System- und objektorientierte Simulation betriebswirtschaftlicher Entscheidungen
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System- und objektorientierte Simulation betriebswirtschaftlicher Entscheidungen
Abhandlungen aus dem Industrieseminar der Universität Mannheim, Vol. 53
(1998)
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Abstract
Entscheidungen fällen zu müssen ist ein uraltes menschliches Problem. Auch die Betriebswirtschaftslehre hat den Bedarf der Unternehmenspraxis an Entscheidungsberatung erkannt und unter anderem hierfür entscheidungslogische Optimierungsmodelle entwickelt. Diese geraten jedoch bei der Anwendung auf komplexe Probleme schnell an ihre Grenzen: Sie erfordern zweifelhafte Vereinfachungen und Verkürzungen, um die Lösbarkeit der Modelle sicherzustellen und Ergebnisse liefern zu können.In der vorliegenden Abhandlung präsentiert der Autor eine Entscheidungsunterstützungsmethodik, die auf die prinzipiell begrenzte Rationalität menschlichen Entscheidens Rücksicht nimmt, indem sie ein modell- und simulationsbasiertes, kritisch-rationales Vorgehen propagiert. Formale, objektorientiert spezifizierte Modelle spielen dabei eine zentrale Rolle: Sie sind in besonderem Maße geeignet, alle Arten und Ebenen betriebswirtschaftlicher Entscheidungsprobleme abzubilden und der simulationsbasierten Konsequenzenanalyse zugänglich zu machen.An Beispielen aus dem Bereich der Diffusionsforschung wird das Potenzial objektorientierten Modellierens und Simulierens aufgezeigt. Nicht eine mathematische Funktion, sondern die Interaktion vieler einzelner Individuen erzeugt die zeitliche wie räumliche Verbreitung von Informationen oder Gütern. Der objektorientierte Ansatz erweist sich damit als maßgeschneiderte Methode für die Disaggregation von Diffusionsmodellen und die Modellierung von Gesellschaften intelligenter Agenten.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Geleitwort | 5 | ||
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
Α. Das Polylemma betriebswirtschaftlicher Entscheidungssituationen | 19 | ||
B. Plädoyer für kritisch-rationales Entscheiden | 26 | ||
I. Entscheidungskompliziertheit als Folge der Komplexität betriebswirtschaftlicher Systeme | 26 | ||
1. Entscheiden als Problemlösungsprozess | 26 | ||
2. Gegenstandsbereich betriebswirtschaftlicher Entscheidungen | 33 | ||
3. Einfache versus komplizierte Entscheidungen – eine Systematik | 38 | ||
II. Rationalität als Richtschnur zur Bewältigung komplizierter Entscheidungssituationen | 44 | ||
1. Begründungsrationalität versus Kritikrationalität | 45 | ||
2. Zum Problem der Rechtfertigung von Rationalität als Leitmotiv zur Bewältigung von Entscheidungsproblemen | 51 | ||
3. Ein Leitfaden für kritisch-rationales Entscheiden | 56 | ||
III. Kreation von Problemlösungen im kritisch-rationalen Entscheidungsprozess | 60 | ||
1. Modellbildung: Problembeschreibung, Systemabbildung, Validierung | 61 | ||
2. Das Auffinden und Erfinden von Handlungsalternativen | 68 | ||
3. Die Bildung von Umfelderwartungen | 72 | ||
IV. Die Phase der Elimination im kritisch-rationalen Entscheidungsprozess | 79 | ||
1. Falsifikation in der Wissenschaft | 79 | ||
2. Die Analyse der Handlungskonsequenzen | 82 | ||
3. Alternativenbewertung und Selektion | 88 | ||
C. Rationales Management durch objektorientiertes Modellieren und Simulieren | 93 | ||
I. Modelle und Simulationen - Garanten rationaler Entscheidungen? | 93 | ||
1. Modelle als Grundlage jeglichen menschlichen Entscheidens | 93 | ||
2. Die Effektivität mentaler Modelle als Entscheidungsgrundlage | 97 | ||
3. Formale Modelle für komplizierte Entscheidungssituationen | 102 | ||
II. Systemtheoretische Grundlagen objektorientierter Modellentwicklung | 105 | ||
1. Struktur, Hierarchie und Funktion – die drei Dimensionen des Systembegriffs | 105 | ||
2. Eine formale, mengentheoretische Systemdefinition | 115 | ||
3. System Dynamics als Referenz eines nicht-objektorientierten Modellentwicklungs- und Simulationskonzeptes | 120 | ||
III. Die spezifische Perspektive des objektorientierten Modellentwicklungsund Simulationsansatzes | 128 | ||
1. Das Paradigma des objektorientierten Ansatzes | 129 | ||
2. Systeme, Klassen, Objekte | 136 | ||
3. OOSMS als Bestandteil kritisch-rationalen Entscheidens | 141 | ||
D. Objektorientierte Modellierung, Validierung und Simulation | 146 | ||
I. Softwareunterstützung | 146 | ||
II. Das objektorientierte Strukturmodell der Systemstatik | 149 | ||
1. Klassen und Objekte | 150 | ||
2. Objektattribute | 157 | ||
3. Assoziationen und Aggregationen | 161 | ||
4. Exkurs: Vererbungsstrukturen | 168 | ||
III. Das objektorientierte Modell der Systemdynamik | 170 | ||
1. Kontinuierliche versus diskrete Modellierung dynamischer Systeme | 170 | ||
2. Objektoperationen und -Interaktionen | 177 | ||
3. Ereignisfolgeszenarios | 182 | ||
4. Objektzustände und Zustandsübergänge | 187 | ||
IV. Die Validierung objektorientierter Modelle | 193 | ||
1. Aufgabe und Inhalt der Modellvalidierung | 193 | ||
2. Die Technik des Validierens | 198 | ||
3. Tests zur Modellvalidierung | 204 | ||
V. Objektorientierte Simulation | 208 | ||
1. Computersimulation zur Lösung von Modellen | 208 | ||
2. Die Besonderheiten objektorientierter Simulationsexperimente | 212 | ||
3. Durchführung von Simulationsexperimenten zur Entscheidungsunterstützung | 213 | ||
E. Diffusionsmodelle als Anwendungsbeispiele objektorientierter Modellierung | 221 | ||
I. Aggregierte Modelle des Ausbreitungsprozesses neuer Produkte | 221 | ||
1. Grundmodelle der Konsumgüterdiffusion | 222 | ||
2. Das Bass-Modell als system- und objektorientiertes Diffusionsmodell | 226 | ||
3. Vorteile einer mikroanalytischen Modellierung des Diffusionsprozesses | 230 | ||
II. Ein objektorientiertes, räumliches Mikromodell der Ausbreitung von neuen Informationen | 233 | ||
1. Das Konzept intelligenter Agenten | 234 | ||
2. Informationsdiffusion durch Kommunikation zwischen intelligenten Agenten | 238 | ||
3. Räumlicher und zeitlicher Diffusionsverlauf – ein Vergleich von Mikro- und Makromodellen | 244 | ||
4. Die Erweiterung des Modells | 250 | ||
III. Ein mikroanalytisches Modell der Konsumgüterdiffusion | 258 | ||
1. Der Markt als Treffpunkt individueller Nachfrager und Anbieter | 258 | ||
2. Das Produkt als Gegenstand des Diffusionsprozesses | 263 | ||
3. Der Adoptionsprozess eines Konsumenten | 267 | ||
4. Simulationsergebnisse | 271 | ||
F. Anwendungs- und Erfolgspotenzial des OOSMS-Ansatzes | 284 | ||
Anhang | 287 | ||
Literaturverzeichnis | 291 | ||
Sachwortverzeichnis | 303 |