialpolitik in modernen Gesellschaften ableiten. Stichworte sind dabei u. a. der normative und empirische Bedeutungsverlust von Normalitätsstandards, Zentrum und Peripherie sozialpolitischer Bedarfe sowie die Schutz- oder die Brückenfunktion sozialpolitischer Instrumente.

Vor diesem Hintergrund werden Reichweite und Grenzen einer ökonomischen Theorie der Sozialpolitik untersucht, wobei der Schwerpunkt auf eine Differenzierung der beiden grundlegenden Paradigmen - der Neoklassik und des Institutionalismus - gelegt wird. Es zeigt sich, daß beide Paradigmen in ihrer Reinform typische Handlungsempfehlungen nahelegen und sich damit in Widerspruch zur praktischen Sozialpolitik stellen. Zwar kann in modernen Gesellschaften der neoklassische Ansatz einen hohen Erklärungswert beanspruchen. Da jedoch seine Grenzen nicht unbeachtet bleiben sollten, wird letztlich eine Erweiterung der Neoklassik als Konzeption der ökonomischen Theorie der Sozialpolitik favorisiert. Für jenen Ansatz lassen sich in der Literatur vielfältige Hinweise finden, ohne daß sie bislang paradigmatisch zugeordnet worden sind.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Tabellenverzeichnis 14
Abbildungsverzeichnis 15
Abkürzungsverzeichnis 16
1. Einleitung 17
2. Grundfragen rationaler Sozialpolitik 20
2.1 Definition von Sozialpolitiklehre und praktischer Sozialpolitik 20
2.1.1 Sozialpolitiklehre als Wissenschaft 20
2.1.1.1 Sozialpolitiklehre und Wertfreiheit 21
2.1.1.2 Sozialpolitiklehre als Kunstlehre 24
2.1.1.3 Erkenntnistheoretische Ergebnisse der Definitionsversuche 26
2.1.2 Historische und aktuelle Definitionsversuche im Überblick 29
2.1.3 Methoden der Definition praktischer Sozialpolitik 34
2.1.3.1 Der Vorschlag Schilchers 34
2.1.3.2 Die Vorschläge Amonns und Leenens 36
2.1.3.3 Der Vorschlag Wintersteins 40
2.2 Gerechtigkeit und Sicherheit als Grundprobleme der praktischen Sozialpolitik 41
2.2.1 Gerechtigkeit 42
2.2.1.1 Operationalisierungsprobleme und -erfordernisse 42
2.2.1.2 Vertragstheoretisch-universalistische Position 47
2.2.1.3 Kommunitaristische Kritik 50
2.2.1.4 Empirische Evidenz 53
2.2.1.5 Relevanz für die Integrationsleistung der Sozialpolitik 55
2.2.2 Sicherheit 56
2.2.2.1 Sicherheit als Freiheit in der Zeit 56
2.2.2.2 Relevanz für die Integrationsleistung der Sozialpolitik 58
2.3 Definition traditioneller praktischer Sozialpolitik in Deutschland 60
2.4 Rationale Sozialpolitik 62
2.5 Zwischenergebnis 65
3. Praktische Sozialpolitik in modernen Gesellschaften 67
3.1 Grundfragen der Sozialpolitik in Modernisierungsprozessen 67
3.1.1 Zum Begriff moderner Gesellschaften 67
3.1.2 Kompensatorische versus gestaltende Sozialpolitik 70
3.2 Lageanalyse 71
3.2.1 Exogene Determinanten der internationalen Entwicklung 71
3.2.1.1 Entwicklungen der Wirtschafts- und Sozialordnung 72
3.2.1.1.1 Wirtschaftsordnung 72
3.2.1.1.1.1 Strukturwandel 72
3.2.1.1.1.2 Globalisierung 80
3.2.1.1.2 Sozialordnung 86
3.2.1.1.2.1 Ökonomisierung nationaler Sozialpolitik 87
3.2.1.1.2.2 Schwächen internationaler Sozialpolitik 91
3.2.1.1.3 Kritik an Maßnahmen zur Trendumkehr 93
3.2.1.2 Entwicklungen im Prozeß der gesellschaftlichen Modernisierung 98
3.2.1.2.1 Individualisierung 98
3.2.1.2.1.1 Erwerbsarbeit 99
3.2.1.2.1.2 Haushaltsformen 102
3.2.1.2.2 Rationalisierung 103
3.2.1.2.2.1 Lebensläufe 104
3.2.1.2.2.2 Weltauffassungen 106
3.2.1.2.3 Kritik an Maßnahmen zur Trendumkehr 109
3.2.2 Endogene Strukturprobleme der bundesdeutschen Sozialpolitik 112
3.2.2.1 Bedeutungsverlust nivellierender Verteilungspolitik als Problem für die Produktion sozialer Gerechtigkeit 112
3.2.2.1.1 Polarisierung und Pluralisierung der Sozialstruktur 112
3.2.2.1.2 Politische Ökonomie von Armut, Reichtum und verengten Verteilungsspielräumen 119
3.2.2.1.3 Leitbildwandel von der Solidarität zur Selbstverantwortung 122
3.2.2.2 Bedeutungsverlust von Normalitätsstandards als Problem für die Produktion sozialer Sicherheit 123
3.2.2.2.1 Normalarbeitsverhältnis 124
3.2.2.2.1.1 Normativer Bedeutungsverlust 124
3.2.2.2.1.2 Empirischer Bedeutungsverlust 134
3.2.2.2.1.3 Sozialpolitische Bewertung 141
3.2.2.2.2 Normalfamilie 143
3.2.2.2.2.1 Normativer Bedeutungsverlust 143
3.2.2.2.2.2 Empirischer Bedeutungsverlust 151
3.2.2.2.2.3 Sozialpolitische Bewertung 157
3.2.2.2.3 Strukturprobleme des Systems sozialer Sicherung 158
3.2.2.2.3.1 Analoge Differenzierung der Normalitäts- und Sicherungsstandards 158
3.2.2.2.3.2 Abgeleitete Strukturprobleme 161
3.2.2.2.3.3 Entstaatlichung von Sicherungsstandardsund sinkendes Systemvertrauen 163
3.3 Zielanalyse 166
3.3.1 Steigende Nachfrage nach sozialer Gerechtigkeitund Sicherheit 166
3.3.2 Zentrum und Peripheriesozialpolitischer Interessen und Bedarfe 167
3.3.2.1 Sozialpolitisches Zentrum-Peripherie-Modell 170
3.3.2.2 Vermittlung zwischen Zentrum und Peripherie 174
3.3.3 Definition praktischer Sozialpolitikin modernen Gesellschaften 175
3.4 Mittelanalyse 177
3.4.1 Sozialpolitische Schutz- und Brückenfunktion 177
3.4.2 Beide Instrumentengruppen im Überblick 181
3.5 Zwischenergebnis 183
4. Folgerungen für die ökonomische Theorie der Sozialpolitik 185
4.1 Relevanz der ökonomischen Theorie der Sozialpolitik 185
4.1.1 Das Für und Wider um die ökonomische Theorie der Sozialpolitik 185
4.1.1.1 Argumente für eine ökonomische Theorie der Sozialpolitik 186
4.1.1.2 Argumente wider eine ökonomische Theorie der Sozialpolitik 194
4.1.2 Ökonomische Theorie der Sozialpolitik in modernen Gesellschaften 202
4.1.3 Fachliche Heimat, Interdisziplinarität und Paradigmen 205
4.2 Neoklassische ökonomische Theorie der Sozialpolitik unter dem Primat der Marktkonformität 207
4.2.1 Grundsätzliche Rechtfertigung praktischer Sozialpolitik 209
4.2.1.1 Wohlfahrtstheoretische Ableitung bei vollkommener Information 209
4.2.1.2 Transaktionskosten und Unsicherheit 212
4.2.1.3 Handlungsblockaden und spieltheoretische Institutionenemergenz 213
4.2.1.3.1 Gefangenendilemma und Tit for Tat 213
4.2.1.3.2 Erkenntniswert für die praktische Sozialpolitik 216
4.2.1.4 Der wirtschaftliche Wert der Sozialpolitik 222
4.2.2 Neoklassische Kritik an der praktischen Sozialpolitik 225
4.2.2.1 Kritik an der staatlichen Umverteilungspolitik 225
4.2.2.1.1 Defizite im demokratischen Zielfindungsprozeß 226
4.2.2.1.2 Mangelnde Effizienz der staatlichen Umverteilungspolitik 229
4.2.2.1.3 Inzidenzanalyse ausgewählter Steuern 231
4.2.2.1.4 Weitere sozialpolitisch relevante Aspekte 242
4.2.2.1.4.1 Verteilungswirkungen der Sozialversicherungen 242
4.2.2.1.4.2 Verteilungswirkungen von Realtransfers 250
4.2.2.1.4.3 Verteilungswirkungen der Staatsverschuldung 251
4.2.2.1.5 Positive und negative Transfers im Überblick 252
4.2.2.1.6 Ineffizienz, Irrwege und Alternativen der Umverteilungspolitik 255
4.2.2.2 Kritik an der staatlichen Sicherungspolitik 259
4.2.2.2.1 Schutzgesetzgebung als Zwangsversicherung 259
4.2.2.2.2 Beherrschbare Ineffizienzen der Versicherung 262
4.2.2.2.3 Ineffizienz aufgrund der Interdependenz zwischen Teilmärkten 269
4.2.2.2.3.1 Interdependenz der Arbeitsmärkte 271
4.2.2.2.3.2 Interdependenz der Mietwohnungsmärkte 274
4.2.2.3 Kritik an der Praxis der repräsentativen Demokratie 276
4.2.2.4 Idealtypische Handlungsempfehlungen einer reaktiv-kompensatorischen Sozialpolitik 281
4.2.2.5 Leistungsfähigkeit und Grenzen der neoklassischen ökonomischen Theorie der Sozialpolitik 283
4.3 Anknüpfungspunkte einer institutionalistischen ökonomischen Theorie der Sozialpolitik 288
4.3.1 Der amerikanische Institutionalismus als ein alternatives Paradigma 288
4.3.1.1 Methodologische Grundlagen 290
4.3.1.1.1 Dogmenhistorischer Abriß 292
4.3.1.1.2 Der ‚harte Kern‘ des institutionalistischen Paradigmas 300
4.3.1.2 Abgrenzungen zu verwandten Ansätzen 307
4.3.1.2.1 Deutsche Historische Schule 308
4.3.1.2.2 Marxismus 309
4.3.1.2.3 Sozialökonomik 310
4.3.1.2.4 Neue Institutionenökonomik 311
4.3.2 Anwendungsbeispiele der institutionalistischen Analyse in der Sozialpolitiklehre 313
4.3.2.1 Pfadabhängigkeit der Sozialstaatsentwicklung 313
4.3.2.1.1 Klassifikation von Sozialstaatskonzeptionen 314
4.3.2.1.1.1 Bismarck- versus Beveridge-Modell 315
4.3.2.1.1.2 Klassifikationen nach Esping-Andersen und Bonoli 316
4.3.2.1.1.3 Pfadabhängige Ökonomisierung nationaler Sozialpolitik 318
4.3.2.1.2 Institutionalistische Rekonstruktion der bundesdeutschen Sozialpolitik 319
4.3.2.2 Theorie des Wandels sozialer Bedarfe 322
4.3.2.2.1 Sozialer Bedarf und Meritorisierung 322
4.3.2.2.2 Wandel sozialer Bedarfe im Modernisierungsprozeß 325
4.3.2.2.3 Soziale Bedarfe bei struktureller Heterogenität und peripherer Dependenz 328
4.3.2.3 Teilmarktorientierte Sozialpolitik 330
4.3.2.3.1 Teilmärkte des Arbeitsmarktes 331
4.3.2.3.2 Teilmärkte des Wohnungsmarktes 339
4.3.2.3.3 Teilmärkte des Kapitalmarktes 341
4.3.2.3.4 Teilmarkttheorie und modifiziert keynesianische Ansätze 343
4.3.2.4 Thematisierung relativer sozialer Ungleichheit 346
4.3.2.4.1 Neuere Armutsforschung 347
4.3.2.4.2 Neuere Reichtumsforschung 351
4.3.2.5 Demokratisierung durch Partizipation 354
4.3.2.5.1 Mitbestimmung 355
4.3.2.5.2 Partizipation in der Sozialversicherung 360
4.3.3 Idealtypische Handlungsempfehlungen einer konstitutiv-gestaltenden Sozialpolitik 361
4.3.4 Leistungsfähigkeit und Grenzen einer institutionalistischen ökonomischen Theorie der Sozialpolitik 364
4.4 Paradigmatischer Pluralismus versus Erweiterung der Neoklassik 366
4.4.1 Ansatz des paradigmatischen Pluralismus 367
4.4.1.1 Problem und Optionen beidseitigen Paradigmenversagens 367
4.4.1.2 Systematisierung durch Trennung beider Paradigmen 370
4.4.1.3 Kritik am paradigmatischen Pluralismus 375
4.4.2 Erweiterung der Neoklassik in Richtung des Grundkonsenses der Sozialordnungskonformität 376
4.4.2.2 Aspekte einer erweiterten Lage- und Zielanalyse 380
4.4.2.2.1 Menschenbild 380
4.4.2.2.2 Gesellschaftsvertrag 385
4.4.2.2.3 Sozialordnungskonformität als Leitbild 388
4.4.2.2.4 Vermittlung zwischen Partikularinteressen 392
4.4.2.3 Aspekte einer erweiterten Mittelanalyse 396
4.4.2.3.1 Grenzziehungen und Grenzbereiche 396
4.4.2.3.2 Institutionen als Restriktionen und als Optionen 399
4.4.2.3.3 Erweiterung der Effizienz- durch Effektivitätsüberlegungen 402
4.4.2.3.4 Grundsätzliche versus praxisbezogene Politikberatung 406
4.5 Zwischenergebnis 407
5. Thesen zur Perspektive praktischer und theoretischer Sozialpolitik 410
6. Zusammenfassung 417
Literaturverzeichnis 429
Stichwortverzeichnis 480