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Der Kurzschluß der Marktwirtschaft

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Steiner, H. (1999). Der Kurzschluß der Marktwirtschaft. Instrumentalisierung und Emanzipation des Konsumenten. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49568-9
Steiner, Helmut. Der Kurzschluß der Marktwirtschaft: Instrumentalisierung und Emanzipation des Konsumenten. Duncker & Humblot, 1999. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49568-9
Steiner, H (1999): Der Kurzschluß der Marktwirtschaft: Instrumentalisierung und Emanzipation des Konsumenten, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49568-9

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Der Kurzschluß der Marktwirtschaft

Instrumentalisierung und Emanzipation des Konsumenten

Steiner, Helmut

Beiträge zur ganzheitlichen Wirtschafts- und Gesellschaftslehre, Vol. 9

(1999)

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Abstract

Die Marktwirtschaft hat ihr Ziel, Überwindung der Not und Massenwohlstand, seit langem erreicht. So vollständig erreicht, daß die Konsumgesellschaft als ganze, empirisch belegt, durch weitere Wohlstandssteigerung nicht mehr zufriedener wird.

Dennoch beharrt die Ökonomie auf dem Axiom der Knappheit im Konsumbereich und auf dem Vorrang des überholten Ziels Konsumsteigerung. Die darauf abzielenden Funktionsmechanismen der Marktwirtschaft, vor allem das Konkurrenzsystem, werden gegenwätig sogar radikalisiert, während die Notwendigkeiten von heute - Arbeit für alle, soziale Absicherung, Umweltschutz - zurückstehen müssen. Die Humanität der Sozialen Marktwirtschaft kommt unter die Räder.

Der Kurzschluß der real existierenden Marktwirtschaft ist durch Veränderung ihres Stellenwertes in der Gesellschaft entstanden. Sie ist vom Mittel zum Selbstzweck geworden. Der vom Systemkonzept als einziger Zweck der Wirtschaft gesetzte autonome Konsument wird als Wirtschaftmittel instrumentalisiert. Anstatt seine Bedürfnisse zu befriedigen, wird er mit riesigem Aufwand unentwegt neu bedürftig gemacht. Der Zauberlehrling Wirtschaft werkt als perpetuum mobile der Erzeugung stets neuer Knappheiten. Er perpetuiert die Verhaltensmuster der Not und verwehrt der Gesellschaft den im Überfluß möglich gewordenen Eintritt ins Reich der Freiheit.

In der vorliegenden Untersuchung beleuchtet der Autor die Entfremdungslasten des Konsumenten, des Gemeinwesens und der Wirtschaft nur schlaglichtartig. Er konzentriert sich auf das Zustandekommen des Systemfehlers infolge Absenz der Kulturbereiche bei der Bedürfnisbildung und auf die so entstandene, kaum beachtete Lücke im marktwirtschaftlichen Ordnungsrahmen. Schließlich schlägt Helmut Steiner eine Problemlösung durch nicht-legistische Ergänzung des Ordnungsrahmens vor.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort des Herausgebers 7
Vorwort 9
Inhaltsverzeichnis 11
Α. Konsum im Überfluß 15
1. Ökonomische Sachzwänge aufgrund von Knappheit 15
2. Stagnierendes Zufriedenheitsniveau in der EU 16
3. Stagnierendes Zufriedenheitsniveau in reichen EU-Ländern 18
4. Stagnierendes Zufriedenheitsniveau in den USA 20
5. Stagnierende Letztverbrauchermärkte 22
6. Wachsende Werbeausgaben 23
7. Paradoxe Priorität von Einkommens- und Konsumsteigerung 25
8. Exkurs: Bedürfnisbefriedigung ohne Marktentnahme 26
B. Knappheiten 30
1. Gesellschaftliche Knappheit 30
2. Negative externe Effekte 31
3. Unbefriedigte kollektive Bedürfnisse 32
4. Geltungskonkurrenz und Zufriedenheit 33
C. Triumphe der Marktwirtschaft 37
1. Konsum als Zweck der Marktwirtschaft 37
2. Überwindung der Not 39
3. Materieller Wohlstand 41
D. Leidensgeschichte der Marktwirtschaft 45
1. Ein Widerspruch im System: Die These 45
2. Bloße Instrumentalität der Wirtschaft 47
3. Arbeit als Mittel und als Selbstzweck 48
4. Sozialkämpfe 50
5. Arbeiterbewegung 51
6. Unternehmer und Manager 51
7. Betriebliche Sozialpolitik 52
8. Vereinnahmung der Umwelt 54
E. Entwicklungsschritte der Marktwirtschaft 56
1. These: Dialektik der Systementwicklung 56
2. Freie Marktwirtschaft 56
3. Soziale Marktwirtschaft 57
4. Ökosoziale Marktwirtschaft 59
5. Exkurs: Zum „Turbokapitalismus“ 60
6. Ordnungsrahmen 62
F. Konsumfreiheit 64
1. Die ökonomische Zeitenwende 64
2. Exkurs: Wirtschaftswissenschaft und Freiheit 66
3. Wahlfreiheit 68
4. Konsumentensouveränität 70
5. Konsumentenautonomie 73
G. Bedürfnisse 76
1. Die Frage des Entstehens freier Bedürfnisse 76
2. Objektbesetzung 77
3. Plastizität 78
4. Standards 80
5. Exkurs: Grenzen der Konsumfreiheit 82
H. Zur Rolle der Unternehmung 84
1. Autonomie der Unternehmung und Gewinnziel 84
2. Exkurs: Gewinnmaximierungszwang der Unternehmung 86
3. Interpretation der Konsumenten wünsche 89
4. Bedürfnisproduktion 91
I. Das Instrumentarium der Bedürfnisproduktion 94
1. Zur Fragestellung 94
2. Technische Sichtweise der Werbung 95
3. Werbung als „Clown der Wirtschaft“ 96
4. Funktionale Sichtweise der Werbung 98
5. Universalität der Werbung 101
6. Güterwelt 103
7. Die Motivdimension der Güter 104
8. Exkurs: Die Subjektivität des Wirklichen 107
9. Marketing 108
10. Zur „Kundenorientierung“ des Marketing 110
J. Der Kurzschluß der Marktwirtschaft 112
1. Kopfstand der Wirtschaft 112
2. Zirkel der Instrumentalität 114
3. Schlagseite der Bedürfnisproduktion 116
4. „Manipulation“ 118
5. Medienmacht 121
6. „Weckung latenter Bedürfnisse“: das Argument 123
7. „Weckung latenter Bedürfnisse“: das Sophisma 124
8. Argumentationsnotstand der Werbung 127
9. Suggestivität der Werbung 128
10. Absenz der Bildungsbereiche 132
K. Entfremdungslasten des Konsumenten 134
1. Vorbemerkung zum Begriff 134
2. Das Mehrprinzip 134
3. Zur Attraktivität des Neuen 138
4. Die Bedürfnisspirale 140
5. Positionsgüter 141
6. Besitz als Identität 146
7. Potenzierungsgüter und Gemeinschaftsdefizite 147
8. Marktwert als Identität 148
9. Lasten des Wirtschaftswachstums 149
10. Die „Blamage des Marketing“ 151
L. Entfremdungslasten der Wirtschaft 154
1. Die These 154
2. Absatzprobleme 154
3. Beeinträchtigung der Arbeitsmoral 156
4. Wirtschaftlichkeitsdefizite 159
5. Schleichende Inflation 160
6. Labilität 162
M. Entfremdungslasten der Politik 164
1. Überforderung der Politik 164
2. Gefährdung der Demokratie 166
3. Armut der Staatshaushalte 168
4. Konkurrenz privater und kollektiver Bedürfnisse 169
5. Vernachlässigung des Notwendigen 171
6. Massenarbeitslosigkeit 173
7. Flexibilisierung der Arbeit 174
8. Zum Diktat der Knappheitsillusion 175
N. Die ordnungspolitische Aufgabe 179
1. Zur Legitimität ordnungspolitischer Intervention 179
2. Die ordnungspolitische Lücke 181
3. Zielpluralismus 182
4. Relativierung der privaten Konsumwünsche 183
O. Die gesellschaftspolitische Aufgabe 185
1. Anforderungsprofil einer Problemlösung 185
2. Zur Realisierungschance 186
3. Kommunikationsaufgabe 189
4. Relativierung der Geltungskonkurrenz 190
P. Motivationsarbeit 193
1. Bedürfnisbildung 193
2. Dialektischer Prozeß 195
3. Zur Frage der Veränderungskompetenz 198
4. Organisationserfordernisse 200
5. Führungsrolle der Humanwissenschaften 202
6. Emotionale Motivierung 203
7. Ironie und Humor 205
8. Institutionalisierung 206
9. Finanzierung 209
Q. Systematischer Rückblick 211
1. Sattheit der Konsumgesellschaft 211
2. Der Wunsch nach Einkommens- und Konsumsteigerung 212
3. Freie Bedürfnisse 213
4. Einseitigkeit der Bedürfnisproduktion 214
5. Motivationsmacht Werbung 215
6. Werbesuggestion 216
7. Der Kurzschluß des Systems 216
8. Entfremdungslasten des Konsumenten 218
9. Entfremdungslasten der Wirtschaft 218
10. Entfremdungslasten der Politik 219
11. Die ordnungspolitische Aufgabe 220
12. Bildungsaufgabe 220
13. Motivationsprozeß 221
Literaturverzeichnis 223
Personenverzeichnis 233
Sachverzeichnis 236