Eine nachfrageorientierte Innovationstheorie
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Eine nachfrageorientierte Innovationstheorie
Volkswirtschaftliche Schriften, Vol. 487
(1999)
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Abstract
Innovationstheorien gehören zum Kern der Theorie ökonomischer Entwicklungen und haben zu einer Vielzahl von Ansätzen geführt, angefangen mit der Modellierung von Innovationen in der neoklassischen Theorie bis hin zu den evolutorischen Modellen, die häufig methodische Anleihen bei der Biologie machen und sich in Schumpeterscher Tradition vorwiegend auf die Anbieterseite des Innovationsprozesses konzentrieren.Im vorliegenden Buch wird ein alternativer evolutorischer Ansatz beschrieben, der auf Poppers Theorie der objektiven Erkenntnis aufbaut und in Form einer evolutorischen Theorie für Konsumgüter ausgeführt.Die Basis hierzu bildet ein Modell, das Güter über ihre Eigenschaften und den Nutzen für den Konsumenten beschreibt. Die Konsumenten, bestrebt, ihren Nutzen zu maximieren, wollen Güter mit immer komplexeren Eigenschaftenkombinationen. Diese Entwicklung wird allerdings durch die Kosten des Güterwechsels gehemmt.Ein weiterer, die Entwicklung verlangsamender Aspekt sind die Kosten des Güteranbieters, der bei zunehmender Komplexität seiner Güter in der Regel einem größeren Ressourceneinsatz entgegensieht. Zusätzlich fallen auch für ihn bei einem technologischen Wechsel erhebliche Kosten an.Daß trotz dieser Widerstände eine fortwährende Entwicklung der Güter stattfindet, ist mit dem wettbewerblichen Prozeß zu erklären: Voraussetzung für Arbitragegewinne der Anbieter sind deren Monopolstellung bezüglich eines Gutes. Indem andere Anbieter früher oder später die Arbitragemöglichkeit imitieren oder übertreffen, sind die Unternehmer stets aufs neue gefordert, durch Innovationen Arbitragemöglichkeiten zu schaffen.Das Zusammenwirken von Arbitragemöglichkeiten einerseits und der Gewinnerosion andererseits lassen sich durch den Produktlebenszyklus beschreiben, dessen Dauer von der Höhe der Gewinne und switching costs der Anbieter und der Nachfrager, sowie der Verbreitungsgeschwindigkeit der Information über die Gütereigenschaften und dem Auftreten eines Folgegutes abhängt.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Geleitwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abbildungsverzeichnis | 9 | ||
Α. Einleitung | 11 | ||
Β. Konzepte evolutorischer Innovationstheorien | 15 | ||
I. Die Entwicklung der evolutorischen Innovationsforschung | 15 | ||
1. Technischer Fortschritt in der neoklassischen Theorie | 16 | ||
2. Die Entwicklung evolutorischer Innovationstheorien | 19 | ||
3. Das Werk Schumpeters | 22 | ||
4. Die österreichische Schule nach Schumpeter | 32 | ||
5. Die evolutorische Theorie des wirtschaftlichen Wandels von Nelson und Winter | 38 | ||
6. Witts individualistische Grundlagen einer evolutorischen Theorie | 42 | ||
7. Zusammenfassung | 46 | ||
II. Grundlagen einer evolutorischen Innovationstheorie | 48 | ||
1. Poppers Theorie der objektiven Erkenntnis | 49 | ||
2. Eigenschaften evolutorischer Systeme | 58 | ||
3. Grundsätze der Gestaltung evolutorischer Theorien | 67 | ||
C. Das Modell einer nachfrageorientierten Innovationstheorie | 73 | ||
I. Eine Konsumtheorie als Analyserahmen | 74 | ||
1. Das Nutzenmaximierungsproblem | 75 | ||
2. Bedürfnisse | 78 | ||
3. Der Eigenschaftenraum | 82 | ||
4. Die Vielfalt optimaler Güter | 86 | ||
5. Technologien als Felder im Eigenschaftenraum | 90 | ||
II. Die evolutionäre Entwicklung der Konsumgüter | 93 | ||
1. Die Innovation im Konsumgütermodell | 93 | ||
2. Die Kosten eines Technologiewechsels | 98 | ||
3. Der Grad der Innovation als Determinante der switching costs | 99 | ||
4. Der Grad der Vernetzung als Determinante der switching costs | 107 | ||
5. Zusammenfassung | 111 | ||
D. Die Anbieterseite im Innovationsprozeß | 112 | ||
I. Der Anbieter im Analyserahmen | 112 | ||
1. Die Produzenten-Indifferenzkurve | 113 | ||
2. Die Kosten des Technologiewechsels der Anbieter | 116 | ||
3. Das erweiterte Eigenschaften-Kosten-Diagramm | 119 | ||
4. Die Preise im erweiterten Eigenschaften-Kosten-Diagramm | 120 | ||
II. Die Prozeßinnovation | 123 | ||
1. Die Unterscheidung der Produkt- und der Prozeßinnovation | 123 | ||
2. Die formale Beschreibung der reinen Prozeßinnovation | 125 | ||
III. Die Inventionsphase | 127 | ||
1. Wissen als bedingt übertragbarer Produktionsfaktor | 128 | ||
2. Die Entstehung neuen Wissens | 131 | ||
3. Die Entwicklung des Wissens in Abhängigkeit von den bestehenden Strukturen | 134 | ||
E. Der Innovationsprozeß im Wettbewerb | 138 | ||
I. Der Prozeß der Schaffung von Möglichkeiten zur Gewinnarbitrage | 140 | ||
1. Die inkrementelle Produktinnovation | 140 | ||
2. Die radikale Produktinnovation | 143 | ||
3. Die Prozeßinnovation | 146 | ||
II. Der wettbewerbliche Prozeß der Gewinnerosion | 148 | ||
1. Arbitragemöglichkeit und Gewinnerosion | 149 | ||
2. Der Gewinnerosionsprozeß bei Skaleneffekten in der Produktion | 150 | ||
3. Der Gewinnerosionsprozeß bei switching costs der Anbieter | 151 | ||
4. Der Gewinnerosionsprozeß bei switching costs der Nachfrager | 152 | ||
5. Die Behinderung des Wettbewerbs durch Monopol an Ressourcen | 155 | ||
III. Der Wettbewerb im Spannungsfeld von Innovation und Gewinnerosion | 157 | ||
1. Die Phasen des Innovationszyklus | 158 | ||
2. Die Dauer des Produktlebenszyklus | 159 | ||
IV. Der Diffusionsprozeß als Substitutionsprozeß aufeinanderfolgender Innovationen | 163 | ||
1. Die Marktanteile in Abhängigkeit vom relativen Adoptionsgewinn | 163 | ||
2. Der Produktlebenszyklus als Substitutionsprozeß | 166 | ||
F. Schlußbetrachtung | 171 | ||
Literaturverzeichnis | 177 | ||
Sachwortregister | 185 |