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Holtzendorff, L. (2015). Franz v. Holtzendorff. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54557-5
Holtzendorff, Leonie v.. Franz v. Holtzendorff. Duncker & Humblot, 2015. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54557-5
Holtzendorff, L (2015): Franz v. Holtzendorff, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54557-5

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Franz v. Holtzendorff

Holtzendorff, Leonie v.

Kölner Kriminalwissenschaftliche Schriften, Vol. 64

(2015)

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About The Author

Leonie v. Holtzendorff studierte Rechtswissenschaft an der Universität zu Köln. Nach dem ersten Staatsexamen promovierte sie zum Thema »Franz von Holtzendorff« bei Prof. Dr. Claus Kreß, für den sie während und vor der Promotion unter anderem als wissenschaftliche Hilfskraft tätig war. Im November 2012 trat sie ihre Referendarausbildung beim Kammergericht in Berlin an und absolvierte ihr zweites Staatsexamen Ende 2014. Ihre Dissertation ist im März 2015 mit dem CBH-Promotionspreis 2015 der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln ausgezeichnet worden. Nun arbeitet Leonie v. Holtzendorff als Strafverteidiger bei den »Fachanwälten für Strafrecht am Potsdamer Platz« in Berlin.

Abstract

»v. Holtzendorffs Name wird leben, wenn gar mancher unserer heutigen Dogmatiker vergessen sein wird.« Diese Prognose stellte der berühmte Strafrechtswissenschaftler Franz v. Lizst im Jahre 1893. Diese erste Biographie zu Franz v. Holtzendorff (1829-1889) ermöglicht ihrem Leser die Begegnung mit einem überaus eindrucksvollen deutschen Gelehrten und lädt zu einer faszinierenden Reise durch die juristische Ideenwelt des 19. Jahrhunderts ein. Holtzendorffs ungewöhnlich breites, nicht ausgeprägt rechtsdogmatisches, zuweilen gar poetisch anmutendes Werk wird umfassend dargestellt, in seiner zeitgenössischen Bedeutung gewürdigt, und seine Entwicklung wird mit den wesentlichen Stationen seines Lebens verwoben. Am Ende steht das Bild eines ebenso außergewöhnlichen wie bedeutenden deutschen Rechtswissenschaftlers von weltbürgerlichem Format. Holtzendorffs Name lebt tatsächlich. Doch er leuchtet bislang bei Weitem nicht so hell, wie er es verdient.

Die Arbeit wurde mit dem CBH-Promotionspreis 2015 der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln ausgezeichnet.
»Franz v. Holtzendorff«

Franz v. Holtzendorff (1829-1889) was a German scholar who devoted himself tirelessly to liberal reforms in Germany and was instrumental to the creation of international networks, such as the $aInstitut de Droit International$z. Holtzendorff’s first biographer invites to a fascinating journey through the mindscape of the 19th century. From the elegantly intertwined coverage of Holtzendorff's life and work, it emerges the picture of a fascinating personality imbued with a deep cosmopolitan spirit.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Danksagung 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abbildungsverzeichnis 17
Prolog 19
Kapitel 1: Ein Jurist wächst heran: Kindheit, Jugend und Studium (1829–1857) 24
A. Ein junger Mann von altem Geschlecht: Herkunft, Kindheit und Schulzeit 24
I. Familie 24
1. Ursprung und Bedeutung des Geschlechts der v. Holtzendorffs 24
2. Die v. Holtzendorffs in Vietmannsdorf 25
3. Holtzendorffs Vater 27
II. Kindheit (1829–1838) 38
III. Berliner Schuljahre (1838–1843) 40
IV. Schulpforta (1843–1848) 42
B. Zwischen Revolution und Rechtswissenschaft: Studienjahre 44
I. Studium (1848–1852) 44
II. Promotion (1852) 50
III. Justizdienst und Verlobung (1853–1855) 53
IV. Habilitation (1857) 57
V. Hochzeit 60
Kapitel 2: Der passionierte Lehrer und Forscher: Privatdozent und Extraordinarius in Berlin (1857–1873) 61
A. Hörsaal, Beginn des öffentlichen Wirkens und Familienglück: Wesentliche Lebensstationen in den Berliner Jahren 61
I. Grundsätze der Lehrtätigkeit 61
II. „Adoptiv-Vater“ Mittermaier, Förderer Bluntschli und Extraordinariat 63
III. Mitbegründung der Berliner Juristischen Gesellschaft und Anregung zur Gründung des Deutschen Juristentages 66
IV. Familiäre Geborgenheit und gesellschaftlicher Kontakt 68
B. Große Fragen im Hintergrund: Einordnung in die Ideengeschichte der Zeit 70
I. Holtzendorff und die rechtswissenschaftlichen Grundströmungen des 19. Jahrhunderts 70
II. Holtzendorff und die gesamte Strafrechtswissenschaft 76
III. Holtzendorff und die Straftheorie 78
1. Geschichtliche Entwicklung der Straftheorie 78
2. Holtzendorffs Ansatz: Vom Gerechtigkeitsprinzip zur Spezialprävention 84
C. Das Schaffen beginnt: Erste Veröffentlichungen zu Deportation und Kolonisation 96
I. Einleitung 96
II. Geschichte der Deportation bis ins 19. Jahrhundert 99
1. Rom 100
a) Die Entstehung der Deportationsstrafe 100
b) Bezeichnung 102
c) Inhalt der Deportationsstrafe 102
d) Die Eigentümlichkeiten der römischen Deportationsstrafe 104
2. England 105
a) Transportation statt Deportation 105
b) Die Transportation in die amerikanischen Kolonien 105
c) Die Anlage einer Strafkolonie in Australien 106
d) Die Beschäftigung der Sträflinge und das „ticket of leave“ 111
e) Das Ende der Transportation nach Australien 112
f) Fazit 114
3. Frankreich 114
a) Die Deportation politischer Verbrecher 114
b) Die Einführung der Transportationsstrafe 116
c) Die Transportation nach Guyana 119
III. Deportation und Strafzwecke 121
1. Abschreckungszweck 122
2. Sicherungszweck 125
3. Besserungszweck 128
4. Das Verhältnis der Strafzwecke zum Kolonisationszweck 131
IV. Fazit 133
V. Die staatsrechtliche Seite der Kolonisation: Verhältnis von Kolonie und Mutterland am Beispiel Englands 138
1. Einleitung 138
2. Abhängigkeit und Unabhängigkeit 138
3. Fazit 143
D. Die Leidenschaft für den Strafvollzug: Das Irische System und weitere Reformvorschläge 144
I. Einleitung 144
II. Der Zustand der Gefängnisse im 19. Jahrhundert und die ersten Bestrebungen um eine Reform 144
III. Internationale Ausrichtung der Gefängniskunde 147
IV. Das irische System 150
1. Einleitung 150
2. Kombination aus Einzelhaft und Gemeinschaftshaft 153
3. Zwischenanstalten 159
4. Bedingte Entlassung 162
5. Polizeiaufsicht 164
6. Kritik des irischen Systems 166
7. Rezeption und weitere Entwicklung des progressiven Strafvollzuges 175
V. Weitere Reformvorschläge von Holtzendorff in Zusammenhang mit dem Strafvollzug 180
1. Die Kürzungsfähigkeit der Freiheitsstrafe und die bedingte Entlassung 180
a) Die bedingte Entlassung 180
b) Die unbedingte vorzeitige Entlassung 186
c) Theoretischer Hintergrund der Kürzung der Freiheitsstrafe und die Debatte um das Tat- oder Täterstrafrecht 188
d) Exkurs: Die Gewohnheitsverbrecher und der Schulenstreit 197
e) Fazit 198
2. Für eine gesetzliche Regelung der Einzelhaft 202
3. Der Konflikt mit Wichern und den Brüdern des Rauhen Hauses 211
VI. Weiteres Ausmaß und abschließende Würdigung von Holtzendorffs Bemühungen 219
E. Für ein rechtsstaatliches Verfahren: Reformvorschläge betreffend die Staatsanwaltschaft 224
I. Die Entstehung der Staatsanwaltschaft in Preußen 224
II. Wächterin der Gesetze oder Partei im Strafprozess? 229
III. Opportunität oder Legalität 241
IV. Anklagemonopol und Privatklage 251
V. Die Abhängigkeit der Staatsanwaltschaft vom Justizministerium 259
VI. Fazit 271
F. Ein Förderer der Rechtswissenschaft: Holtzendorffs Zeitungen 272
I. Einleitung 272
II. Die Allgemeine Deutsche Strafrechtszeitung 273
III. Das Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtspflege des Deutschen Reichs 278
IV. Fazit 281
G. Wirken auf die Politik, nicht in der Politik: Politik, Kirchenpolitik und Soziales 282
I. Die Politische Grundhaltung Holtzendorffs 282
II. Ideal der parteipolitischen Enthaltsamkeit 292
III. Wissenschaftlicher Ansatz: Die Prinzipien der Politik 1869 294
1. Was ist Politik 295
2. Der politische Prozess 302
3. Das Verhältnis der Politik zum Recht 303
4. Das Verhältnis der Politik zur Moral 309
5. Die Staatszwecke 316
a) Geschichtlicher Überblick und Herleitung Holtzendorffs 316
b) Machtzweck, Rechtszweck, Kulturzweck 323
c) Die Harmonie der Staatszwecke und die praktische Politik 329
6. Abschließende Bewertung und das weitere Schicksal der politischen Theorie 335
IV. Citoyen 339
1. Einfluss auf die Kirchenpolitik 339
a) Der Protestantenverein und sein Programm 340
b) Religion und Wissenschaft 343
c) Kirche und Staat 347
d) Ein neues deutsches Volks- und Kirchenfest 356
e) Kulturkampf 360
f) Holtzendorffs Rückzug aus dem Verein und abschließende Würdigung 365
2. Soziales Engagement 369
a) Der Verein für Sozialpolitik 369
b) Der Letteverein und Holtzendorffs Sorge um die gesellschaftliche Stellung der Frau 371
c) Sonstiges soziales Engagement 382
H. Für ein mündiges Volk: Holtzendorffs Einsatz für die Volksbildung und die Popularisierung der Wissenschaften 383
I. Volksbildung und Wissenschaftspopularisierung im 19. Jahrhundert 383
II. Holtzendorffs Einsatz 386
1. Die Sammlung gemeinverständlicher wissenschaftlicher Vorträge 393
2. Die Deutschen Zeit- und Streitfragen 396
III. Fazit 397
Kapitel 3: Lang ersehnte Anerkennung und Abschied: rOrdentliche Professur und der Ruf nach rMünchen (1873–1889) 401
A. Panta Rhei: Abschied von Berlin und wesentliche Stationen in den Münchner Jahren 401
B. Einstehen für Gerechtigkeit gegen mächtigen Widerstand: Verteidigung des Grafen v. Arnim, der Fürstin Bibesco und Rumäniens 407
I. Die Verteidigung des Grafen Harry von Arnim (1875) 407
1. Vorgeschichte, Sachverhalt und Anklage 408
2. Holtzendorffs Motivation zur Übernahme des Mandats und seine Verteidigungsrede 413
3. Urteil erster Instanz und Rechtsgutachten 422
4. Urteil zweiter Instanz und der weitere Verlauf 427
5. Der Arnim-Paragraph 430
6. Fazit 431
II. Das Gutachten für die Fürstin Bibesco (1876) 434
1. Sachverhalt 434
2. Holtzendorffs Gutachten 435
a) Die Naturalisation 435
b) Die zweite Heirat 438
c) Potentielle Folgen eines französischen Gerichtsurteils 439
d) Beurteilung des Gutachtens 440
3. Fazit und Folgen für das Internationale Privatrecht 441
III. Rumäniens Uferrechte an der Donau (1883) 443
IV. Abschließende Würdigung 451
C. Ein Kampf um Leben und Tod: Holtzendorffs Bemühungen um die Abschaffung der Todesstrafe und Überlegungen zum Tatbestand des Mordes 452
I. Einleitung 452
II. Die Todesstrafe im Verhältnis zu den Strafzwecken 457
1. Abschreckungszweck 457
2. Sicherungszweck 466
3. Besserungszweck 471
4. Gerechtigkeit 473
a) Göttliche Offenbarung 473
b) Vergeltende Gerechtigkeit 475
c) Genugtuung und Sühne: Das Volksrechtsbewusstsein 477
d) Fazit 480
III. Exkurs: Mord und Totschlag 480
IV. Weitere Argumente gegen die Todesstrafe 491
1. Justizmorde 491
2. Begnadigungspraxis 492
V. Fazit 494
D. Was bewegt Staat und Volk: Wesen und Wert der Öffentlichen Meinung (1879) 498
I. Einleitung 498
II. Geschichtlicher Überblick 501
III. Begriff und Wesen der öffentlichen Meinung 502
IV. Wert und Macht der öffentlichen Meinung 505
V. Entstehungsprozess der öffentlichen Meinung 508
VI. Die Bedeutung der Presse 511
VII. Der Staat und die öffentliche Meinung 514
1. Notwendigkeit der Anerkennung 514
2. Mittel ihrer Stärkung 517
VIII. Betrachtung der Holtzendorff’schen Schrift im Lichte der neueren Forschung 520
IX. Fazit 528
E. Ein Blick über die Grenzen des Staates hinaus: Holtzendorff und das Völkerrecht 530
I. Einleitung 530
II. Holtzendorffs völkerrechtliche Grundhaltung 535
1. Begriff des Völkerrechts 535
2. Geltungsgrund und Rechtsqualität 546
3. Quellen 553
a) Anerkennung und Gewohnheit 556
b) Staatsverträge und Landesgesetze 562
c) Einordnung in die zeitgenössische Lehre und Fazit 567
4. Kodifikation des Völkerrechts? 571
5. Fazit 578
III. Völkerrechtliche Einzelfragen 579
1. Auslieferung und Asylrecht 579
a) Nichtauslieferung eigener Staatsangehöriger 580
b) Nichtauslieferung politischer Verbrecher 584
c) Auslieferungspflichtige Verbrechen 590
d) Exkurs: Wechselwirkung zwischen der Auslieferung und den in der inländischen Strafrechtspflege zu gewährenden Freiheitsrechten 595
e) Auslieferungsverfahren 596
f) Fazit 597
2. Eroberungen und Eroberungsrecht 599
a) Der deutsch-französische Krieg, politische Rechtfertigungsversuche der Annexion und das Selbstbestimmungsrecht der Völker 600
b) Völkerrechtliche Beurteilung der deutschen Annexion 604
c) Zweckmäßigkeitsgrenzen des Eroberungsrechts und Erfolgsaussichten der Annexion 609
d) Fazit 610
3. Die Idee des ewigen Völkerfriedens 614
a) Die Geschichte der Idee des ewigen Friedens 614
b) Holtzendorffs Stellungnahme 619
c) Die bedingte Notwendigkeit des Krieges 624
d) Der lange Weg zum Frieden 626
e) Fazit 628
IV. Abschließende Würdigung 632
F. Die Ordnung des Stoffes: Encyklopädie der Rechtswissenschaft und Handbücher 634
I. Einleitung 634
II. Enzyklopädie der Rechtswissenschaft 634
III. Handbücher 640
1. Strafrecht 642
2. Strafprozessrecht 643
3. Völkerrecht 644
4. Gefängniswesen 646
IV. Fazit 650
G. Poesie und Reisen: Holtzendorffs nicht-juristische Schriften 651
I. Einleitung 651
II. Reiseberichte 652
1. Ein englischer Landsquire 652
2. Schottische Reiseskizzen 654
III. Zeitglossen des gesunden Menschenverstandes 664
IV. Fazit 673
Epilog 675
A. Tod und posthume Ehrungen 675
B. Abschließende Würdigung 678
Werkverzeichnis Holtzendorff 682
I. Monographien (chronologisch) 682
II. Kleinere Schriften (vor allem aus seinen gemeinverständlichen Periodika – chronologisch) 684
III. Beiträge in den von Holtzendorff herausgegebenen Sammelwerken 685
IV. Artikel in Lexika 687
V. Rechtsgutachten (chronologisch) 688
VI. Aufsätze (chronologisch) 689
VII. Rezensionen und Literaturübersichten (chronologisch) 696
VIII. Poetisches und Reiseberichte (chronologisch) 697
IX. Herausgabe von Monographien, Sammelwerken, Zeitungen und sonstigen Periodika (chronologisch) 697
X. Übersetzungen (chronologisch) 699
XI. Persönliches (chronologisch) 699
Schriften zu Holtzendorff und seinem Werk 701
I. Rezensionen zu Holtzendorffs Veröffentlichungen 701
II. Nachrufe und weitere Schriften über Holtzendorff 704
Literaturverzeichnis 707
I. Gedruckte Quellen 707
II. Ungedruckte Quellen 766
Personenverzeichnis 767