Der Kartellgehilfe als Bußgeldadressat im Europäischen Kartellrecht
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Der Kartellgehilfe als Bußgeldadressat im Europäischen Kartellrecht
Beiträge zum Europäischen Wirtschaftsrecht, Vol. 62
(2015)
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Abstract
Jannik Otto untersucht die Bußgeldverantwortlichkeit von Kartellgehilfen nach europäischem Recht. Kartellgehilfen sind Unternehmen, die weder an der Kartellabsprache beteiligt sind, noch auf dem kartellierten Markt auftreten, dafür aber das Kartell etwa organisatorisch unterstützen. Zur Auslegung der bestehenden Bußgeldnormen des europäischen Kartellrechts werden zunächst die Reichweite und der Gewährleistungsgehalt des unionsrechtlichen strafrechtlichen Gesetzlichkeitsprinzips aus den Grundrechten der EMRK, GRC und als allgemeinen Rechtsgrundsatz und dem Rechtsstaatsprinzip hergeleitet. Dieses begrenzt die extensive Auslegung der unionsrechtlichen Bußgeldnormen anhand des sog. $aeffet utile$z zugunsten der Rechtssicherheit. Daran ausgerichtet arbeitet der Autor die Voraussetzungen der Bußgeldverantwortlichkeit nach dem europäischen Kartellrecht heraus. Daneben werden die verwaltungsrechtliche Verantwortlichkeit und die zivilrechtliche Haftung von Kartellgehilfen behandelt.»Cartel Facilitation as Subject to Cartel Fining Under European Union Law«Cartel facilitators are undertakings which are neither party to the cartel agreement nor present on the cartelized market, but support the cartel in various possible ways. The present work focuses on whether fining of those cartel facilitators meets the requirements of the European Union $anullum crimen, nulla poena sine lege$z maxim which is first developed from Primary law. Besides, this work examines administrative and civil law sanctioning of cartel facilitation.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 13 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 24 | ||
Teil 1: Einleitung | 31 | ||
A. Der Begriff des Kartellgehilfen | 32 | ||
B. Einführung in die rechtliche Problemstellung | 35 | ||
C. Gang der Untersuchung | 37 | ||
Teil 2: Die Identifizierung des Auslegungsmaßstabs | 39 | ||
A. Die Auslegung des europäischen Kartellrechts | 39 | ||
I. Eigenständige unionsrechtliche Auslegungsmethodik | 40 | ||
II. Die unionsrechtlichen Auslegungskriterien | 42 | ||
1. Ziel der Auslegung | 42 | ||
2. Grammatikalische Auslegung | 44 | ||
a) Die Besonderheit der Mehrsprachenauthentizität | 44 | ||
b) Autonome unionsrechtliche Terminologie | 46 | ||
3. Historische Auslegung | 47 | ||
4. Systematische Auslegung | 47 | ||
5. Teleologische Auslegung | 48 | ||
a) Die Ermittlung von Sinn und Zweck | 48 | ||
b) Der sog. more economic approach und seine Bedeutung für die Auslegung | 51 | ||
c) Der sog. effet utile | 53 | ||
d) Zielbestimmungskonflikte | 55 | ||
6. Die Rechtsvergleichung | 56 | ||
III. Das Rangverhältnis der Auslegungskriterien | 58 | ||
B. Die richterliche Rechtsfortbildung im Unionsrecht | 61 | ||
I. Befugnis des Gerichtshofs auch zur Rechtsfortbildung | 62 | ||
II. Begrifflichkeiten | 62 | ||
C. Grenzen der Rechtsanwendung des Unionsrechts | 64 | ||
D. Das strafrechtliche Gesetzlichkeitsprinzip (auch) als primärrechtliche Interorgangrenze | 68 | ||
I. Herleitung und Geltung im Unionsrecht | 69 | ||
1. Das unionsrechtliche Rechtsstaatsgebot | 69 | ||
2. Das Grundrecht aus allgemeinem Rechtsgrundsatz gem. Art. 6 Abs. 3 EUV | 70 | ||
a) Die mitgliedstaatlichen Verfassungsüberlieferungen | 71 | ||
b) Art. 7 Abs. 1 S. 1 EMRK | 73 | ||
c) Weitere internationale völkerrechtliche Menschenrechtsabkommen | 78 | ||
d) Zwischenergebnis: Art. 6 Abs. 3 EUV | 78 | ||
3. Das justizielle Recht aus Art. 49 Abs. 1 GRC i.V.m. Art. 6 Abs. 1 EUV | 80 | ||
4. Art. 6 Abs. 2 S. 1 EUV und der Beitritt der EU zur EMRK | 81 | ||
5. Niederschlag im Sekundärrecht | 82 | ||
6. Zwischenergebnis | 82 | ||
II. Anwendbarkeit im unionsrechtlichen Kartellbußgeldrecht | 82 | ||
1. Keine sekundärrechtliche Normierung im Kartellbußgeldrecht | 84 | ||
2. Die Anwendbarkeit des allgemeinen Rechtsstaatsprinzips | 84 | ||
3. Der Anwendungsbereich des Art. 7 Abs. 1 S. 1 EMRK | 85 | ||
a) Niemand | 86 | ||
b) Strafbare Handlung oder Unterlassung | 87 | ||
aa) Die Einstufung des Kartellbußgelds im Unionsrecht | 89 | ||
(1) Die sekundärgesetzgeberische Einordnung | 89 | ||
(2) Die Einordnung in Rechtsprechung und Schrifttum | 91 | ||
bb) Die Einordnung nach Art und Zweck der Geldbuße | 93 | ||
(1) Abschöpfung des unrechtmäßigen Gewinns | 97 | ||
(2) Präventive Funktion | 98 | ||
(3) Repressive Funktion | 99 | ||
(4) Die sozial-ethische Verwerflichkeit | 101 | ||
(5) Bewertung | 103 | ||
cc) Die Einordnung nach dem bei der Anordnung und dem Vollzug der Geldbuße angewandten Verfahren | 103 | ||
dd) Die Einordnung nach der Schwere der Bußgeldsanktion | 105 | ||
ee) Zwischenergebnis: Gesamtbetrachtung | 108 | ||
c) Verurteilung und Verhängung von Strafe | 108 | ||
d) Zwischenergebnis | 109 | ||
4. Der Anwendungsbereich des strafrechtlichen Gesetzlichkeitsprinzips im Verfassungsrecht der Mitgliedstaaten | 110 | ||
5. Zwischenergebnis: Der Anwendungsbereich des allgemeinen Rechtsgrundsatzes | 110 | ||
6. Der Anwendungsbereich des Art. 49 Abs. 1 GRC | 111 | ||
a) Art. 52 Abs. 3 GRC | 112 | ||
aa) Das „Entsprechen“ der Chartarechte mit denen der EMRK | 112 | ||
bb) Die gleiche „Bedeutung und Tragweite“ | 115 | ||
cc) „Wie sie ihnen in der genannten Konvention verliehen wird“ | 116 | ||
dd) Die „gleiche“ Bedeutung und Tragweite | 118 | ||
ee) Stellungnahme | 121 | ||
(1) Kein Abweichen „nach unten“ | 121 | ||
(2) Abweichen „nach oben“ | 123 | ||
b) Art. 52 Abs. 4 GRC | 126 | ||
c) Zwischenergebnis | 127 | ||
7. Das Konkurrenzverhältnis der verschiedenen Gewährleistungen | 127 | ||
a) Das Verhältnis zwischen Art. 6 Abs. 1 und Abs. 3 EUV | 129 | ||
aa) Vorrang der Grundrechtecharta im Allgemeinen | 129 | ||
bb) Bindung an den höheren Grundrechtsstandard im Hoheitsgewalt-Bürger-Verhältnis im Besonderen | 134 | ||
b) Das Verhältnis der Gewährleistungen des allgemeinen Rechtsstaatsprinzips zu denen der Grundrechte | 135 | ||
c) Das Verhältnis zu den nationalen Grundrechten | 136 | ||
8. Zwischenergebnis | 137 | ||
III. Der Gewährleistungsgehalt des unionsrechtlichen strafrechtlichen Gesetzlichkeitsprinzips | 138 | ||
1. Nullum crimen sine lege | 141 | ||
a) Der Gehalt des Art. 7 Abs. 1 S. 1 EMRK | 141 | ||
b) Der Gehalt des Art. 49 Abs. 1 S. 1 GRC | 145 | ||
aa) Der allgemeine unionsrechtliche Gesetzesvorbehalt als Mindestniveau | 146 | ||
(1) Die Anwendung des allgemeinen Gesetzesvorbehalts auf Kartellbußgelder | 147 | ||
(2) Der Begriff des Gesetzes i.S.d. allgemeinen grundrechtlichen Gesetzesvorbehalts des Unionsrechts | 149 | ||
bb) Der Gesetzesbegriff des strafrechtlichen Gesetzlichkeitsprinzips im Unionsrecht | 156 | ||
(1) Chartainterne Lösung | 156 | ||
(2) Lösung über Art. 52 Abs. 3 S. 2 GRC i.V.m. dem prätorischen Grundrechtsschutz nach Art. 6 Abs. 3 EUV | 158 | ||
(3) Gemeinsamkeiten der beiden Ansätze | 159 | ||
(4) Der rechtsstaatlich-gewaltenteilende Gehalt des strafrechtlichen Gesetzlichkeitsprinzips im Recht der Mitgliedstaaten | 159 | ||
(5) Der demokratisch-gewaltenteilende Gehalt des strafrechtlichen Gesetzlichkeitsprinzips im Recht der Mitgliedstaaten | 161 | ||
cc) Zwischenergebnis | 163 | ||
dd) Der Gesetzesbegriff des Art. 49 Abs. 1 S. 1 GRC für mitgliedstaatliche Strafnormen | 164 | ||
ee) Die Position der Rechtsprechung des EuGH | 165 | ||
ff) Das „innerstaatliche“ und „internationale“ Recht | 166 | ||
c) Zwischenergebnis | 166 | ||
2. Nullum crimen sine lege scripta | 167 | ||
3. Nullum crimen sine lege certa | 168 | ||
a) Die Anwendbarkeit auch auf die Merkmale der Ausfüllungsnorm des Art. 101 AEUV | 169 | ||
aa) Der Verweis auf das Kartellverbot des Art. 81 EG bzw. Art. 101 AEUV | 170 | ||
bb) Die Blanketttechnik | 171 | ||
cc) Das dogmatische Problem der Normambivalenz | 171 | ||
(1) Normspaltung | 172 | ||
(2) Einheitliche Auslegung nach strafrechtlichen Grundsätzen | 172 | ||
(3) Einheitliche Auslegung nach nicht-strafrechtlichen Grundsätzen, aber korrigierende restriktive Mechanismen | 173 | ||
(4) Die europäische Praxis | 173 | ||
(5) Stellungnahme | 174 | ||
b) Die Grenzen der bewussten Delegation des Gesetzgebers an die Rechtsprechung | 176 | ||
c) Die Intensität des Bestimmtheitsgrundsatzes im unionsrechtlichen Kartellbußgeldrecht | 177 | ||
aa) Der Gewährleistungsgehalt des Art. 7 EMRK als Mindestschutzniveau | 178 | ||
bb) Die verwaltungsrechtlichen Grundsätze als Mindestschutzniveau | 178 | ||
cc) Die Sprache als Ausschluss absoluter Bestimmtheit | 179 | ||
dd) Art. 52 GRC als gesetzliche Grundlage einer Einschränkung des unionsrechtlichen strafrechtlichen Bestimmtheitsgrundsatzes | 180 | ||
(1) Das Schrankenregime der GRC | 180 | ||
(2) Das Verhältnis von Art. 52 Abs. 1 S. 1 und Art. 52 Abs. 3 S. 1 GRC | 181 | ||
(3) Vorbehaltlose Gewährleistung des strafrechtlichen Gesetzlichkeitsprinzips | 182 | ||
(4) Immanente Schranken (engl. „inherent limitations“, frz. „limitations implicites“) | 182 | ||
(a) Art. 52 Abs. 3 S. 1 GRC und die immanenten Schranken der EMRK | 183 | ||
(b) Der Gesetzesbegriff als Einfallstor des allgemeinen Gleichheitssatzes | 187 | ||
(c) Zwischenergebnis | 189 | ||
(5) Zur Abstufung zwischen Kriminalstrafrecht und Strafrecht i.w.S. | 190 | ||
(a) Art. 52 Abs. 3 S. 1 GRC und die immanenten Schranken der GRC: Die Jussila/Finnland-Rechtsprechung des EGMR | 190 | ||
(b) Art. 52 Abs. 4 GRC und die Abstufungen im Recht der Mitgliedstaaten: Die je desto-Formel des BVerfG | 191 | ||
(c) Stellungnahme | 192 | ||
(d) Zwischenergebnis | 196 | ||
(6) Keine Abstufung in der Intensität des strafrechtlichen und des allgemeinen Bestimmtheitsgrundsatzes in Bezug auf die Vorhersehbarkeit | 197 | ||
(7) Zwischenergebnis | 198 | ||
d) Keine Kompensation durch volle gerichtliche Nachprüfung | 198 | ||
e) Zwischenfazit | 199 | ||
4. Nullum crimen sine lege stricta | 200 | ||
a) Das Analogieverbot des Art. 7 Abs. 1 S. 1 EMRK | 200 | ||
b) Das Analogieverbot des Art. 49 Abs. 1 S. 1 GRC | 202 | ||
aa) Der Begriff der Analogie i.S.d. strafrechtlichen Analogieverbots | 203 | ||
bb) Der gesetzliche Rahmen als Grenze der Auslegung | 203 | ||
(1) Spiegelbild des Bestimmtheitsgrundsatzes | 203 | ||
(2) Zum Wortlaut als Grenze der Auslegung | 204 | ||
(3) Zum Telos als Grenze der Auslegung | 206 | ||
(4) Zum allgemeinen Sprachgebrauch als Grenze der Auslegung | 208 | ||
cc) Die Grenzziehung durch den gesetzlichen Rahmen bei Mehrsprachenauthentizität | 210 | ||
dd) Das Gebot restriktiver Auslegung | 212 | ||
c) Ergebnis: Schrittweise Klärung der Strafvorschriften durch richterliche Auslegung und Verbot jeglicher täterbelastender Rechtsfortbildung | 214 | ||
5. Nullum crimen sine lege praevia | 216 | ||
E. Bewertung der aktuellen Rechtsprechungspraxis des EuGH zum nullum crimen-Grundsatz | 218 | ||
F. Folgerungen für die nachfolgende Untersuchung | 219 | ||
Teil 3: Die Bußgeldverantwortlichkeit des Kartellgehilfen wegen Verstößen gegen das Kartellverbot nach Art. 23 Abs. 2 UAbs. 1 lit. a Alt. 1 VO 1/2003 i.V.m. Art. 101 Abs. 1 AEUV | 221 | ||
A. Die Bestimmung der Täterschaft als zentrale Fragestellung | 222 | ||
I. Der Begriff der Täterschaft | 222 | ||
II. Der rechtsstaatliche, primärrechtliche Rahmen der Ausgestaltung der Täterschaft | 223 | ||
1. Der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit | 223 | ||
2. Der Schuldgrundsatz | 223 | ||
3. Der nullum crimen-Grundsatz | 224 | ||
III. Die verschiedenen Beteiligungsmodelle in den Mitgliedstaaten | 225 | ||
1. Modell des Allgemeinen Teils und Modell des Besonderen Teils | 226 | ||
2. Einheitstätermodell und Differenzierungsmodell | 226 | ||
a) Das dualistische Beteiligungsmodell | 227 | ||
b) Das Einheitstätermodell | 227 | ||
c) Der strafrechtliche Täterbegriff im wertenden Rechtsvergleich | 228 | ||
d) Die Rezeption der Tätermodelle im kodifizierten Unionsrecht | 229 | ||
e) Zwischenergebnis | 230 | ||
IV. Die verschiedenen Differenzierungsmöglichkeiten auf Tatbestandsebene | 231 | ||
1. Der Adressatenkreis | 231 | ||
a) Sonderdelikte | 231 | ||
b) Pflichtdelikte | 232 | ||
2. Die Umschreibung der Tathandlung: Extensiver und restriktiver Täterbegriff | 233 | ||
3. Die subjektive Tatseite | 234 | ||
V. Zwischenergebnis | 234 | ||
B. Die Tathandlungen | 235 | ||
I. Handlungsfähigkeit des Unternehmens wie der Unternehmensvereinigung | 235 | ||
II. Identifizierung der potentiellen Tathandlungen des Kartellgehilfen | 236 | ||
1. Die drei möglichen Ansatzpunkte | 236 | ||
2. Die bisherige Praxis der Unionsorgane | 237 | ||
III. Grammatikalische Auslegung der Tathandlungen | 241 | ||
1. „Vereinbarungen“ | 241 | ||
a) Das Kriterium der Partei der Vereinbarung | 241 | ||
b) Die Anwendung des Kriteriums der Partei der Vereinbarung auf die Fallgruppe der Kartellgehilfen | 243 | ||
2. „Beschlüsse“ von Unternehmensvereinigungen | 243 | ||
3. „Aufeinander abgestimmte Verhaltensweisen“ | 244 | ||
4. Zwischenfazit: Zur Grenzziehung durch das Analogieverbot | 248 | ||
IV. Historische Auslegung | 249 | ||
V. Systematische Auslegung | 250 | ||
1. Art. 101 Abs. 2 AEUV | 251 | ||
2. Die Berücksichtigung strafrechtlicher Täterkriterien | 252 | ||
a) Objektive Kriterien | 252 | ||
b) Subjektive Kriterien | 254 | ||
c) Stellungnahme | 255 | ||
aa) Objektive Kriterien | 256 | ||
bb) Subjektive Kriterien | 258 | ||
d) Zwischenergebnis | 260 | ||
3. Ergebnis | 262 | ||
VI. Teleologische Auslegung | 263 | ||
1. Der Schutzzweck des Art. 101 Abs. 1 AEUV | 264 | ||
a) Art. 101 AEUV im Regelungsrahmen des Binnenmarkts | 266 | ||
b) Das Schutzgut: Wettbewerb innerhalb des Binnenmarkts | 268 | ||
c) Die Beschränkung auf kollusive Tathandlungen | 270 | ||
aa) Rückschlüsse für die Tathandlung der „aufeinander abgestimmten Verhaltensweisen“ | 271 | ||
bb) Rückschlüsse für die beiden anderen Tathandlungen | 274 | ||
d) Zwischenergebnis: Die Bedeutung des sog. Selbständigkeitspostulats für die Auslegung der Tathandlungen | 276 | ||
aa) Das Selbständigkeitspostulat als Abgrenzungskriterium von verbotenem zu erlaubtem Wettbewerbsverhalten | 276 | ||
bb) Die dem Selbständigkeitspostulat vorgelagerten Voraussetzungen | 276 | ||
cc) Art. 23 Abs. 2 UAbs. 1 lit. a VO 1/2003 als Pflichtdelikt | 278 | ||
e) Die Anwendung dieser Auslegungsmaxime auf den Dienstvertrag | 278 | ||
2. Die Ansätze einer Gesamtbetrachtung von Dienstvertrag und Kartellabrede unter den Kartellanten | 279 | ||
a) Keine Übertragbarkeit der Rechtsprechung zur einheitlichen, komplexen und fortgesetzten Zuwiderhandlung | 280 | ||
aa) Inhalt | 280 | ||
bb) Herleitung | 282 | ||
cc) Voraussetzungen | 283 | ||
dd) Keine Übertragbarkeit auf die Fallgruppe der Kartellgehilfen | 285 | ||
b) Keine Übertragbarkeit der Rechtsprechung zur passiven Beteiligung an einem Kartell | 288 | ||
c) Keine Übertragbarkeit der völkerrechtlichen Rechtsfigur des joint criminal enterprise | 290 | ||
aa) Der Ansatz Hardings | 290 | ||
bb) Die Rechtsfigur des joint criminal enterprise im Völkerstrafrecht | 291 | ||
cc) Rechtsstaatliche und methodische Unzulässigkeit der Übertragung | 292 | ||
dd) Übertragbarkeit der Figur des joint criminal enterprise de lege ferenda | 293 | ||
d) Keine Übertragbarkeit der Rechtsprechung zur sog. Bündeltheorie | 293 | ||
3. Der Umgehungsgedanke | 294 | ||
4. Zwischenergebnis: Teleologische Auslegung | 295 | ||
VII. Die abschließende Grenzziehung durch den Bestimmtheitsgrundsatz und das Analogieverbot | 296 | ||
VIII. Auslegungsergebnis: Tathandlung | 297 | ||
C. Wettbewerbsbeschränkung bezwecken oder bewirken | 298 | ||
I. Wettbewerbsbeschränkung | 299 | ||
1. Das Schutzgut: „Wettbewerb“ | 299 | ||
2. Sonderdelikt: Wettbewerbsverhältnis als Tätervoraussetzung? | 300 | ||
3. „Verhinderung, Einschränkung oder Verfälschung“ | 301 | ||
a) Annäherung mittels des Selbständigkeitspostulats | 302 | ||
b) Einschränkung Dritter in ihrer Handlungsfreiheit | 304 | ||
c) Die neuere Entwicklung durch den more economic approach | 306 | ||
d) Zwischenergebnis, insb. der Bezug zur Fallgruppe der Kartellgehilfen | 307 | ||
II. Spürbarkeit | 308 | ||
1. Die Bedeutung dieses ungeschriebenen Kriteriums | 308 | ||
2. Der relevante Markt | 309 | ||
III. „Bezwecken oder bewirken“ | 310 | ||
1. Das Problem: Die Weite des Wortlauts | 313 | ||
a) Die sog. Bündeltheorie der Rechtsprechung | 315 | ||
b) Lösungsvorschläge in der Literatur | 317 | ||
aa) Der Dienstvertrag als akzessorische Wettbewerbsbeschränkung | 317 | ||
bb) Heranziehen sachlicher Kriterien zur teleologischen Reduktion der mittelbaren Eignung bzw. mittelbaren Kausalität | 319 | ||
cc) Herauslesen eines Unmittelbarkeitskriteriums | 321 | ||
2. Eigene Lösung: Selbständigkeitspostulat und Pflichtwidrigkeitszusammenhang | 323 | ||
IV. Ergebnis | 324 | ||
D. Eignung zur Beeinträchtigung des zwischenstaatlichen Handels | 325 | ||
E. Zwischenfazit | 326 | ||
F. Der Normadressat: „Unternehmen“ und „Unternehmensvereinigungen“ | 327 | ||
I. „Unternehmen“ | 328 | ||
1. Begriffsbestimmung durch die ständige Rechtsprechung des EuGH | 328 | ||
2. Zur Grenzziehung durch das Analogieverbot | 331 | ||
II. „Unternehmensvereinigung“ | 332 | ||
1. These: Die „Unternehmensvereinigung“ als ein gesetzlich normierter Fall eines Kartellgehilfen | 333 | ||
2. Ergebnis | 336 | ||
III. Ansätze der Literatur: Rückschlüsse aus der Beschränkung des Täterkreises auf Unternehmen | 337 | ||
1. Teilnahme des Unternehmens am von der Wettbewerbsbeschränkung betroffenen Markt | 338 | ||
2. Modifizierung des Begriffs der Marktteilnahme unter Schutzzweckgesichtspunkten | 339 | ||
3. Produktbezogene wirtschaftliche Nähe | 340 | ||
4. Besondere Pflichtenstellung des Unternehmens | 340 | ||
5. Stellungnahme | 341 | ||
a) Grammatikalische Auslegung | 341 | ||
aa) Folgerungen aus den Merkmalen der Tathandlungen | 341 | ||
bb) Folgerungen aus dem Merkmal der bezweckten oder bewirkten Wettbewerbsbeschränkung | 342 | ||
cc) Folgerungen aus dem Merkmal der sog. Zwischenstaatlichkeitsklausel | 343 | ||
dd) Folgerungen aus den Regelbeispielen des Art. 101 Abs. 1 Hs. 2 AEUV | 344 | ||
ee) Zwischenergebnis | 345 | ||
b) Systematische Auslegung | 345 | ||
aa) Art. 23 Abs. 2 UAbs. 1 lit. a Alt. 2 VO 1/2003 i.V.m. Art. 102 AEUV | 345 | ||
bb) Art. 23 Abs. 2 UAbs. 3 VO 1/2003 | 346 | ||
cc) Soft law der EU-Kommission | 348 | ||
dd) Zwischenergebnis: Systematische Auslegung | 351 | ||
c) Teleologische Auslegung | 351 | ||
aa) Der Schutzzweck des Unternehmensbegriffs | 352 | ||
bb) Keine Abgrenzung der Täterschaft über die Pflichtenposition der beteiligten Unternehmen | 354 | ||
cc) Die Rückbindung an das Selbständigkeitspostulat | 355 | ||
dd) Zwischenergebnis: Teleologische Auslegung | 358 | ||
d) Ergebnis | 358 | ||
G. Schuld | 359 | ||
H. Ergebnis der Auslegung | 361 | ||
Teil 4: Die Bußgeldverantwortlichkeit des Kartellgehilfen wegen Verstößen gegen das Kartellverbot nach ergänzenden Strafnormen | 363 | ||
A. Die Anforderungen des strafrechtlichen Gesetzlichkeitsprinzips | 363 | ||
B. Keine ergänzenden Strafnormen im europäischen Kartellsanktionenrecht | 363 | ||
C. Der Einheitstäterbegriff aus dem sonstigen Verwaltungssanktionenrecht | 364 | ||
I. Art. 66 § 6 Spiegelstrich 4 EGKSV | 364 | ||
II. Die Rahmenregelung des Art. 7 S. 2 VO 2988/95 | 365 | ||
III. Zwischenergebnis | 366 | ||
D. Die Unzulässigkeit der Rechtsfortbildung | 366 | ||
I. Analogieschluss und allgemeine Rechtsgrundsätze | 366 | ||
II. Die Rechtsprechung zur mittelbaren staatlichen Verantwortung für die Einhaltung der Wettbewerbsvorschriften | 367 | ||
E. Ergebnis | 368 | ||
Teil 5: Die Verantwortlichkeit des Kartellgehilfen nach weiteren Sanktionsnormen des europäischen Kartellrechts | 369 | ||
A. Die Bußgeldverantwortlichkeit wegen Verstößen gegen das Missbrauchsverbot nach Art. 23 Abs. 2 UAbs. 1 lit. a Alt. 2 VO 1/2003 i.V.m. Art. 102 AEUV | 369 | ||
B. Die Bußgeldverantwortlichkeit wegen Verstößen gegen die „materielle“ Zusammenschlusskontrolle nach Art. 14 Abs. 2 FKVO | 370 | ||
C. Die Bußgeldverantwortlichkeit wegen formeller Verstöße gegen das europäische Kartellrecht | 371 | ||
D. Das verwaltungsrechtliche Zwangsgeld gem. Art. 24 VO 1/2003 | 372 | ||
E. Die zivilrechtliche Haftung des Kartellgehilfen | 374 | ||
I. Die Nichtigkeit des Dienstvertrages | 374 | ||
II. Exkurs: Das Verhältnis des nationalen zum unionsrechtlichen Kartellrecht | 374 | ||
1. Die Regelung des Art. 3 VO 1/2003 | 375 | ||
2. Das zugrundeliegende Kompetenzgefüge zwischen der EU und den Mitgliedstaaten | 378 | ||
3. Zwischenergebnis | 381 | ||
III. Die Haftung auf Beseitigung, Unterlassung und Schadensersatz, § 33 GWB | 381 | ||
F. Ergebnis | 383 | ||
Teil 6: Ausblick: Die Bußgeldverantwortlichkeit von Kartellgehilfen wegen Verstößen gegen das Kartellverbot de lege ferenda | 384 | ||
A. Die Verbandskompetenz der EU | 385 | ||
I. Art. 103 AEUV | 385 | ||
II. Art. 352 AEUV | 386 | ||
1. Zur Verwirklichung eines der Ziele der EU | 386 | ||
2. Im Rahmen der in den Verträgen festgelegten Politikbereiche | 387 | ||
3. Das Fehlen der hierfür erforderlichen Befugnisse in den Verträgen | 387 | ||
4. Die Erforderlichkeit des Tätigwerdens der EU | 389 | ||
5. Der Umfang der sog. Flexibilitätsklausel | 390 | ||
a) Der Erlass geeigneter Vorschriften | 390 | ||
b) Die Abgrenzung zur Vertragsänderung und -ergänzung nach Art. 48 EUV | 390 | ||
c) Der Erlass strafrechtlicher Normen i.w.S. | 391 | ||
6. Die Grenzen der Kompetenzausübung | 392 | ||
B. Vorschläge zur Ergänzung der Art. 101 AEUV, VO 1/2003 | 392 | ||
Teil 7: Ergebnisse | 399 | ||
Literaturverzeichnis | 403 | ||
Stichwortverzeichnis | 431 |