Der kollektive Innovationsprozeß
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Der kollektive Innovationsprozeß
Eine theoretische Analyse informeller Netzwerke und absorptiver Fähigkeiten
Volkswirtschaftliche Schriften, Vol. 498
(1999)
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Abstract
Moderne Innovationsprozesse sind durch eine zunehmende Komplexität gekennzeichnet, die dafür verantwortlich ist, daß kaum ein Unternehmen mehr allein in der Lage ist, alle relevanten Entwicklungen zu verfolgen, geschweige denn zu beherrschen. Aus diesem Grund wird der Rückgriff auf externe Wissensquellen immer notwendiger; man spricht in diesem Zusammenhang auch von einem kollektiven Innovationsprozeß.Für das Funktionieren dieses Prozesses müssen jedoch besondere Anforderungen erfüllt sein. Zunächst einmal muß externes Know-how in irgendeiner Form verfügbar werden, welches dann von den Unternehmen auch noch verstanden werden muß, um es für eigene Belange zu verwenden. In diesen beiden Anforderungen manifestieren sich der kooperative Aspekt - die Entstehung der Spillover-Effekte - und der kognitive Aspekt - die Verwendung externen Know-hows - kollektiver Innovationsprozesse, die den Untersuchungsgegenstand des Buches darstellen. In einem ersten Schritt werden die in entscheidenden Punkten konträren Innovationsvorstellungen der traditionellen neoklassischen Ökonomik und der neuen evolutorischen Innovationsökonomik einander gegenübergestellt. Nach einem Überblick über neoklassische Modellierungsversuche werden anhand der dafür herangezogenen Modelle die Schwächen dieser Vorgehensweise im Innovationskontext herausgearbeitet, um daraus Anforderungen an eine evolutorische Darstellung zu entwickeln. Darauf aufbauend wird schließlich eine evolutorische Modellierung kollektiver Innovationsprozesse vorgestellt. Für die Abbildung des kooperativen Aspekts wird ein Selbstorganisationsansatz gewählt, mit dem sich die Entstehung kooperativer Umgebungen oder informeller Netzwerke zum Know-how Austausch beschreiben läßt. Der kooperative Aspekt wird in der Tradition von Nelson und Winter in einer Mikrosimulation eines heterogenen Oligopols abgebildet.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Tabellenverzeichnis | 10 | ||
Abbildungsverzeichnis | 10 | ||
Α. Einleitung | 13 | ||
Β. Technischer Fortschritt und technologische Spillover-Effekte aus ökonomischer Perspektive – Ein Wandel in der Betrachtungsweise | 20 | ||
I. Die traditionelle neoklassische Sichtweise technischen Fortschritts – Anreizreduzierende Spillover-Effekte | 21 | ||
1. Der theoretische Ausgangspunkt in der Wachstumstheorie | 21 | ||
2. Der allokationstheoretische Blickwinkel der neoklassischen Analyse | 24 | ||
3. Das sequentielle Innovationsbild | 26 | ||
4. Öffentlicher-Gut-Charakter von neuem technologischem Know-how, technologische Spillover-Effekte und Patente zur Wahrung der Aneignungsmöglichkeiten | 29 | ||
5. Empirische Untersuchungen der Aneignungsbedingungen | 33 | ||
6. Technologische Spillover-Effekte in der formalen Darstellung des Innovationsprozesses | 38 | ||
a) Formale Darstellung des Innovationsprozesses mit vollkommenen Aneignungsbedingungen | 39 | ||
b) Formale Darstellung des Innovationsprozesses mit technologischen Spillovers | 40 | ||
c) Die Integration von Effizienz-Effekten | 43 | ||
II. Die veränderte Sichtweise der neuen Innovationsökonomik – Ideenschaffende Spillover-Effekte | 45 | ||
1. Der wissensbasierte Ansatz der neuen Innovationsökonomik | 47 | ||
2. Die Eigenschaften von neuem technologischen Know-how | 50 | ||
a) Der globale Charakter von technologischem Wissen | 51 | ||
b) Der lokale Charakter von technologischem Wissen | 52 | ||
c) Der implizite bzw. Tacit-Charakter von technologischem Wissen | 55 | ||
d) Der Komplexitätsgrad technologischen Wissens | 57 | ||
3. Das vernetzte Innovationsbild | 58 | ||
a) Gegenseitige Beeinflussung von Grundlagen- und angewandter Forschung | 58 | ||
b) Inkrementelle Innovationen in der Diffusionsphase | 59 | ||
4. Ein theoretischer Rahmen zur Beschreibung der technologischen Entwicklung | 61 | ||
a) Technologische Paradigmen | 62 | ||
b) Technologische Trajektorien und technologische Möglichkeiten | 65 | ||
c) Externe Wissensquellen – intra- und interindustrielle Interdependenzen | 67 | ||
d) Intensive und extensive technologische Möglichkeiten | 69 | ||
e) Cross-Fertilization-Effekte | 70 | ||
5. Der kollektive Innovationsprozeß | 71 | ||
a) Informelle Netzwerke | 75 | ||
b) Absorptive Fähigkeiten | 80 | ||
III. Zusammenfassung | 82 | ||
C. Neoklassische Modellierung des kollektiven Innovationsprozesses | 87 | ||
I. Informelle Netzwerke im Gefangenen-Dilemma-Kontext | 88 | ||
1. Die Grundstruktur des Gefangenen-Dilemmas | 89 | ||
2. Informeller Know-how-Austausch als Gefangenen-Dilemma | 91 | ||
3. Informeller Know-how-Austausch im iterierten Gefangenen-Dilemma | 94 | ||
4. Informelle Netzwerke als N-Personen-Gefangenen-Dilemma | 98 | ||
II. Absorptive Fähigkeiten in einem Non-Tournament-Modell | 104 | ||
1. Innovationen und Lernen: Absorptive Fähigkeiten in neoklassischer Modellierung | 105 | ||
2. Analytische Betrachtung des Modells | 108 | ||
3. Numerische Betrachtung des Modells | 112 | ||
4. Wohlfahrtstheoretische Betrachtungen | 117 | ||
III. Zusammenfassung | 119 | ||
D. Ein alternativer Ansatz in der evolutorischen Ökonomik | 121 | ||
I. Einwände gegenüber einer neoklassischen Modellierung des Innovations-Prozesses und offene Fragen | 121 | ||
1. Innovation als Schon-Bekanntes-aber-zuvor-Unberücksichtigtes | 121 | ||
2. Homogene Technologien und Verhaltensweisen | 124 | ||
3. Gleichgewichtsorientierte Innovationsprozesse | 126 | ||
II. Grundelemente der evolutorischen Sichtweise | 128 | ||
1. Routine-geleitetes Verhalten | 131 | ||
a) Substantielle und prozessuale Unsicherheit | 132 | ||
b) Beschränkte Rationalität | 134 | ||
c) Satisfycing Behaviour | 137 | ||
d) Routinen | 138 | ||
2. Unterschiedlichkeit als Quelle für Neuerungen | 140 | ||
3. Pfadabhängigkeiten und historische Zeit | 144 | ||
III. Zusammenfassung und Ausblick | 147 | ||
E. Evolutorische Modellierung des kollektiven Innovationsprozesses | 151 | ||
I. Die Evolution informeller Netzwerke als selbstorganisatorischer Prozeß | 152 | ||
1. Evolutorische Aspekte der Selbstorganisation | 152 | ||
2. Informelle Netzwerke im Mastergleichungsansatz | 156 | ||
a) Grundlegende Bemerkungen zur Modellstruktur | 156 | ||
b) Individuelle Übergangsraten | 158 | ||
c) Die Mastergleichung | 161 | ||
e) Die Ergebnisse des Grundmodells | 168 | ||
3. Free-Rider- und Markteintritts-Strategien an den Rändern | 177 | ||
4. Informelle Netzwerke im Industrielebenszyklus | 182 | ||
a) Im Zeitablauf abnehmende Technologieintensität | 182 | ||
b) Im Zeitablauf abnehmende Kooperationsbereitschaft | 185 | ||
II. Absorptive Fähigkeiten in einem Simulationsmodell | 189 | ||
1. Das Simulationsmodell | 191 | ||
a) Marktgeschehen | 194 | ||
b) Technologischer Fortschritt I: Festlegung der F&E-Budgets und Wissensakkumulation | 196 | ||
c) Technologischer Fortschritt II: Prozeß- und Produktinnovationen | 199 | ||
d) Technologischer Fortschritt III: Absorptive Fähigkeiten und Spillover-Effekte | 204 | ||
e) Entry und Exit | 208 | ||
f) Zusammenfassung der Modellstruktur | 209 | ||
2. Die Entwicklung entlang einer technologischen Trajektorie | 212 | ||
3. Die technologische Entwicklung mit Trajektorienwechsel | 219 | ||
4. Entry/Exit: Langfristige Anteile absorptiver und konservativer Strategien | 230 | ||
III. Zusammenfassung | 234 | ||
F. Resümee | 238 | ||
Anhang | 244 | ||
Literaturverzeichnis | 258 | ||
Personenregister | 270 | ||
Sachwortregister | 273 |