Soziale Marktwirtschaft und parlamentarische Demokratie
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Soziale Marktwirtschaft und parlamentarische Demokratie
Eine institutionenökonomische Analyse der politischen Realisierungsbedingungen der Konzeption der Sozialen Marktwirtschaft
Duisburger Volkswirtschaftliche Schriften, Vol. 34
(2000)
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Abstract
Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen und sozialen Probleme hat die Soziale Marktwirtschaft viel von ihrem einstigen Glanz verloren. Ausgangsthese der Arbeit ist, daß diese Fehlentwicklungen ihre Ursache in einem institutionellen Misfit zwischen ökonomischem und politischem Bereich haben.Zunächst werden die ursprünglichen Entwürfe der ordoliberalen Gründerväter rekonstruiert, in denen ein "starker Staat" als notwendig erachtet wird. Dessen Stärke sollte informell aus einem Wertekonsens oder formell aus einer konstitutionellen Beschränkung für politisches Handeln erwachsen. Beides trifft für die Realität der Bundesrepublik Deutschland kaum zu. Mittels eines institutionentheoretischen Ansatzes wird belegt, daß diese unzureichende institutionelle Ausgestaltung des politischen Systems zu konzeptionsinadäquaten wirtschafts- und sozialpolitischen Maßnahmen führt.Aus dieser Diagnose eines falschen oder fehlenden Anreizsystems im politischen Bereich werden schließlich staatsordnungspolitische Reformansätze entwickelt. Im Mittelpunkt dabei stehen eine stärkere Berücksichtigung des Äquivalenzprinzips sowie eine Intensivierung des politischen Wettbewerbs in sachlicher und personeller Hinsicht.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Geleitwort | 5 | ||
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Tabellenverzeichnis | 14 | ||
Abbildungsverzeichnis | 15 | ||
Abkürzungs- und Symbolverzeichnis | 16 | ||
Α. Einleitung: Die Realisierung der Konzeption der Sozialen Marktwirtschaft als staatsordnungspolitische Aufgabe | 19 | ||
B. Die Konzeption der Sozialen Marktwirtschaft: Freiheit, allokative Effizienz, distributive Gerechtigkeit und „starker Staat“ | 27 | ||
I. Die ordnungspolitischen Versäumnisse der Vergangenheit - Die Diagnose der Gründerväter | 28 | ||
1. Zur Sozialen Frage | 29 | ||
2. Zur Frage der Ordnung der Wirtschaft | 30 | ||
3. Fazit: Ein neuer Ansatz ist notwendig | 35 | ||
II. Von der Wirtschaftsordnung zur Ordnung der Wirtschaft | 36 | ||
1. Elemente und Grenzen einer allgemeinen Wettbewerbsordnungspolitik | 38 | ||
2. Varianten der speziellen Wettbewerbspolitik | 43 | ||
a) Ziele und Instrumente | 43 | ||
b) Institutionelle Ausgestaltung des Monopolamts | 47 | ||
III. Sozialpolitik zwischen Sicherung und Umverteilung | 48 | ||
1. Von der Ordnungspolitik zur Speziellen Sozialpolitik | 48 | ||
2. Die neoliberale Interpretation: Wettbewerb als soziale Veranstaltung | 53 | ||
3. Ordoliberale Vorstellungen: Die Notwendigkeit einer Speziellen Sozialpolitik | 55 | ||
4. Die sozialliberale Variante: Die Betonung der staatlichen Umverteilungsfunktion | 58 | ||
5. Fazit | 62 | ||
IV. Marktkonformität und Subsidiarität als Begrenzungskriterien für staatliches Handeln | 63 | ||
1. Das Konformitätsprinzip | 63 | ||
2. Das Subsidiaritätsprinzip | 66 | ||
3. Fazit | 69 | ||
V. Gesellschaftspolitische Vorstellungen und die Rolle des Staats bei der Umsetzung der Konzeption | 70 | ||
1. Zur Interdependenz von Marktwirtschaft und Demokratie | 70 | ||
2. Die Diagnose: Schwacher Staat und Werteverfall | 76 | ||
a) Der Wandel des Staats in der Vergangenheit | 77 | ||
b) Die gesellschaftlichen Entwicklungen der Vergangenheit | 78 | ||
3. Die Therapie: Starker Staat und „Strukturpolitik“ | 81 | ||
a) Ablehnung des Ständestaats | 81 | ||
b) Staat und Eliten | 83 | ||
c) Eliten und konstitutionelle Begrenzung des demokratischen Entscheidungsbereichs | 88 | ||
d) Zu den gesellschaftspolitischen Überlegungen der Gründerväter | 91 | ||
VI. Fazit: Die Notwendigkeit einer polit-ökonomischen Analyse | 94 | ||
C. Soziale Marktwirtschaft und repräsentative Demokratie - Ein Public-choice-Modell institutioneller Veränderungen | 100 | ||
I. Polit-ökonomische Erklärungen staatlichen Handelns - Ein Überblick | 101 | ||
1. Eine Systematik effizienzsteigernder und redistributiver staatlicher Maßnahmen | 101 | ||
a) Effizienzsteigernde politische Maßnahmen | 103 | ||
aa) Öffentliche Güter | 104 | ||
bb) Elemente sozialer Sicherung | 105 | ||
cc) Freiwillige Umverteilung | 107 | ||
dd) Berücksichtigung im polit-ökonomischen Modell | 108 | ||
b) Redistributive politische Maßnahmen | 109 | ||
aa) Das traditionelle Umverteilungsargument | 109 | ||
bb) Umverteilungsmaßnahmen aufgrund von Rent-seeking | 112 | ||
c) Fazit | 119 | ||
2. Eine Bestandsaufnahme polit-ökonomischer Erklärungen für staatliches Handeln | 120 | ||
a) Leviathan-Ansätze | 124 | ||
b) Nachfrageorientierte Ansätze | 130 | ||
aa) Der Downs-Ansatz | 130 | ||
bb) Das Meitzer-Richard-Modell | 132 | ||
cc) Der Ansatz von Peltzman | 133 | ||
dd) Das Log-rolling-Modell von Buchanan und Tullock | 133 | ||
ee) Das „Director's Law“ von Stigler | 134 | ||
ff) Das Regulierungsmodell von Stigler und Peltzman | 135 | ||
gg) Der Becker-Ansatz des effizienten Gruppenwettbewerbs | 136 | ||
c) Fazit | 141 | ||
II. Wirtschaftspolitik zwischen Effizienzsteigerung und Umverteilung - Ein erweiterter Ansatz | 144 | ||
1. Die Grundstruktur des Demokratiemodells | 145 | ||
2. Die Konsensdemokratie als sozial-marktwirtschaftliche „Benchmark“ | 149 | ||
a) Das Modell und seine Ergebnisse | 149 | ||
b) Der Autokratiefall zum Vergleich | 152 | ||
c) Zwischenfazit | 155 | ||
III. Die Downs-Variante der Umverteilungsdemokratie: Die Diktatur der Mehrheit | 156 | ||
1. Downs-Umverteilung und einheitlicher Steuersatz: Der Zwei-Gruppen-Fall | 156 | ||
2. Umverteilungsdemokratie und Einnahmendifferenzierung | 162 | ||
3. Zwischenfazit | 165 | ||
IV. Ein Transaktionskostenansatz der Demokratie | 166 | ||
1. Von der Redistributionsdemokratie zu einem Transaktionskostenansatz der Politik | 167 | ||
a) Diskretionäre Spielräume als Folge politischer Transaktionskosten | 167 | ||
aa) Der politische Prozeß als Prinzipal-Agenten-Beziehung | 169 | ||
bb) Transaktionskosten im politischen Bereich | 170 | ||
cc) Politische Folgen der Transaktionskosten | 172 | ||
b) Determinanten für den politischen Einfluß gesellschaftlicher Gruppen | 173 | ||
aa) Wahlmacht | 174 | ||
bb) Fähigkeit zur Einflußnahme auf andere Wähler | 178 | ||
cc) Beeinflussung und Kontrolle der Entscheidungsträger | 180 | ||
c) Zusammenfassung | 182 | ||
2. Das modifizierte Grundmodell unter dem Einfluß von Transaktionskosten | 184 | ||
a) Die optimistische Version | 188 | ||
b) Die pessimistische Version | 192 | ||
3. Wachsende Anzahl gesellschaftlicher Gebilde und die Erosion des Konsenses | 197 | ||
a) Zur Auflösung des Encompassing Interest | 198 | ||
b) Modelltechnische Involvierung | 199 | ||
V. Zusammenfassung der Ergebnisse | 203 | ||
D. Ansätze einer staatspolitischen Ergänzung der Konzeption der Sozialen Marktwirtschaft | 205 | ||
I. Verstärkte „konstitutionelle“ Begrenzung der Staatstätigkeit | 209 | ||
1. Ergebnisorientierte Begrenzungen | 211 | ||
a) Institutionelle Ausgestaltungsmöglichkeiten | 211 | ||
b) Erhoffte Wirkungen und kritische Würdigung | 213 | ||
c) Fazit | 215 | ||
2. Verfahrensorientierte Beschränkungen | 216 | ||
a) Vorschläge zur Erhöhung der personellen Äquivalenz | 217 | ||
b) Ein Vorschlag zur Erhöhung der sachlichen Äquivalenz | 219 | ||
c) Vorschläge zur Erhöhung der zeitlichen Äquivalenz | 220 | ||
d) Kritische Beurteilung der Vorschläge | 221 | ||
e) Fazit | 223 | ||
3. Organisatorische Reformen | 225 | ||
a) Horizontale Trennung staatlicher Aufgaben | 225 | ||
aa) Der Von-Hayek-Vorschlag zu einem Zwei-Kammer-System - Darstellung und Kritik | 225 | ||
bb) Separation der Aufgaben nach der Breite | 231 | ||
cc) Fazit | 234 | ||
b) Vertikale Trennung staatlicher Aufgaben | 234 | ||
4. Fazit: „Konstitutionelle“ Beschränkungen sind notwendig, aber nicht hinreichend | 239 | ||
II. Schaffung von institutionellem Wettbewerb | 242 | ||
1. Erhoffte Wirkungen des institutionellen Wettbewerbs | 242 | ||
2. Zur politischen Wirkungsweise des institutionellen Wettbewerbs | 245 | ||
3. Zur Funktionsfähigkeit des institutionellen Wettbewerbs | 246 | ||
4. Elemente eines Ordnungsrahmens für den institutionellen Wettbewerb | 248 | ||
5. Fazit | 253 | ||
III. Intensivierung des internen politischen Wettbewerbs | 254 | ||
1. Mehr politischer Wettbewerb durch Outsider-Konkurrenz: Die Stärkung der personellen Komponente | 255 | ||
2. Intensivierung des Wettbewerbs in sachlicher Hinsicht: Direkt-demokratische Begrenzung staatlicher Macht | 262 | ||
a) Ausgestaltungsformen direkt-demokratischer Verfahren | 263 | ||
b) Die „Plebisphobie“ der Bundesrepublik Deutschland als „Lehre von Weimar“? | 266 | ||
c) Internationale Erfahrungen | 269 | ||
d) Argumente für und gegen direkt-demokratische Elemente | 271 | ||
aa) Zur Qualität der politischen Ergebnisse | 272 | ||
bb) Gesellschaftliche Auswirkungen | 276 | ||
cc) Das Informationsproblem | 278 | ||
dd) Zur Rolle von Interessengruppen | 280 | ||
ee) Fazit | 283 | ||
e) Zur konkreten Ausgestaltung direkt-demokratischer Ergänzungen | 283 | ||
IV. Über die Zusammengehörigkeit der Reformen und deren Grenzen | 285 | ||
E. Fazit: Mehr Soziale Marktwirtschaft durch mehr Äquivalenz und mehr Wettbewerb im politischen Bereich | 289 | ||
Mathematischer Anhang | 293 | ||
Literaturverzeichnis | 310 |