Der Kulturbegriff im Religionsverfassungsrecht
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Der Kulturbegriff im Religionsverfassungsrecht
Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1293
(2015)
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Thomas Fritsche, geb. 1987, studierte von 2007 bis 2012 Rechtswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin mit dem Schwerpunkt Rechtsgestaltung und Rechtspolitik. Am Lehrstuhl von Frau Professor Dr. Rosemarie Will war er von 2008 bis 2014 zunächst studentischer, dann wissenschaftlicher Mitarbeiter. Von 2013 bis 2014 war er zudem wissenschaftlicher Mitarbeiter der Rechtsanwaltskanzlei Gaßner, Groth, Siederer & Coll. in Berlin. Seine Promotion durch die Juristische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin erfolgte im November 2014. Er ist derzeit Rechtsreferendar am Kammergericht.Abstract
Oft werden auf dem Gebiet des Religionsverfassungsrechts pauschale Annahmen hinsichtlich einer christlich-abendländischen Kultur apostrophiert. In der juristischen Behandlung religiöser Phänomene, bei der es um präzise und sachliche Entscheidungen anhand des Gesetzes gehen sollte, geraten hier immer auch vorverfassungsrechtliche, auf Kultur und Geschichte gestützte Argumente in die Diskussion. Mittels interdisziplinär informierter Arbeitstechniken wird in dieser Untersuchung hinterfragt, an welchen Punkten des Religionsverfassungsrechts dies sichtbar wird und was passiert, wenn Kulturargumente in die juristische Auseinandersetzung Einzug halten. Dabei bestätigt sich auf unterschiedlichen Ebenen die These, dass die Verwendung des Kulturbegriffs im Religionsverfassungsrecht die rechtlichen Maßstäbe zu relativieren geeignet ist und zu einer tradierenden Anwendung des Religionsverfassungsrechts führt.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhalt | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 17 | ||
Einleitung | 23 | ||
Kapitel 1: Das Religionsverfassungsrecht als methodisches Problem | 27 | ||
A. Vorannahmen im Religionsverfassungsrecht | 27 | ||
I. Juristische und nichtjuristische Vorannahmen | 27 | ||
II. Nichtjuristische Vorannahmen und Religionsverfassungsrecht | 28 | ||
B. Status quo in Bezug auf die tradierte rechtswissenschaftliche Methode im Öffentlichen Recht im Spiegel des Religionsverfassungsrechts | 31 | ||
I. Weimarer Debatten – Naturrechtslehre, Positivismus, Integration, Dezision | 32 | ||
1. Naturrechtslehre versus Positivismus | 32 | ||
a) Naturrecht | 32 | ||
b) Positivismus | 33 | ||
c) Anwendung auf das Religionsverfassungsrecht | 35 | ||
2. Methodenstreit gegen den Positivismus: Dezisionismus, Integrationslehre, wirklichkeitswissenschaftlicher Ansatz | 36 | ||
a) Dezision | 36 | ||
b) Integration | 37 | ||
c) Wirklichkeitswissenschaftlicher Ansatz | 39 | ||
d) Anwendung auf das Religionsverfassungsrecht | 39 | ||
3. Zusammenfassung | 41 | ||
II. Folgeentwicklung nach Inkrafttreten des Grundgesetzes 1949 | 41 | ||
1. Übernahme und Neuausrichtung | 41 | ||
2. Bedeutung des Bundesverfassungsgerichts als eigenständige Methodenquelle | 44 | ||
a) Bernhard Schlink: „Entthronung“ | 44 | ||
b) Stellungnahme und Anwendung auf das Religionsverfassungsrecht | 45 | ||
C. Der interdisziplinäre Zugang zum öffentlichen Recht | 46 | ||
I. Verhältnis der Interdisziplinarität zur juristischen Methode im öffentlichen Recht | 46 | ||
1. Grundfragen und Ausgangspunkt der interdisziplinären Rechtsforschung | 46 | ||
2. Themenkomplexe und Arbeitsfelder interdisziplinärer Rechtsforschung | 48 | ||
3. Kritik und Leistungen zur Erweiterung juristischer Methoden | 49 | ||
II. Methodische Schlussfolgerungen für diese Arbeit | 50 | ||
1. Ausgangspunkt: Methodische Offenheit auch im Positivismus | 51 | ||
2. Erweiterungen über präzisere Begriffsbildung und über Begründungen in juristischen Entscheidungen | 53 | ||
a) Begriffsbildung als positive und interdisziplinäre Kategorie | 53 | ||
b) Argumentation als positive und interdisziplinäre Kategorie | 54 | ||
3. Abgrenzung zur Neuschaffung von Disziplinen | 55 | ||
D. Ergebnis | 56 | ||
Kapitel 2: Rechtliche Ausgestaltung und Struktur des Religionsverfassungsrechts unter besonderer Berücksichtigung der Abgrenzung von Kultur und Religion | 57 | ||
A. Gegenstand des Religionsverfassungsrechts | 57 | ||
B. Religionsverfassungsrecht als Gegenkonzept zum Staatskirchenrecht – die begriffliche Debatte als Ausdruck von Historisierung und Modernisierung | 59 | ||
I. Das traditionelle Staatskirchenrecht | 59 | ||
1. Gesamthistorische Rahmendaten: Der Prozess der Säkularisierung | 59 | ||
a) Investiturstreit | 59 | ||
b) Konfessionskriege | 60 | ||
c) Französische Revolution | 60 | ||
d) Stellungnahme | 61 | ||
2. Jüngere Verfassungsentwicklung | 62 | ||
a) Frankfurter Reichsverfassung | 62 | ||
b) Kulturkampf und Deutsches Reich 1871 | 63 | ||
c) Weimarer Reichsverfassung | 64 | ||
d) Parlamentarischer Rat und Grundgesetz | 65 | ||
e) Folgen der geschichtlichen Entwicklung für die Interpretation des Religionsverfassungsrechts | 66 | ||
II. Gesellschaftswandel und rechtliche Neuausrichtung: Religionsverfassungsrecht | 67 | ||
1. Religionsverfassungsrecht als Modernisierung | 67 | ||
2. Statistisches Material | 68 | ||
3. Stellungnahme | 69 | ||
III. Rechtliche Folgen des genealogischen Begriffsstreits und Stellungnahme | 71 | ||
1. Grundrechtliche Lesart | 71 | ||
2. Verschiebung der Akteure: Vom Gesetzgeber zur Rechtsprechung | 72 | ||
3. Stellungnahme: Grundrechtlicher Ausgangspunkt und staatstheoretischer Rahmen im modernen Religionsverfassungsrecht | 73 | ||
IV. Anwendung auf das Kulturproblem | 74 | ||
C. Religionsverfassungsrecht: Die Vorgaben des Grundgesetzes | 76 | ||
I. Religionsfreiheit nach Art. 4 Abs. 1 und 2 GG | 77 | ||
1. Schutzbereich | 78 | ||
a) Ausgangspunkt: Justiziables Kriterium Selbstverständnis | 78 | ||
aa) Religiöses Selbstverständnis versus staatliche Definitionsbefugnis? | 78 | ||
bb) Weiter Religionsbegriff der Rechtsprechung, umfassende Gewährleistungen | 79 | ||
b) Erfordernis der Plausibilität | 81 | ||
c) Kollektive Religionsfreiheit | 82 | ||
d) Negative Religionsfreiheit | 85 | ||
e) Kritik am weiten Schutzbereich | 86 | ||
aa) Kulturelle Prägung der Religionsfreiheit | 86 | ||
(1) Frühe Rechtsprechung | 86 | ||
(2) Teile der Literatur | 87 | ||
bb) Kernbereich der Religionsfreiheit | 88 | ||
cc) Stellungnahme | 89 | ||
f) Beispiele für eine Argumentation zum Problem Kultur versus Religion in der Rechtsprechung auf Schutzbereichsebene der Religionsfreiheit | 90 | ||
aa) Kruzifix-Beschluss des Bundesverfassungsgerichts | 91 | ||
bb) Kopftuch-Urteil des Bundesverfassungsgerichts | 92 | ||
cc) Lautsi versus Italy – Entscheidung des EGMR | 93 | ||
dd) Rückschlüsse | 94 | ||
g) Systemtheoretisch beschriebener Schutzbereich als Präzisierung des in der Rechtsprechung gesetzten Standards zur Abgrenzung von Kultur und Religion | 95 | ||
aa) Grundlegende Überlegungen der Systemtheorie | 96 | ||
bb) Religion als System der Gesellschaft | 97 | ||
(1) Charakterisierungen des Religionssystems | 97 | ||
(2) Zusammenhang von Religion und Kultur | 97 | ||
cc) Standpunkte der Religionssoziologie und Theologie zur genaueren Bestimmung des „Religiösen“ | 99 | ||
dd) Rückschlüsse auf den Schutzbereich der Religionsfreiheit des Art. 4 GG | 102 | ||
ee) Kritik und Einwand gegen den systemtheoretischen Ansatz | 103 | ||
2. Eingriff | 104 | ||
3. Rechtfertigung | 105 | ||
a) Schrankenvorbehalt | 105 | ||
b) Kollidierendes Verfassungsrecht | 107 | ||
aa) Status quo | 107 | ||
bb) Kritik | 108 | ||
cc) Grundrechtseingriff bei mittelbar-faktischen Eingriffen | 110 | ||
dd) Ausnahmen von der generellen Schrankenfreiheit des Art. 4 GG | 111 | ||
4. Anwendung auf das Kulturproblem | 113 | ||
II. Die Gleichheitssätze | 114 | ||
1. Dogmatische Konstruktion | 114 | ||
2. Der Gleichheitssatz als Öffnung für das Religionsverfassungsrecht | 116 | ||
3. Die Gleichheitsproblematik in Bezug auf die Abgrenzung von Kultur und Religion in der Rechtsprechung: r§ 38 Abs. 2 SchG BW | 117 | ||
a) Sachverhalt und Regelung | 117 | ||
b) Rechtliche Würdigung | 119 | ||
4. Anwendung auf das Kulturproblem | 121 | ||
III. Das inkorporierte Staatskirchenrecht der Weimarer Reichsverfassung und andere kooperative Bestimmungen im Grundgesetz | 122 | ||
1. Grundsätzliches zum Verhältnis von Art. 4 GG zu den inkorporierten Vorschriften der WRV und anderen religionsrechtlichen Vorschriften des Grundgesetzes | 122 | ||
2. Grundsatz und rechtliche Elemente der Trennung von Staat und Religion | 124 | ||
3. Elemente der Kooperation | 125 | ||
a) Körperschaften des öffentlichen Rechts | 125 | ||
aa) Rechtliche Konstruktion | 125 | ||
(1) Begriff und Verleihungsvoraussetzungen | 125 | ||
(2) Rechtsfolgen und „Privilegien“ | 127 | ||
bb) Öffnung für weitere Religionsgemeinschaften | 129 | ||
(1) Die staatliche Seite | 129 | ||
(2) Die Seite der Religionsgemeinschaften | 132 | ||
cc) Beispiel für die erfolgreiche Verleihung des Körperschaftsstatus an eine muslimische Gemeinde: Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ) | 133 | ||
(1) Sachverhalt | 133 | ||
(2) Vergleich mit den Anforderungen aus der Zeugen Jehovas-Entscheidung | 134 | ||
(3) Drei Fragestellungen für den religionsverfassungsrechtlichen Körperschaftsstatus und Stellungnahme | 135 | ||
b) Anstaltsseelsorge | 136 | ||
c) Schutz von Sonn- und Feiertagen | 137 | ||
d) Religionsunterricht | 139 | ||
aa) Rechtliche Konstruktion | 139 | ||
bb) Ausgleich von Grundrechtspositionen | 139 | ||
cc) Öffnung für weitere Religionsgemeinschaften | 140 | ||
dd) Probleme der Verwissenschaftlichung von Religion und der Repräsentation von Gläubigen | 143 | ||
(1) Wissenschaftlichkeit einer Religion als Voraussetzung? | 143 | ||
(2) Frage der Repräsentation | 144 | ||
e) Grundsätzliches Problem bei der Öffnung des korporativen Religionsverfassungsrechtes: Religiöse Freiheit als Gefahr? | 146 | ||
4. Anwendung auf das Kulturproblem | 147 | ||
IV. Zwischenergebnis: Systematisierung des Kulturbegriffs im Religionsverfassungsrecht – Kulturbegriff der Rechtsprechung als Gegensatz zum Kulturbegriff der Literatur | 149 | ||
1. Der Kulturbegriff im Religionsverfassungsrecht in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts | 149 | ||
2. Der Kulturbegriff im Religionsverfassungsrecht in der Literatur | 151 | ||
D. Vom Recht zur Struktur | 151 | ||
I. Tradierte Prinzipien des Religionsverfassungsrechts als Flankierungen des grundrechtlichen Normenbestandes | 151 | ||
1. Einordnungen | 151 | ||
2. Säkularität | 152 | ||
a) Strikte Trennung – Laizität | 153 | ||
b) Christliche Vorprägung der Säkularität | 155 | ||
c) Anwendung auf das Kulturproblem und Stellungnahme | 156 | ||
3. Neutralität des Staates | 158 | ||
a) Herleitung | 158 | ||
b) Inhalt | 159 | ||
c) Diskussionslinien | 160 | ||
aa) Christlich privilegierte Kooperation | 161 | ||
bb) Begründungsneutralität | 162 | ||
d) Stellungnahme | 163 | ||
aa) Neutralitätsprinzip – Interpretationsmöglichkeiten | 163 | ||
bb) Rechtspolitische Fragen | 165 | ||
cc) Zwischenergebnis | 166 | ||
e) Anwendung auf das Kulturproblem | 166 | ||
4. Parität | 167 | ||
a) Traditionelle Ausgestaltung | 167 | ||
b) Bestand des Paritätsgrundsatzes im Religionsverfassungsrecht oder Erfassung des Gleichheitsproblems über Art. 3 GG | 169 | ||
5. Leistungen der Strukturbeschreibung des Religionsverfassungsrechts anhand von Säkularität, Neutralität und Parität | 169 | ||
6. Weitere Relativierung von Strukturbeschreibungen im Lichte der Alexy’schen Prinzipientheorie | 170 | ||
E. Ergebnis des Kapitels, Einordnung des Religionsverfassungsrechts | 171 | ||
I. Vier Dimensionen des Kulturbegriffs im Religionsverfassungsrecht | 171 | ||
II. Notwendigkeit der Präzisierung von Religion und Kultur | 174 | ||
Kapitel 3: Kulturbegriffe der Kulturwissenschaft und der Rechtswissenschaft | 176 | ||
A. Das Problem mit dem Kulturbegriff | 176 | ||
B. Kulturwissenschaft als Orientierungshilfe zum Kulturbegriff | 178 | ||
I. Einordnung der Disziplin und Entwicklung | 178 | ||
II. Arbeitsweise und methodische Ausrichtung | 180 | ||
1. Generell | 180 | ||
2. Bisherige rechtswissenschaftliche Rezeption | 181 | ||
III. Die Kulturbegriffe der Kulturwissenschaft im Einzelnen | 183 | ||
1. Der „weite“ Kulturbegriff: Kultur versus Natur | 183 | ||
2. Der anthropologische Kulturbegriff | 184 | ||
3. Der „enge“ Kulturbegriff | 186 | ||
4. Der Kulturbegriff der Systemtheorie | 188 | ||
a) Talcott Parsons: Kultur als externes Symbolsystem | 188 | ||
b) Niklas Luhmann: Kultur als Themen für Kommunikation | 189 | ||
5. Der semiotische Kulturbegriff | 190 | ||
6. Kultur als Standardisierung | 191 | ||
7. Kultur als Oberbegriff für das Gemeinschafts- und Legitimationssystem | 192 | ||
8. Kultur im System | 193 | ||
9. Zusammenfassendes Schaubild der denkbaren Relationsbestimmung zwischen Kultur und Religion | 194 | ||
10. Kulturkritik | 195 | ||
a) Wirkmächtige Kulturkritiker | 195 | ||
aa) Norbert Elias | 196 | ||
bb) Jean-Jacques Rousseau | 197 | ||
cc) Sigmund Freud | 198 | ||
dd) Michel Foucault | 198 | ||
ee) Karl Marx | 200 | ||
ff) Friedrich Nietzsche | 202 | ||
gg) Frankfurter Schule | 202 | ||
b) Stellungnahme | 203 | ||
IV. Zusammenfassende Verortung des Kulturbegriffs, Tendenzen und Stellungnahme | 204 | ||
V. Zwischenbetrachtung | 207 | ||
C. Der juristische Kulturbegriff | 208 | ||
I. Staatsorganisationsrechtliche Konstruktion | 209 | ||
1. Grundsätzliche Zuweisung der Materie „Kultur“ an die Bundesländer | 209 | ||
a) Regelungen in den Landesverfassungen zum Staatsziel Kultur und deren Förderung | 209 | ||
b) Stellungnahme und Schlussfolgerungen | 212 | ||
aa) Kultur als Gegenstand auf landesverfassungsrechtlicher Ebene | 212 | ||
bb) Keine Rückwirkung auf das Grundgesetz | 213 | ||
cc) Zum Problem der Staatszielbestimmungen | 214 | ||
2. Kultur auf kommunaler Ebene | 215 | ||
3. Konstruktion von „Kultur“ im Grundgesetz | 216 | ||
a) Verfassungsrechtlicher Normenbestand | 216 | ||
b) Staatsorganisationsrechtliche Normen mit Bezug auf Kultur | 216 | ||
aa) Die Regelungen im Einzelnen | 216 | ||
bb) Wertung | 218 | ||
c) Grundrechte mit kulturellem Gewährleistungsinhalt | 219 | ||
d) Kunstfreiheit als Freiheitsgrundrecht | 219 | ||
aa) Schutzbereich | 220 | ||
(1) Überblick | 220 | ||
(2) Nicht-Kunst als Kunst und „Kunst = Natur – x“ | 221 | ||
(3) Erweiterung der grundrechtlichen Kunstfreiheit zur allgemeinen Kulturfreiheit? | 222 | ||
bb) Eingriff | 223 | ||
cc) Rechtfertigung | 223 | ||
(1) Schrankenvorbehalt | 223 | ||
(2) Kollisionen Kunst und Religion – § 166 StGB | 224 | ||
(3) Stellungnahme | 226 | ||
e) Juristisches Kulturverständnis im Rahmen der öffentlichen Kunstförderung | 227 | ||
aa) Spannungsfeld und statistische Daten | 227 | ||
bb) Kunstbegriff, Förderung und sakrale Kunst | 228 | ||
II. Kunstfreiheit als Ausgangspunkt einer allgemeinen Kulturstaatsbestimmung im Grundgesetz, Kulturverfassungsrecht, rechtspolitische Diskussion | 230 | ||
1. Vorüberlegung | 230 | ||
2. Der Vorstoß des Bundesverfassungsgerichts | 231 | ||
3. Kulturverfassungsrecht | 233 | ||
4. Rechtspolitischer Diskussionsstand | 233 | ||
a) Tagung der Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer 1983 | 234 | ||
b) Tagung der Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer 2005 | 236 | ||
c) Zwischenbericht der Enquête-Kommission des Deutschen Bundestages | 238 | ||
d) Ungeschriebene Kulturstaatlichkeit | 239 | ||
5. Grundsätzliche Kritik zu objektiven Prinzipien aus Grundrechten – Robert Alexy | 239 | ||
6. Stellungnahme | 241 | ||
III. Rechtskultur – Europäische Dimension | 243 | ||
IV. Völkerrechtliche Konstruktionen von Kultur | 244 | ||
V. Unternehmenskultur | 245 | ||
VI. Die historische Idee der „Kulturnation“ | 246 | ||
D. Einordnungen: Recht, Kultur, Moral | 248 | ||
E. Ergebnis des Kapitels | 249 | ||
Kapitel 4: Folgerungen und Dimensionen | 252 | ||
A. Folgerungen und Dimensionen I: Die Rolle der Kultur als Ermöglichung von Integration auf verfassungsrechtlicher Ebene – staatstheoretischer Rahmen und rechtliche Grenzen | 252 | ||
I. Bedürfnis der Beschäftigung mit dem Thema „Integration“ auf verfassungsrechtlicher Ebene | 252 | ||
1. Integration „in die Gemeinschaft“ als Bewahrungsstrategie | 252 | ||
2. Recht, Kultur und Religion als generelle integrierende Bewahrungsstrategien? | 254 | ||
a) Recht und Religionsverfassungsrecht | 254 | ||
b) Kultur | 255 | ||
c) Religion | 256 | ||
3. Gesellschaftliche Debatte | 256 | ||
a) Deutscher Kulturrat e.V. und „Lebenswelten junger Muslime“ | 256 | ||
b) Deutsche Islamkonferenz | 258 | ||
c) Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen und Integration“ | 258 | ||
d) Integrationsministerium | 259 | ||
e) Zusammenfassung | 259 | ||
II. Der Integrationsbegriff in der Rechtswissenschaft | 261 | ||
1. Rudolf Smends Integrationstheorie | 261 | ||
a) Die Frage nach dem Bedürfnis einer Staatstheorie als Integrationstheorie | 262 | ||
b) Grundlegende Aussagen | 262 | ||
aa) Herleitung der Idee von Integration | 262 | ||
bb) Die Integrationsfaktoren: Persönliche, funktionelle und sachliche Integration | 263 | ||
(1) Die persönliche Integration | 263 | ||
(2) Die funktionelle Integration | 264 | ||
(3) Sachliche Integration | 265 | ||
c) Die Rolle der Verfassung in Bezug auf Integration | 266 | ||
d) Leistungen der Integrationslehre mit Blick auf das Verhältnis von Religion und Staat | 267 | ||
aa) Smend: „Staat und Kirche nach dem Bonner Grundgesetz“ | 267 | ||
bb) Michael Droege | 269 | ||
cc) Hans Michael Heinig | 270 | ||
e) Einwände gegen eine staatstheoretische Begründung von Integration unter dem Grundgesetz | 271 | ||
aa) Einwand der Grundrechte als Minderheitenrechte | 271 | ||
bb) Einwand der grundrechtserweiternden Wirkung der objektiven Wertordnung | 272 | ||
cc) Einwand der politischen Dimension von Smends Integrationslehre | 272 | ||
dd) Einwand der Neutralitätsbegründung | 273 | ||
2. Einfachrechtlicher Integrationsbegriff – Aufenthaltsrecht und Schulrecht | 274 | ||
a) Rechtliche Verankerung der Integration als Staatsaufgabe und ihre Begrenzung | 274 | ||
aa) Der Integrationsbegriff im Aufenthaltsgesetz | 275 | ||
bb) Der Integrationsbegriff in der Rechtsprechung für den Bereich der Schule | 276 | ||
(1) Regelungen und der Integrationsbegriff des Bundesverwaltungsgerichts | 276 | ||
(2) Stellungnahme | 278 | ||
cc) Weitere einschlägige einfachrechtliche Regelungen zur Integration | 279 | ||
b) Einwände gegen eine einfachrechtliche Begründung von Integration unter dem Grundgesetz | 280 | ||
aa) Einwand der fachlichen Umgrenzung und der fehlenden Verallgemeinerungsfähigkeit | 280 | ||
bb) Einwand des offenen Integrationsverständnisses | 281 | ||
cc) Einwand der entbehrlichen Staatsloyalität einer Religionsgemeinschaft | 281 | ||
3. Zusammenfassung | 282 | ||
4. Ergebnis zu Folgerungen und Dimensionen I | 283 | ||
B. Folgerungen und Dimension II: Die Rolle der Kultur und deren Verzicht: Das rechtswissenschaftliche Religionsverfassungsrecht unter besonderer Berücksichtigung der Kulturneutralität | 285 | ||
I. Anwendung der interdisziplinären Maßstäbe auf die Kulturproblematik im Religionsverfassungsrecht | 285 | ||
1. Genereller Verzicht auf eine verfassungsrechtliche Regelung von „Kultur“ und die Charakterisierung des Konzepts der Kulturneutralität | 286 | ||
a) Verzicht auf Kultur als Konsequenz in mehrfacher Hinsicht | 286 | ||
b) Abgrenzung und Kritik zur Idee der Kulturneutralität | 287 | ||
aa) Abgrenzung zu Toleranzideen | 287 | ||
bb) Abgrenzung zur religiös-weltanschaulichen Neutralität | 288 | ||
cc) Abgrenzung zur „ethischen Neutralität“ | 288 | ||
dd) Schwächen der Konstruktion, Einwand der Erosion von Verfassungsvoraussetzungen | 289 | ||
2. Dogmatische Folgerungen | 290 | ||
a) Subtraktion der Kultur versus Addition der Kulturneutralität | 292 | ||
b) Genealogie des Religionsverfassungsrechts | 292 | ||
c) Schutzbereich der Religionsfreiheit | 293 | ||
d) Neutralität und Säkularität | 294 | ||
II. Zwischenergebnis zu Folgerungen und Dimensionen II | 295 | ||
Gesamtergebnis | 297 | ||
Thesen | 300 | ||
Literaturverzeichnis | 306 | ||
Sachwortverzeichnis | 325 |