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Konsumperspektiven

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Neuner, M., Reisch, L. (Eds.) (1998). Konsumperspektiven. Verhaltensaspekte und Infrastruktur. Gerhard Scherhorn zur Emeritierung. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49302-9
Neuner, Michael and Reisch, Lucia A.. Konsumperspektiven: Verhaltensaspekte und Infrastruktur. Gerhard Scherhorn zur Emeritierung. Duncker & Humblot, 1998. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49302-9
Neuner, M, Reisch, L (eds.) (1998): Konsumperspektiven: Verhaltensaspekte und Infrastruktur. Gerhard Scherhorn zur Emeritierung, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49302-9

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Konsumperspektiven

Verhaltensaspekte und Infrastruktur. Gerhard Scherhorn zur Emeritierung

Editors: Neuner, Michael | Reisch, Lucia A.

Beiträge zur Verhaltensforschung, Vol. 33

(1998)

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Abstract

Gerhard Scherhorn ist Ordinarius des in Deutschland einzigen Lehrstuhls für Konsumtheorie und Verbraucherpolitik an der Universität Hohenheim. Aus Anlaß seiner Emeritierung im Frühjahr 1998 haben ihm seine Schülerinnen und Schüler diese Schrift gewidmet.

In den Arbeiten von Gerhard Scherhorn haben Mündigkeit und Verantwortung der Konsumenten stets eine große Rolle gespielt. Die aktuelle Diskussion über die Elemente eines neuen Konsumleitbildes, die sich im Kern auf grundlegende Veränderungen in den Einstellungs- und Wertestrukturen der Konsumenten beruft, hat Scherhorn bereits in den siebziger Jahren vorgedacht und angeregt. Hierbei ist er von Beginn an von zur Autonomie befähigten Konsumenten ausgegangen, deren Souveränität durch institutionelle und infrastrukturelle Faktoren gefördert oder behindert werden kann.

Die Diskussion um neue Leitbilder, wie etwa das der nachhaltigen Konsummuster, ist eine logische Konsequenz dieser Sicht vom Menschen, die von ihm lange vorgedacht und ein Stück weit vorbereitet worden ist. Sie erfährt durch die heutige Verschärfung ökologischer und sozialer Problemlagen neue Aktualität.

Im vorliegenden Band werden inhaltlich zwei Schwerpunkte gesetzt. In einem ersten Teil werden $aVerhaltensaspekte$z des Konsumverhaltens beleuchtet. Die hier zusammengestellten Beiträge stehen in der Tradition der verhaltenswissenschaftlichen Konsumentenforschung. Als angewandte Wissenschaft betrachtet diese die Konsumenten mit ihren vielfältigen Bedürfnissen, Motiven und Fähigkeiten, die in ihrem Kauf von und Umgang mit Gütern nicht auf die eindimensionale Modellannahme des nutzenmaximierenden $ahomo oeconomicus$z reduziert werden. Die Autorinnen und Autoren thematisieren hier überwiegend solche Bereiche des Konsumverhaltens, denen bislang nur wenig wissenschaftliche Aufmerksamkeit geschenkt wurde.

Betrachtungen zur Erklärung und Prognose des Konsumentenverhaltens bleiben abstrakt und unbefriedigend, wenn die Gesamtheit der konsumrelevanten Institutionen, die $aInfrastruktur,$z nicht beachtet wird. So ist das beobachtbare Verhalten der Verbraucher am Markt stets Ausdruck immer neuer Versuche, ihre Bedürfnisse unter bestimmten institutionellen Bedingungen zu befriedigen. Es wäre jedoch verkehrt, der Infrastruktur determinierende Kraft zuzuschreiben, denn die Rahmenbedingungen des Konsums sind durchaus gestaltbar. Wie solche Korrekturen und komplementäre Ergänzungen der bestehenden infrastrukturellen Bedingungen aussehen können, zeigen die Beiträge im zweiten Teil der Schrift.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Einleitung 9
Suzanne C. Beckmann: Umweltbewußtsein und Verbraucherverhalten: Über die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels 15
I. Die Umweltkrise als Paradigmenkrise 16
II. Über die Ursachen der Umweltkrise 18
III. DSP: Das Zusammenspiel von Politik, Wirtschaft und Technologie 19
1. Die politische Dimension des DSP 20
2. Die ökonomische Dimension des DSP 21
3. Die technologische Dimension des DSP 24
IV. DSP, Werthaltungen, Umweltbewußtsein und Verbraucherverhalten 25
V. Perspektiven: Das Verhältnis von DSP zu NEP 26
Literaturverzeichnis 29
Erster Teil: Verhaltensaspekte und Individuum 33
Susanne Friese: Zum Zusammenhang von Selbst, Identität und Konsum 35
I. Erweiterte Perspektiven der neueren Konsumforschung 35
II. Versuch einer Begriffsbestimmung 36
1. Das Selbst und das Selbstkonzept 36
2. Identität 39
III. Neuere empirische Ergebnisse über den Zusatznutzen von Konsumgütern im Zusammenhang mit der menschlichen Identität und dem Selbst 40
1. Konsumgüter und Identitätsbildung im Lebenszyklus 40
2. Konsumgüter und Selbstdarstellung 42
3. Konsumgüterauswahl, Selbstbild und Image-Matching 43
4. Konsumgüter als Selbstgeschenke 45
5. Konsumgüter, Kaufsucht und das Selbst 46
IV. Zusammenfassende Betrachtungen 48
Literaturverzeichnis 49
Ariane Stihler: Die Bedeutung der Konsumsymbolik für das Konsumverhalten 55
I. Begriff der Konsumsymbolik 55
II. Funktionen der Gütersymbolik 57
1. Die expressiv-kommunikative Funktion der Konsumsymbolik 57
2. Die identitätsbildende Funktion der Konsumsymbolik 58
3. Die kompensatorische Funktion der Gütersymbolik 59
a) Begriff und Wurzeln kompensatorischen Verhaltens 59
b) Kaufsucht, Gütergebundenheit und Erlebnisorientierung 60
aa) Kaufsucht 60
bb) Gütergebundenheit 62
cc) Erlebnisorientierung 63
III. Konsumsymbolik in der Werbung 64
1. Emotionale Werbung 64
2. Pseudo-Therapie durch Konsumgüter 65
IV. Fazit 67
Literaturverzeichnis 68
Gerhard Raab: Illusion der Ausgabenkontrolle: Grenzen selbstkontrollierten Konsumverhaltens und verbraucherpolitische Implikationen 73
I. Fähigkeit zur Selbstkontrolle und moderne Geldformen 73
II. Illusion von Kontrolle und Selbstregulation 75
III. Konsumausgaben in Abhängigkeit des Zahlungssystems 77
1. Höhe der Konsumausgaben 77
2. Selbstkontrolle in Kaufsituationen 78
3. Illusion der Ausgabenkontrolle 80
IV. Verbraucherpolitische Implikationen und ein praktischer Versuch 81
1. Konzeptioneller Ansatz 82
2. Methodische Umsetzung 83
Literaturverzeichnis 84
Heiner Imkamp: Zum Zeitbedarf von Gebrauchsgütern in der Wahrnehmung ihrer Nutzer 87
I. Fragestellung 87
II. Zum Zeitbedarf von Gebrauchsgütern 88
1. Nutzungszeit und Zeitbedarf 88
2. Die Rolle der Aufmerksamkeit 89
III. Die herangezogenen Produktstudien 90
1. Das Untersuchungsvorgehen 90
2. Die Ermittlung von Verzerrungen in der Wahrnehmung der Zeitverwendung 91
IV. Ergebnisse 93
1. Einzelbefunde 93
2. Gesamteinschätzung 96
V. Einige Folgerungen 96
1. Unzulängliche Zeitwahrnehmung? 96
2. Zeit und Geld: vergleichbare Ressourcen 99
Literaturverzeichnis 100
Klaus G. Grunert: Qualitätserwartung und Qualitätserlebnis bei Lebensmitteln 101
I. Zum Begriff „Qualität“ 101
II. Verbraucherorientierte Qualität aus der Ziel-Mittel-Perspektive 102
III. Die Bildung von Qualitätserwartungen 103
IV. Qualitätserwartung und Qualitätserlebnis 105
V. Ein Beispiel: Qualitätserwartung und Qualitätserlebnis bei Schweinefleisch 106
VI. Qualitätsunsicherheit und Markt 109
Literaturverzeichnis 110
Reiner Opperskalski: Zur Repräsentation vager Konzepte in Multi-Attribut-Modellen der Konsumentscheidung 113
I. Scharfe versus abgestufte Attributumfange 113
II. Das Sorites Paradoxon 114
III. Familienähnlichkeiten 115
1. Zur Sprachphilosophie Ludwig Wittgensteins 115
2. Familienähnlichkeiten und Prototypen 118
IV. Formale Repräsentation vager Konzepte 120
1. Ein Repräsentationstheorem 120
2. Eine Anwendung 125
V. Zusammenfassung 129
Literaturverzeichnis 130
Zweiter Teil: Infrastrukturelle Bedingungen 133
Hendrik Haas: Verbraucherorientierte Optimierung der Ressourcenallokation im Dienstleistungsunternehmen 135
I. Problemhintergrund: Die Informationsarmut auf Optionsmärkten 135
II. Das Optimalitätskriterium der verbraucherorientierten Ressourcenallokation 136
III. Datenerhebung und Aufbereitung 137
1. Auswahl relevanter Dienstleistungsmerkmale 137
2. Erhebung der Bedeutungs- und Bewertungskomponente 139
3. Erstellung der Importance-Performance-Matrix 141
IV. Die Ableitung von Ressourcenallokationsentscheidungen 143
1. Normstrategien für die vier Quadranten 143
2. Verfeinerungen 145
a) Trendbereinigte Standardabweichungen 145
b) Dynamische Betrachtung 148
c) Ermittlung des absoluten Qualitätsniveaus 149
Literaturverzeichnis 151
Michael Neuner: Ein positiver Ansatz kollektiven Verbraucherverhaltens: Die Prototypingstrategie 153
I. Die Bedeutung von Marktsignalen der Verbraucher für die Ökologisierung des Anbietermarketings 153
II. Grenzen von Kontra-Artikulationen zur Ökologisierung des Anbietermarketings 154
III. Eine positive Erweiterung des Ansatzes von Hirschman 157
IV. Die Strategie des Prototyping 158
1. Das Beispiel „SmILE“ 160
2. Das Beispiel „Cyrus“ 162
3. Der Einwand unzureichender Signalreliabilität 165
V. Ausblick 168
Literaturverzeichnis 169
Frank Hellenthal: Die Öko-Audit-Verordnung: Ein Instrument zur Erhöhung der ökologischen Markttransparenz für Verbraucher? 173
I. Problemstellung 173
II. Unternehmen im Zentrum der Umweltschutzdiskussion 174
III. Die Öko-Audit-Verordnung – ein neues umweltpolitisches Instrument 176
1. Der Hintergrund: Das fünfte Umweltaktionsprogramm der Europäischen Union 176
2. Bausteine der Öko-Audit-Verordnung 177
IV. Zur Umsetzung der Öko-Audit-Verordnung 179
1. Die Rolle der Öffentlichkeit 179
2. Kritische Betrachtung der Öko-Audit-Verordnung aus Verbrauchersicht 180
V. Fazit 183
Literaturverzeichnis 184
Lucia A. Reisch: „Triple A“ für die Moral? Ethisch-ökologische Bonität von Unternehmen auf dem Prüfstand 187
I. Vom Shareholder Value zum Stakeholder Value? 187
II. Das ethisch-ökologische Rating 190
III. Der Frankfurt-Hohenheimer Leitfaden 192
IV. Wirkungsabschätzung 197
1. Die Anlegerinnen 197
2. Die Rating-Agenturen 198
3. Die Anbieter 199
4. Die Unternehmen 200
5. Die Pressure Groups 202
V. Vom DAX zum NAX 203
Literaturverzeichnis 203
Ingrid Gottschalk: Kulturfinanzierung zwischen Markt und Staat: Der neue Ansatz der Kulturkarte 207
I. Die Ausgangssituation 207
II. Öffentliche und private Kulturfinanzierung 208
III. Die Kulturkarte als neuer, kombinierter Ansatz 218
IV. Zusammenfassung und Ausblick 224
Literaturverzeichnis 225
Christian Schneider: Der organisierte Ringtausch in Form von Barter-Clubs und Kooperationsringen: Analyse einer neuartigen Form des Güteraustausches 227
I. Grundlagen 227
1. Struktur und Funktionsprinzip des Barter-Club-Handels 228
2. Barter-Clubs in betriebswirtschaftlicher Sicht 229
3. Funktionsweise und Zielsetzung von Kooperationsringen 231
4. Funktionsfähigkeit in Abhängigkeit von der Teilnehmerzahl 231
II. Entstehung und Verbreitung des organisierten Ringtausches 232
1. Barter-Clubs in Nordamerika 233
2. Barter-Clubs in Europa 234
3. Barter-Clubs in Australien 237
4. Die weltweite Verbreitung von Kooperationsringen 237
III. Barter in volkswirtschaftlicher Sicht 239
IV. Resümee und Ausblick 241
Literaturverzeichnis 242
Werdegang von Gerhard Scherhorn 245
Schriftenverzeichnis von Gerhard Scherhorn 246
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 258