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Friedeburg, R., Schmoeckel, M. (Eds.) (2015). Recht, Konfession und Verfassung im 17. Jahrhundert. West- und mitteleuropäische Entwicklungen. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54560-5
Friedeburg, Robert von and Schmoeckel, Mathias. Recht, Konfession und Verfassung im 17. Jahrhundert: West- und mitteleuropäische Entwicklungen. Duncker & Humblot, 2015. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54560-5
Friedeburg, R, Schmoeckel, M (eds.) (2015): Recht, Konfession und Verfassung im 17. Jahrhundert: West- und mitteleuropäische Entwicklungen, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54560-5

Format

Recht, Konfession und Verfassung im 17. Jahrhundert

West- und mitteleuropäische Entwicklungen

Editors: Friedeburg, Robert von | Schmoeckel, Mathias

Historische Forschungen, Vol. 105

(2015)

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About The Author

Mathias Schmoeckel, geb. 1963 in Flensburg, 1999 Habilitation in München, seit 1999 Professor für Deutsche und Rheinische Rechtsgeschichte in Bonn. Seine Forschungen betreffen kirchliche Rechtsgeschichte, Geschichte des Beweis- und Verfahrensrechts, Reformationsgeschichte und die Rechtsgeschichte der industriellen Revolution.

Robert von Friedeburg, geb. 1961 in Königstein/Ts., 1994 Habilitation in Bielefeld, seit 2001 Professor für die Geschichte der Politik, Mentalitäten und Kultur an der Erasmus Universität Bielefeld. Seine Forschungen richten sich vor allem zur Sozial- und Ideengeschichte der Neuzeit.

Abstract

Die konfessionell beeinflussten Theologien führten in der Frühen Neuzeit auch zu einer Vielfalt unterschiedlicher Staatslehren. Aufgabe dieses Sammelbandes ist es, die unterschiedlichen konfessionellen Vorgaben in der Staatslehre der verschiedenen Konfessionen zu erfassen. Dabei ist es ebenso erforderlich, die verschiedenen nationalen Ansätze herauszuarbeiten. Daher werden einzelne Untersuchungen zur Reichsgeschichte mit Entwicklungen in Frankreich, England, den Niederlanden, Spanien und Italien verglichen. Darüber hinaus werden ein interner und ein externer Blick auf die Rolle des Judentums geworfen, die mit Spinoza auch einen der bedeutendsten Theoretiker stellte. Damit wird hier zum ersten Mal die Vielfalt der Staatskonzeptionen des 16. bis beginnenden 18. Jahrhunderts in Europa deutlich. Erst aus dieser Gemengelage entwickelte sich vor, während und nach der französischen Revolution das moderne Staatsverständnis.»Law, Confession, and Constitution in the 17th Century«

This book provides an overview over different approaches to public order according to their confessional background from the sixteenth to the eighteenth century in Europe and their consequences for early modern states theories. This book not only includs Jewish standpoints, but also gives examples of different east- and central european territories.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 9
Angela De Benedictis: Majestätsverbrechen und Verfassungsfrage: Althusius und die italienischen Juristen 11
I. Tyrannis als Majestätsverbrechen 11
II. Tyrannis und Widerstand bei Paride del Pozzo, Girolamo Gigante und Prospero Farinacci 14
III. Selbstverteidigung, Notwehr und Widerstand bei Francesco Gioanetti 21
Anhang 24
Johannes Althusius, Politik. Cap. XXXVIII, Die Tyrannis und ihre Gegenmittel 24
Wim Decock: Das Gewissensrecht in der reformierten Tradition: Johannes A. Van der Meulen (1635–1702) und sein Tractatus theologico-juridicus 29
I. Einführung 29
1. Ein religiös-juristisch-politisches Programm 29
2. Ein Richter aus Utrecht 30
3. Die nähere Reformation 30
4. Das Gewissensforum 31
5. Verhältnis zur katholischen Spätscholastik 32
6. Gliederung des Traktats 33
II. Fallbesprechungen 34
1. Gewohnheit als Entschuldigungsgrund 34
a) Straflose Wucherverträge? 34
b) Die Macht der Gewohnheit 34
c) Der Unterschied zwischen menschlicher und göttlicher Strafe 35
d) Nach göttlichem Recht Unerlaubtes 35
e) Nach (rein) positivem Gesetz Unerlaubtes 36
f) Notarielle Formvorschriften 36
2. Gesetzliche Formvorschriften im Vertragsrecht 37
a) Zwischen Geist und Buchstabe 37
b) Rezeption der Kanonistik und Spätscholastik 38
c) Naturrechtliches Konsensprinzip 39
d) Spanien und Staatsräson 39
e) Scholastische Distinktionstechnik 40
f) Formlose Schenkungen und Verträge mit Minderjährigen 42
g) Gender und die theologischen Einflüsse auf das Recht 43
3. Das Gewissen und der Mord an einem Geächteten (bannitus) 44
a) Straflose Tötung nach dem menschlichen Gesetz 44
b) Bedeutung der „Vogelfreiheit“ 44
c) Der Geächtete als Feind der Gemeinschaft 45
d) Verbot der Privatjustiz 46
e) Nur Tötung im öffentlichen Interesse ist keine Sünde 47
f) Bann und Vatermord 48
g) Um einen Landesverräter weint man nicht 48
h) Im Namen des Vaterlands 49
4. Fazit 50
a) Die „DNA“ der westlichen Rechtskultur 50
b) Ein reformiertes Gewissensrecht 51
c) „The ongoing conversation“ 51
Heinrich de Wall: Pactum religiosum und kirchliche Verwaltung in der Politica des Johannes Althusius 53
I. Einleitung 53
II. Religion als öffentliche Angelegenheit 55
III. Die Einheit von Staat und Kirche 56
IV. Die Grundlage der Souveränität in weltlichen und kirchlichen Dingen 57
V. Die Verwaltung der kirchlichen Angelegenheiten 58
1. Aufgaben der kirchlichen Verwaltung 58
2. Die Organisation der Kirche 60
VI. Das pactum religiosum 62
VII. Religiöse und historische Prägungen bei Althusius 64
Christoph Strohm: Kompetenz weltlicher Obrigkeit in Religionsangelegenheiten. Entstehung und Wirkung von David Pareus' Überlegungen zum Ius circa sacra 67
I. Potestas regia circa ecclesiastica – die Klärung der Kompetenz weltlicher Obrigkeit in Religionsangelegenheiten 68
II. Pareus’ Bedeutung im Kontext des kurpfälzischen Reformiertentums 70
III. Kontroverstheologische Ausrichtung der Auslegung von Röm 13,1–7 72
IV. Die Vermittlung zwinglianisch-erastianischen und calvinischen Erbes in der Kurpfalz angesichts der Auseinandersetzung mit dem Papsttum 76
V. Zur Wirkungsgeschichte bei Grotius 79
Mathias Schmoeckel: Dominik Arumaeus und die Entstehung des öffentlichen Rechts als rechtswissenschaftliches Lehrfach in Jena 85
I. Einleitung 85
1. Kurze Skizze des Lebens und Wirkens 85
2. Das tradierte Bild in der Literatur 87
3. Fragestellung 89
4. Methodologie 91
a) Erkenntnislehre, Quellenkunde und Systematik bei Arumaeus 91
5. Vergleich zur lutherischen Erkenntnislehre 96
II. Lutherische Prägungen im Œuvre von Arumaeus 98
III. Im Dienst der Herzöge von Sachsen-Weimar 100
1. Der Hof zu Weimar und seine Interessen 100
2. Die Salana im 17. Jahrhundert als Dienerin der herzoglichen Politik 104
3. Die Aufgabe des öffentlichen Rechts nach Arumaeus 106
4. Das Reichsrecht aus der Weimarer Perspektive 112
IV. Schluss 117
Anhang: Übersicht über die Beiträge in Arumaeus, De jure publico, 5 Bände 120
Volumen Primum 120
Volumen Secundum 122
Volumen Tertium 123
Volumen Quartum 125
Volumen Quintum 127
Walter Sparn: Naturrecht und Verfassungsfrage im frühneuzeitlichen Luthertum – am Bespiel religiöser Toleranz 129
I. Theologie- und philosophiegeschichtlicher Kontext 129
II. Religiöse Toleranz in Johann Gerhards politischer Theorie (1604, 1618) 133
III. Theophil Lessings Traktat über die Toleranz der Religionen (1669) 139
IV. Naturrecht und Religionspolitik bei Johann Franz Budde (1697, 1723) 144
Robert von Friedeburg: Zum Begriff des Fürstenstaates bei Seckendorff 151
I. Stand der Forschung 151
II. Ramslas Fürstenkritik 156
III. Seckendorffs Unterscheidung von Fürstenstand und Fürstenstaat 159
IV. Seckendorffs lutherische Fürstenkritik 162
Nils Jansen: Katholische Theologie und protestantische Jurisprudenz. Zur Rechtsgeschichte der Restitutionslehre im 16. und 17. Jahrhundert 165
I. Der katholische Naturrechtsdiskurs 167
1. „Non remittetur peccatum nisi restituatur ablatum“ 167
2. „Restitutio est actus commutativae iustitiae“ 170
3. „Omnis restitutio fundatur in dominio“ 175
II. Die Restitutionslehre in der protestantischen Diskussion 180
III. Schluss 187
Orazio Condorelli: Church Institutions and Legal Culture in Ancien Régime Sicily. Brief Notes 189
Frédéric Gabriel: The Public of Confession among Gallican Civil Lawyers (16th to 18th Centuries) 203
I. The origins of jurisprudence 205
II. Publishing jurisprudence 209
Markus Totzek: Politischer Hebraismus: Möglichkeiten und Grenzen eines Forschungskonzeptes am Beispiel des schottischen Theologen und Hebraisten John Weemes (ca. 1579–1636) 215
I. „Politischer Hebraismus“ als Konzept in der neueren historischen Forschung 218
II. John Weemes im Kontext des frühneuzeitlichen christlichen Hebraismus 222
III. Politische Dimensionen des Hebraismus im Werk John Weemes’ 230
1. Mosaische Rechtslehre 233
2. Zur Toleranzfrage: Duldung von Juden im christlichen Gemeinwesen 237
IV. Ergebnis: politischer Hebraismus in konfessioneller und transkonfessioneller Perspektive 240
Marcel Senn: Spinoza und die christliche Mystik des 17. Jahrhunderts – eine kritische Erörterung des Säkularisierungsbegriffs 243
Henk Nellen: Hugo Grotius on religion as a motive for waging war 261
Paul A. Rahe: Beyond Confessional Paradigms: Re-Grounding Virtue on Secular Calculation Alone 269
I. Hobbes and The New Prince 271
II. Justice Redivivus 272
III. Blaise Pascal and Pierre Nicole 276
IV. Amour propre 279
V. From Pierre Bayle to Bernard Mandeville 281
Marianne Klerk: ‘The unheard Changes in Europe, and the strange Revolutions which happened in our United Provinces in our times’: reason of state and rule of law in Petrus Valkenier’s ‘t Verwerd Europa (1675) 285
Henri Duc de Rohan De l’Interest des Princes et des Etats de la Chrestienté (1638): ‘interests of states’ and the hazard of the ‘new monarchy’ of Habsburgs-Spain 292
I. De la Court’s Interest van Holland (1662): reason of state and anti-Orangism 302
II. Petrus Valkenier and ‘t Verwerd Europa (1675): anti-French reason of state and rule of law 317
III. Conclusion 333
John Witte, Jr.: Hugo Grotius and the Natural Law of Marriage: A Case Study of Harmonizing Confessional Differences in Early Modern Europe 337
I. Marriage and Confessionalization in the Reformation Era 337
II. Hugo Grotius and the Natural Laws of Marriage and the Family 339
Verzeichnis der Mitarbeiter 349