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Völkerrechtliche Verpflichtungen nichtstaatlicher Gewaltakteure gegenüber Binnenvertriebenen

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Teubert, V. (2015). Völkerrechtliche Verpflichtungen nichtstaatlicher Gewaltakteure gegenüber Binnenvertriebenen. Der Fall Darfur. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54569-8
Teubert, Viola. Völkerrechtliche Verpflichtungen nichtstaatlicher Gewaltakteure gegenüber Binnenvertriebenen: Der Fall Darfur. Duncker & Humblot, 2015. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54569-8
Teubert, V (2015): Völkerrechtliche Verpflichtungen nichtstaatlicher Gewaltakteure gegenüber Binnenvertriebenen: Der Fall Darfur, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54569-8

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Völkerrechtliche Verpflichtungen nichtstaatlicher Gewaltakteure gegenüber Binnenvertriebenen

Der Fall Darfur

Teubert, Viola

Schriften zum Völkerrecht, Vol. 213

(2015)

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About The Author

Viola Teubert, geboren 1986, studierte von 2007 bis 2011 Rechtswissenschaften mit dem Schwerpunkt Völker- und Europarecht an der Philipps-Universität Marburg. Auslandspraktika absolvierte sie in Budapest, Brüssel und Nairobi. Neben ihrer Promotion arbeitete sie bis 2013 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Öffentliches Recht von Prof. Dr. Monika Böhm. Ein Forschungsaufenthalt führte sie im Sommer 2013 nach Uganda und in den Südsudan. 2014 schloss Frau Teubert ihre Promotion an der Philipps-Universität Marburg ab. Im selben Jahr trat sie in Frankfurt a.M. in den juristischen Vorbereitungsdienst ein. Ihre Verwaltungsstation verbrachte sie an der Deutschen Botschaft in Reykjavik. Viola Teubert war in der Grund- und in der Graduiertenförderung der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Abstract

Ende 2013 lebten 33,3 Millionen Menschen als Folge bewaffneter Konflikte, Situationen allgemeiner Gewalt und Menschenrechtsverletzungen innerhalb ihres Heimatstaates fern ihrer Heimat. Scheidet der Staat, der zunächst und zuvörderst für die innerhalb seiner Landesgrenzen Vertriebenen verantwortlich ist, als Schutz- und Hilfsakteur aus, ist die andere, die substaatliche Konfliktpartei in die Pflicht zu nehmen. Völkerrechtliche Verpflichtungen nichtstaatlicher Gewaltakteure gegenüber Binnenvertriebenen können dann aus dem humanitären Völkerrecht, den Menschenrechten und dem Völkerstrafrecht folgen. Diese Normkomplexe verbieten willkürliche Vertreibungen und allgemein Verhaltensweisen, die Fluchtbewegungen auslösen. Schließlich schützen sie die Vertriebenen. Rechtsquellen sind universale Weltordnungsverträge und das Völkergewohnheitsrecht, aber auch unilaterale Erklärungen und bi- bzw. multilaterale Abkommen bewaffneter Oppositionsgruppen. Zur Veranschaulichung des Themas dient der Darfur-Konflikt.»International Legal Obligations of Armed Non-State Actors Towards Internally Displaced Persons. The Case Darfur«

Public international law is no longer only intergovernmental law, but also serves the interests of the individual. Thus, today national issues such as situations of internal displacement caused by non-international armed conflicts, situations of generalized violence and violations of human rights are subject to international law. International legal obligations of armed non-state actors towards internally displaced persons follow from international humanitarian law, human rights law and international criminal law. The Darfur conflict serves as a case example to illustrate the matter.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 15
Einführung 19
I. Problemstellung 19
II. Stand der Forschung 24
III. Gang der Untersuchung 26
Erstes Kapitel: Begriffsbestimmungen 29
A. Nichtstaatliche Gewaltakteure 29
I. Definition: nichtstaatliche Gewaltakteure 29
II. Völkerrechtssubjektivität 32
1. Staaten 34
2. Internationale Organisationen 35
3. Individuen 35
4. Nichtstaatliche Gewaltakteure 36
a) Allgemein 36
b) Nationale Befreiungsbewegungen 38
c) Anerkennung als Kriegführende 38
d) Anerkennung als Insurgenten 40
e) Anerkennung als legitime Repräsentanten eines Staates bzw. eines Volkes 40
5. Würdigung 42
III. Vom zwischenstaatlichen Krieg zur innerstaatlichen Gewalteskalation 42
1. Klassische Staatenkriege 43
2. Heutige Konflikte 44
a) Konfliktparteien 45
b) Konfliktursachen und -ziele 46
c) Kampfmittel und -methoden 47
aa) Allgemein 47
bb) Vertreibungen 48
d) Konfliktbeendigung 49
3. Heutige Konflikte in Afrika 50
B. Binnenvertriebene 52
I. Abgrenzung Binnenvertriebene – Flüchtlinge 52
1. Flüchtlinge 53
2. Binnenvertriebene 55
II. Binnenvertriebene als Beschäftigungsgegenstand der Völkerrechtsgemeinschaft 56
1. Anstieg der Binnenvertriebenenzahl 56
2. Wandel des Souveränitätsverständnisses 57
III. Binnenvertriebene als eigenständige Kategorie 59
IV. Bereits existierende Binnenvertriebenendefinitionen 61
1. Die Guiding Principles 63
a) Entstehungsgeschichte und Grundkonzeption 63
b) (Rechts-)‌Natur der Guiding Principles 66
c) (Rechts-)‌Natur der Definition 67
2. Die Kampala Convention und der Great Lakes Pact 68
a) Die Kampala Convention 68
b) Der Great Lakes Pact 69
c) (Rechts-)‌Natur der Definition 70
V. Die einzelnen Kriterien der Binnenvertriebenendefinition 71
1. Aufenthalt innerhalb nationaler Staatsgrenzen 71
2. Zwangselement 72
a) Zwang 73
b) Urheber des Zwangs 74
3. Ursachen des Heimatverlassens 74
a) Bewaffnete Konflikte, Situationen allgemeiner Gewalt, Menschenrechtsverletzungen 74
aa) Internationale bewaffnete Konflikte 74
bb) Nichtinternationale bewaffnete Konflikte 75
cc) Innere Unruhen und Spannungen 77
dd) Situationen allgemeiner Gewalt 78
ee) Menschenrechtsverletzungen 79
b) Natürliche oder vom Menschen verursachte Katastrophen und Infrastrukturprojekte 79
c) Ökonomische Ursachen 80
4. Modalitäten 80
5. Beendigung und Ausschluss der Binnenvertriebeneneigenschaft 81
VI. Definition: Binnenvertriebene 83
C. Die Beziehung zwischen nichtstaatlichen Gewaltakteuren und Binnenvertriebenen 83
I. Gründe nichtstaatlicher Gewaltakteure für einen humanen Umgang mit der Zivilbevölkerung 83
II. Gründe nichtstaatlicher Gewaltakteure gegen einen humanen Umgang mit der Zivilbevölkerung 85
Zweites Kapitel: Der Darfur-Konflikt 88
A. Darfur 89
B. Konfliktursachen 92
I. Ressourcenkonflikte 92
II. Marginalisierung Darfurs 95
III. Antagonismus zwischen Arabern und Afrikanern 96
C. Bürgerkrieg 98
I. Genese des Konflikts 98
II. Konfliktparteien 99
1. Regierungsseite 99
2. Opposition 101
a) Sudan Liberation Movement/Army 102
b) Justice and Equality Movement 105
3. Sudan Liberation Movement/Army und Justice and Equality Movement als nichtstaatliche Gewaltakteure und Völkerrechtssubjekte 108
III. Beginn und Verlauf des Darfur-Konflikts 109
IV. Handeln der Völkerrechtsgemeinschaft 110
1. Friedensverhandlungen 111
2. Die Vereinten Nationen 112
V. Der Darfur-Konflikt als typischer Konflikt heutiger Zeit 114
VI. Der Darfur-Konflikt als nichtinternationaler bewaffneter Konflikt 115
1. Flüchtlinge und Friedensverhandlungen 116
2. Friedenstruppen der Vereinten Nationen 116
3. Unterstützung der Konfliktparteien durch dritte Staaten 117
4. Würdigung 118
VII. Kampfführung der Konfliktparteien 119
1. Grundregeln des humanitären Völkerrechts zum Umgang mit der Zivilbevölkerung 119
2. Kampfführung der Regierungsseite 120
3. Kampfführung der Opposition 122
4. Binnenvertriebenensituation 123
a) Vertreibungen 123
b) Binnenvertriebene 124
c) Gründe der nichtstaatlichen Gewaltakteure für einen relativ humanen Umgang mit der Zivilbevölkerung 126
D. Ausblick 127
Drittes Kapitel: Völkerrechtliche Verpflichtungen nichtstaatlicher Gewaltakteure gegenüber Binnenvertriebenen 128
A. Humanitäres Völkerrecht 129
I. Vertragsrecht 130
1. Normativer Schutzrahmen 130
a) Vertreibungsverbot 130
b) Rechte der Binnenvertriebenen 131
2. Sudan 132
3. Bindung nichtstaatlicher Gewaltakteure 132
a) Unmöglichkeit der Mitgestaltung von und des Beitritts zu Weltordnungsverträgen 132
b) Wortlaut des gemeinsamen Art. 3 Genfer Konventionen 134
c) Bindung nach dem Prinzip der legislative jurisdiction 135
aa) Das Prinzip der legislative jurisdiction 135
bb) Würdigung 136
(1) Keine Zustimmung der nichtstaatlichen Gewaltakteure erforderlich 136
(2) Bindung durch nationales Recht 136
(3) Keine hierarchische Struktur zwischen Staaten und nichtstaatlichen Gewaltakteuren 138
cc) Sudan 138
d) Bindung kraft der Regeln Verträge Dritte betreffend 138
aa) Anwendbarkeit der Regeln Verträge Dritte betreffend auf nichtstaatliche Gewaltakteure 138
(1) Intention der Vertragsparteien 140
(2) Annahme der nichtstaatlichen Gewaltakteure 141
bb) Würdigung 141
cc) Sudan 141
e) Bindung kraft Regierungsübernahme, Sezession oder der Ausübung von de facto-Herrschaft 142
aa) Regierungsübernahme 142
bb) Sezession 143
cc) De facto-Herrschaft 144
dd) Würdigung 145
(1) Unterschied zwischen Regierungsübernahme bzw. Sezession und de facto-Herrschaft 145
(2) Territorialkontrolle und Wille zur Staatsrepräsentation 145
(3) De facto-Herrschaft und humanitäres Völkerrecht 146
ee) Sudan 146
f) Gesamtwürdigung 146
II. Völkergewohnheitsrecht 147
1. Normativer Schutzrahmen 148
a) Vertreibungsverbot 149
b) Rechte der Binnenvertriebenen 149
2. Bindung nichtstaatlicher Gewaltakteure 151
3. Beitrag nichtstaatlicher Gewaltakteure zur Entstehung von Völkergewohnheitsrecht 152
a) Entstehung von Völkergewohnheitsrecht 152
b) Bisherige Berücksichtigung nichtstaatlicher Gewaltakteure bei der Untersuchung des Völkergewohnheitsrechtsbestands 153
c) Würdigung 154
4. Sudan 155
B. Menschenrechte 155
I. Normativer Schutzrahmen 156
1. Vertreibungsverbot 157
2. Rechte der Binnenvertriebenen 159
II. Notwendigkeit der Anwendung von Menschenrechten 163
1. Beschränkter Anwendungsbereich des humanitären Völkerrechts 163
2. Eigener Regelungsbereich der Menschenrechte 164
3. Überwachungs- und Durchsetzungsmechanismen 164
4. Beschränkter Anwendungsbereich des Völkerstrafrechts 166
III. Verhältnis Menschenrechte und humanitäres Völkerrecht 166
IV. Sudan 169
V. Bindung nichtstaatlicher Gewaltakteure an die Menschenrechte 170
1. Menschenrechte als natürliche bzw. moralische Rechte 170
a) Überpositive und positive Menschenrechte 170
b) Negative und positive Pflichten 173
c) Würdigung 174
2. Menschenrechte als Regelungsinstrument von Über-Unterordnungsverhältnissen 174
a) Menschenrechte als Rechte des Bürgers gegenüber dem Staat 174
b) Nichtstaatliche Gewaltakteure als de facto-Regime 177
c) Regierungsübernahme 178
d) Sudan 179
e) Würdigung 179
3. Nichtstaatliche Gewaltakteure in Menschenrechtsabkommen 179
a) Klassische Menschenrechtsabkommen 179
b) Neuere Menschenrechtsabkommen 183
aa) Art. 4 Zusatzprotokoll Kinderrechtskonvention betreffend die Beteiligung von Kindern an bewaffneten Konflikten 183
(1) Keine unmittelbaren rechtlichen Verpflichtungen 184
(a) Wortlaut 184
(b) Art. 4 Abs. 2 Zusatzprotokoll Kinderrechtskonvention betreffend die Beteiligung von Kindern an bewaffneten Konflikten 185
(2) Unmittelbare rechtliche Verpflichtungen 185
(a) Art. 4 Abs. 3 Zusatzprotokoll Kinderrechtskonvention betreffend die Beteiligung von Kindern an bewaffneten Konflikten 185
(b) Gegenseitigkeit von Rechten und Pflichten 186
(c) Humanität 187
(d) Praxis der Vereinten Nationen 187
bb) Die Guiding Principles 188
(1) Inhalt 188
(2) Bindung nichtstaatlicher Gewaltakteure 189
cc) Die Kampala Convention 190
(1) Inhalt 191
(2) Keine unmittelbaren rechtlichen Verpflichtungen 192
(3) Unmittelbare rechtliche Verpflichtungen 193
dd) Der Great Lakes Pact 194
c) Würdigung 195
4. Praxis Internationaler Organisationen, Nichtregierungsorganisationen etc. 195
a) Allgemein 195
b) Sudan 198
aa) Die Vereinten Nationen 198
bb) Sonstige 199
c) Würdigung 200
5. Gesamtwürdigung 201
C. Bi- bzw. multilaterale Abkommen und unilaterale Erklärungen 202
I. Bi- und multilaterale Abkommen 203
1. (Rechts-)‌Natur 204
2. Rechtsordnung 205
a) Parteiautonomie 205
b) Wiener Vertragsrechtskonvention und Wiener Vertragsrechtskonvention betreffend Verträge zwischen Staaten und internationalen Organisationen oder zwischen internationalen Organisationen 207
c) Würdigung 208
II. Unilaterale Erklärungen 208
III. Sudan 209
1. Bi- und multilaterale Abkommen 210
a) Abkommen zwischen der sudanesischen Regierung und nichtstaatlichen Gewaltgruppierungen 210
aa) Agreement on Humanitarian Ceasefire on the Conflict in Darfur und Protocol on the Establishment of Humanitarian Assistance 210
bb) Protocol on the Enhancement of the Security Situation in Darfur und Protocol on the Improvement of the Humanitarian Situation 210
cc) Darfur Peace Agreement 211
dd) Goodwill and Confidence-Building Agreement und Framework Agreement for the Resolution of the Conflict in Darfur 212
ee) Doha Document for Peace in Darfur 212
b) Abkommen zwischen Internationalen Organisationen bzw. Nichtregierungsorganisationen und nichtstaatlichen Gewaltgruppierungen 213
aa) Aktionspläne betreffend Kinder in bewaffneten Konflikten 213
bb) Momorendum of Understanding Regarding the Protection of Children in Darfur 213
cc) Deed of Commitment for Adherence to a Total Ban of Anti-Personnel Mines and for Cooperation in Mine Action 214
2. Unilaterale Erklärungen 214
a) Statement by the Opposition Movements 214
b) Joint Political Statement 214
3. Würdigung 215
IV. Gesamtwürdigung 215
D. Völkerstrafrecht 216
I. Zuständigkeit des Internationalen Strafgerichtshofs ratione materiae und ratione loci 220
II. Zuständigkeit des Internationalen Strafgerichtshofs ratione personae 221
1. Völkerstrafrechtliche Verantwortung natürlicher Personen 221
a) Täterschaft und Teilnahme 221
b) Vorgesetztenverantwortlichkeit 223
2. Völkerstrafrechtliche Verantwortung von Kollektiven 224
3. Würdigung 228
III. Binnenvertriebenensituationen und Völkerstrafrechtsverbrechen 228
1. Völkermord 229
a) Allgemein 229
b) Vertreibungen 230
2. Verbrechen gegen die Menschlichkeit 232
a) Allgemein 232
b) Vertreibungen 235
c) Andere Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die im Zusammenhang mit Binnenvertriebenensituationen eine Rolle spielen 238
3. Kriegsverbrechen 238
a) Allgemein 238
b) Vertreibungen 240
c) Andere Kriegsverbrechen, die im Zusammenhang mit Binnenvertriebenensituationen eine Rolle spielen 241
IV. Sudan 242
1. Regierung 244
a) Prosecutor v. Kushayb and Harun 244
b) Prosecutor v. al-Bashir 246
c) Prosecutor v. Hussein 247
2. Opposition 247
a) Prosecutor v. Abu Garda 248
b) Prosecutor v. Nourein and Jerbo 248
Viertes Kapitel: Zusammenfassung der Ergebnisse und Ausblick 250
A. Zusammenfassung 250
B. Ausblick 254
Summary 256
Literaturverzeichnis 262
I. Allgemeine Literatur 262
II. Auswahl an Berichten der Vereinten Nationen 285
1. Allgemein 285
2. Binnenvertriebene 286
III. Darfur-Konflikt 286
1. International Commission of Inquiry on Darfur 286
2. Sicherheitsrat der Vereinten Nationen 286
3. Panel of Experts on the Sudan 287
4. Bericht des Sonderbeauftragten der Vereinten Nationen für die Menschenrechte Binnenvertriebener 288
IV. Interviews 288