Der Kurzschluß der Marktwirtschaft
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Der Kurzschluß der Marktwirtschaft
Instrumentalisierung und Emanzipation des Konsumenten
Beiträge zur ganzheitlichen Wirtschafts- und Gesellschaftslehre, Vol. 9
(1999)
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Abstract
Die Marktwirtschaft hat ihr Ziel, Überwindung der Not und Massenwohlstand, seit langem erreicht. So vollständig erreicht, daß die Konsumgesellschaft als ganze, empirisch belegt, durch weitere Wohlstandssteigerung nicht mehr zufriedener wird.Dennoch beharrt die Ökonomie auf dem Axiom der Knappheit im Konsumbereich und auf dem Vorrang des überholten Ziels Konsumsteigerung. Die darauf abzielenden Funktionsmechanismen der Marktwirtschaft, vor allem das Konkurrenzsystem, werden gegenwätig sogar radikalisiert, während die Notwendigkeiten von heute - Arbeit für alle, soziale Absicherung, Umweltschutz - zurückstehen müssen. Die Humanität der Sozialen Marktwirtschaft kommt unter die Räder.Der Kurzschluß der real existierenden Marktwirtschaft ist durch Veränderung ihres Stellenwertes in der Gesellschaft entstanden. Sie ist vom Mittel zum Selbstzweck geworden. Der vom Systemkonzept als einziger Zweck der Wirtschaft gesetzte autonome Konsument wird als Wirtschaftmittel instrumentalisiert. Anstatt seine Bedürfnisse zu befriedigen, wird er mit riesigem Aufwand unentwegt neu bedürftig gemacht. Der Zauberlehrling Wirtschaft werkt als perpetuum mobile der Erzeugung stets neuer Knappheiten. Er perpetuiert die Verhaltensmuster der Not und verwehrt der Gesellschaft den im Überfluß möglich gewordenen Eintritt ins Reich der Freiheit.In der vorliegenden Untersuchung beleuchtet der Autor die Entfremdungslasten des Konsumenten, des Gemeinwesens und der Wirtschaft nur schlaglichtartig. Er konzentriert sich auf das Zustandekommen des Systemfehlers infolge Absenz der Kulturbereiche bei der Bedürfnisbildung und auf die so entstandene, kaum beachtete Lücke im marktwirtschaftlichen Ordnungsrahmen. Schließlich schlägt Helmut Steiner eine Problemlösung durch nicht-legistische Ergänzung des Ordnungsrahmens vor.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort des Herausgebers | 7 | ||
Vorwort | 9 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
Α. Konsum im Überfluß | 15 | ||
1. Ökonomische Sachzwänge aufgrund von Knappheit | 15 | ||
2. Stagnierendes Zufriedenheitsniveau in der EU | 16 | ||
3. Stagnierendes Zufriedenheitsniveau in reichen EU-Ländern | 18 | ||
4. Stagnierendes Zufriedenheitsniveau in den USA | 20 | ||
5. Stagnierende Letztverbrauchermärkte | 22 | ||
6. Wachsende Werbeausgaben | 23 | ||
7. Paradoxe Priorität von Einkommens- und Konsumsteigerung | 25 | ||
8. Exkurs: Bedürfnisbefriedigung ohne Marktentnahme | 26 | ||
B. Knappheiten | 30 | ||
1. Gesellschaftliche Knappheit | 30 | ||
2. Negative externe Effekte | 31 | ||
3. Unbefriedigte kollektive Bedürfnisse | 32 | ||
4. Geltungskonkurrenz und Zufriedenheit | 33 | ||
C. Triumphe der Marktwirtschaft | 37 | ||
1. Konsum als Zweck der Marktwirtschaft | 37 | ||
2. Überwindung der Not | 39 | ||
3. Materieller Wohlstand | 41 | ||
D. Leidensgeschichte der Marktwirtschaft | 45 | ||
1. Ein Widerspruch im System: Die These | 45 | ||
2. Bloße Instrumentalität der Wirtschaft | 47 | ||
3. Arbeit als Mittel und als Selbstzweck | 48 | ||
4. Sozialkämpfe | 50 | ||
5. Arbeiterbewegung | 51 | ||
6. Unternehmer und Manager | 51 | ||
7. Betriebliche Sozialpolitik | 52 | ||
8. Vereinnahmung der Umwelt | 54 | ||
E. Entwicklungsschritte der Marktwirtschaft | 56 | ||
1. These: Dialektik der Systementwicklung | 56 | ||
2. Freie Marktwirtschaft | 56 | ||
3. Soziale Marktwirtschaft | 57 | ||
4. Ökosoziale Marktwirtschaft | 59 | ||
5. Exkurs: Zum „Turbokapitalismus“ | 60 | ||
6. Ordnungsrahmen | 62 | ||
F. Konsumfreiheit | 64 | ||
1. Die ökonomische Zeitenwende | 64 | ||
2. Exkurs: Wirtschaftswissenschaft und Freiheit | 66 | ||
3. Wahlfreiheit | 68 | ||
4. Konsumentensouveränität | 70 | ||
5. Konsumentenautonomie | 73 | ||
G. Bedürfnisse | 76 | ||
1. Die Frage des Entstehens freier Bedürfnisse | 76 | ||
2. Objektbesetzung | 77 | ||
3. Plastizität | 78 | ||
4. Standards | 80 | ||
5. Exkurs: Grenzen der Konsumfreiheit | 82 | ||
H. Zur Rolle der Unternehmung | 84 | ||
1. Autonomie der Unternehmung und Gewinnziel | 84 | ||
2. Exkurs: Gewinnmaximierungszwang der Unternehmung | 86 | ||
3. Interpretation der Konsumenten wünsche | 89 | ||
4. Bedürfnisproduktion | 91 | ||
I. Das Instrumentarium der Bedürfnisproduktion | 94 | ||
1. Zur Fragestellung | 94 | ||
2. Technische Sichtweise der Werbung | 95 | ||
3. Werbung als „Clown der Wirtschaft“ | 96 | ||
4. Funktionale Sichtweise der Werbung | 98 | ||
5. Universalität der Werbung | 101 | ||
6. Güterwelt | 103 | ||
7. Die Motivdimension der Güter | 104 | ||
8. Exkurs: Die Subjektivität des Wirklichen | 107 | ||
9. Marketing | 108 | ||
10. Zur „Kundenorientierung“ des Marketing | 110 | ||
J. Der Kurzschluß der Marktwirtschaft | 112 | ||
1. Kopfstand der Wirtschaft | 112 | ||
2. Zirkel der Instrumentalität | 114 | ||
3. Schlagseite der Bedürfnisproduktion | 116 | ||
4. „Manipulation“ | 118 | ||
5. Medienmacht | 121 | ||
6. „Weckung latenter Bedürfnisse“: das Argument | 123 | ||
7. „Weckung latenter Bedürfnisse“: das Sophisma | 124 | ||
8. Argumentationsnotstand der Werbung | 127 | ||
9. Suggestivität der Werbung | 128 | ||
10. Absenz der Bildungsbereiche | 132 | ||
K. Entfremdungslasten des Konsumenten | 134 | ||
1. Vorbemerkung zum Begriff | 134 | ||
2. Das Mehrprinzip | 134 | ||
3. Zur Attraktivität des Neuen | 138 | ||
4. Die Bedürfnisspirale | 140 | ||
5. Positionsgüter | 141 | ||
6. Besitz als Identität | 146 | ||
7. Potenzierungsgüter und Gemeinschaftsdefizite | 147 | ||
8. Marktwert als Identität | 148 | ||
9. Lasten des Wirtschaftswachstums | 149 | ||
10. Die „Blamage des Marketing“ | 151 | ||
L. Entfremdungslasten der Wirtschaft | 154 | ||
1. Die These | 154 | ||
2. Absatzprobleme | 154 | ||
3. Beeinträchtigung der Arbeitsmoral | 156 | ||
4. Wirtschaftlichkeitsdefizite | 159 | ||
5. Schleichende Inflation | 160 | ||
6. Labilität | 162 | ||
M. Entfremdungslasten der Politik | 164 | ||
1. Überforderung der Politik | 164 | ||
2. Gefährdung der Demokratie | 166 | ||
3. Armut der Staatshaushalte | 168 | ||
4. Konkurrenz privater und kollektiver Bedürfnisse | 169 | ||
5. Vernachlässigung des Notwendigen | 171 | ||
6. Massenarbeitslosigkeit | 173 | ||
7. Flexibilisierung der Arbeit | 174 | ||
8. Zum Diktat der Knappheitsillusion | 175 | ||
N. Die ordnungspolitische Aufgabe | 179 | ||
1. Zur Legitimität ordnungspolitischer Intervention | 179 | ||
2. Die ordnungspolitische Lücke | 181 | ||
3. Zielpluralismus | 182 | ||
4. Relativierung der privaten Konsumwünsche | 183 | ||
O. Die gesellschaftspolitische Aufgabe | 185 | ||
1. Anforderungsprofil einer Problemlösung | 185 | ||
2. Zur Realisierungschance | 186 | ||
3. Kommunikationsaufgabe | 189 | ||
4. Relativierung der Geltungskonkurrenz | 190 | ||
P. Motivationsarbeit | 193 | ||
1. Bedürfnisbildung | 193 | ||
2. Dialektischer Prozeß | 195 | ||
3. Zur Frage der Veränderungskompetenz | 198 | ||
4. Organisationserfordernisse | 200 | ||
5. Führungsrolle der Humanwissenschaften | 202 | ||
6. Emotionale Motivierung | 203 | ||
7. Ironie und Humor | 205 | ||
8. Institutionalisierung | 206 | ||
9. Finanzierung | 209 | ||
Q. Systematischer Rückblick | 211 | ||
1. Sattheit der Konsumgesellschaft | 211 | ||
2. Der Wunsch nach Einkommens- und Konsumsteigerung | 212 | ||
3. Freie Bedürfnisse | 213 | ||
4. Einseitigkeit der Bedürfnisproduktion | 214 | ||
5. Motivationsmacht Werbung | 215 | ||
6. Werbesuggestion | 216 | ||
7. Der Kurzschluß des Systems | 216 | ||
8. Entfremdungslasten des Konsumenten | 218 | ||
9. Entfremdungslasten der Wirtschaft | 218 | ||
10. Entfremdungslasten der Politik | 219 | ||
11. Die ordnungspolitische Aufgabe | 220 | ||
12. Bildungsaufgabe | 220 | ||
13. Motivationsprozeß | 221 | ||
Literaturverzeichnis | 223 | ||
Personenverzeichnis | 233 | ||
Sachverzeichnis | 236 |