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Kasten, G. (2000). Untersuchungen zu Verschuldung und Deflation. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49673-0
Kasten, Gabriele. Untersuchungen zu Verschuldung und Deflation. Duncker & Humblot, 2000. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49673-0
Kasten, G (2000): Untersuchungen zu Verschuldung und Deflation, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49673-0

Format

Untersuchungen zu Verschuldung und Deflation

Kasten, Gabriele

Volkswirtschaftliche Schriften, Vol. 504

(2000)

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Abstract

Anknüpfend an die länderübergreifende Rezession Ende der achtziger Jahre, beschäftigt sich die Autorin mit den Auswirkungen von Verschuldung und Deflation auf die realen und monetären Größen einer Volkswirtschaft. Unterschiedliche Verhaltensweisen der relevanten Wirtschaftseinheiten, aber auch institutionelle Besonderheiten führen dazu, daß die Schulden-Deflation mit großen ökonomischen Kosten verbunden ist. Diese bestehen vornehmlich in einer Umverteilung des Vermögens und in einem unerwünschten Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Aktivität.

Zwei eng miteinander verbundene Fragestellungen durchziehen die Arbeit: erstens der Versuch, die geschilderten Zusammenhänge für die betroffenen Länder empirisch zu verifizieren und zweitens die Frage nach einfachen idealtypischen Modellen, die die interessierenden ökonomischen Beziehungen in entwickelten Volkswirtschaften abbilden.

Es zeigt sich, daß Deflationen auf charakteristische Weise die Einkommens- und Vermögenssituation unter den Wirtschaftssubjekten verändern. Der Versuch einzelner Wirtschaftssubjekte, ihre Einkommens- und Vermögensverhältnisse aufrecht zu erhalten, mündet in eine kollektive Verschlechterung. Dieses Phänomen verschärft sich zusätzlich unter dem Einfluß von Schuldbeziehungen. Ein Übergreifen der Zahlungsunfähigkeit der Kreditnehmer auf die Kreditgeber erhöht die Wahrscheinlichkeit, daß eine Rezession in eine Finanzkrise mündet.

Die Autorin schließt mit einer Gegenüberstellung der Inflation und der Deflation und kommt zu dem Ergebnis, daß es ökonomisch wenig sinnvoll ist, die Deflation als die Inverse der Inflation zu behandeln.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorbemerkung 5
Inhaltsverzeichnis 7
Tabellenverzeichnis 11
Abbildungsverzeichnis 11
Α . Problemstellung 13
Β . Begriffliche Konzeption des Vermögens, der Schulden und der Deflation 15
I. Definition und Abgrenzung verschiedener Vermögenskonzeptionen 15
1. Konträre Auffassungen zum Begriff des Vermögens 15
2. Das Konzept des Volksvermögens 18
3. Der einzelwirtschaftliche Vermögensbegriff 19
4. Alternative Methoden zur Bewertung des Vermögens 21
5. Liquidität als Eigenschaft von Vermögensobjekten 23
II. Definition und Abgrenzung des Schuldbegriffes 26
1. Ökonomische Abgrenzung der Schulden 26
2. Illiquidität als Eigenschaft von Schuldtiteln 28
3. Kreditbeziehungen als Schuldbeziehungen 28
III. Abgrenzung verschiedener Definitionen der Deflation 29
1. Definition des Phänomens der Deflation 29
2. Das Vorgehen der Bank of England als Beispiel zur Unterscheidung verschiedener Preisindizes 32
IV. Begriffliche Bestimmung der Schulden-Deflation 34
C. Einige typische Entwicklungen von Schulden-Deflationen 37
I. Die Große Depression in den Vereinigten Staaten von Amerika 38
II. Immobilienpreise und Aktienkurse in ausgewählten Ländern in den achtziger und neunziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts 42
1. Die Entwicklung der Aktienkurse 42
2. Die Entwicklung der Preise für Wohnimmobilien 44
3. Die Entwicklung der Preise für Gewerbeimmobilien 46
4. Der Immobilienmarkt in Deutschland 48
III. Auswirkungen der Schulden-Deflation auf das Verhalten der privaten Haushalte 52
1. Die Entwicklung des Vermögens und der Schuld der privaten Haushalte 52
2. Das Phänomen des »negative equity« 56
3. Das Konsumverhalten der privaten Haushalte 57
IV. Einflüsse der Schulden-Deflation auf das Verhalten der Unternehmen 60
1. Die Entwicklung der Schulden und der Zinszahlungen der Unternehmen 60
2. Auswirkungen der Verschuldung auf das Investitionsverhalten der Unternehmen 61
V. Auswirkungen von Schuldenkrisen auf das Verhalten von Banken 66
D. Theoretische Untersuchungen zur Schulden-Deflation seit dem Ausbruch der Großen Depression 70
I. Der quantitätstheoretische Erklärungsansatz der Schulden-Deflation von Fisher 71
1. Fishers Beschreibung der Schulden-Deflation 71
2. Kritische Anmerkungen zu Fishers Theorie der Schulden-Deflation 73
II. Ein Modell der Schulden-Deflation 77
III. Der liquiditätstheoretische Ansatz von Mishkin 82
1. Das Konzept der Liquiditätshypothese 82
2. Eine empirische Untersuchung der Bilanzeffekte für die Nachkriegsperiode 85
3. Eine empirische Untersuchung der Bilanzeffekte für die Große Depression 86
IV. Kings Interpretation der Schulden-Deflation als Phänomen der Realen Konjunkturzyklen 87
1. Schulden-Deflation – ein reales Phänomen? 87
2. Kings Modellierungsansatz einer Schulden-Deflation als Ausbreitungsmechanismus: ein Modell des »precautionary saving« mit distributiven Schocks 90
3. Die Struktur mikroökonomischer Konsumfunktionen 93
4. Die Umverteilung des Vermögens 94
5. Das Konzept der makroökonomischen Konsumfunktion 95
E. Einzelprobleme: Makroökonomische Folgen von Deflation und Verschuldung 100
I. Redistributive Wirkungen einer Deflation 100
1. Bedingungen für das Eintreten von Deflationen 100
a) Die monetäre Komponente 101
b) Die reale Komponente 104
c) Bemerkungen zur Preisbildung 105
2. Verteilungswirkungen einer Deflation 107
3. Einige modelltheoretische Überlegungen 109
4. Der Deflationsprozeß in einer offenen Volkswirtschaft 115
a) Die Auswirkungen einer Deflation bei festen Wechselkursen 116
b) Die Auswirkungen einer Deflation bei flexiblen Wechselkursen 119
II. Die Schuldner-Gläubiger-Beziehung in der Schulden-Deflation 121
1. Einkommens- und Vermögensumverteilungen in einer Schulden-Deflation 121
2. Die Gläubiger-Schuldner-Hypothese 123
3. Der Schuldner-Gläubiger-Transfer unter Berücksichtigung der Zusammensetzung des Vermögensportfolios 125
4. Auswirkungen einer Umverteilung des Vermögens zwischen Schuldnern und Gläubigern auf die gesamtwirtschaftliche Nachfrage 126
a) Unterschiede in den Ausgabenneigungen 127
b) Verlängerung des wirtschaftlichen Abschwungs 128
c) Versuch einer empirischen Verifizierung 130
III. Vermögen und Konsum 131
1. Vermögen als Bestandteil des Einkommens 131
2. Die Auswirkungen des »housing equity withdrawal« auf die Konsumausgaben 135
3. Empirische Arbeiten zum Zusammenhang des »housing equity withdrawal« und der Konsumausgaben 137
IV. Die Bedeutung des Kredites für die Schulden-Deflation 141
1. Die Besonderheiten des Kreditmarktes 141
2. Bedeutung des Bankkredits 142
3. Die Existenz von Kreditrationierung 143
4. Die Informationsasymmetrie auf dem Kreditmarkt 144
5. Die Auswirkung der Kreditrationierung auf die ökonomische Aktivität 147
6. Die Kreditkontraktion im wirtschaftlichen Abschwung 149
a) Der Kreditrückgang durch Vorgänge in der Güterwelt 151
b) Der Rückgang des Kreditvolumens durch kredittechnische Operationen 152
V. Finanzkrisen im Kontext asymmetrischer Informationen 153
1. Begriffliche Bestimmung der Finanzkrise 153
2. Der Verlauf einer Finanzkrise 154
3. Der »lender of last resort« - Interventionen, die einen Schulden-Deflationsprozeß verhindern 156
F. Einige grundsätzliche Bemerkungen zum Verhältnis von Inflation und Deflation 160
G. Schlußbetrachtung 168
Literaturverzeichnis 170
Sachwortregister 178