Dopingsanktion durch Zahlungsversprechen
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Dopingsanktion durch Zahlungsversprechen
Das Beispiel der Ehrenerklärungen des Weltradsportverbands UCI
Beiträge zum Sportrecht, Vol. 44
(2015)
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About The Author
Patrick Meier, geb. 1985, studierte Rechtswissenschaften in Würzburg und legte dort die erste Juristische Prüfung 2010 ab. Die zweite Juristische Staatsprüfung folgte 2014 ebenfalls in Bayern. Seit 2010 ist er am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Römisches Recht und Historische Rechtsvergleichung (Prof. Dr. Jan Dirk Harke) an der Universität Würzburg als Wissenschaftlicher Mitarbeiter beschäftigt. Neben dem Sportrecht, ist er im gesamten materiellen Zivilrecht, der Vertragsgestaltung sowie dem Prozess- und Insolvenzrecht wissenschaftlich tätig und publiziert regelmäßig in diesen Bereichen als Autor von Aufsätzen und Kommentaren. Seit 2010 ist er Richter am Bundessport- und Schiedsgericht des BDR.Abstract
Die Verpflichtung zur Zahlung einer finanziellen Sanktion durch einen Sportler an den nationalen oder internationalen Verband wirft umfangreiche Rechtsfragen in verschiedensten Bereichen auf. Um den korrekten Prüfungsmaßstab festlegen zu können, ist dabei zunächst zu ermitteln, an welchem Recht die Vereinbarung kontrolliert werden darf. Materiell-rechtlich ist auf der Grundlage des deutschen Rechts sowohl das allgemeine Zivilrecht, insbesondere die Generalklauseln und die Vorschriften zur Vertragsstrafe, sowie das nationale Kartellrecht zur Kontrolle berufen. Auf europäischer Ebene ist die Vereinbarkeit mit den Grundfreiheiten und dem europäischen Kartellrecht fraglich. Letztlich ergeben sich in prozessualer Hinsicht durch die internationale Gestaltung und durch mögliche Schiedsvereinbarungen Probleme.Im Ergebnis erweisen sich Ehrenerklärungen nicht als durchgängig zulässig oder unzulässig, sondern sind je nach ihrer Ausgestaltung in bestimmten Grenzen gestattet und können daher als zusätzliches Mittel der Prävention und der öffentlichen Abgrenzung vom Doping verwendet werden.»Contractual Penalty in Case of Doping Violation«Many different sports have to deal with doping violation. This is a problem not only to competitors but also to all fans and sports federations. As a solution the international cycling federation established an amends. All athletes subject themselves under a self-commitment which inflicts them not to use illicit drugs. In case of non-compliance the athletes agree on paying a contractual penalty in the amount of a years salary to the federation. This raises questions about the legal admissibility under German and European civil and competition law.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Einleitung | 15 | ||
1. Teil: Kollisionsrechtliche Fragen | 19 | ||
1. Kapitel: Unmittelbare Bindung der Sportler – Geltung von Sportregeln aufgrund unmittelbarer Rechtssetzung durch die zuständigen Sportverbände | 19 | ||
A. Auffassungen in Literatur und Rechtsprechung | 19 | ||
B. Eigene Stellungnahme | 21 | ||
2. Kapitel: Rechtsgeschäftliche Bindung | 23 | ||
§ 1 Geltung durch Satzung | 24 | ||
A. Anwendungsbereich | 24 | ||
I. Unmittelbare Mitgliedschaft | 24 | ||
II. Mittelbare Mitgliedschaft? | 25 | ||
III. Satzungsketten | 27 | ||
B. Kollisionsrechtliche Behandlung | 29 | ||
I. Rechtliche Qualifikation aus Sicht des Zuzugsstaates | 30 | ||
1. Entwicklung der Rechtsprechung zum internationalen Gesellschaftsrecht | 31 | ||
2. Übertragung auf Vereine | 33 | ||
a) Anwendbarkeit der Grundfreiheiten | 33 | ||
b) Vergleichbarkeit von Vereinen mit Gesellschaften | 34 | ||
3. Vereine außerhalb der europäischen Union und anderer Abkommen | 35 | ||
a) Auffassungen in der Literatur und Rechtsprechung | 36 | ||
aa) Durchgehende Übernahme der Gründungstheorie | 36 | ||
bb) Fortgeltung der Sitztheorie | 38 | ||
b) Eigene Stellungnahme | 40 | ||
II. Rechtliche Qualifikation aus Sicht des Wegzugsstaates | 43 | ||
1. Europäische Rechtsprechung | 44 | ||
2. Rezeption in der Literatur | 45 | ||
3. Eigene Stellungnahme | 48 | ||
III. Bestimmung des tatsächlichen Sitzes des Vereins | 50 | ||
IV. Verlegung des Satzungssitzes | 50 | ||
§ 2 Vertragsrechtliche Lösung | 51 | ||
A. Generelle Zulässigkeit dieser Unterwerfung | 51 | ||
B. Kollisionsrechtliche Anknüpfung | 52 | ||
I. Arbeitsrechtliche Qualifikation? | 53 | ||
1. Unmittelbare Arbeitgeberstellung des Verbandes? | 53 | ||
2. Mittelbare Arbeitgeberstellung des Verbandes? | 54 | ||
a) Stellungnahmen in der Literatur | 54 | ||
b) Eigene Stellungnahme | 55 | ||
II. Gesellschaftsrechtliche Qualifikation | 57 | ||
1. Generelle Möglichkeit der gesellschaftsrechtlichen Qualifikation | 57 | ||
a) Gemeinsamer Zweck | 57 | ||
b) Vergleichbarkeit mit mitgliedschaftlichen Rechten | 59 | ||
aa) Pflichten | 60 | ||
bb) Rechte | 61 | ||
(1) Werterechte | 61 | ||
(2) Schutzrechte | 61 | ||
(3) Organschaftliche Rechte | 62 | ||
(4) Gesellschaftsrechtliche Qualifikation trotz Versagung von Mitwirkungsrechten | 64 | ||
2. Qualifikation der Ehrenerklärungen im Einzelnen | 67 | ||
a) Ehrenerklärungen im Rahmen von Satzungen und Regelanerkennungsverträgen | 67 | ||
b) Gesondert abgegebene Ehrenerklärungen | 68 | ||
III. Bestimmung des Vertragsstatuts bei gesondert abzugebenden Ehrenerklärungen | 70 | ||
1. Art. 6 Rom I | 71 | ||
a) Handeln als Verbraucher | 71 | ||
aa) Mannschaftssportler | 75 | ||
bb) Einzelsportler | 76 | ||
cc) Zusammenfassung | 79 | ||
b) Weitere Voraussetzungen des Art. 6 Rom I | 80 | ||
c) Rechtsfolge des Art. 6 Rom I | 81 | ||
aa) Rechtswahl | 81 | ||
(1) Generelle Möglichkeit der Wahl | 81 | ||
(2) Ausdrückliche Rechtswahl | 82 | ||
(3) Stillschweigende Rechtswahl | 84 | ||
bb) Objektive Anknüpfung | 85 | ||
2. Anknüpfung gemäß Art. 3, 4 Rom I | 86 | ||
a) Rechtswahl | 86 | ||
b) Objektive Anknüpfung | 86 | ||
§ 3 Zusammenfassung | 89 | ||
2. Teil: Materielles Recht | 91 | ||
§ 1 Rechtsbindungswille | 91 | ||
§ 2 Rechtliche Einordnung der Erklärung | 95 | ||
A. Satzungsmäßige Erklärung | 95 | ||
I. Sonderstellung der Vereinsstrafe? | 95 | ||
1. Meinungen in Rechtsprechung und Literatur | 95 | ||
a) Auffassung der Rechtsprechung | 96 | ||
b) Ansicht von Gierkes | 96 | ||
c) Normen- und Vertragstheorie | 97 | ||
2. Stellungnahme | 99 | ||
II. Vertragsstrafe im Sinne des § 339 BGB | 103 | ||
B. Gesondert vereinbarte Ehrenerklärungen | 105 | ||
§ 3 Prüfungsmaßstab | 105 | ||
§ 4 Nationales Recht | 108 | ||
A. Grundgesetz | 108 | ||
B. Vorgaben des allgemeinen Zivilrechts | 108 | ||
I. Verbot der Sittenwidrigkeit gemäß § 138 BGB | 108 | ||
1. Begriff der guten Sitten | 109 | ||
2. Verstoß gegen § 138 Abs. 2 BGB | 111 | ||
3. Verstoß gegen § 138 Abs. 1 BGB | 111 | ||
a) Objektive Voraussetzungen der Sittenwidrigkeit | 111 | ||
aa) Wucherähnliches Geschäft? | 111 | ||
bb) Knebelung? | 112 | ||
cc) Ausnutzung einer marktbeherrschenden Stellung | 113 | ||
(1) Anwendbarkeit auf diese Gestaltungen | 113 | ||
(2) Vorliegen einer Monopolstellung | 114 | ||
(3) Unangemessenheit des Strafversprechens | 114 | ||
(a) Unangemessenheit der Strafe | 116 | ||
(aa) Straffördernde Kriterien | 116 | ||
(bb) Straffeindliche Kriterien | 122 | ||
(cc) Abschließende Bewertung | 126 | ||
(b) Zusätzliche Voraussetzungen für die Sittenwidrigkeit | 128 | ||
dd) Gläubigergefährdung? | 130 | ||
b) Subjektive Voraussetzungen der Sittenwidrigkeit | 133 | ||
c) Wirkung der Sittenwidrigkeit | 134 | ||
aa) Lehre von der Gesamtnichtigkeit | 134 | ||
bb) Lehre vom Normzweckvorbehalt | 136 | ||
cc) Eigene Stellungnahme | 138 | ||
4. Ausschluss der Sittenwidrigkeit durch Anwendung von § 242 BGB? | 141 | ||
5. Ergebnis | 142 | ||
6. Exkurs: Zulässige Höhe der Vertragsstrafe | 142 | ||
II. Verstoß gegen §§ 307 ff. BGB? | 143 | ||
III. Verstoß gegen Treu und Glauben gemäß § 242 BGB? | 145 | ||
IV. Herabsetzung der Vertragsstrafe gemäß § 343 BGB? | 146 | ||
C. Kartellrecht | 147 | ||
I. Kartellrechtswidrigkeit wegen Benachteiligung des Sportlers gemäß § 19 GWB | 147 | ||
1. Ausbeutungsmissbrauch | 147 | ||
a) Anwendbarkeit der Vorschrift | 147 | ||
b) Marktbeherrschende Stellung des Sportverbandes | 148 | ||
c) Missbräuchliche Ausnutzung der marktbeherrschenden Stellung | 150 | ||
d) Rechtsfolge | 152 | ||
2. Behinderungsmissbrauch | 153 | ||
a) Anwendbarkeit | 153 | ||
b) Üblicherweise zugänglicher Geschäftsverkehr | 153 | ||
c) Unbillige Behinderung | 153 | ||
d) Rechtsfolge | 155 | ||
II. Kartellrechtswidrigkeit in Bezug auf Dritte | 156 | ||
1. Verstoß gegen § 19 Abs. 1, Abs. 2 Nr. 2 GWB | 156 | ||
2. Verstoß gegen § 19 Abs. 1, Abs. 2 Nr. 1 GWB | 156 | ||
a) Behinderung anderer Unternehmen | 157 | ||
b) Unbilligkeit der Behinderung | 160 | ||
c) Ergebnis | 163 | ||
d) Rechtsfolge | 163 | ||
§ 5 Europarecht | 163 | ||
A. Grundfreiheiten | 164 | ||
I. Anwendbarkeit der Grundfreiheiten? | 164 | ||
II. Ergebnis | 168 | ||
B. Europäisches Kartellrecht | 168 | ||
I. Verstoß gegen Art. 101 AEUV | 168 | ||
1. Unternehmensvereinigung | 168 | ||
2. Beschluss | 171 | ||
3. Wettbewerbsbeschränkung | 172 | ||
4. Gefahr der Beeinträchtigung des Handels zwischen den Mitgliedstaaten | 175 | ||
5. Ausnahme nach der „rule of reason“-Theorie? | 177 | ||
6. Einschränkungen nach der „single-entity“-Theorie? | 178 | ||
7. Zulässigkeit gemäß Art. 101 Abs. 3 AEUV? | 179 | ||
a) Verbesserung der Warenerzeugung | 180 | ||
b) Angemessene Beteiligung der Verbraucher | 182 | ||
c) Unerlässlichkeit der Wettbewerbsbeschränkung | 184 | ||
d) Kein Ausschluss des Wettbewerbs | 184 | ||
8. Ergebnis | 185 | ||
9. Rechtsfolge | 186 | ||
II. Verstoß gegen Art. 102 AEUV | 186 | ||
1. Verhältnis zu den Sportlern | 186 | ||
a) Anwendbarkeit | 186 | ||
b) Sportverband als Unternehmen | 187 | ||
c) Marktbeherrschung | 187 | ||
d) Missbräuchliche Ausnutzung | 188 | ||
e) Rechtfertigung nach Art. 101 Abs. 3 AEUV analog? | 190 | ||
f) Rechtsfolge | 191 | ||
2. Verhältnis zu anderen Unternehmen | 192 | ||
a) Anwendbarkeit | 193 | ||
b) Relevanter Markt | 193 | ||
c) Behinderungsmissbrauch | 194 | ||
d) Gefahr der Beeinträchtigung des Handels zwischen den Mitgliedstaaten | 195 | ||
e) Rechtsfolge | 196 | ||
§ 6 Zusammenfassung | 196 | ||
3. Teil: Prozessuale Fragen | 198 | ||
§ 1 Allgemeines | 198 | ||
A. Gerichtliche Überprüfbarkeit der Vereinsentscheidungen | 198 | ||
I. Entwicklung der Rechtsprechung | 199 | ||
II. Eigene Stellungnahme | 200 | ||
B. Ausschluss und Beschränkung des Rechtsweges zu den staatlichen Gerichten | 202 | ||
I. Vollständiger Ausschluss? | 202 | ||
II. Beschränkung und Verweisung des Rechtsweges | 202 | ||
1. Verweisung auf den Rechtsweg innerhalb des Vereins oder Verbandes | 203 | ||
2. Verweisung auf das Schiedsgericht | 204 | ||
3. Eilrechtsschutz | 208 | ||
§ 2 Zulässigkeit der Klage vor einem deutschen Gericht | 209 | ||
A. Klage eines Sportlers gegen den Verband | 209 | ||
I. Verfahren ohne vorangegangenes schiedsrichterliches Verfahren | 209 | ||
1. Internationale Zuständigkeit der deutschen Gerichte | 209 | ||
a) Ausschließliche Zuständigkeit | 211 | ||
b) Allgemeine und besondere Zuständigkeit | 214 | ||
aa) Allgemeiner Gerichtsstand | 214 | ||
bb) Besondere Gerichtsstände | 215 | ||
(1) Art. 5 Nr. 1 EuGVVO | 215 | ||
(2) Art. 5 Nr. 5 EuGVVO | 219 | ||
(3) Art. 5 Nr. 3 EuGVVO | 221 | ||
(4) Art. 16 EuGVVO | 226 | ||
2. Sachliche Zuständigkeit | 228 | ||
3. Örtliche Zuständigkeit | 229 | ||
a) Klagen mit internationaler Zuständigkeit gemäß Art. 2 EuGVVO | 230 | ||
aa) Ausschließlicher Gerichtsstand | 230 | ||
bb) Allgemeiner Gerichtsstand | 230 | ||
cc) Besondere Gerichtsstände | 230 | ||
(1) § 29 ZPO | 231 | ||
(2) § 32 ZPO | 232 | ||
b) Klagen mit Zuständigkeit gemäß Art. 5 EuGVVO | 234 | ||
c) Klagen in Verbrauchersachen | 234 | ||
II. Klage nach vorherigem Schiedsverfahren | 234 | ||
1. Anwendbarkeit der §§ 1025 ff. ZPO | 235 | ||
2. Abgrenzung zwischen inländischem und ausländischem Schiedsgericht | 236 | ||
3. Inländisches Schiedsgericht | 236 | ||
a) Auswirkungen auf das staatliche Verfahren im Allgemeinen | 237 | ||
b) Rechtsbehelfe gegen den Schiedsspruch | 240 | ||
aa) Aufhebungsverfahren nach § 1059 ZPO | 240 | ||
(1) Zulässigkeit des Antrags | 240 | ||
(2) Begründetheit des Antrags | 241 | ||
(3) Wirkung der Entscheidung | 245 | ||
bb) Weitere Rechtsbehelfe gegen den Schiedsspruch | 245 | ||
4. Ausländisches Schiedsgericht | 248 | ||
B. Klage des Sportverbandes gegen den Athleten | 249 | ||
I. Klage ohne vorheriges Schiedsverfahren | 250 | ||
1. Internationale Zuständigkeit | 250 | ||
2. Sachliche Zuständigkeit | 251 | ||
3. Örtliche Zuständigkeit | 251 | ||
II. Verfahren bei vorherigem Schiedsspruch | 253 | ||
C. Verfahren ohne Anwendbarkeit der EuGVVO oder des LÜ | 253 | ||
I. Klage des Sportlers gegen den Verband | 253 | ||
II. Klage gegen den Sportler | 254 | ||
§ 3 Zusammenfassung | 255 | ||
4. Teil: Beweisfragen im Dopingverfahren | 256 | ||
A. Indirekter Dopingnachweis | 256 | ||
B. Beweislastverteilung | 258 | ||
Schluss | 262 | ||
Literaturverzeichnis | 264 | ||
Sachverzeichnis | 355 |