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Das Strafrecht vor den Unionsgerichten

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Langbauer, M. (2015). Das Strafrecht vor den Unionsgerichten. Plädoyer für ein Fachgericht für Strafrecht. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54489-9
Langbauer, Melanie. Das Strafrecht vor den Unionsgerichten: Plädoyer für ein Fachgericht für Strafrecht. Duncker & Humblot, 2015. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54489-9
Langbauer, M (2015): Das Strafrecht vor den Unionsgerichten: Plädoyer für ein Fachgericht für Strafrecht, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54489-9

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Das Strafrecht vor den Unionsgerichten

Plädoyer für ein Fachgericht für Strafrecht

Langbauer, Melanie

Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge, Vol. 261

(2015)

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About The Author

Melanie Rochner (geb. Langbauer) studierte von 2005 bis 2010 an der Universität Passau Rechtswissenschaften mit dem Schwerpunkt Strafrecht. Ab 2008 war sie als studentische Hilfskraft, von 2010 bis 2013 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Professor Dr. Robert Esser (Lehrstuhl für Deutsches, Europäisches und Internationales Strafrecht und Strafprozessrecht sowie Wirtschaftsstrafrecht) tätig. Ihr hauptsächliches Forschungsinteresse galt dem internationalen Strafrecht. In diesem Gebiet wurde sie von der Juristischen Fakultät der Universität Passau mit der Arbeit »Das Strafrecht vor den Unionsgerichten – Plädoyer für ein Fachgericht für Strafrecht« promoviert.

Abstract

Die Arbeit behandelt die äußerst kontroverse Frage des Individualrechtsschutzes in Zeiten der Etablierung supranationaler strafrechtlicher Strukturen. Die derzeitigen Gerichtsstrukturen auf Unionsebene leiden unter dem Gesichtspunkt der Rechtsschutzeffektivität an erheblichen Defiziten, die gerade im Bereich des Strafrechts virulent werden.

Die Untersuchung fördert anhand der aufgezeigten Defizite zwei wesentliche Prämissen für ein zukunftsfähiges, rechtsstaatlichen Bedürfnissen entsprechendes Strafjustizsystem zu Tage: die Sicherstellung einer effektiven präventiven Kontrolle der europäischen Strafverfolgungsbehörden durch einen Europäischen Ermittlungsrichter und die Erweiterung der Direktklagemöglichkeiten gegen Rechtsakte der Union. Die strukturellen Erfordernisse einer solchen Reform führen zu dem im Titel angeklungenen Plädoyer für ein Fachgericht für Strafrecht.
»Criminal Law before the European Union Courts«

The expansion of the Europeanization of criminal law is inevitable. Nevertheless, the European Union's court system has never been adapted to this development. The present text aims to contribute to a criminal justice system that meets the requirements of the rule of law. Principal Claims are the extension of direct remedies before the EU courts, the installation of a European investigating judge and the establishment of a European specialized court for criminal law.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsübersicht 7
Inhaltsverzeichnis 13
Abkürzungsverzeichnis 34
Einführung 41
A. Einordnung des Themas 42
B. Hintergründe des Forschungsvorhabens und Problemaufriss 44
C. Ansatzpunkt der Arbeit und deren Bedeutung 45
D. Aufbau der Darstellung 46
Kapitel 1: Evolution des Unionsstrafrechts bis heute 47
§ 1 Unionsgerichtsbarkeit als Motor der Strafrechtsintegration 47
A. Rechtsfortbildung durch den Gerichtshof 49
I. „Wahrung des Rechts“ durch seine Weiterentwicklung 49
II. Auslegungsmethoden der Unionsgerichte – Bedeutung des „effet utile“ 50
B. Einflussnahme auf das nationale Straf- und Strafverfahrensrecht 51
I. Assimilation – Pflicht zur Sanktionierung von Unionsrechtsverstößen 52
II. Neutralisierungswirkung – Anwendungsvorrang von Unionsrecht 55
1. Auswirkungen auf der Tatbestandsseite 55
2. Auswirkungen auf der Rechtsfolgenseite 56
a) Relevanz für die Art der Sanktion 56
b) Begrenzung der Strafhöhe 57
3. Überlagerung strafverfahrensrechtlicher Bestimmungen 58
III. Fazit: Punktuelle Europäisierung des nationalen Strafrechts 58
C. Erweiterung der direkten Einflussmöglichkeiten 59
I. Verpflichtung zur richtlinienkonformen Auslegung 59
1. Grundkonstellation 59
2. Bedeutung nach Ablauf der Umsetzungsfrist 60
3. Beachtlichkeit auch schon vor Ablauf der Umsetzungsfrist? 61
II. Stärkung der PJZS – Pflicht zur rahmenbeschlusskonformen Auslegung 61
III. Anerkennung strafrechtlicher Anweisungskompetenzen der EG 63
1. Urteil des EuGH vom 13.9.2005 zum Umweltstrafrecht 64
2. Urteil vom 12.7.2007 zur Meeresverschmutzung 66
3. Fazit: Strafrechtssetzungskompetenzen der Ersten Säule 66
D. Entwicklung strafrechtlicher Grundsätze als Gegenpol 68
I. Herleitung der Grundrechte als allgemeine Rechtsgrundsätze 68
II. Als allgemeine Rechtsgrundsätze entwickelte strafrechtliche Grundsätze 69
III. Fazit: Rechtsgemeinschaft als Mittel zum Zweck 70
E. Ausweitung des Rechtsschutzes in der Zweiten und Dritten Säule 71
I. Rechtsschutzsituation in Rahmen der GASP und PJZS vor dem Vertrag von Lissabon 72
1. Rechtsschutzlage bezüglich der PJZS 72
2. Rechtsschutzsituation bezüglich der GASP 73
II. Rechtsschutzeffektivität als Rechtsprechungsmotiv – „smart sanctions“? 74
1. Allgemeines zu den „smart sanctions“ 74
2. Erweiterung der tauglichen Klagegegenstände nach Art. 35 EU a.F. 75
3. Rechtsschutz bei Listung durch den Sicherheitsrat 76
III. Zwischenfazit: Verkleinerung der Rechtsschutzlücken 79
F. Fazit: Der EuGH als Integrationsfaktor für das Strafrecht 79
§ 2 Strafrechtliche Kompetenzen der Union nach Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon 79
A. Der neue Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts 81
B. Unionales Strafverfahrensrecht (Art. 82 AEUV) 83
I. Art. 82 Abs. 1 UAbs. 2 AEUV– Originäre Rechtssetzungskompetenz der Union für das Strafverfahrensrecht 84
1. Anerkennung justizieller Entscheidungen (lit. a) 84
2. Vermeidung von Kompetenzkonflikten (lit. b) 85
3. Förderung der Aus- und Weiterbildung (lit. c) 85
4. Auffangtatbestand: Kooperation sonstiger Behörden (lit. d) 86
II. Rechtsangleichung nach Art. 82 Abs. 2 AEUV 86
1. Kompetenzkatalog im Einzelnen (Art. 82 Abs. 2 UAbs. 2 AEUV) 87
a) Verkehrsfähigkeit von Beweisen (lit. a) 87
b) Harmonisierung der Verfahrensrechte (lit. b) 87
c) Opferrechte (lit. c) 88
d) Sonstige spezifische Aspekte des Verfahrens (lit. d) 88
2. Notbremsenmechanismus 89
III. Bereits auf Art. 82 AEUV gestützte Maßnahmen 90
IV. Fazit zu den strafverfahrensrechtlichen Kompetenzen der Union 92
C. Materielles Unionsstrafrecht 93
I. Harmonisierung des nationalen Strafrechts nach Art. 83 AEUV 93
1. Schwere, grenzüberschreitende Kriminalität (Abs. 1) 93
a) Erfasste Deliktsbereiche 94
b) Zulässige Regelungstiefe 95
2. Annexkompetenz für harmonisierte Politikbereiche (Art. 83 Abs. 2 AEUV) 96
3. Bereits auf Art. 83 AEUV gestützte Maßnahmen 98
4. Zwischenfazit 100
II. Originäre Strafrechtssetzungskompetenzen der Union? 100
1. Schutz finanzieller Interessen der EU basierend auf Art. 325 Abs. 4 AEUV? 100
2. Strafrechtssetzungskompetenz nach Art. 33 AEUV (Zollwesen)? 103
3. Strafrechtssetzungskompetenz nach Art. 79 Abs. 2 lit. d AEUV? 104
III. Strafrechtlicher Schonungsgrundsatz 104
D. Zwangsmittel, Geldbußen und sonstige punitive Sanktionen 105
I. Verwaltungssanktionen des Wettbewerbsrechts 106
II. „Smart Sanctions“ 107
E. Institutionelle Kompetenzen der Union 108
I. Eurojust (Art 85 AEUV) 108
II. Europäische Staatsanwaltschaft (Art. 86 AEUV) 110
III. Polizeiliche Zusammenarbeit (Art. 87–89 AEUV) 111
1. Europol (Art. 88 AEUV) 112
2. Bemerkungen zu Art. 87 und Art. 89 AEUV 113
IV. Institutionalisierung der Betrugsbekämpfung (Art. 325 Abs. 4 AEUV) 113
F. Fazit: EU als Strafgesetzgeber – Unionsgerichte als strafrechtliche Spruchkörper! 114
§ 3 Gegengewicht zur Strafrechtssetzung – Justizielle Grundrechte (Art. 47 ff. GRC) 116
A. Allgemeine Vorbemerkungen 116
I. Architektur des europäischen Grundrechtsraums (Art. 6 EUV) 116
II. Charta als Prüfungsmaßstab für die folgende Untersuchung 118
B. Rolle der Charta im RFSR 120
I. Grundrechtsberechtigung 120
II. Adressatenfrage: Grundrechtsbindung der Union und der Mitgliedstaaten 121
1. Grundrechtsbindung der Union nach Art. 51 Abs. 1 S. 1 GRC 121
2. Grundrechtsbindung der Mitgliedstaaten 122
a) Agency-Situation – Mitgliedstaaten als verlängerter Arm der Union 123
b) Umsetzung von Richtlinienvorgaben durch den Gesetzgeber 124
c) Keine Bindung bei Vollzug von Unionsrecht in nationalen Verfahren 126
d) Bindung auch im „Anwendungsbereich“ des Unionsrechts? 127
3. Räumlicher Anwendungsbereich: Opt out Großbritanniens, Polens und der Tschechischen Republik? 131
III. Schrankensystematik 132
C. Recht auf einen effektiven Rechtsschutz nach Art. 47 GRC 133
I. Art. 47 Abs. 1 GRC – Wirksamer, gerichtlicher Rechtsschutz 134
1. Anwendbarkeit 134
2. Zugang zu einem Gericht 135
3. Rechtswegklarheit 136
4. Pflicht zur Errichtung neuer Verfahrensarten und Spruchkörper? 136
5. Wirksamkeit des Rechtsbehelfs 137
II. Art. 47 Abs. 2 GRC – Recht auf ein faires Verfahren 138
1. Anforderungen an ein „Gericht“ 139
2. Anspruch auf den gesetzlichen Richter? 140
3. Verfahrensgarantien im Einzelnen 141
a) Garantie des rechtlichen Gehörs 141
b) Waffen- und Chancengleichheit 142
c) Öffentlichkeits- und Mündlichkeitsgrundsatz 142
d) Angemessene Verfahrensdauer 143
III. Art. 47 Abs. 3 GRC – Anspruch auf Prozesskostenhilfe 143
IV. Schranken, insbesondere praktische Konkordanz 144
D. Strafrechtliche Garantien (Art. 48–50 GRC) 145
I. Anwendungsbereich: Strafrecht im Unionssinne 145
II. Unschuldsvermutung und Verteidigungsrechte (Art. 48 GRC) 145
1. Unschuldsvermutung (Art. 48 Abs. 1 GRC) 145
2. Verteidigungsrechte (Art. 48 Abs. 2 GRC) 146
3. Aussagefreiheit 147
III. Gesetzmäßigkeit und Verhältnismäßigkeit der Strafe (Art. 49 GRC) 148
1. Nulla poena sine lege (Art. 49 Abs. 1, 2 GRC) 148
a) Anwendungsbereich 148
b) „Gesetzliche“ Grundlage 148
c) Bestimmtheitsgebot 149
d) Analogieverbot 149
e) Rückwirkungsverbot 149
f) Lex-mitior-Grundsatz 150
2. Verhältnismäßigkeit der Strafe (Art. 49 Abs. 3 GRC) 150
IV. Ne bis in idem (Art. 50 GRC) 151
E. Fazit zur Bedeutung der Grundrechte für das Europäische Strafrecht 152
§ 4 Fazit: Strafrecht als unionaler Rechtsprechungsauftrag 153
Kapitel 2: Rechtsschutz gegen strafrechtliche Akte der Unionsorgane 155
§ 1 Institutionelle Rahmenbedingungen 156
A. Gerichtsverfassung nach dem Vertrag von Lissabon 156
I. Struktur der europäischen Gerichtsbarkeit 156
II. Richter und Generalanwälte am Gerichtshof der Europäischen Union 157
III. Modell des dezentralen Rechtsschutzes 158
IV. Aufgaben und Zuständigkeiten der europäischen Gerichte 160
B. Rahmenbedingungen des Rechtsschutzes gegen Unionsakte mit Strafrechtsbezug 162
I. Rechtslage vor der Vertragsänderung 162
II. Rechtslage bezüglich der PJZS 162
1. Folgen der Auflösung der Säulenstruktur und Neufassung der Verträge 162
2. Sonderregelung in Art. 276 AEUV 163
3. Übergangsvorschriften nach Protokoll Nr. 36 zum Vertrag von Lissabon 164
4. Opt-out Großbritanniens, Irlands und Dänemarks 164
III. Rechtslage bezüglich der GASP 165
§ 2 Nichtigkeitsklage gegen strafrechtliche Akte der Unionsorgane 166
A. Individualnichtigkeitsklage gegen fortgeltende Rechtsakte der ehemaligen Zweiten und Dritten Säule? 166
I. Rechtsschutz gegen Handlungen der PJZS 167
II. Rechtsschutz gegen Handlungen des GASP 167
B. Nichtigkeitsgründe von Relevanz für das Strafrecht 168
I. Zuständigkeit 168
II. Verletzung von Formvorschriften 169
III. Ermessensmissbrauch 169
IV. Auffangtatbestand: Verletzung von Unionsrecht 169
C. Klagegegenstand und Klagebefugnis: Zukunft der Plaumann-Formel? 170
I. Entstehungsgeschichtlicher Hintergrund der Modifikation 170
1. Sukzessive Handlungsformenneutralität 170
2. Die Plaumann-Formel des EuGH 171
3. Rechtsschutzlücke bei selbstvollziehenden Maßnahmen 172
II. Erweiterung des Individualrechtsschutzes im Vertrag von Lissabon? 174
1. Klagen gegen adressatenbezogene Beschlüsse (Var. 1) 175
2. Klagen gegen sonstige Handlungen (Var. 2) 175
3. Klagen gegen Rechtsakte mit Verordnungscharakter (Var. 3) 176
a) Historischer Ansatz: abstrakt-generelle Normen ohne Gesetzescharakter 178
b) Systematisch-teleologischer Ansatz: alle abstrakt-generellen Akte 182
c) Stellungnahme 184
d) Entscheidungen in den Rechtssachen Inuit und Microban 187
e) Bedeutung des fehlenden Durchführungsbedürfnisses? 189
f) „Materielle Aufladung“ des Kriteriums der unmittelbaren Betroffenheit? 192
III. Erweiterung, aber kein lückenloser Grundrechtsschutz 193
D. Klagefrist 193
I. Fristbeginn 194
II. Fristablauf 194
III. Folgen des Fristablaufs 195
IV. Unzureichende Frist für abstrakt-generelle Unionsakte 195
V. Exkurs: Verhältnis zu Art. 277 AEUV 195
E. Verfahrensablauf vor dem EuG 197
I. Zuweisung und Behandlung der Klagen 197
II. Ablauf des Verfahrens 197
III. Wirkung der Urteile 198
IV. Rechtsmittel 199
V. Verfahrensdauer und einstweiliger Rechtsschutz 200
1. Maßnahmen zur Beschleunigung 200
2. Einstweiliger Rechtsschutz 201
VI. Zwischenfazit zum Verfahren vor dem EuG selbst 202
F. Effektiver Rechtsschutz mittels Nichtigkeitsklagen im Europäischen Strafrecht? 202
I. Kein Rechtsschutz gegen strafrechtliche Gesetzgebungsakte 202
II. Rechtsschutz gegen „smart sanctions“ nach Art. 75/Art. 215 AEUV 204
1. Zu den Rechtsgrundlagen 205
2. Reichweite der Kontrolle im Anwendungsbereich des Art. 215 Abs. 2 AEUV 205
a) Kontrolle von Akten nach Art. 215 AEUV sowie von Inzidentrügen 206
b) Unmittelbare Kontrolle der vorausgegangenen GASP-Maßnahme? 206
c) Exkurs: Überprüfbarkeit auch jenseits von Art. 215 AEUV 208
d) Fazit zur Rechtsschutzlage und Kontrolldichte 208
3. Rechtsschutz gegen auf Art. 75 AEUV gestützte Maßnahmen 208
4. Fazit: Lückenloser Rechtsschutz, effektive Kontrolle nur auf UN-Ebene? 209
III. Effektiver Rechtsschutz gegen Geldbußen im Wettbewerbsrecht? 209
G. Fazit: Lückenhafter und bereichsspezifisch ineffektiver Rechtsschutz durch die Nichtigkeitsklage 211
§ 3 Vorabentscheidungsverfahren nach Art. 267 AEUV mit Bezug zum Strafrecht 212
A. Vorlageverfahren nach Art. 35 EU a.F. 213
B. Anknüpfungspunkt im Strafprozess – Spezifische Vorlagegründe 216
I. Vorlagegründe im Allgemeinen 216
II. Vorlagen bezüglich harmonisierten nationalen Strafrechts 216
1. Vorabentscheidungsersuchen in Bezug auf materielles Strafrecht 216
2. Vorabentscheidungsersuchen in Bezug auf strafprozessuale Vorschriften 218
III. Kontrolle von GASP-Beschlüssen durch Vorabentscheidungsersuchen? 221
C. Besondere Maßstäbe für das Vorlageverfahren im Strafprozess? 221
I. Grundsätzlich: Vorlage allein durch die Gerichte 221
II. Zwischen Pflicht und Berechtigung zur Vorlage im Strafverfahren 223
1. Grundsätze der Vorlagepflicht bzw. -berechtigung der Strafgerichte 223
a) Grundnormen 224
b) Erste Ausnahme: Foto-Frost-Rechtsprechung 226
c) Zweite Ausnahme: CILFIT-Kriterien 227
2. Beschränkung des Ermessens im Haupt- und Zwischenverfahren? – Ermittlungsgrundsatz und Beschleunigungsmaxime 228
a) Modifikation durch den Ermittlungsgrundsatz 228
b) Modifikation durch die Konzentrationsmaxime 229
c) Leitlinien für die Ermessensausübung im Einzelfall 229
3. Ausschluss im Vorverfahren – Eilbedürftigkeit im Ermittlungsverfahren? 231
a) Grundsätzliches zur Vorlage im Ermittlungsverfahren 231
b) Spannungsverhältnis zwischen Eilbedürftigkeit und Anwendungsvorrang 232
c) Auflösung: Ermittlungsrichterliche Entscheidung vor Vorlageersuchen 233
D. Durchführung des Vorlageverfahrens – Aussetzung des nationalen Strafprozesses und Vorlage 234
I. Anwendbarkeit des § 262 Abs. 2 StPO analog? 235
II. Aussetzung in anderen Verfahrensstadien? 235
III. Folgen der Aussetzung – Ruhen des Verfahrens und der Verjährung 236
E. Der Angeklagte als Subjekt des Vorlageverfahrens? 237
I. Keine Vorlageberechtigung des Angeklagten oder seines Verteidigers 237
II. Erzwingung des Vorlageverfahrens und Sanktionierung von Verstößen gegen Art. 267 Abs. 3 AEUV vor nationalen und Unionsgerichten 240
1. Erzwingung der Vorlage vor den nationalen Rechtsmittelinstanzen? 240
a) Beschwerde nach § 304 StPO gegen die unterlassene Vorlage? 240
b) Berufung gegen unterlassene Vorlagen erstinstanzlicher Gerichte? 241
c) Revision gegen die unterlassene Vorlage unterinstanzlicher Gerichte? 241
2. Kontrolle der Nichtvorlage durch die Verfassungsgerichte? 243
a) EuGH als gesetzlicher Richter i. S.v. Art. 101 Abs. 1 S. 2 GG 244
b) Willkürmaßstab des Bundesverfassungsgerichts 244
c) Allgemeine Nachteile der Verfassungsbeschwerde als Rechtsschutzmittel 246
d) Zwischenfazit zur Verfassungsbeschwerde wegen Nichtvorlage 247
3. Durchsetzung im Vertragsverletzungsverfahren (Art. 258 f. AEUV) 247
a) Zulässigkeit der Kontrolle gerichtlicher Vertragsverletzungen 247
b) Keine Aktivlegitimation des Angeklagten 248
c) Reichweite der Entscheidung 249
d) Fazit: Kein Ausgleich durch das Vertragsverletzungsverfahren 249
4. Sekundärrechtsschutz gegen Vorlagepflichtverstöße 250
5. Fazit zum Rechtsschutz gegen die Nichtvorlage 252
III. Keine Wiederaufnahme rechtskräftig abgeschlossener Strafverfahren 252
IV. Rechtsmittel des Angeklagten gegen den Vorlagebeschluss? 253
F. Verfahren vor dem Gerichtshof selbst 255
I. Zuteilung der Verfahren und Verfahrensablauf 255
1. Auswahl des Berichterstatters und der Kammer 255
2. Verfahrensabschnitte im Einzelnen 255
II. Stellung des Angeklagten im Verfahren vor dem EuGH 256
III. Die Eilvorlage nach Art. 267 Abs. 4 AEUV 258
1. Einstweiliger Rechtsschutz nur vor nationalen Gerichten 259
2. Beschleunigung des Verfahrens vor dem Gerichtshof 259
IV. Wirkung der Vorlageentscheidung 261
1. Bindung inter-partes oder erga-omnes? 261
2. Ex-tunc-Wirkung 262
3. Regelungstiefe 262
G. Fazit: Vorlageverfahren kein tragfähiges Konzept im Strafrecht 263
I. Klärung der Frage der Strafbarkeit erst nach Anklageerhebung 263
II. Untergeordnete Rolle des Angeklagten im Verfahren 264
III. Ergebnis: Untauglichkeit des Vorabentscheidungsverfahrens 265
§ 4 Ausgleich durch sonstige Klagen? 266
A. Ausgleich durch die Untätigkeitsklage (Art. 265 AEUV)? 266
B. Ausgleich der Rechtsschutzlücken durch Schadensersatzklagen? 266
I. Haftung nach Art. 268 i.V.m. Art. 340 Abs. 2 AEUV 266
II. Haftung der Mitgliedstaaten nach unionsrechtlichen Vorgaben 268
III. Kein Ausgleich der festgestellten Mängel 268
C. Vertragsverletzungsverfahren 269
D. Inzidentkontrolle nach Art. 277 AEUV 271
E. Fazit zu den sonstigen Klagen des Unionsrechts 272
§ 5 Fazit: Kein effektiver und lückenloser Rechtsschutz gegen strafrechtliche Handlungen der Unionsorgane 273
Kapitel 3: Effektive Kontrolle europäischer Strafverfolgungsbehörden? 276
§ 1 Rechtsschutz gegen grundrechtsbeeinträchtigende Maßnahmen von Europol? 277
A. Allzuständigkeit des Europäischen Polizeiamtes? 277
B. Grundrechtsintensive Befugnisse von Europol 278
I. Überblick über die Aufgaben und Befugnisse 278
II. Datenverarbeitung durch das Europäische Polizeiamt 279
1. Umfang der Datenspeicherung in den Computersystemen bei Europol 279
a) Europol-Informationssystem 280
b) Analysedateien 281
c) Dauer der Speicherung 283
2. Datenaustausch mit Partnern 283
3. Zwischenfazit: Erhebliche Grundrechtseingriffe durch Datenverarbeitung 285
III. Initiierung von strafrechtlichen Ermittlungen durch Europol 286
IV. Praktisch tätiger Polizist? – Teilnahme an Gemeinsamen Ermittlungsgruppen 288
V. Fazit: Anforderungen an das Rechtsschutzniveau und die datenschutzrechtliche Kontrolle von Europol 290
C. Rechtsschutz durch die Gemeinsame Kontrollinstanz 294
I. Objektive Kontrollen 294
II. Beschwerdeverfahren hinsichtlich der Ansprüche aus Art. 30 f. ERB 295
1. Vorverfahren 295
2. Beschwerdeverfahren vor der GKI 297
III. Vereinbarkeit der Kontrolle mit Art. 8 Abs. 2 S. 2, Abs. 3/Art. 47 GRC? 298
1. Defizite im Hinblick auf die Unabhängigkeit und Unparteilichkeit der GKI 298
a) Unabhängigkeit 298
b) Unparteilichkeit 299
c) Fazit zur Gerichtseigenschaft 301
2. Hinreichende Entscheidungs- und Kontrollbefugnisse? 301
3. Zugang zu der Kontrollinstanz 302
4. Bedenken hinsichtlich der Waffengleichheit 304
5. Rechtzeitigkeit der Kontrolle 305
6. Fazit: Unzureichende Kontrolle durch die GKI 306
D. Kontrolle durch den Datenschutzbeauftragten (Art. 28 ERB) 306
E. Kontrolle durch den EuGH (bis zum Ablauf der Übergangsfrist) 307
F. Exekutivische (Eigen-)Kontrolle 309
I. Direktor und Verwaltungsrat als Kontrollorgane? 309
II. Kontrolle durch andere Unionsorgane? 310
G. Ausgleich durch nationale Rechtsschutzinstanzen? 311
I. Direkter Rechtsschutz vor nationalen (Verwaltungs-)Gerichten? 311
II. Kontrolle der Datenverarbeitung bei Europol durch die NKI? 312
III. Keine Weisungshoheit der nationalen Staatsanwaltschaften 312
IV. Ausgleich durch Sekundäransprüche nach Art. 52, 53 ERB? 313
1. Haftung für fehlerhafte Datenverarbeitung (Art. 52 Abs. 1 ERB) 313
2. Sonstige Haftung (Art. 53 ERB) – auch für fehlerhafte Datenverarbeitung? 315
3. Fazit: Kein Ausgleich der Defizite im Rahmen des Art. 47 GRC 316
V. Kontrolle von Europol durch nationale Strafgerichte? 317
1. Wirksamkeit strafrechtlicher Ahndung als indirekter Form der Kontrolle? 317
2. Mittelbare Kontrolle durch Beweisverwertungsverbote 320
VI. Fazit: Kein Ausgleich des Rechtsschutzdefizits durch nationale Gerichte 321
H. Objektive parlamentarische Kontrolle 322
I. Objektive Kontrolle durch das Europäische Parlament? 322
II. Ergänzende Kontrolle durch nationale Parlamente? 324
J. Fazit zur Rechtsschutzlage in Bezug auf Europol 324
§ 2 Eurojust (Art. 85 AEUV) 327
A. Ein justizielles Pendant? – Tätigkeitsfelder und Zuständigkeit 327
I. Pendant nur im Hinblick auf die Aufgaben 327
II. Einsatzgebiete von Eurojust 328
III. Deckungsgleiche Zuständigkeitsbereiche für Europol und Eurojust 329
B. Grundrechtsintensive Befugnisse von Eurojust 330
I. Exkurs zu den Organen des Amtes 330
II. Eurojust als Informationszentrale im Strafverfolgungsbereich 331
1. Umfang der Informationsverarbeitung 331
2. Datenaustausch mit Dritten 333
3. Fazit: Weitreichende datenrechtliche Befugnisse 334
III. Koordinierungsbefugnisse – Sachleitung für grenzüberschreitende Ermittlungen nach Art. 6, 7 EJB? 335
IV. Teilnahme an Gemeinsamen Ermittlungsgruppen 336
V. Zwischenfazit: Rechtsschutzbedürfnis gegenüber Eurojust? 337
C. Kein Individualrechtsschutz durch den EuGH 338
D. Effektiver Rechts- und Datenschutz durch die GKI-Eurojust? 338
I. Zusammensetzung der GKI 339
II. Objektive Kontrollen 339
III. Individualbeschwerdeverfahren 340
1. Vorverfahren bei Eurojust 340
a) Auskunftsanspruch 340
b) Ansprüche auf Berichtigung, Sperrung und Löschung 341
2. Beschwerdeverfahren 341
IV. Vereinbarkeit mit den Vorgaben der Charta 342
1. Mangelnde Gerichtsqualität der GKI-Eurojust 343
a) Fehlende Unabhängigkeit 343
b) Mangelhafte Absicherung der Unparteilichkeit 344
c) Keine ständige Einrichtung 344
2. Zur Waffengleichheit 345
3. Zugang zur GKI 345
4. Unzureichende Kontroll- und Entscheidungsbefugnisse 346
5. Fazit: Unzureichende Kontrolle durch die GKI 347
E. Kein Ausgleich durch die Tätigkeit des Datenschutzbeauftragten 347
F. Rechtsschutz gegen Eurojust auf mitgliedstaatlicher Ebene 348
I. Jurisdiktionsgewalt der nationalen Gerichte? 348
II. Ausgleich durch Schadensersatzhaftung? 349
III. Hinreichende Kontrolle durch nationale Strafgerichte? 350
IV. Zwischenfazit: kein Ausgleich durch nationale Gerichte 351
G. Keine hinreichende parlamentarische Kontrolle 351
H. Fazit: Erhebliche Rechtsschutzlücken in Bezug auf Eurojust 352
§ 3 EJN – Das Europäische Justizielle Netz 353
§ 4 Kontrolle von OLAF 354
A. Grundlegende Zielsetzung und Rechtsgrundlagen 354
B. OLAF als Strafverfolgungsinstitution? 356
C. Datenverarbeitung bei OLAF 358
I. Umfang der Datenverarbeitung 358
II. Datenschutz durch den Europäischen Datenschutzbeauftragten 358
1. Echte Fremdkontrolle 359
2. Effektive objektive Kontrollen (Art. 27 VO 45/2001) 359
3. Individualbeschwerdeverfahren (Art. 32 f. VO 45/2001) 360
4. Hinreichend effektive Kontroll- und Entscheidungsbefugnisse 360
5. Fazit: Effektive Datenschutzkontrolle gemäß Art. 8 Abs. 3 GRC 361
D. Echte Ermittlungsbefugnisse für OLAF 361
I. Vorbereitung der Ermittlungen 361
II. Einleitung einer Untersuchung durch den OLAF-Direktor 362
III. Ermittlungsmaßnahmen im Einzelnen (interne Untersuchungen) 363
IV. Ermittlungsmaßnahmen im Einzelnen (externe Untersuchungen) 364
1. Selbstständige Kompetenzen 365
2. Blankettkompetenzen 366
V. Erstellung und Weiterleitung der Abschluss- und Zwischenberichte 367
VI. Fazit: Klassische strafprozessuale Befugnisse 368
VII. Exkurs: Teilnahme an Gemeinsamen Ermittlungsgruppen 369
E. Kontrolle von OLAF nach den Grundsätzen der Rechtsprechung 369
I. Gerichtlicher Rechtsschutz im Rahmen von internen Untersuchungen 369
1. Primärrechtsschutz mittels der Beamtennichtigkeitsklage 369
2. Mittelbarer Rechtsschutz über Klagen gegen Folgemaßnahmen 371
3. Kein vorbeugender Rechtsschutz 372
4. Allein Sekundärrechtsschutz 373
II. Rechtsschutz im Rahmen von externen Untersuchungen 373
III. Stellungnahme zur Effektivität des gerichtlichen Rechtsschutzes 375
1. Rechtsschutz gegen die Einleitung des Verfahrens 375
2. Rechtsschutzbedürfnis gegen einzelne Untersuchungsbefugnisse 375
3. Überprüfung der Abschlussberichte im selben Verfahren 377
F. Sonstige Kontrollmechanismen und deren Eignung 379
I. Bedeutung der Dienstaufsicht durch die Kommission 379
II. Exekutivische Eigenkontrolle zum Schutz der Integrität des Amtes 380
III. Bedeutung der politischen Kontrolle für den Individualrechtsschutz? 380
IV. Kein Individualrechtsschutz durch OLAF-Überwachungsausschuss 381
G. Unzureichende Gewährleistung von Verfahrensrechten 383
H. Fazit: Erhebliche Bedenken im Hinblick auf die Rechtsstaatlichkeit 384
§ 5 Zusammenfassung der Rechtsschutzdefizite unter Einbeziehung zu erwartender Entwicklungen 386
A. Rechts- und Datenschutzdefizite in Bezug auf die bestehenden Strafverfolgungsbehörden 386
I. Defizite bezüglich Europol und Eurojust 386
II. Defizite bezüglich OLAF 387
III. Fazit 388
B. Künftige Entwicklung der Strafverfolgungsbehörden mit Einfluss auf die Rechtsschutzfrage 389
I. Anwendbarkeit der Nichtigkeitsklage 389
1. Statthaftigkeit der Nichtigkeitsklage 389
2. Zulässigkeitsbedenken: Handlungsbegriff und Betroffenheit 389
3. Potenzielle Modifikationen nach Art. 263 Abs. 5 AEUV 390
4. Einschränkungen nach Art. 276 AEUV 391
5. Vorbehalte Großbritanniens, Irlands und Dänemarks 392
6. Keine Vorkehrungen für die Kontrolle echter Ermittlungsbefugnisse 392
II. Vorschlag der Kommission für eine Europol-VO 394
1. Neue Befugnisse 394
2. Ausbau der gerichtlichen und datenschutzrechtlichen Kontrolle 395
a) Stärkung der Rechte der von der Datenverarbeitung Betroffenen 395
b) Effektive Datenschutzkontrolle durch den EDSB 395
c) Klage gegen Entscheidungen des EDSB 396
d) Vorläufiger Rechtsschutz 396
e) Schadensersatzhaftung für fehlerhafte Datenverarbeitung 396
f) Parlamentarische Kontrolle 397
3. Fortbestehende Defizite und Bedingungen einer effektiven Kontrolle 397
a) Unzureichende ex-post-Kontrolle durch die Unionsgerichte 397
b) Justizielle Überwachung durch eine Staatsanwaltschaft? 398
c) Ermittlungsrichterliche Kontrolle 399
d) Aufhebung der Immunität 402
e) Schadensersatzhaftung 403
f) Datenschutz 403
III. Rechtsschutzerfordernis für die Neukonzeption von Eurojust gemäß Art. 85 AEUV/KOM (2013) 535? 403
1. Neue Aufgaben und Befugnisse 403
a) Vorgesehene Erweiterung des Zuständigkeitsbereichs 404
b) Anordnung von Ermittlungsmaßnahmen 404
c) Beilegung von Kompetenzkonflikten 405
2. Ungelöste Kontrolldefizite 406
3. Neue Kontrollerfordernisse 407
a) . . . im Falle der Übertragung von echten Anordnungsbefugnissen 407
b) . . . im Falle der Beilegung von Kompetenzkonflikten 408
IV. Reform der Rechtsgrundlagen von OLAF 410
V. Rechtsschutzfragen nach Errichtung der Europäischen Staatsanwaltschaft 412
1. Forderung nach einer EuStA und Entwicklung der Idee von den ersten Ansätzen an 412
a) Bedürfnis effektiverer Strafverfolgung 412
b) Corpus Juris 413
c) Grünbuch der Kommission 413
d) Model Rules for the Procedure of the future European Public Prosecutor 414
e) Vorschlag der Kommission vom 17.7.2013 (KOM (2013) 534 endg.) 415
2. Voraussichtliche sekundärrechtliche Ausgestaltung des Art. 86 AEUV 415
a) Aufbau der EuStA 416
b) Verhältnis zu den übrigen europäischen Strafverfolgungsorganen 416
c) Zuständigkeit der EuStA 419
d) Ermittlungsmaßnahmen, Erhebung und Verwertbarkeit der Beweise 420
e) Gerichtsstand, Vermeidung von Kompetenzkonflikten und ne bis in idem 422
3. Kontrolle der Europäischen Staatsanwaltschaft? 424
a) Corpus Juris und Grünbuch zur möglichen Gestaltung der Kontrolle 424
b) Regelung in den Model Rules 425
c) Gestaltung nach dem Vorschlag der Kommission (KOM (2013) 534) 425
d) Stellungnahme: Effektive Kontrolle nur auf europäischer Ebene möglich 426
4. Fazit zur Europäischen Staatsanwaltschaft 428
C. Fazit: Erforderlichkeit der Kontrolle durch ein unabhängiges, europäisches Strafgericht 429
I. Wirksame ex-post-Kontrolle der Maßnahmen unionaler Strafverfolgungsorgane 429
II. Präventive Kontrolle durch einen Europäischen Ermittlungsrichter 431
1. Bedürfnis nach ex-ante-Kontrolle einiger Ermittlungsmaßnahmen 431
2. Bedeutsame Aufgaben des Europäischen Ermittlungsrichters 432
a) Kontrolle der Datenverarbeitung – Verhältnis zum EDSB? 432
b) Kontrolle der Anordnung grundrechtsintensiver Ermittlungsmaßnahmen 433
c) Kontrolle der Weiterleitung der Untersuchungsberichte OLAFs 433
3. Europäische Ermittlungsrichter als Teil der Unionsgerichtsbarkeit 434
III. Institutionalisierung der Strafverteidigung 434
Kapitel 4: Etablierung eines zukunftsfähigen, rechtsstaatlichen (Straf-)Justizsystems 436
§ 1 Leitlinien der Verfahrensreform 438
A. Beibehaltung des Kooperationsmodells – unter neuen Vorzeichen 438
I. Überdenken des Vorrangs dezentralen Rechtsschutzes? 438
II. Verbesserung der dezentralen Strukturen als Alternative? 440
1. Ausbau mittelbarer Rechtsschutzinstrumente 440
2. Ausgleich über Art. 19 Abs. 1 UAbs. 2 EUV? – Feststellungsklagen 441
a) Grundidee: Ausgleich der Lücken mittels Feststellungsklage (§ 43 VwGO) 441
b) Problem der Rechtswegeröffnung? 443
c) Feststellungsbedürftiges Rechtsverhältnis 443
d) Problemkreis Feststellungsinteresse/Subsidiarität/Vorrang repressiven Rechtsschutzes 444
e) Unionsrechtliche Aussetzungspflicht statt aufschiebender Wirkung? 446
f) Bindung an verwaltungsgerichtliche Feststellungsurteile? 447
g) Fazit zur Relevanz der Feststellungsklage 448
III. Kein Ausgleich durch verfassungsgerichtliche Kontrolle 448
IV. Kein Ausgleich durch Rechtsschutz durch den EGMR 449
B. Ausgestaltung der Direktklagen gegen rechtsverletzende Unionsakte 451
I. Handlungspflichten aus Art. 47 GRC 452
1. Rechtsschutzlücken im Hinblick auf strafrechtliche Gesetzgebungsakte 452
a) Unzureichender Rechtsschutz auf dezentraler Ebene 452
b) Schutzwürdigkeit unionaler Gesetzgebungsakte? 455
c) Fragen der Verfahrensdauer 457
d) Praktische Konkordanz zwischen Art. 251 ff. AEUV und Art. 47 GRC 458
2. Direkter Rechtsschutz gegen Strafverfolgungsbehörden 460
II. Fazit 460
C. Verbesserung des dezentralen Rechtsschutzes im Übrigen 461
I. Vorabentscheidungsverfahren als Protagonist des Systems 461
II. Unionsgerichte als Fachgerichte für das Europäische Strafrecht 462
III. Anspruch auf Einleitung des Vorabentscheidungsverfahrens 463
IV. Keine Lösungsmöglichkeiten de lege lata 465
1. Kontrolle von Verletzungen der Vorlagepflicht durch den EuGH 465
a) Verstärkte Anwendung des Vertragsverletzungsverfahrens 465
b) Erweiterung der mitgliedstaatlichen Haftungsgrundsätze 466
2. Aufgabe der CILFIT-Rechtsprechung 466
3. Änderung des Willkürmaßstabs des BVerfG 467
4. Fazit 470
D. Rechtsbehelf gegen auf dem Grundsatz der gegenseitigen Anerkennung basierende Maßnahmen 470
I. Nachteile der Übertragung des Grundsatzes auf das Strafrecht 470
II. Rechtsbehelf für den Beschuldigten auf Unionsebene 473
§ 2 Reform des Direktklagesystems 475
A. Reform der Nichtigkeitsklage nach Art. 263 Abs. 4 AEUV 475
I. Ausgangslage: Rezeption der Plaumann-Formel durch die Unionsgerichte 475
II Grundlagen einer Neuformulierung 476
1. Nicht nur Auffangzuständigkeit der Unionsgerichte 476
2. Rechtsverletzung als Bezugspunkt 477
a) Gründe für die Wahl der Verantwortlichkeit als Ausgangspunkt 477
b) Bedeutung funktionaler Kriterien 478
c) Eingriffsschwelle? 479
d) Vorschläge zur Umsetzung der genannten Maßnahmen 479
III. Zulässigkeit, Grenzen und Wahrscheinlichkeit der Rechtsfortbildung 480
1. Grenzen der Rechtsfortbildung 481
a) Zum Prinzip der begrenzten Einzelermächtigung 481
b) Zum Subsidiaritätsprinzip und dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz 482
2. Stellungnahme – Zulässigkeit und Wahrscheinlichkeit der Rechtsfortbildung 482
IV. Reform der Nichtigkeitsklage de lege ferenda 485
1. Klageberechtigung 485
2. Klagebefugnis 485
a) Selbstbetroffenheit i. S. einer möglichen (Grund-)Rechtsverletzung? 485
b) Beibehalten des Merkmals der Unmittelbarkeit in derzeitiger Auslegung 486
c) Keine Beschränkung auf Grundrechtsverletzungen 486
d) Keine Gegenwärtigkeit 487
e) Keine Unzumutbarkeit im Einzelfall 487
3. Zulässige Klagegegenstände 488
a) (Alle) Handlungen der Union 488
b) Nicht: mitgliedstaatliches Handeln 488
4. Klagefrist 489
5. Subsidiarität der Nichtigkeitsklage gegen „Gesetze“ 489
B. Einführung einer Feststellungs- und Verpflichtungsklage 489
I. Feststellungs- und Verpflichtungsklage 489
II. Besondere Feststellungsklage für Instrumente der gegenseitigen Anerkennung 491
§ 3 Reform des Vorlageverfahrens 491
A. Ausgangspunkt der Reform des Vorlageverfahrens 491
B. Verbesserung der Rechtsstellung des Einzelnen de lege ferenda 493
I. Durch nationale Gerichte? 493
1. Rüge der Verletzung des Art. 101 GG vor nationalen Fachgerichten 493
2. Exkurs: Rechtsschutz gegen Vorlage 495
3. Stellungnahme: Antragsrecht, Begründungs- und Protokollierungspflicht wünschenswert, aber nicht ausreichend 497
II. Verbesserung der Rechtsstellung des Einzelnen auf Unionsebene 497
1. Überblick über bestehende Vorschläge 497
a) Vertragsverletzungsverfahren mit Kassation 497
b) Vorlageerzwingungsverfahren als Zwischenverfahren 498
c) Nichtvorlagebeschwerde 500
2. Eigener Vorschlag: Individualvorlage nach Abschluss der letzten Instanz 500
a) Grundsätze 500
b) Kein Annahmeermessen 500
c) Beschwerdebefugnis 501
d) Rechtswegerschöpfung und Subsidiarität 501
e) Prüfungsumfang 501
f) Folgen des Urteils 501
C. Ausgleich überlanger Verfahrensdauer 502
D. Wiederaufnahmeverpflichtung 503
I. Ausgangslage 503
II. Bisherige Rechtsprechungslinie zu Fragen der Rechtskraft 503
III. Vorrang der Rechtssicherheit auch bei strafgerichtlichen Urteilen? 504
IV. Anwendungsbereich und Gestaltung 504
§ 4 Fazit 505
Kapitel 5: Fachgericht für das Europäische Strafrecht 507
§ 1 Abkehr vom Konzept des Universalgerichts – Maßnahme der Qualitätssicherung 509
A. Überlastung von EuGH und EuG? 510
I. Heutige Arbeitsbelastung der europäischen Gerichte in Zahlen 510
II. Qualitative Überforderung? – Der EuGH in der Kritik 514
1. Richter an einem Unionsgericht – eine Aufgabe für wahre Supermänner! 515
2. Kritik an der (fehlenden) Methodik 517
3. Herausforderungen der Supranationalität und Inhomogenität 519
4. Fazit: Gefahr des Stillstands 519
B. Diskutierte Reformoptionen für die aufgezeigten Probleme 520
I. Verfahrensstraffung 521
II. Beschränkungen des Zugangs zum EuG und EuGH 523
1. Engere Auslegung der Zulässigkeitskriterien 523
2. Lockerung der Vorlagepflicht und Beschränkung der Vorlagebefugnis 523
3. Durchlaufverfahren bei „grünem Licht“ 526
4. Filterverfahren 528
5. Dezentralisierung durch Renationalisierung und Regionalisierung 530
III. Erfordernis der Qualitätssicherung neben der schlichten Entlastung 531
1. Allgemeines zum Erfordernis der Spezialisierung 531
2. Spezialisierung der Kammern bei EuGH und EuG nicht ausreichend 533
a) Abgrenzung von der heutigen Zuweisungspraxis der Gerichte 533
b) Allgemeine Nachteile der Kammerspezialisierung 534
c) Untauglichkeit wegen politischer Abhängigkeit 535
d) Selbstverständnis des EuGH – Integration statt Innovation 538
3. Besser: Fachgericht für Strafrecht 539
C. Fazit: Notwendigkeit des Eintritts in die Planung des Fachgerichts 543
§ 2 Vertragliche Ausgangslage für das Fachgericht 544
A. Sachbereiche für die Fachgerichte 544
B. Errichtung und Organisation 548
I. Errichtung und Eingliederung in Gerichtsstrukturen 548
II. Mitglieder der Fachgerichte 549
III. Instanzenzug 550
§ 3 Zweckmäßige und erforderliche Aufgabenzuweisungen 550
A. Zu übertragende Verfahrens- und Klagearten 550
I. Übertragung der Nichtigkeitsklage 550
1. Zuständigkeit für allgemeine fachgerichtliche Fragestellungen 550
2. Zuständigkeit auch für Gesetzeskontrolle 551
3. Zuweisung von Individual- und privilegierten Nichtigkeitsklagen 551
II. Vorlagezuständigkeit für strafrechtliche Fragen 552
1. Sinnhaftigkeit der Übertragung des Vorlageverfahrens auf das EuStG 552
a) Entlastung des EuGH 552
b) Vermeidung von Parallelverfahren 552
c) Effektiver Einsatz der Fachkompetenz aufgrund der Spezialisierung 553
d) Beschleunigung des Verfahrens 554
2. (Schein-)Gefahren der Übertragung – Kontrollverfahren beim EuGH? 554
a) Vorlageverfahren als verfassungsgerichtliche Aufgabe 554
b) Kohärenz der Rechtsprechung 555
c) Folgeproblem: Verfahrensdauer bei Überprüfungsverfahren für Vorlagen 556
d) Transparenz des Gerichtssystems 556
3. Modelle zur Lösung der aufgezeigten Probleme 556
B. Klagegegenstände 558
I. Auf Art. 82–89 AEUV und Art. 325 AEUV beruhende Handlungen 559
II. Kontrolle der smart sanctions 561
III. Kontrolle der Kartellgeldbußenpraxis – vorerst . . . 562
1. Kartellbußen als Aufgabe des EuStG? 562
2. Aktuelle Brisanz der Rechtsschutzfrage 562
3. Kritik an bisheriger Rechtsprechung und Handhabung der Bußgelder 563
a) Verkennung des strafrechtlichen Charakters 563
b) Beeinträchtigungen des Bestimmtheitsgebots 564
c) Selbstbelastungsfreiheit und Unschuldsvermutung – Kronzeugenregelung 565
d) Doppelbestrafungsgrundsatz 566
4. Auf lange Sicht: Verhängung der Geldbuße durch die Kommission 567
IV. Kontrolle der europäischen Strafverfolgungsorgane 567
V. Kontrolle der EMRK/GRC-Konformität der Instrumente der gegenseitigen Anerkennung 567
§ 4 Gerichtsverfassung für das EuStG 568
A. Grenzen der Ausgestaltung nach der derzeitigen Vertragslage 568
I. Keine Strafgewalt 568
II. Art. 257 AEUV – keine Kompetenz zur Schaffung neuer Verfahrensarten 569
III. Übertragbarkeit des Vorabentscheidungsverfahrens 569
IV. Rechtsgrundlage für die Einführung eines Europäischen Ermittlungsrichters? 570
V. Fazit: Erforderlichkeit einer erneuten Vertragsänderung – zumindest zur Klarstellung 571
B. Modelle für ein Strafgericht auf europäischer Ebene? 572
I. Modelltauglichkeit des EuG als erste Instanz für gewisse Streitigkeiten? 572
II. Vorreiterrolle des GöD? 573
1. Richter am GöD: Anzahl, Ernennung, Amtszeit 574
2. Willensbildung beim GöD 575
3. Verfahren vor dem GöD 576
4. Urteile des GöD und Rechtsmittel 577
5. Übertragbarkeit auf das EuStG 578
C. Ausstattung des Gerichtshofs 579
I. Richter am EuStG 579
1. Aufgabe des Repräsentationsprinzips – Ein Richter pro Mitgliedstaat? 579
2. Ausgleichsmechanismen 582
3. Vorschlag für die Anzahl 583
4. Auswahlverfahren und Qualifikation 583
5. Amtszeit der Richter am EuStG 585
II. Spruchkörper am EuStG – Anzahl der Kammern und Kammergröße 586
III. Wissenschaftliche Mitarbeiter 587
IV. Generalanwälte 587
V. Anforderungen an die Entscheidungsfindung 589
1. Rechtsmethodik und wissenschaftliche Recherche 589
2. Zulässigkeit von Sondervoten 591
D. Gerichtsverfassungsrechtliche Regelungen 593
I. Instanzenzug bei Nichtigkeitsklagen 593
1. Drei- oder zweistufiger Rechtsschutz gegen Nichtigkeitsurteile? 593
2. Rechtsmittelbefugnis 593
3. Vorgeschaltetes Annahmeverfahren? 594
4. Rechtsmittelfrist 595
II. Rechtsmittel gegen Entscheidungen in Vorlageverfahren 595
1. Rechtsmitteltaugliche Entscheidungen? 595
2. Beschränkung der Rechtsmittel gegen die Vorlageentscheidung 596
3. Annahmeverfahren 596
4. Rechtsmittelbefugnis 597
5. Rechtsmittelfrist 597
6. Keine Entscheidung im beschleunigten Verfahren oder Eilverfahren 598
III. Möglichkeit der Verweisung an EuG oder EuGH 598
IV. Reform der Sprachenregelung 599
§ 5 Zusammenfassung der Vorschläge zur Schaffung eines EuStG auf Basis einer Vertragsänderung 601
Kapitel 6: Zusammenfassung und Ausblick 603
Literaturverzeichnis 612
Stichwortverzeichnis 649