Paradigmata des Konsumentenverhaltens: Die Rolle der Nachfrage im Innovationsprozeß
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Paradigmata des Konsumentenverhaltens: Die Rolle der Nachfrage im Innovationsprozeß
Ein sozialökonomischer Beitrag zur subjektivistischen Theorie der Wahlhandlungen von Konsumenten
Volkswirtschaftliche Schriften, Vol. 497
(1999)
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Abstract
Der Autor analysiert aus einer dynamisch-evolutionären Mikroperspektive die Entstehung persistenter Verhaltens- und Wahlhandlungsmuster von Konsumenten sowie deren Bedeutung für die Profitabilität und die Diffusion von Produktneuerungen. Damit wird das von der evolutionären Ökonomik lange vernachlässigte Thema der Bedeutung der Nachfrageseite für den Wirtschaftsprozeß grundlegend erörtert.Den Ausgangspunkt bildet die subjektive Rationalität wirtschaftlichen Handelns. Hieran anknüpfend wird erstmals die Entstehung von Verhaltensregeln, von Institutionen und Gruppennormen, denen jeder Mensch in seinem Alltagsleben unterliegt, ökonomisch konsistent erklärt. Ausführlich wird die Interaktion zwischen dem wirtschaftlichen Handeln der einzelnen Wirtschaftssubjekte und der Entwicklung institutioneller Arrangements dargelegt. Indem diese Aspekte mit den Prinzipien des Lernens und der Bildung wirtschaftlicher Erwartungen verknüpft werden, gelingt ein wesentlicher Beitrag zur theoretischen Endogenisierung der Bildung von Präferenzen. In einem weiteren Schritt interpretiert Engelhard die Erkenntnisse über die Entstehung von Nachfragestrukturen als Bedingung für die Existenz innovationsbezogener Quasi-Renten-Potentiale, die wiederum die Leitgröße für das Unternehmerverhalten darstellen. Somit zeigt der Autor einen Ansatzpunkt für eine vollständigere evolutionäre Theorie der Koordination von Angebot und Nachfrage auf.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Α. Technisch-ökonomische Paradigmata der Fortentwicklung von Gütern und Dienstleistungen: Innovationsmuster auf der Angebotsseite nichtstationärer sozialökonomischer Systeme | 13 | ||
I. Überblick über das weitere Vorgehen und Vorbemerkungen zur Methode | 14 | ||
II. Angebotsseitige Neuerungs- und Innovationsprozesse im Güterraum nichtstationärer sozialökonomischer Systeme: Muster des Innovationsprozesses | 17 | ||
1. Radikale versus inkrementelle Innovation | 17 | ||
2. Systemische versus autonome Innovation | 19 | ||
III. Technisch-ökonomische Paradigmata und Trajektorien | 19 | ||
IV. Übergänge zwischen und Modifikationen von Innovationsmustern: Die Wettbewerbsperspektive | 20 | ||
V. Von der Angebotsseite zur Nachfrageseite der technisch-ökonomischen Trajektorie | 23 | ||
VI. Innovationsbezogene Quasirenten und die Rolle der Nachfragestruktur auf Konsumgütermärkten | 24 | ||
B. Der einzelne Konsument im Zentrum der Nachfrageanalyse: Wahlhandlungsantrieb und die logische Form der Wahlhandlung | 26 | ||
I. Bedürfnis und zweckgerichtetes Handeln: Ausgangspunkt und Grundtatsachen des Konsumentenverhaltens | 28 | ||
1. Das Bedürfnis als vorökonomische Handlungsmotivation | 28 | ||
2. Von der vorökonomischen Handlungsmotivation zum zweckgerichteten Handeln | 30 | ||
3. Zeitrichtung und personale Interdependenz: Konstitutive Elemente zweckgerichten Handelns | 31 | ||
4. Interdependenz und Zeitbedingtheit der Wohlfahrtsposition des Konsumenten | 32 | ||
II. Die logische Form zweckgerichteten Handelns | 33 | ||
1. Die Rationalität des Handelns als Verhaltenserklärung | 33 | ||
a) Voraussetzungen des Wahlhandelns | 36 | ||
aa) Alternativen und Präferenzen | 36 | ||
bb) Die Wahlhandlungsrelevanz der Knappheit | 37 | ||
(1) Rationalität, Optimierung und Logik des Wahlhandelns unter dem Gesichtspunkt der Knappheit | 38 | ||
(2) Knappheit und die Gutseigenschaften von Mitteln | 40 | ||
cc) Präferenzen und Logik des Wahlhandelns | 41 | ||
dd) Der logische Aufbau der Wahlhandlung als Voraussetzung der interpretierenden Analyse des Konsumentenverhaltens | 43 | ||
ee) Grundlagen der logischen Klassifikation von Wahlhandlungen | 45 | ||
b) Logische und empirische Handlungsmuster | 46 | ||
c) Die grundsätzliche Verstandesautonomie der Wahlhandlung | 47 | ||
d) Zum normativen Verhältnis zwischen Wahlhandlungslogik und dem Inhalt des Wahlhandelns | 49 | ||
2. Das individuelle Gleichgewicht als Leitgröße des Wahlhandelns von Konsumenten | 51 | ||
a) Gleichgewichtsstreben und personale Interdependenz | 52 | ||
b) Individualgleichgewicht und Wirtschaftsperiode | 53 | ||
c) Gleichgewichtsrichtung des Wahlhandelns und prozessuale Nichtindifferenz des Individuums | 54 | ||
3. Kurzer Zwischenhalt | 55 | ||
C. Die Wahlhandlung des Konsumenten im sozialökonomischen Prozeß: Möglichkeiten und Bedingungen | 58 | ||
I. Ein Überblick | 58 | ||
1. Die Umwelt und der Entwurf der Wahlhandlung | 58 | ||
a) Die Wahl zwischen Wahlhandlungsentwürfen | 59 | ||
b) Wahlhandlungsentwurf und Erfolgskontrolle | 60 | ||
c) Wahlhandlungsentwurf und Wirtschaftsperiode | 60 | ||
2. Logik, Empirie und Wahrscheinlichkeit | 61 | ||
II. Die Generik der Konsumwahl | 64 | ||
1. Transformations- und Substitutionsbeziehungen zwischen Mitteln und Zwecken | 65 | ||
2. Die gesellschaftliche Bedingtheit individueller Zwecke: Formierung von Präferenzen | 66 | ||
3. Die innere Ordnung der Wahlhandlung: Sukzession der Mittelspezifik | 70 | ||
a) Die Zeit als unspezifisches intermediäres Grundmittel der Wahlhandlung | 72 | ||
b) Psychische Energie | 73 | ||
c) Monetäres Einkommen | 74 | ||
III. Das Wissen des Konsumenten | 76 | ||
1. Bezugsfelder des Lernens | 76 | ||
2. Zur Methode der Erklärung individuellen Handelns des Konsumenten in der Gesellschaft | 77 | ||
3. Fähigkeitenpotentiale des Konsumenten | 77 | ||
4. Spezialisierung des Wahlhandelns und Lernen unter Ungewißheit | 79 | ||
5. Der investive Charakter des Lernens | 79 | ||
6. Die Technik der Wahlhandlung | 80 | ||
a) Wahlhandlungstechnik als deklaratives Wissen | 82 | ||
b) Pfade des Lernens | 84 | ||
c) Veränderung und Konsistenz des Wissens | 85 | ||
7. Grundelemente der Wahlhandlungstechnik: Apriorisches Wissen über die Logik der Wahlhandlungen | 86 | ||
a) Die Phylogenese des zweckgerichteten Wahlhandelns: Evolution als Lernprozeß | 87 | ||
b) Physis und Verstand: Das ontogenetische a priori zweckgerichteten Handelns | 89 | ||
c) Die einheitliche Logik von Wahrnehmung und Handeln | 89 | ||
d) Synthetisches a priori, Verhaltensanpassung und Individualgleichgewicht | 91 | ||
e) Freiheitsgrade des zweckgerichteten Handelns: Die Isomorphie der Kategorie des Handelns zur Umwelt des Menschen | 92 | ||
f) Von der Kausalität der Lebenswelt zur Teleologie individuellen Handelns | 94 | ||
g) Teleologie und interpersonelles Verstehen von Wahlhandlungen | 97 | ||
h) Wahlhandlungslogik als quasiformales Wissen | 99 | ||
i) Formen der logischen Deduktion | 100 | ||
IV. Die sozialökonomischen Umsetzungsbedingungen der Logik der Wahlhandlungen | 103 | ||
1. Die Einbindung des Konsumenten in den Ablauf der Realzeit | 104 | ||
2. Wahlhandlungsentwurf und Erwartungen | 106 | ||
3. Das Preissystem als sozialökonomische Bedingung des Wahlhandelns | 108 | ||
a) Die organisierte Komplexität des Marktes | 108 | ||
b) Preissystem und Information | 109 | ||
c) Das Preissystem und Findigkeit des Konsumenten | 111 | ||
d) Einschränkungen preislicher Koordination | 113 | ||
4. Die Ungewißheit der Möglichkeiten und Bedingungen von Wahlhandlungen des Konsumenten | 116 | ||
a) Irrtum und die Ungewißheit der Wahlhandlungsergebnisse | 118 | ||
b) Individuelles Gleichgewicht, Irrtum und Marktprozeß | 119 | ||
c) Lernen im Marktprozeß: Die Korrektur von Feldern | 121 | ||
d) Erfolgskontrolle des Wahlhandelns im sozialökonomischen Prozeß | 122 | ||
e) Ein Einschub: Der Doppelaspekt der Ungewißheit – Begrenzung und logische Voraussetzung der Wahlhandlung | 123 | ||
f) Der Umgang des Konsumenten mit der Ungewißtheit des Wahlhandelns: Kompetenz und Entscheidungserfordernis | 124 | ||
g) Ungewißtheit mittleren Grades | 125 | ||
5. Die kollektive Bewältigung von Ungewißheit durch Institutionen: Zur Bedeutung gesellschaftlicher Verhaltensregeln für das Wahlhandeln von Konsumenten | 126 | ||
a) Die allgemeine Orientierungsfunktion von Institutionen | 127 | ||
b) Institutionen und Lernprozesse | 130 | ||
c) Zwei konzeptionelle Gesichtspunkte | 134 | ||
aa) Institutionen und der Verlauf der Realzeit | 134 | ||
bb) Die Institution im Verhältnis zur Wahlhandlungstheorie | 134 | ||
d) Die Institution als Begrenzung individueller Handlungsspielräume | 136 | ||
e) Von der Institution als Begrenzung zur Institution als Leitgröße des Wahlhandelns | 137 | ||
aa) Orientierung, Koordination und Typisierung | 138 | ||
bb) Idealtypen und Rollen | 141 | ||
cc) Gesellschaftliche Rolle und gesellschaftliche Position | 144 | ||
dd) Binnenkonventionen gesellschaftlicher Gruppen | 146 | ||
ee) Rolle, Position und Situationsbedingtheit der Wahlhandlung | 146 | ||
ff) Rollenkonformität und die Symbolfunktion spezifischer Konsumgüter | 147 | ||
gg) Lebensstil und Lebensstandard: Gesellschaftliche Gruppennormen als Referenzpunkte der Wahlhandlung des einzelnen Konsumenten | 150 | ||
hh) Vom Lebensstandard zum Konsumenten | 152 | ||
ii) Der Konsumstandard als Erfolgskriterium – Divergenz und Konvergenz von Wahlhandlungen | 153 | ||
V. Vom logischen Wahlhandlungsprinzip zum realweltlichen Wahlhandeln des Konsumenten | 156 | ||
1. Handlungslogische Entwurfsprinzipien im Prozeß des Handelns | 156 | ||
a) Das Opportunitätskostenkalkül des Wahlhandelns | 158 | ||
aa) Informationskosten bei Ungewißheit | 160 | ||
bb) Institutionelle Sanktionen und das Opportunitätskostenkalkül | 167 | ||
cc) Das Opportunitätskostenkalkül der gesellschaftlichen Mobilität des Konsumenten | 169 | ||
dd) Datenänderungen: Gesellschaftlicher Auf- und Abstieg des einzelnen Konsumenten unter Gesichtspunkten der Opportunitätskosten | 171 | ||
ee) Das Opportunitätskostenkalkül der Informationsbewertung und der Präferenzformierung | 173 | ||
ff) Das Opportunitätskostenkalkül der Veränderungen der sozialökonomischen Position eines Konsumenten | 174 | ||
gg) Das Opportunitätskostenkalkül des Wandels von Konsumstandards | 177 | ||
b) Die Rangordnung der Präferenzen | 182 | ||
c) Die Rangordnung der Präferenzen in temporaler Sicht: Das Grenznutzenprinzip | 184 | ||
2. Handlungslogische Prinzipien und empirische Daten | 189 | ||
a) Konzeptioneller Ausgangspunkt | 189 | ||
b) Das Prinzip der „reflektierenden Abstraktion“ | 190 | ||
c) Die Erfolgskontrolle des Wahlhandelns als kognitive Rückkoppelung | 192 | ||
d) Handlungslogische und empirische Regeln des Wahlhandelns | 193 | ||
e) Wahlhandlungsrelevante Operationsweisen des Gehirns | 194 | ||
f) Gedächtnisbasierte Regelformierung durch „reflektierende Abstraktion“ | 199 | ||
g) Diachronische und synchronische Regeln des Handelns | 201 | ||
h) Wahlhandlungen und Gewohnheiten als konzeptionelle Einheit | 201 | ||
aa) Formen der Vergangenheitsorientierung | 205 | ||
bb) Die Formung stereotyper Handlungssequenzen | 206 | ||
cc) Stereotype Handlungssequenzen und Institutionen | 207 | ||
dd) Die Tiefe der Reflexion von Wahlhandlungen | 209 | ||
ee) Regelhandeln und reflektiertes Räsonnement der Wahlhandlung | 211 | ||
ff) Konkurrenz und Komplementarität von kognitiven Regeln | 216 | ||
i) Paradigmata der Wahlhandlung und das Prinzip der erfahrungsbegrenzten Kreativität des Wahlhandelns | 216 | ||
aa) Anpassung an Datenänderungen bei erfahrungsbegrenzter Kreativität | 218 | ||
bb) Adaption und Effizienz des Regelhandelns | 220 | ||
j) Kognitive Aspekte der Erwartungsbildung | 222 | ||
aa) Kognitiv-handlungslogische Wahrscheinlichkeiten | 223 | ||
bb) Hypothetisch-deduktive kognitive Projektion | 224 | ||
3. Vom Wahlhandlungsentwurf zum Konsumplan: Die längerfristige individuelle Koordination von Wahlhandlungen | 229 | ||
a) Die Planleitung des Wahlhandelns | 230 | ||
b) Konsumplan, Handlungsentwurf und Mittelallokation | 231 | ||
c) Determinierung und Offenheit von individuellen Konsumplänen | 233 | ||
d) Konsumplan und Umweltadaption | 234 | ||
e) Konsumpläne im Verlauf der Realzeit | 235 | ||
aa) Die Pfadabhängigkeit der Konsumplanentwicklung | 235 | ||
bb) Zeitpräferenz der Mittelbindung und die temporale Spaltung von Präferenzen | 237 | ||
cc) Eigenkontrolle des Konsumenten: Die Dominanz sekundärer Präferenzen | 239 | ||
dd) Techniken der Eigenkontrolle | 240 | ||
ee) Eigenkontrolle unter Opportunitätskostenaspekten | 243 | ||
ff) Die Ausführungsperspektive von Konsumplänen: Budgetierung als „geistige Buchhaltung“ des Konsumenten | 244 | ||
gg) Planungsrealismus als Komplement zur Selbstbindung | 247 | ||
hh) die Umkehr der Regelbindung: Rationale Spontaneität im Handelns des Konsumenten | 248 | ||
4. Der Konsumplan als Definition eines ipsativen Möglichkeitenraumes von Wahlhandlungen | 250 | ||
D. Zusammenfassung und Ausblick | 253 | ||
I. Einige zusammenfassende Schlußfolgerungen | 253 | ||
II. Ausblick auf eine integrative Marktprozeßtheorie | 256 | ||
1. Der evolutionäre Zusammenhang zwischen den ökonomischen Lernprozessen der Anbieter und der Nachfrager | 258 | ||
2. Die Koordination der Anbieter und Nachfrager von Konsumgütern im Marktphasenzusammenhang | 259 | ||
a) Schnittstellenkonfigurationen von Angebot und Nachfrage im Marktprozeß | 260 | ||
b) Wirtschaftsstrukturelle Gesichtspunkte einer integrativen Prozeßperspektive | 261 | ||
3. Schluß | 265 | ||
Literaturverzeichnis | 266 | ||
Sachwortregister | 293 |