Beschäftigungseffekte von Unternehmensgründungen
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Beschäftigungseffekte von Unternehmensgründungen
Ein Beitrag zur Erklärung des Zusammenhangs zwischen der Unternehmens- und Beschäftigungsfluktuation
Volkswirtschaftliche Schriften, Vol. 512
(2001)
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Abstract
Unternehmensgründungen gelten als Träger der Beschäftigungsexpansion. Diese Wahrnehmung stützt sich auf eine breite Palette empirischer Erkenntnisse, theoretische Erklärungsansätze existieren aber nur vereinzelt. Der Autor entwickelt Bausteine zu einer solchen, mit der Empirie zu vereinbarenden, Theorie der Erfolgswahrscheinlichkeit junger Unternehmen.Eine, durch Untersuchungen von Frieder Schmitz ergänzte, empirische Bestandsaufnahme belegt vor allem die betriebliche Heterogenität der Beschäftigungseffekte von Unternehmensgründungen. Daneben charakterisiert das Alter, das neue Unternehmen erreichen (können), wesentlich den Strukturwandel einer Volkswirtschaft. Ansätze der Neuen Industrieökonomik verbinden beide Faktoren. Der Autor arbeitet hier vor allem die überragende Bedeutung versunkener Kosten im strategischen Wettbewerb zwischen etablierten Anbietern und Neugründungen heraus. Die Vor- und Nachteile solcher strategischer Investitionen leisten einen wesentlichen Beitrag zur Erklärung der Erfolgswahrscheinlichkeiten junger vs. alter Unternehmen (Unternehmensfluktuation).Zur Erklärung des Zusammenhangs der Unternehmens- zur Beschäftigungsfluktuation, überträgt Frieder Schmitz das Konzept des strategischen Wettbewerbs auf die betriebliche Arbeitskräftenachfrage. Betriebliche Personalmaßnahmen können demnach auch die Position eines Unternehmens auf dessen Absatzmarkt (und damit die Lebensdauer ein Gründung) beeinflussen. Aus der Perspektive eines "Beschäftigungserfolges" von Gründungen wird so auf die Vorteilhaftigkeit einer Personalflexibilität in den ersten Unternehmensjahren aber auch einer langfristig angelegten Personalstrategie hingewiesen.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Α. Einleitung | 13 | ||
Β. Gründungen und Arbeitsplätze: Empirische Ansätze und Ergebnisse | 16 | ||
I. Unternehmens- und Arbeitsplatzfluktuation: Begriffe und Konzepte | 17 | ||
1. Ansatz des Job-Turnover als Rahmenkonzept | 17 | ||
2. Gründungen in einem erweiterten Kontext | 22 | ||
3. Datenbasis und Analysemethoden | 22 | ||
a) Das Problem der Abgrenzung einer geeigneten Erhebungseinheit | 23 | ||
b) Unternehmensfluktuation: Statistische Erfassung vs. reale Bestandsänderung | 24 | ||
4. Methode erzeugt Ergebnis: Statistische Artefakte | 24 | ||
II. Empirische Untersuchungen im Überblick | 26 | ||
1. Gegenüberstellung und Vergleichbarkeit verschiedener Untersuchungen | 27 | ||
2. Die typische erfolgreiche Gründung? Empirie der Gründungen und Beschäftigung in der Bundesrepublik | 30 | ||
a) Gründungen nach Betriebsgrößenklassen | 30 | ||
b) Die Bedeutung der ersten Jahre nach der Gründung | 34 | ||
c) Gründungen nach Organisationsform und Anbindung an Bestandsunternehmen | 34 | ||
d) Gründungen nach Branchen | 35 | ||
e) Gründungen im Konjunkturverlauf | 38 | ||
3. Gründungen im Verarbeitenden Gewerbe | 38 | ||
III. Statistik der Monopolkommission über Zu- und Abgänge von Unternehmen | 41 | ||
1. Die Datenbasis | 42 | ||
a) Erhebungsmethoden und Abgrenzung der Erhebungsgegenstände | 42 | ||
b) Die Beschäftigungs- und Unternehmensentwicklung der betrachteten Branchen des Verarbeitenden Gewerbes | 46 | ||
2. Die Unternehmensfluktuation im Verarbeitenden Gewerbe | 54 | ||
3. Unternehmens- und Beschäftigungsfluktuation | 61 | ||
IV. Beschäftigungseffekte von Unternehmensgründungen: Stilisierte Fakten | 67 | ||
C. Neugründungen: Markteintritt – Überleben – Marktaustritt | 70 | ||
I. Startnachteile potentieller Konkurrenz: Mobilitätsbarrieren des Kapitals | 71 | ||
1. Etablierte vs. Neugründung: Ursachen der Ungleichheit | 72 | ||
2. Startvorteile der Etablierten und deren Ausbeutung: Die Nutzung von Irreversibilitäten | 75 | ||
a) Revisionskosten spezifischer Investitionen | 75 | ||
b) Informationsasymmetrien und Verbindlichkeit | 81 | ||
II. Der Einfluß Etablierter auf die Chancen von Neugründungen | 84 | ||
1. Akkommodation oder Abschreckung potentieller Konkurrentinnen? | 85 | ||
a) Die von den Etablierten beeinflußte Gewinnschwelle: Ein allgemeines Modell | 86 | ||
b) Die durch F&E beeinflußte Gewinnschwelle | 92 | ||
2. Mitteleinsatz zur Verfolgung des strategischen Zieles | 99 | ||
a) Bestimmungsgründe des Einsatzes versunkener Kosten | 101 | ||
b) Ein Raster zur Einordnung strategischer Optionen | 105 | ||
III. Der Vorteil etablierter Unternehmen im Zeitablauf | 109 | ||
1. Der Rahmen der Analyse | 110 | ||
2. Irreversibilitätsgrad und Investitionsdynamik | 111 | ||
3. Investitionsdynamik und Marktstruktur | 116 | ||
IV. Markteintritt – Überleben – Marktaustritt: Der Weg von der Gründung zum Etablierten | 120 | ||
D. Neugründungen und Kosten von Personalanpassungen | 124 | ||
I. Zum Zusammenhang zwischen Produkt- und Arbeitsmarkt | 125 | ||
II. Barrieren der Beschäftigungsanpassung | 128 | ||
1. Investitionen in Arbeitsbeziehungen | 128 | ||
2. Die Rendite von Investitionen in Arbeitsbeziehungen | 130 | ||
a) Die Gefahr einer Enteignung der Rendite: Das Problem des Hold-Up | 130 | ||
b) Kontraktformen zur Lösung des Hold-Up-Problems | 132 | ||
c) Informationsasymmetrien zwischen Kontraktparteien: Das Problem des Moral-Hazard | 134 | ||
3. Zu den Kosten beziehungsspezifischer Investitionen | 137 | ||
III. Die strategische Ausrichtung einer Personalpolitik | 141 | ||
1. Lohnanreizsysteme und strategischer Produktmarktwettbewerb | 143 | ||
a) Quasirenten in Anreizlohnsystemen | 143 | ||
b) Strategischer Einsatz von Anreizlohnsystemen | 146 | ||
2. Die Auflösung bilateraler Hold-Up-Probleme in Arbeitsorganisationen und strategischer Produktmarktwettbewerb | 150 | ||
a) Ein Rahmenmodell zur Vorteilhaftigkeit alternativer Personalstrategien | 151 | ||
b) Produktmarktposition und Personalstrategie | 154 | ||
IV. Anpassungsbedarf der Personalstrategie | 158 | ||
1. Die Vorteilhaftigkeit einer Personalstrategie in dynamischer Perspektive | 159 | ||
a) Die Durchsetzbarkeit von Verfügungsrechten | 159 | ||
b) Reputationskapital und Unsicherheit | 161 | ||
2. Die Reaktion der Arbeitsnachfrage auf exogene Schocks | 162 | ||
a) Dynamische Modelle der Arbeitsnachfrage | 162 | ||
b) Vor- und Nachteile einer strategisch ausgerichteten Personalpolitik | 166 | ||
V. Erfolgspotentiale für Neugründungen | 167 | ||
1. These: Erfolgreiche Gründungen sind Agenten eines Double-Loop Learning | 168 | ||
a) Nutzen von Marktsegmenten mit geringer Bedeutung von Bindungskapital | 168 | ||
b) Nutzen von Flexibilitätsnischen in Märkten mit hoher Bedeutung von Bindungskapital | 169 | ||
2. These: Erfolgreiche Neugründungen müssen kurzfristig auf eine flexible Personalpolitik bauen | 170 | ||
E. Das Beschäftigungspotential von Unternehmensgründungen: Fazit und Ansätze einer arbeitsmarktorientierten Gründungsförderung | 174 | ||
Literaturverzeichnis | 180 | ||
Stichwortregister | 195 |