Konsumperspektiven
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Konsumperspektiven
Verhaltensaspekte und Infrastruktur. Gerhard Scherhorn zur Emeritierung
Editors: Neuner, Michael | Reisch, Lucia A.
Beiträge zur Verhaltensforschung, Vol. 33
(1998)
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Abstract
Gerhard Scherhorn ist Ordinarius des in Deutschland einzigen Lehrstuhls für Konsumtheorie und Verbraucherpolitik an der Universität Hohenheim. Aus Anlaß seiner Emeritierung im Frühjahr 1998 haben ihm seine Schülerinnen und Schüler diese Schrift gewidmet.In den Arbeiten von Gerhard Scherhorn haben Mündigkeit und Verantwortung der Konsumenten stets eine große Rolle gespielt. Die aktuelle Diskussion über die Elemente eines neuen Konsumleitbildes, die sich im Kern auf grundlegende Veränderungen in den Einstellungs- und Wertestrukturen der Konsumenten beruft, hat Scherhorn bereits in den siebziger Jahren vorgedacht und angeregt. Hierbei ist er von Beginn an von zur Autonomie befähigten Konsumenten ausgegangen, deren Souveränität durch institutionelle und infrastrukturelle Faktoren gefördert oder behindert werden kann.Die Diskussion um neue Leitbilder, wie etwa das der nachhaltigen Konsummuster, ist eine logische Konsequenz dieser Sicht vom Menschen, die von ihm lange vorgedacht und ein Stück weit vorbereitet worden ist. Sie erfährt durch die heutige Verschärfung ökologischer und sozialer Problemlagen neue Aktualität.Im vorliegenden Band werden inhaltlich zwei Schwerpunkte gesetzt. In einem ersten Teil werden $aVerhaltensaspekte$z des Konsumverhaltens beleuchtet. Die hier zusammengestellten Beiträge stehen in der Tradition der verhaltenswissenschaftlichen Konsumentenforschung. Als angewandte Wissenschaft betrachtet diese die Konsumenten mit ihren vielfältigen Bedürfnissen, Motiven und Fähigkeiten, die in ihrem Kauf von und Umgang mit Gütern nicht auf die eindimensionale Modellannahme des nutzenmaximierenden $ahomo oeconomicus$z reduziert werden. Die Autorinnen und Autoren thematisieren hier überwiegend solche Bereiche des Konsumverhaltens, denen bislang nur wenig wissenschaftliche Aufmerksamkeit geschenkt wurde.Betrachtungen zur Erklärung und Prognose des Konsumentenverhaltens bleiben abstrakt und unbefriedigend, wenn die Gesamtheit der konsumrelevanten Institutionen, die $aInfrastruktur,$z nicht beachtet wird. So ist das beobachtbare Verhalten der Verbraucher am Markt stets Ausdruck immer neuer Versuche, ihre Bedürfnisse unter bestimmten institutionellen Bedingungen zu befriedigen. Es wäre jedoch verkehrt, der Infrastruktur determinierende Kraft zuzuschreiben, denn die Rahmenbedingungen des Konsums sind durchaus gestaltbar. Wie solche Korrekturen und komplementäre Ergänzungen der bestehenden infrastrukturellen Bedingungen aussehen können, zeigen die Beiträge im zweiten Teil der Schrift.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Einleitung | 9 | ||
Suzanne C. Beckmann: Umweltbewußtsein und Verbraucherverhalten: Über die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels | 15 | ||
I. Die Umweltkrise als Paradigmenkrise | 16 | ||
II. Über die Ursachen der Umweltkrise | 18 | ||
III. DSP: Das Zusammenspiel von Politik, Wirtschaft und Technologie | 19 | ||
1. Die politische Dimension des DSP | 20 | ||
2. Die ökonomische Dimension des DSP | 21 | ||
3. Die technologische Dimension des DSP | 24 | ||
IV. DSP, Werthaltungen, Umweltbewußtsein und Verbraucherverhalten | 25 | ||
V. Perspektiven: Das Verhältnis von DSP zu NEP | 26 | ||
Literaturverzeichnis | 29 | ||
Erster Teil: Verhaltensaspekte und Individuum | 33 | ||
Susanne Friese: Zum Zusammenhang von Selbst, Identität und Konsum | 35 | ||
I. Erweiterte Perspektiven der neueren Konsumforschung | 35 | ||
II. Versuch einer Begriffsbestimmung | 36 | ||
1. Das Selbst und das Selbstkonzept | 36 | ||
2. Identität | 39 | ||
III. Neuere empirische Ergebnisse über den Zusatznutzen von Konsumgütern im Zusammenhang mit der menschlichen Identität und dem Selbst | 40 | ||
1. Konsumgüter und Identitätsbildung im Lebenszyklus | 40 | ||
2. Konsumgüter und Selbstdarstellung | 42 | ||
3. Konsumgüterauswahl, Selbstbild und Image-Matching | 43 | ||
4. Konsumgüter als Selbstgeschenke | 45 | ||
5. Konsumgüter, Kaufsucht und das Selbst | 46 | ||
IV. Zusammenfassende Betrachtungen | 48 | ||
Literaturverzeichnis | 49 | ||
Ariane Stihler: Die Bedeutung der Konsumsymbolik für das Konsumverhalten | 55 | ||
I. Begriff der Konsumsymbolik | 55 | ||
II. Funktionen der Gütersymbolik | 57 | ||
1. Die expressiv-kommunikative Funktion der Konsumsymbolik | 57 | ||
2. Die identitätsbildende Funktion der Konsumsymbolik | 58 | ||
3. Die kompensatorische Funktion der Gütersymbolik | 59 | ||
a) Begriff und Wurzeln kompensatorischen Verhaltens | 59 | ||
b) Kaufsucht, Gütergebundenheit und Erlebnisorientierung | 60 | ||
aa) Kaufsucht | 60 | ||
bb) Gütergebundenheit | 62 | ||
cc) Erlebnisorientierung | 63 | ||
III. Konsumsymbolik in der Werbung | 64 | ||
1. Emotionale Werbung | 64 | ||
2. Pseudo-Therapie durch Konsumgüter | 65 | ||
IV. Fazit | 67 | ||
Literaturverzeichnis | 68 | ||
Gerhard Raab: Illusion der Ausgabenkontrolle: Grenzen selbstkontrollierten Konsumverhaltens und verbraucherpolitische Implikationen | 73 | ||
I. Fähigkeit zur Selbstkontrolle und moderne Geldformen | 73 | ||
II. Illusion von Kontrolle und Selbstregulation | 75 | ||
III. Konsumausgaben in Abhängigkeit des Zahlungssystems | 77 | ||
1. Höhe der Konsumausgaben | 77 | ||
2. Selbstkontrolle in Kaufsituationen | 78 | ||
3. Illusion der Ausgabenkontrolle | 80 | ||
IV. Verbraucherpolitische Implikationen und ein praktischer Versuch | 81 | ||
1. Konzeptioneller Ansatz | 82 | ||
2. Methodische Umsetzung | 83 | ||
Literaturverzeichnis | 84 | ||
Heiner Imkamp: Zum Zeitbedarf von Gebrauchsgütern in der Wahrnehmung ihrer Nutzer | 87 | ||
I. Fragestellung | 87 | ||
II. Zum Zeitbedarf von Gebrauchsgütern | 88 | ||
1. Nutzungszeit und Zeitbedarf | 88 | ||
2. Die Rolle der Aufmerksamkeit | 89 | ||
III. Die herangezogenen Produktstudien | 90 | ||
1. Das Untersuchungsvorgehen | 90 | ||
2. Die Ermittlung von Verzerrungen in der Wahrnehmung der Zeitverwendung | 91 | ||
IV. Ergebnisse | 93 | ||
1. Einzelbefunde | 93 | ||
2. Gesamteinschätzung | 96 | ||
V. Einige Folgerungen | 96 | ||
1. Unzulängliche Zeitwahrnehmung? | 96 | ||
2. Zeit und Geld: vergleichbare Ressourcen | 99 | ||
Literaturverzeichnis | 100 | ||
Klaus G. Grunert: Qualitätserwartung und Qualitätserlebnis bei Lebensmitteln | 101 | ||
I. Zum Begriff „Qualität“ | 101 | ||
II. Verbraucherorientierte Qualität aus der Ziel-Mittel-Perspektive | 102 | ||
III. Die Bildung von Qualitätserwartungen | 103 | ||
IV. Qualitätserwartung und Qualitätserlebnis | 105 | ||
V. Ein Beispiel: Qualitätserwartung und Qualitätserlebnis bei Schweinefleisch | 106 | ||
VI. Qualitätsunsicherheit und Markt | 109 | ||
Literaturverzeichnis | 110 | ||
Reiner Opperskalski: Zur Repräsentation vager Konzepte in Multi-Attribut-Modellen der Konsumentscheidung | 113 | ||
I. Scharfe versus abgestufte Attributumfange | 113 | ||
II. Das Sorites Paradoxon | 114 | ||
III. Familienähnlichkeiten | 115 | ||
1. Zur Sprachphilosophie Ludwig Wittgensteins | 115 | ||
2. Familienähnlichkeiten und Prototypen | 118 | ||
IV. Formale Repräsentation vager Konzepte | 120 | ||
1. Ein Repräsentationstheorem | 120 | ||
2. Eine Anwendung | 125 | ||
V. Zusammenfassung | 129 | ||
Literaturverzeichnis | 130 | ||
Zweiter Teil: Infrastrukturelle Bedingungen | 133 | ||
Hendrik Haas: Verbraucherorientierte Optimierung der Ressourcenallokation im Dienstleistungsunternehmen | 135 | ||
I. Problemhintergrund: Die Informationsarmut auf Optionsmärkten | 135 | ||
II. Das Optimalitätskriterium der verbraucherorientierten Ressourcenallokation | 136 | ||
III. Datenerhebung und Aufbereitung | 137 | ||
1. Auswahl relevanter Dienstleistungsmerkmale | 137 | ||
2. Erhebung der Bedeutungs- und Bewertungskomponente | 139 | ||
3. Erstellung der Importance-Performance-Matrix | 141 | ||
IV. Die Ableitung von Ressourcenallokationsentscheidungen | 143 | ||
1. Normstrategien für die vier Quadranten | 143 | ||
2. Verfeinerungen | 145 | ||
a) Trendbereinigte Standardabweichungen | 145 | ||
b) Dynamische Betrachtung | 148 | ||
c) Ermittlung des absoluten Qualitätsniveaus | 149 | ||
Literaturverzeichnis | 151 | ||
Michael Neuner: Ein positiver Ansatz kollektiven Verbraucherverhaltens: Die Prototypingstrategie | 153 | ||
I. Die Bedeutung von Marktsignalen der Verbraucher für die Ökologisierung des Anbietermarketings | 153 | ||
II. Grenzen von Kontra-Artikulationen zur Ökologisierung des Anbietermarketings | 154 | ||
III. Eine positive Erweiterung des Ansatzes von Hirschman | 157 | ||
IV. Die Strategie des Prototyping | 158 | ||
1. Das Beispiel „SmILE“ | 160 | ||
2. Das Beispiel „Cyrus“ | 162 | ||
3. Der Einwand unzureichender Signalreliabilität | 165 | ||
V. Ausblick | 168 | ||
Literaturverzeichnis | 169 | ||
Frank Hellenthal: Die Öko-Audit-Verordnung: Ein Instrument zur Erhöhung der ökologischen Markttransparenz für Verbraucher? | 173 | ||
I. Problemstellung | 173 | ||
II. Unternehmen im Zentrum der Umweltschutzdiskussion | 174 | ||
III. Die Öko-Audit-Verordnung – ein neues umweltpolitisches Instrument | 176 | ||
1. Der Hintergrund: Das fünfte Umweltaktionsprogramm der Europäischen Union | 176 | ||
2. Bausteine der Öko-Audit-Verordnung | 177 | ||
IV. Zur Umsetzung der Öko-Audit-Verordnung | 179 | ||
1. Die Rolle der Öffentlichkeit | 179 | ||
2. Kritische Betrachtung der Öko-Audit-Verordnung aus Verbrauchersicht | 180 | ||
V. Fazit | 183 | ||
Literaturverzeichnis | 184 | ||
Lucia A. Reisch: „Triple A“ für die Moral? Ethisch-ökologische Bonität von Unternehmen auf dem Prüfstand | 187 | ||
I. Vom Shareholder Value zum Stakeholder Value? | 187 | ||
II. Das ethisch-ökologische Rating | 190 | ||
III. Der Frankfurt-Hohenheimer Leitfaden | 192 | ||
IV. Wirkungsabschätzung | 197 | ||
1. Die Anlegerinnen | 197 | ||
2. Die Rating-Agenturen | 198 | ||
3. Die Anbieter | 199 | ||
4. Die Unternehmen | 200 | ||
5. Die Pressure Groups | 202 | ||
V. Vom DAX zum NAX | 203 | ||
Literaturverzeichnis | 203 | ||
Ingrid Gottschalk: Kulturfinanzierung zwischen Markt und Staat: Der neue Ansatz der Kulturkarte | 207 | ||
I. Die Ausgangssituation | 207 | ||
II. Öffentliche und private Kulturfinanzierung | 208 | ||
III. Die Kulturkarte als neuer, kombinierter Ansatz | 218 | ||
IV. Zusammenfassung und Ausblick | 224 | ||
Literaturverzeichnis | 225 | ||
Christian Schneider: Der organisierte Ringtausch in Form von Barter-Clubs und Kooperationsringen: Analyse einer neuartigen Form des Güteraustausches | 227 | ||
I. Grundlagen | 227 | ||
1. Struktur und Funktionsprinzip des Barter-Club-Handels | 228 | ||
2. Barter-Clubs in betriebswirtschaftlicher Sicht | 229 | ||
3. Funktionsweise und Zielsetzung von Kooperationsringen | 231 | ||
4. Funktionsfähigkeit in Abhängigkeit von der Teilnehmerzahl | 231 | ||
II. Entstehung und Verbreitung des organisierten Ringtausches | 232 | ||
1. Barter-Clubs in Nordamerika | 233 | ||
2. Barter-Clubs in Europa | 234 | ||
3. Barter-Clubs in Australien | 237 | ||
4. Die weltweite Verbreitung von Kooperationsringen | 237 | ||
III. Barter in volkswirtschaftlicher Sicht | 239 | ||
IV. Resümee und Ausblick | 241 | ||
Literaturverzeichnis | 242 | ||
Werdegang von Gerhard Scherhorn | 245 | ||
Schriftenverzeichnis von Gerhard Scherhorn | 246 | ||
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren | 258 |