Kooperatives Verhalten in temporären Systemen
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Kooperatives Verhalten in temporären Systemen
Eine empirische Analyse von Spielfilmprojekten in ihrem systemischen und dynamischen Kontext
Betriebswirtschaftliche Forschungsergebnisse, Vol. 120
(2001)
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Abstract
In der Empirie zeichnet sich ein Trend zu häufigerem Wechsel der Arbeitgeber und Projektarbeit ab. Gleichzeitig wird in der Literatur die Überlegenheit von Strategischen, Dynamischen oder Virtuellen Netzwerken postuliert. Endpunkt ist eine Welt, die nur aus Projekten besteht. Im Bedarfsfall werden die jeweils notwendigen selbständigen Spezialisten zeitlich befristet zusammengestellt. Unverändert ist ein kooperatives Verhalten der Beteiligten Voraussetzung für den Projekterfolg. Gerade dies scheint im Kontext einer zeitlich begrenzten Vergangenheit und Zukunft zwischen den Beteiligten jedoch fraglich.Im Bereich der Spielfilmproduktion ist die "Welt von morgen" bereits seit langem realisiert. Aufbauend auf eine detaillierte Analyse des Kontextes, in dem Spielfilme produziert werden, wird das kooperative Verhalten der Filmschaffenden untersucht. Basis sind Agency- und verhaltenstheoretische Ansätze. Empirische Fundierung liefert eine standardisierte schriftliche Befragung von 62 Produzenten und Produktionsleitern. Im Ergebnis können neben der Relevanz der verschiedenen Kooperationsmechanismen die besonderen Merkmale des Spielfilmbereichs genannt werden, die für die erfolgreiche Realisierung einer Welt notwendig sind, in der nur in temporären Systemen produziert wird.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Geleitwort | 5 | ||
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abbildungsverzeichnis | 15 | ||
Α. Problemstellung, Vorgehensweise und empirische Basis der Untersuchung | 17 | ||
I. Produktion im Rahmen temporärer Systeme als Produktionskonzept der Zukunft | 17 | ||
II. Problemstellung und Ziele der Untersuchung | 20 | ||
III. Aufbau und Vorgehensweise der Untersuchung | 24 | ||
IV. Kennzeichnung der empirischen Erhebung | 29 | ||
B. Kennzeichnung von Spielfilmprojekten als temporäre Systeme und Begründung der Koexistenz mit wiederholten Beziehungen | 34 | ||
I. Einzelne Spielfilmprojekte als temporäre soziale Systeme | 34 | ||
1. Netzwerk zwischen Kapital, Produktion und Absatz als Rahmen der Spielfilmproduktion | 34 | ||
2. Soziales System von selbständigen Filmschaffenden zur Produktion von Spielfilmen | 37 | ||
3. Spielfilmproduktion im Rahmen temporärer sozialer Systeme | 41 | ||
II. Wiederholte Beziehungen zwischen den Filmschaffenden in projektübergreifender Betrachtung | 42 | ||
1. Relevanz wiederholter Beziehungen in Spielfilmprojekten | 42 | ||
a) Erneute Zusammenarbeit zwischen Produktionsunternehmung und Herstellungs-, Produktionsleitern sowie freien Produzenten | 43 | ||
b) Allgemeiner Neuheitsgrad der Projektbeteiligten für die Produktionsunternehmung | 45 | ||
c) Allgemeiner Neuheitsgrad der Arbeitsbeziehungen für die Projektbeteiligten | 47 | ||
d) Erneute Zusammenarbeit zwischen Auswählenden und Filmschaffenden in zu besetzenden Positionen | 47 | ||
(1) Zentraler Einfluß von Produktionsleiter, Regisseur und Abteilungsleitern bei der Teamauswahl | 48 | ||
(2) Wiederholte Zusammenarbeit zwischen Filmschaffenden und Produktionsleiter, Regisseur oder Abteilungsleitern | 48 | ||
2. Einordnung der Beziehungen im Spielfilmbereich zwischen Markt und Hierarchie | 51 | ||
3. Zusammenwirken von temporären Systemen und individuellen Pools von Transaktionspartnern im Spielfilmbereich | 54 | ||
III. Detailanalyse der aufgaben- und personenbezogenen Merkmale der Spielfilmproduktion im Kontext temporärer Systeme und Transaktionspartner-Pools | 57 | ||
1. Merkmale der Aufgaben von Filmschaffenden | 57 | ||
a) Kennzeichnung der Aufgaben von administrativ und künstlerisch Tätigen bei der Produktion von Filmen | 57 | ||
b) Intensität der Zusammenarbeit zwischen den Projektbeteiligten bei der Produktion | 61 | ||
2. Bedeutung personen- und umfeldbezogener Aspekte bei der Teamauswahl | 64 | ||
3. Merkmale von Filmschaffenden und temporärer Kontext der Spielfilmproduktion | 68 | ||
a) Komplementarität von Eigenschaften der Filmschaffenden mit dem Arbeitskontext | 68 | ||
b) Motivstruktur von administrativ und künstlerisch tätigen Filmschaffenden im Kontext temporärer Systeme | 71 | ||
IV. Begründung der Koexistenz von temporären Systemen und wiederholter Zusammenarbeit | 81 | ||
1. Gründe für eine regelmäßige Produktion auf Basis temporärer Systeme im Spielfilmbereich | 81 | ||
2. Gründe für die regelmäßig wiederholten Beziehungen in Spielfilmprojekten | 87 | ||
a) Wille der Beteiligten von Spielfilmprojekten zu wiederholter Zusammenarbeit | 87 | ||
b) Vorteile einer erneuten Zusammenarbeit zwischen Auswählendem und Ausgewähltem | 88 | ||
c) Zentrale Gründe für eine Auswahl ehemaliger Mitarbeiter durch die Auswählenden | 93 | ||
d) Vor- und Nachteile für die Produktionsunternehmung aus gemeinsamen Arbeitserfahrungen in engen Arbeitsbeziehungen | 94 | ||
3. Vorteile einer Kombination von temporären Systemen und wiederholten Beziehungen | 97 | ||
C. Kooperationsprobleme in Spielfilmprojekten und alternative Kooperationsmechanismen | 99 | ||
I. Kooperationsrisiko für den Produzenten im Spielfilmprojekt | 99 | ||
1. Notwendigkeit des kooperativen Verhaltens der Filmschaffenden | 99 | ||
2. Relevanz der Ursachen von Kooperationsproblemen in Spielfilmprojekten | 100 | ||
a) Individuelle Nutzenmaximierung der Filmschaffenden und Zieldivergenz mit dem Produzenten | 102 | ||
b) Ausmaß und Gründe von Handlungsspielräumen der Filmschaffenden | 103 | ||
c) Hold up-Problem infolge der Abhängigkeit des Produzenten von den Filmschaffenden | 106 | ||
d) Moral hazard-Problem infolge von Beurteilungsunsicherheiten der Leistungen der Filmschaffenden | 109 | ||
II. Ausmaß verschiedener Schwierigkeiten im Verlauf von Spielfilmprojekten | 111 | ||
III. Alternative Mechanismen zur Sicherung eines kooperativen Verhaltens | 114 | ||
1. Abgrenzung von zielangleichenden und leistungskontrollbasierten Kooperationsmechanismen | 114 | ||
2. Substitutionsbeziehung zwischen zielangleichenden und leistungskontrollbasierten Kooperationsmechanismen | 122 | ||
3. Auffassung von Vertrauen in der Arbeit und empirische Bedeutung | 124 | ||
D. Kooperatives Verhalten infolge von Zielübereinstimmung in Spielfilmprojekten | 129 | ||
I. Zielübereinstimmung und Einfluß auf kooperatives Verhalten in Spielfilmprojekten | 129 | ||
1. Zielübereinstimmung und Wirkung für kooperatives Verhalten | 129 | ||
2. Kooperatives Verhalten der Filmschaffenden infolge einer Identifikation mit den Zielen des Spielfilmprojekts | 131 | ||
3. Ausmaß der Zieldivergenzen in Spielfilmprojekten | 133 | ||
II. Erklärung der Zielübereinstimmung in Spielfilmprojekten über Selektions- und Sozialisationsprozesse | 134 | ||
1. Vergleich von Selektions- und Sozialisationsprozessen als Alternativen zur Herbeiführung einer Übereinstimmung von Zielen | 134 | ||
2. Angleichung von Zielen durch ihre Veränderung im Kontext von Spielfilmprojekten | 136 | ||
a) Grenzen der Anpassung durch Kurzfristigkeit der Beziehungen und Wechsel der Transaktionspartner | 136 | ||
b) Zusammenhang zwischen der Intensität des Kontakts der Projektbeteiligten und der Identität ihrer Ziele mit denen des Projekts | 137 | ||
c) Zusammenhang zwischen Intensität des Kontakts zum Produktionsleiter, Kontrollausmaß und Zielidentität mit dem Projekt | 139 | ||
d) Angleichungsmöglichkeiten der Ziele im Kontext von Spielfilmprojekten | 141 | ||
3. Zielübereinstimmung durch Auswahlprozesse | 142 | ||
a) Informationsmöglichkeiten als zentrale Voraussetzung einer Zielübereinstimmung durch Auswahl | 142 | ||
b) Informationsmöglichkeiten bei der Auswahl im Spielfilmbereich | 143 | ||
(1) Informationsmöglichkeiten bei wiederholter Zusammenarbeit | 144 | ||
(2) Bedeutung alternativer Informationsquellen bei der Beurteilung unbekannter Mitarbeiter | 145 | ||
(3) Effizienz der Beschaffung von Informationen über Auskünfte bei Dritten im Spielfilmbereich | 150 | ||
c) Problematik der Delegation der Personalauswahl bei der Zielangleichung | 157 | ||
d) Dominierende Rolle von Selektionsprozessen für die Zielübereinstimmung im temporären Kontext der Spielfilmproduktion | 158 | ||
E. Leistungskontrollbasierte Anreize zu einem kooperativen Verhalten in Spielfilmprojekten | 162 | ||
I. Funktionsweise, Arten und Voraussetzungen leistungskontrollbasierter Kooperationsmaßnahmen | 162 | ||
1. Funktionsweise und Arten leistungskontrollbasierter Kooperationsmaßnahmen | 162 | ||
2. Auswirkungen der Beurteilungsunsicherheit von Leistungen auf die Wirksamkeit leistungskontrollbasierter Kooperationsmaßnahmen | 164 | ||
II. Beurteilbarkeit von Leistungen der Beteiligten in Spielfilmprojekten | 167 | ||
1. Informationsmöglichkeiten über Handlungen und Arbeitsergebnisse in Spielfilmprojekten und Intensität des Kontakts | 168 | ||
a) Informationsmöglichkeiten über Handlungen und Arbeitsergebnisse der Projektbeteiligten | 168 | ||
b) Einfluß der Intensität des Kontakts bei der Spielfilmproduktion auf die Informationsmöglichkeiten | 172 | ||
c) Einfluß der Intensität des Kontakts zwischen Produktionsleiter und Team auf die Informationsmöglichkeiten | 173 | ||
2. Einfluß von Merkmalen der Spielfilmproduktion auf die Unsicherheit der Leistungsbeurteilung auf Basis beobachteter Handlungen bzw. Arbeitsergebnisse | 174 | ||
3. Intensität von Kontrollen in Spielfilmprojekten und ihre Bestimmungsgrößen | 178 | ||
a) Intensität von Kontrollen in Spielfilmprojekten | 178 | ||
b) Einfluß der Informationsmöglichkeiten auf die Kontrollintensität | 181 | ||
c) Einfluß von Merkmalen der Spielfilmproduktion auf die Kontrollintensität | 183 | ||
III. Anreize zu einem kooperativen Verhalten durch Konsequenzen im aktuellen Spielfilmprojekt | 187 | ||
1. Reaktionen der Produktionsunternehmung im aktuellen Projekt | 187 | ||
a) Anreizwirkung der Entlohnungsformen in Spielfilmprojekten | 187 | ||
b) Relevanz von Vertragsstrafen in Spielfilmprojekten | 191 | ||
c) Anreize aus einem Verlust von Investitionen in die Beziehungen | 193 | ||
2. Kooperatives Verhalten infolge von Reaktionen anderer Teammitglieder | 194 | ||
a) Sanktionspotential und Beurteilungsmöglichkeiten des Teams | 194 | ||
b) Gründe für die Funktionalität von Reaktionen des Teams für die Projektziele im Spielfilmbereich | 197 | ||
c) Substitution der durch Teamarbeit verringerten Verhaltensanreize der Produktionsunternehmung durch direkte Sanktionen des Teams | 200 | ||
IV. Anreize zu einem kooperativen Verhalten durch zukünftige Beschäftigungskonsequenzen im Spielfilmbereich | 201 | ||
1. Relevanz zukunftsbezogener Verhaltensanreize im Kontext temporärer Systeme | 201 | ||
2. Anreize infolge einer Veränderung der zukünftigen Beschäftigungsmöglichkeiten bei der aktuellen Produktionsunternehmung | 203 | ||
a) Kalkül zur Verhaltensentscheidung bei beeinflußbaren unsicheren zukünftigen Beschäftigungsmöglichkeiten | 203 | ||
b) Prüfung der Voraussetzungen für Anreize aus zukünftigen Beschäftigungsmöglichkeiten im Spielfilmbereich | 209 | ||
(1) Wert einer Folgebeschäftigung für Filmschaffende | 209 | ||
(2) Informationsdefizite durch Wechsel von Informationsträgern | 210 | ||
(3) Wille der aktuellen Produktionsunternehmung zur erneuten Zusammenarbeit | 212 | ||
(4) Möglichkeiten der Produktionsunternehmung zur Vermeidung einer Zusammenarbeit bei negativen Leistungen | 214 | ||
(5) Möglichkeiten der Produktionsunternehmung zur erneuten Zusammenarbeit bei positiven Leistungen | 216 | ||
(6) Prognose der Anreizwirkung zukünftiger Beschäftigungsmöglichkeiten bei der aktuellen Produktionsunternehmung | 217 | ||
c) Einfluß von zukünftigen Beschäftigungsmöglichkeiten bei der aktuellen Produktionsunternehmung für ein kooperatives Verhalten | 220 | ||
3. Anreize infolge einer Veränderung der zukünftigen Beschäftigungsmöglichkeiten bei anderen Produktionsunternehmungen | 222 | ||
a) Anreizwirkung einer Veränderung des Reputationskapitals | 222 | ||
b) Prüfung der Wirkungsvoraussetzungen für Anreize im Spielfilmbereich | 226 | ||
(1) Regelmäßiger Arbeitsplatzwechsel im Kontext temporärer Systeme als Multiplikator von Beschäftigungskonsequenzen | 226 | ||
(2) Einfluß der Zuverlässigkeit von Informationen auf Auswahlentscheidungen und Rolle alternativer Wege der Informationsverbreitung | 228 | ||
(3) Möglichkeiten der Übermittlung zuverlässiger Informationen über Leistungen von Mitarbeitern anderer Filmprojekte | 229 | ||
(4) Wille zur reziproken Reaktion von dritten Produktionsunternehmungen auf Leistungen in anderen Projekten | 235 | ||
c) Anreize durch Veränderung der Beschäftigungsmöglichkeiten bei anderen Produktionsunternehmungen und Vergleich zur aktuellen | 237 | ||
d) Komplementarität zwischen Merkmalen des Spielfilmbereichs und den Voraussetzungen des Reputationsmechanismus | 239 | ||
F. Vergleich von Kooperationsmaßnahmen und Bedeutung spezifischer Merkmale des Spielfilmbereichs | 241 | ||
I. Vergleich der Gründe für ein kooperatives Verhalten in Spielfilmprojekten | 241 | ||
II. Bedeutung besonderer Merkmale des Spielfilmbereichs für das Konzept temporärer Systeme | 245 | ||
1. Rolle wiederholter Beziehungen und individueller Mitarbeiterpools | 245 | ||
2. Bedeutung der Transparenz der Filmbranche | 246 | ||
3. Intensität der Zusammenarbeit bei der Produktion und Konsequenzen einer zunehmenden Digitalisierung | 247 | ||
4. Motivation der Filmschaffenden im Vergleich zu anderen Gruppen befristet Beschäftigter | 248 | ||
Anhang | 251 | ||
Interviews | 270 | ||
Literaturverzeichnis | 271 | ||
Sachwortregister | 284 |