Determinanten der Verkehrsmittelwahl
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Determinanten der Verkehrsmittelwahl
Abhandlungen zur Nationalökonomie, Vol. 10
(1998)
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Abstract
Verkehr, Verkehrspolitik, Straßenbau, ÖPNV, Deutsche Bundesbahn sind Schlagworte, die ständig in unseren Medien präsent sind und auf eine große Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit stoßen. Wegen der "Jedermann"-Qualität des Verkehrs ist dies auch nicht weiter verwunderlich. Fast jeder nimmt am Verkehrsgeschehen teil und verspürt die positiven Mobilitätseffekte, aber auch die negativen in Form von Stau oder Umweltbelastung. Zudem ist der Verkehr Inputleistung für die meisten Produktionsprozesse. Diese gesellschaftlich zentrale Stellung des Verkehrs erzwingt eine ökonomische Betrachtung. In Teil A widmet sich der Autor den zugehörigen Fragestellungen. Im Zentrum der Arbeit steht der Personenverkehr, speziell der Personennahverkehr.Zur Sicherung einer ausreichenden Mobilität als Voraussetzung für wirtschaftliche und soziale Austauschbeziehungen ist der ÖPNV bzw. seine Förderung ein wichtiger Baustein in einem idealerweise umfangreicheren Maßnahmenbündel. Will der ÖPNV in zunehmendem Maße die Mobilitätsbedürfnisse der Verkehrsteilnehmer erfüllen, so muß er verstärkt in den Wettbewerb mit dem Pkw treten. Nur dann besteht der Zwang zur Kostenminimierung einerseits und zur Schaffung eines attraktiven Angebots andererseits. Eine Ausweitung des Marktanteils durch eine geeignete Produktpolitik ist aber nur bei Beachtung entsprechender Nachfragerpräferenzen möglich.Die zentrale Aufgabe für die Verkehrsbetriebe ist es also, die Verkehrsteilnehmer als Kunden zu begreifen und ihre Strategie und ihre Organisation darauf auszurichten. Dazu müssen entsprechende Informationen gewonnen werden. Mit Hilfe statistischer Verfahren ist es möglich, die Nutzenstiftung spezifischer Verkehrsmittelcharakteristika zu messen und so Handlungsanweisungen für das Agieren im Markt zu geben. In Teil B der Arbeit werden einschlägige Methoden der angewandten Nachfrageforschung vorgestellt und ihre spezielle Problemlösungskapazität diskutiert. Mit dem ausgewählten speziellen Verfahren der Conjoint-Analyse können neue, innovative ÖPNV-Konzepte hinsichtlich ihrer Marktchancen bewertet werden. Dazu gehört auch das Auffinden spezieller Nutzungsvorteile aus Kundensicht, die lediglich der ÖPNV aufweist bzw. aufweisen kann und die so gegen den Pkw "ausgespielt" werden können.Der empirische Teil C enthält eine Akzeptanzstudie für ein neuartiges Konzept zwischen ÖPNV und motorisiertem Individualverkehr (MIV). Es kann gezeigt werden, daß bei entsprechender, umfassender Marketing-Mix-Unterstützung innovative Produktideen mit einem signifikanten Marktanteil rechnen dürfen.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Einführung der Herausgeber | 5 | ||
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Tabellenverzeichnis | 17 | ||
Verzeichnis der Tabellen in den Anhängen | 18 | ||
Abbildungsverzeichnis | 20 | ||
Verzeichnis der Abbildungen in den Anhängen | 21 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 23 | ||
Α. Grundlagen und Konzepte | 25 | ||
I. Rahmenbedingungen der Verkehrsmittelwahl | 25 | ||
1. Ziele und Aufbau der Untersuchung | 25 | ||
2. Mobilität als menschliches Bedürfnis | 27 | ||
3. Gesellschaftlicher Wandel und Mobilität | 30 | ||
4. Der Rahmen der Verkehrsökonomie | 38 | ||
II. Verkehrswissenschaft als normative ökonomische Disziplin | 39 | ||
1. Problemstellung | 39 | ||
a) Auf der Suche nach dem Optimum im Verkehr | 39 | ||
b) Zielsystem und Optimalitätskriterien | 43 | ||
2. Wachstumsfunktion | 47 | ||
3. Distributionsfunktion | 51 | ||
4. Effiziente Allokation der Ressourcen | 54 | ||
a) Versagen des Allokationsmechanismus | 54 | ||
b) Substitutions- und Koordinationshemmnisse | 54 | ||
c) Fehlende Marktfähigkeit | 55 | ||
d) Fehlender Wettbewerb im Verkehrssektor | 56 | ||
e) Externe Effekte | 62 | ||
5. Suche nach einem umfassenden Allokationsoptimum | 72 | ||
a) Ableitung des Handlungsbedarfs | 72 | ||
b) Wirksamkeit und Konfliktpotential möglicher Maßnahmen | 75 | ||
c) Versuch eines pragmatischen ökonomischen Ansatzes | 81 | ||
d) Abschließende Bewertung | 86 | ||
III. Der Markt für Personenverkehrsleistungen | 89 | ||
1. Rahmenbedingungen des Marktes | 89 | ||
a) Der Personenverkehrsmarkt als Wettbewerbsmarkt | 89 | ||
b) Verkehr als Dienstleistung | 92 | ||
2. Betriebliches Qualitätsmanagement | 94 | ||
a) Qualitätsmanagementsysteme | 94 | ||
b) Gefahren und Erweiterungen von Qualitätsmanagementsystemen | 97 | ||
c) Exkurs: Messung der Dienstleistungsqualität | 102 | ||
3. Verkehrsmarketing | 104 | ||
a) Marketing-Mix-Entscheidungen | 104 | ||
b) Der Marketingprozeß im Personenverkehrsmarkt | 109 | ||
c) Marketing-Mix in der Praxis | 112 | ||
B. Modellierung der Verkehrsmittelwahl | 116 | ||
I. Nachfrage nach Verkehrsleistungen | 116 | ||
1. Positive Aspekte der Verkehrsökonomie | 116 | ||
2. Methodische Vorentscheidungen | 118 | ||
II. Aggregierte Ansätze | 120 | ||
1. Vier-Stufen-Modell der Verkehrsplanung | 120 | ||
a) Modellstruktur | 120 | ||
b) Bewertung des Modells | 124 | ||
c) Direct-Demand-Modelle | 126 | ||
2. Aggregierte, zeitreihenanalytische Verfahren | 127 | ||
3. Sonstige aggregierte Verfahren | 130 | ||
III. Disaggregierte Ansätze | 131 | ||
1. Individuelles Verkehrsverhalten | 131 | ||
a) Erfordernis disaggregierter Modelle | 131 | ||
b) Allgemeiner Prozeß verkehrsrelevanter Entscheidungen | 133 | ||
c) Kriterien der Entscheidungsfindung | 138 | ||
2. Diskrete Wahl | 140 | ||
a) Theorie von Lancaster | 140 | ||
b) Allgemeine Modelle der diskreten Wahl | 143 | ||
c) Probabilistische Modelle der diskreten Wahl | 146 | ||
3. Prozeß der Nutzenbildung | 149 | ||
a) Allgemeine psychologische Prozesse im Rahmen des Nachfragerverhaltens | 149 | ||
b) Nutzen, Präferenzen, Einstellungen | 154 | ||
4. Determinanten der Verkehrsmittelwahl | 157 | ||
a) Einflußfaktoren im Nutzenbildungsprozeß | 157 | ||
b) Verkehrsmitteleigenschaften | 158 | ||
c) Demographische und sozioökonomische Variable | 165 | ||
d) Psychographische Variable | 168 | ||
e) Eigenschaften der Fahrt | 168 | ||
f) Bisheriges Verhalten | 170 | ||
5. Ermittlung der Nutzenwerte | 171 | ||
a) Möglichkeiten | 171 | ||
b) Revealed-Preference-Ansätze | 174 | ||
c) Gestalt der Nutzenfunktion | 179 | ||
d) Bewertung des Revealed-Preference-Ansatzes | 183 | ||
e) Stated-Preference-Ansätze: Prinzip und zentrale Vorteile | 186 | ||
IV. Gestaltung von Stated-Preference-Verfahren | 192 | ||
1. Explorative, interaktive Analyse vergangenen und zukünftigen Verhaltens | 192 | ||
2. Überblick über mögliche Verfahren der direkten Nutzenmessung | 195 | ||
3. Kompositionelle Verfahren | 196 | ||
a) Einfache kompositionelle Verfahren | 196 | ||
b) Kritik und Modellerweiterungen | 200 | ||
c) Die Einstellungs-Verhaltens-Relation | 204 | ||
d) Die Theorie des geplanten Verhaltens | 207 | ||
e) Skaleninterpretation und Maßnahmensensitivität | 210 | ||
f) Explizite Berücksichtigung von Eigenschaftsausprägungen | 213 | ||
g) Anwendungen zur Messung der Dienstleistungsqualität | 215 | ||
4. Dekompositionelle Verfahren | 217 | ||
a) Multidimensionale Skalierung | 217 | ||
b) Conjoint-Analyse | 221 | ||
5. Gestaltung einer Conjoint-Analyse | 224 | ||
a) Spezifizierung der Nutzenfunktion | 224 | ||
b) Skalierung der abhängigen Variable | 226 | ||
aa) Skalen und Skalenniveaus | 226 | ||
bb) Wahl der Skala | 228 | ||
c) Erhebungsform | 229 | ||
aa) Möglichkeiten | 229 | ||
bb) Minimierung der Beurteilungsaufgabe | 230 | ||
cc) Bewertung der möglichen Erhebungsformen | 232 | ||
d) Schätzung der Parameter | 233 | ||
aa) Grundsätzliche Möglichkeiten | 233 | ||
bb) Ein Modell der diskreten Wahl auf der Basis hypothetischen Verhaltens („Choice-Based Conjoint Analysis“) | 236 | ||
e) Auswahl und Definition der Eigenschaften | 239 | ||
aa) Relevanz der Eigenschaften | 239 | ||
bb) Wahl der Ausprägungen | 242 | ||
cc) Zahl der Eigenschaften und Ausprägungen | 247 | ||
f) Ausgestaltung der Erhebung | 248 | ||
aa) Erhebungssituation | 248 | ||
bb) Rolle der Erhebungsmethode | 250 | ||
cc) Erfahrungsorientierte Eigenschaftsausprägungen | 253 | ||
g) Ermittlung aggregierter Ergebnisse und Segmentierung | 257 | ||
aa) Berechnung von Auswahlwahrscheinlichkeiten | 257 | ||
bb) Segmentierung | 265 | ||
h) Modellerweiterungen | 271 | ||
6. Gemischte Methoden | 272 | ||
a) Einführung | 272 | ||
b) Adaptive Conjoint Analysis | 273 | ||
aa) Verfahrensschritte | 273 | ||
bb) Beurteilung des Modells | 278 | ||
c) GfK-Conjoint-Analyse | 283 | ||
7. Zusammenfassende Bewertung der Verfahren | 288 | ||
a) Stated versus Revealed Preference | 288 | ||
b) Kompositionelle versus dekompositionelle Verfahren der direkten Nutzenmessung | 289 | ||
c) Zusammenfassende Darstellung der GfK-Conjoint-Analyse | 292 | ||
C. Empirische Untersuchung | 294 | ||
I. Untersuchungsdesign | 294 | ||
1. Projekthintergrund | 294 | ||
2. Untersuchungsmethode | 298 | ||
3. Ausgestaltung der Erhebung | 299 | ||
a) Ablaufschritte | 299 | ||
b) Befragungsgegenstand | 301 | ||
aa) Abgrenzung des relevanten Marktes | 301 | ||
bb) Modellierte Eigenschaften | 303 | ||
cc) Nicht modellierte Eigenschaften | 305 | ||
c) Interessierende Segmente | 309 | ||
d) Rahmenbedingungen, Fragebogenaufbau und Eigenschaftsausprägungen | 310 | ||
e) Auswahl der Befragten | 317 | ||
f) Durchführung der Erhebung | 319 | ||
II. Allgemeine Ergebnisse | 320 | ||
1. Überprüfung der Interviews | 320 | ||
a) Allgemeine Überprüfung der Interviews auf ihre Verwendbarkeit | 320 | ||
b) Überprüfung der Validität der Ergebnisse | 322 | ||
aa) Möglichkeiten | 322 | ||
bb) Involvement der Befragten | 323 | ||
cc) Verlauf der Nutzenfunktionen | 323 | ||
dd) Güte der Kalibrierung | 325 | ||
ee) Abschließende Betrachtung | 328 | ||
2. Betrachtete Relationen | 329 | ||
3. Marktpotential | 331 | ||
4. Strukturmerkmale der Nettostichprobe | 336 | ||
5. ÖPNV-Wahrnehmung | 341 | ||
a) Bekanntheit und Erreichbarkeit des ÖPNV | 341 | ||
b) Verkehrsmittelimages | 342 | ||
III. Nutzenstrukturen | 346 | ||
1. Wichtigkeit der Eigenschaften | 346 | ||
a) Ergebnisse in der Untersuchung | 346 | ||
b) Validierung mit anderen Untersuchungen | 350 | ||
2. Nutzenfunktionen | 352 | ||
a) Gesamtfahrtzeit | 352 | ||
b) Gesamtkosten | 352 | ||
c) Zahl der Fahrtunterbrechungen | 354 | ||
d) Sitzplatzgarantie | 355 | ||
e) Beschäftigungsmöglichkeit | 355 | ||
f) Fahrtroute | 355 | ||
g) Taktfrequenz | 356 | ||
h) Bedienungszeitraum | 358 | ||
i) Reiseanmeldung | 358 | ||
j) Gepäckmitnahmemöglichkeit | 359 | ||
k) Kontakt | 360 | ||
l) Trade-offs | 361 | ||
3. Nutzen ausgewählter Verkehrsmittel | 365 | ||
a) Profile | 365 | ||
b) Das ideale Verkehrsmittel | 368 | ||
c) Pkw | 369 | ||
d) BÜRGERmobil | 370 | ||
e) Zusammenfassender Vergleich der Konzepte | 374 | ||
4. Simulationsergebnisse | 377 | ||
a) Berechnung der Akzeptanzquoten | 377 | ||
b) Ergebnisse für Gesamtheit, Herkunfts- und Zielgebiete | 383 | ||
c) Akzeptanz nach Imagegruppen | 388 | ||
d) Akzeptanz nach sozioökonomischen Merkmalen (Parkplatz- und Pkw-Verfügbarkeit, soziale Schicht) | 389 | ||
e) Sensitivität bezüglich einzelner Eigenschaften | 391 | ||
f) Variation der Konzepte | 394 | ||
g) Mögliche Fehlerquellen | 396 | ||
h) Berücksichtigung fixer Kostenbestandteile | 398 | ||
5. Nutzerstrukturen | 399 | ||
a) Beschreibung der potentiellen BÜRGERmobil-Nutzer | 399 | ||
b) Kontakt zu anderen: Alleinfahrt | 401 | ||
c) Wichtigkeiten nach Herkunfts- und Zielgebieten | 403 | ||
6. Systematische Segmentierung | 413 | ||
a) Möglichkeiten | 413 | ||
b) Vorgehensweise | 415 | ||
c) Gebildete Cluster und diskriminierende Faktoren | 417 | ||
d) Hintergrundvariable – Herkunfts- und Zielgebiete | 425 | ||
e) Hintergrundvariable – life style und Verkehrsverhalten | 425 | ||
f) Abschließende Bewertung | 425 | ||
7. Spezielle Gestaltungsaspekte | 426 | ||
a) Kopplungstätigkeiten | 426 | ||
b) Zusatzdienste im Fahrzeug und an Haltestellen | 427 | ||
8. Bewertung der Untersuchungsergebnisse | 430 | ||
D. Zusammenfassung und Schlußbetrachtung | 433 | ||
Anhang | 439 | ||
Anhang A: Fragebogen BÜRGERmobil | 440 | ||
Anhang B: Eigenschaften und Eigenschaftsausprägungen | 464 | ||
Anhang C: Anschreiben für die Beschäftigten der Sparkasse | 469 | ||
Anhang D: Sensitivitätsanalyse auf Marktebene | 472 | ||
Anhang E: Nutzerstrukturen | 474 | ||
Anhang F: Relation Dormitz u.a. – Markgrafen / Rathaus (Ergebnisse) | 479 | ||
Anhang G: Relation Dormitz u.a. – Markgrafen / Rathaus (Tabellen) | 486 | ||
Literaturverzeichnis | 492 | ||
Sachwortverzeichnis | 536 |