Die Stabilisierung des Rubels und die Transformation des russischen Geldwesens
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Die Stabilisierung des Rubels und die Transformation des russischen Geldwesens
Studien zu Finanzen, Geld und Kapital, Vol. 12
(2000)
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Abstract
Abweichend von der herrschenden Meinung kam der Autor zu dem Ergebnis, daß eine nachhaltige Stabilisierung des russischen Geldwesens mittelfristig nicht möglich sei. Um diese These zu belegen, untersuchte der Verfasser unter Zuhilfenahme der Institutionenökonomik, welche in Markwirtschaften unbekannten Hindernisse den Aufbau der nötigen Rahmenbedingungen in Rußland erschwerten und welche Aufwände nötig waren, um diese Hindernisse zu überwinden. Heute bietet die russische Volkswirtschaft ein widersprüchliches Bild. Die Inflationsrate konnte in den vergangenen Jahren auf einem erstaunlich niedrigen Niveau gehalten werden. Gleichzeitig jedoch bestehen die institutionellen Mängel fort. Vor allem ist die Finanzdisziplin der Wirtschaftssubjekte weiterhin gering. Das zeigt sich etwa an den noch immer hohen Rückständen bei Lohnzahlungen oder im Geschäftsgebaren des Bankensektors.Der Wert der Arbeit besteht aus heutiger Sicht in dem Beitrag, den sie zum Verständnis dieser ungewöhnlichen Situation leisten kann. Es sind gerade die Mängel bei den institutionellen Rahmenbedingungen - wie zum Beispiel dem Konkursrecht, der Bankenaufsicht, aber auch dem Verständnis für Geld als knappes Gut -, die das aus marktwirtschaftlicher Sicht widersprüchliche Bild ermöglichen.Aus dem Vorwort des Autors
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Danksagung | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Tabellenverzeichnis | 17 | ||
Abbildungsverzeichnis | 18 | ||
Einleitung | 19 | ||
Kapitel A: Ursachen, Verlauf, Kosten und Stabilisierung großer Inflationen | 21 | ||
I. Verlauf großer Inflationen | 21 | ||
1. Regelmäßig zu beobachtende Charakteristika großer Inflationen | 21 | ||
2. Monetarisiertes Haushaltsdefizit und verlorenes Vertrauen in die Währung als entscheidende Ursachen großer Inflationen | 23 | ||
a) Die Cambridge-Gleichung | 23 | ||
b) Die Monetarisierung eines Haushaltsdefizits als entscheidender Auslöser und Antrieb großer Inflationen | 24 | ||
c) Der Verlust des Vertrauens in die Währung als entscheidende Beschleunigung großer Inflationen | 26 | ||
d) Die Entwicklung des Volkseinkommens während großer Inflationen | 28 | ||
3. Die Erwartungsbildung der Wirtschaftssubjekte über die künftige Inflationsrate | 29 | ||
a) Die Bedeutung von Inflationserwartungen für den Inflationsverlauf | 29 | ||
b) Adaptive Erwartungen | 30 | ||
c) Rationale Erwartungen | 33 | ||
4. Zusätzliche beschleunigende Elemente großer Inflationen | 35 | ||
a) Verfügbarkeit alternativer Zahlungs- und Wertaufbewahrungsmittel | 36 | ||
b) Veränderungen bei Methode und Häufigkeit der Preisfestsetzung | 37 | ||
c) Indexierung | 38 | ||
II. Kosten großer Inflationen | 39 | ||
1. Direkte Beeinträchtigungen der volkswirtschaftlichen Effizienz | 39 | ||
a) Kosten einer gleichmäßigen Inflation bei korrektem Vorhersehen und vollständiger Indexierung | 40 | ||
b) Kosten einer gleichmäßigen Inflation bei fehlendem Vorhersehen und mangelnder Indexierung | 41 | ||
c) Kosten einer ungleichmäßigen Inflation bei fehlendem Vorhersehen und mangelnder Indexierung | 43 | ||
2. Gesellschaftliche und politische Auswirkungen | 44 | ||
a) „Hilflosigkeit" und „Ungerechtigkeit" | 44 | ||
b) Verlagerung wirtschaftlicher Aktivitäten | 45 | ||
c) Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit des politischen Systems | 46 | ||
III. Motivationen für die Monetarisierung von Haushaltsdefiziten | 47 | ||
1. Die prinzipielle Attraktivität der Monetarisierung von Haushaltsdefiziten | 48 | ||
a) Gründe für Monetarisierung von Defiziten bei schleichender Inflation | 48 | ||
b) Gründe für die Monetarisierung von Haushaltsdefiziten bei moderater, fortgeschrittener oder Hyperinflation | 48 | ||
2. Monetarisierung von Haushaltsdefiziten als kurzfristig leicht durchsetzbare Finanzierungsmethode | 49 | ||
a) Regierungen mit verkürztem Planungshorizont | 49 | ||
b) Regierungen mit längerem Planungshorizont als die Bevölkerung | 51 | ||
3. Andere Gründe für die Monetarisierung von Haushaltsdefiziten | 52 | ||
a) Fehlende Motivation für eine effiziente Besteuerung | 52 | ||
b) Verzögerung einer von der Bevölkerung geforderten Stabilisierung | 53 | ||
c) Motivationen für die Beendigung der Monetarisierung von Haushaltsdefiziten | 54 | ||
IV. Stabilisierung großer Inflationen | 55 | ||
1. Verhinderung der Monetarisierung von Haushaltsdefiziten und Begrenzung des Geldmengenwachstums | 56 | ||
a) Beendigung gegenwärtiger und Verhinderung künftiger Defizitmonetarisierung | 56 | ||
b) Kontrolle des Geldmengenwachstums | 57 | ||
c) Konstanter Wechselkurs als nominaler Anker | 57 | ||
2. Beendigung der Inflationserwartungen | 59 | ||
a) Maßnahmen zur Beendigung von Inflationserwartungen | 59 | ||
b) Der Einfluß verschiedener Formen der Erwartungsbildung auf die Wirksamkeit der Maßnahmen zur Wiederherstellung des Vertrauens in die Währung | 60 | ||
3. Heterodoxe Stabilisierungsmaßnahmen | 61 | ||
a) Zusätzliche Ursachen für die Trägheit einer großen Inflation | 61 | ||
b) Heterodoxe Strategien | 62 | ||
c) Bedingungen für eine erfolgreiche heterodoxe Stabilisierung | 65 | ||
V. Zusammenfassung | 65 | ||
Kapitel B: Das Geldwesen in der Sowjetunion | 68 | ||
I. Die Entwicklung des Geld- und Bankwesens in Rußland und der frühen Sowjetunion | 68 | ||
a) Das russische Geld- und Bankwesen bis zum Jahre 1895 | 68 | ||
b) Die Einführung des Goldstandards Mitte der neunziger Jahre | 70 | ||
c) Erster Weltkrieg und Kriegskommunismus | 71 | ||
d) Wiedereinführung des Geldes und Stabilisierung im Zuge der Neuen Ökonomischen Politik | 73 | ||
e) Die Kreditreform von 1930/32 | 74 | ||
f) Dreißiger Jahre, Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit | 75 | ||
II. Theoretischer Aufbau und tatsächliche Funktionsweise des planwirtschaftlichen Geldsystems in der Sowjetunion | 76 | ||
1. Motive zur Benutzung von Geld in einer zentralen Planwirtschaft | 77 | ||
a) Notwendigkeit von Geld in einer zentralen Planwirtschaft | 77 | ||
b) Ursachen für die fortgesetzte Benutzung von Geld bei Transaktionen im staatlichen Sektor | 78 | ||
2. Die Organisation des Geld- und Finanzwesens | 80 | ||
a) Umrechnung der Mengenpläne in monetäre Pläne | 80 | ||
b) Die Trennung von Bargeld- und Buchgeldkreislauf | 80 | ||
c) Das einstufige Bankensystem | 83 | ||
d) Der Staatshaushalt | 86 | ||
e) Abweichungen von der Trennung beider Geldkreisläufe und der strikten Passivität des Buchgeldes | 89 | ||
3. Die Steuerung der Geldmenge | 90 | ||
a) Das Geldmengenziel | 90 | ||
b) Die Steuerung der Buchgeldmenge | 91 | ||
c) Die Steuerung der Bargeldmenge | 93 | ||
4. Unzulänglichkeiten der Geldmengensteuerung | 94 | ||
a) Planungsirrtümer | 94 | ||
b) Bewußt unerfüllbare Planvorgaben | 95 | ||
c) Bewußtes Unterlaufen der Planvorgaben durch die Betriebe | 96 | ||
d) Der Einfluß der ungeplanten Wirtschaftsbereiche auf die Geldmenge | 97 | ||
e) Der Einfluß unkontrollierter Geldmengenausweitung auf den Wirtschaftsprozeß | 98 | ||
III. Die Desintegration des sowjetischen Geldwesens | 100 | ||
1. Der Staatshaushalt | 100 | ||
a) Der Beginn der Desintegration - traditionelle Reformversuche | 101 | ||
b) Die Beschleunigung der Desintegration - Dezentralisierung und Liberalisierung | 103 | ||
c) Der Höhepunkt der Desintegration - mangelnde politische Autorität | 105 | ||
d) Die Finanzierung des Haushaltsdefizits | 107 | ||
2. Der Anstieg der Geldmenge | 107 | ||
a) Der Anstieg der Geldmenge von 1985 bis 1991 | 107 | ||
b) Die Bedeutung der Monetarisierung des Haushaltsdefizits für den Anstieg der Geldmenge | 108 | ||
c) Die Aufweichung der Trennung von Bar- und Buchgeld | 109 | ||
d) Die nachlassende Kontrolle der Staatsbank über das Bankensystem | 110 | ||
IV. Zusammenfassung | 112 | ||
Kapitel C: Die große Inflation in Rußland seit Januar 1992 | 116 | ||
I. Der Verlauf der großen Inflation in Rußland seit Januar 1992 | 117 | ||
a) Das Jahr 1992 | 117 | ||
b) Das Jahr 1993 | 122 | ||
c) Das Jahr 1994 | 123 | ||
d) Das Jahr 1995 | 125 | ||
e) Veränderungen und Kontinuitäten in der Geld- und Finanzpolitik | 127 | ||
II. Die Ursachen der großen russischen Inflation seit Januar 1992 | 130 | ||
1. Mangelnde Finanzdisziplin aller Wirtschaftssubjekte | 133 | ||
a) Mangelnde Durchsetzbarkeit von Schuldverträgen mit Hilfe des Rechtssystems | 133 | ||
b) Fehlende Glaubwürdigkeit der staatlichen Stabilisierungsbemühungen | 135 | ||
c) Ein falscher Geldbegriff | 135 | ||
d) Der Teufelskreis der monetären Instabilität | 136 | ||
2. Unzulänglichkeiten einzelner Institutionen und Organisationen | 137 | ||
a) Mangelnde Kontrolle der Eigentümer über die Manager der alten sowjetischen Staatsunternehmen als zusätzliche Ursache mangelnder Finanzdisziplin | 137 | ||
b) Spezielle Ursachen fur die mangelnde Finanzdisziplin der Geschäftsbanken | 139 | ||
c) Unzulänglichkeiten der Zentralbank als spezielle Ursache der schnellen Geldmengenausweitung | 141 | ||
d) Unzulänglichkeiten der staatlichen Finanzverwaltung als spezielle Ursache des hohen Budgetdefizits | 143 | ||
e) Unzulänglichkeiten des Rechtswesens und mangelnde Durchsetzungsfähigkeit der Exekutive als Ursache monetärer Instabilität | 145 | ||
f) Dezentralisierung der Geld- und Fiskalpolitik innerhalb der fortbestehenden Rubelzone als Ursache monetärer Instabilität | 146 | ||
g) Politische Schwäche der Regierung als Ursache monetärer Instabilität | 148 | ||
III. Die Auswirkungen der derzeitigen großen Inflation in Rußland | 149 | ||
a) Die Verteilungswirkung der Inflation und der Kreditexpansion | 149 | ||
b) Die Auswirkungen der Inflation auf die Kassenhaltung | 153 | ||
c) Außenwert des Rubels und Wechselkurs seit Beginn der großen Inflation | 155 | ||
d) Die Auswirkungen der Inflation auf das Volkseinkommen | 159 | ||
IV. Zusammenfassung | 160 | ||
Kapitel D: Erfolgsaussichten einer Stabilisierung in Rußland | 164 | ||
I. Erfolgsaussichten einer schlagartigen Stabilisierung | 165 | ||
1. Die Begründung der Forderung nach einer schlagartigen Stabilisierung | 165 | ||
a) Wechselseitige Abhängigkeit der Transformationsmaßnahmen und politische Durchsetzbarkeit der Transformation | 165 | ||
b) Erwartungswechsel und Glaubwürdigkeit | 167 | ||
2. Ausformulierte Programmvorschläge für eine schlagartige Stabilisierung | 168 | ||
a) Vorschläge aus dem Mai 1993 für eine schlagartige Verringerung von Haushaltsdefizit und Geldmengenexpansion | 169 | ||
b) Die geplante Überwindung politischer Widerstände und institutioneller Mängel | 172 | ||
3. Möglichkeiten für eine schnelle Korrektur der Unzulänglichkeiten einzelner Institutionen und Organisationen | 174 | ||
a) Möglichkeiten für eine schnelle Behebung der Mängel im Bereich der Geschäftsbanken | 174 | ||
b) Möglichkeiten für eine schnelle Reform der Zentralbank | 175 | ||
c) Möglichkeiten fur eine schnelle Reform der staatlichen Finanzverwaltung | 177 | ||
d) Möglichkeiten für eine schnelle Verbesserung des Rechtssystems und der Durchsetzbarkeit staatlicher Gesetze | 178 | ||
e) Die Geschwindigkeit der Anpassung des Verhaltens von Wirtschaftssubjekten an geänderte formgebundene Regeln | 180 | ||
4. Aussichten für die baldige Durchsetzung allgemeiner Finanzdisziplin und die Gewinnung politischer Unterstützung für eine Stabilisierung | 182 | ||
a) Aussichten für eine baldige Durchsetzung von Finanzdisziplin | 182 | ||
b) Aussichten für das Wachsen einer breiten politischen Unterstützung der Stabilisierung in naher Zukunft | 183 | ||
II. Erfolgsaussichten einer schrittweisen Stabilisierung | 185 | ||
1. Die Grundidee einer schrittweisen Stabilisierung | 185 | ||
a) Schrittweises Vorgehen zur Vermeidung einer Destabilisierung des Geldwesens im Zuge der Transformation | 185 | ||
b) Schrittweises Vorgehen zur Stabilisierung der gegenwärtigen Inflation | 187 | ||
2. Ausformulierte Programmvorschläge für eine schrittweise Stabilisierung | 189 | ||
3. Die Kosten einer schrittweisen Stabilisierung und ihre Auswirkungen auf die politische Durchsetzbarkeit | 191 | ||
a) Die Kosten einer schrittweisen Stabilisierung | 192 | ||
b) Die politische Durchsetzbarkeit einer schrittweisen Stabilisierung | 193 | ||
4. Aussichten für einen Anstieg der Kassenhaltung im Verlauf einer schrittweisen Stabilisierung | 194 | ||
a) Voraussetzungen für die Zunahme der Kassenhaltung im Verlauf einer schrittweisen Stabilisierung | 194 | ||
b) Aussichten für die Initiierung eines Erwartungswechsels und für die Wiedergewinnung des Vertrauens in die Währung | 195 | ||
c) Zunehmende Benutzung von Geldsubstituten im Lauf einer schrittweisen Stabilisierung | 197 | ||
III. Zusammenfassung | 198 | ||
Kapitel E: Entwicklungsperspektiven für das russische Geldwesen und die Erweiterung der Transformationstheorie | 201 | ||
I. Die mittelfristige Entwicklung des russischen Geldwesens | 201 | ||
1. Die erforderlichen Reformschritte zur Einführung eines stabilen Geldwesens in Rußland | 202 | ||
2. Szenario I - der bestmögliche Fall | 205 | ||
a) Vorbereitungsphase - allmähliches Wachsen der politischen Unterstützung für eine Stabilisierung | 205 | ||
b) Haupt- und Konsolidierungsphase - zügige Durchführung institutioneller Reformen mit anschließender Reduzierung von Haushaltsdefizit und Geldmengenexpansion | 208 | ||
3. Szenario II - der schlechtestmögliche Fall | 209 | ||
a) Ausbleiben der politischen Unterstützung für eine Stabilisierung | 209 | ||
b) Die wirtschaftlichen Auswirkungen fortgesetzter monetärer Instabilität | 210 | ||
c) Die politischen Auswirkungen fortgesetzter monetärer Instabilität | 210 | ||
II. Die Erweiterung der Transformationstheorie | 212 | ||
1. Unterschiedliche Ausgangsbedingungen für eine rasche Stabilisierung in Polen und Rußland | 213 | ||
a) Die politische Unterstützung für die Stabilisierung | 213 | ||
b) Die Durchsetzung eines marktwirtschaftlichen Geldbegriffs | 214 | ||
c) Die Reform der formgebundenen Institutionen und Organisationen | 214 | ||
2. Die Einbeziehung unterschiedlicher Ausgangsbedingungen in die Transformationstheorie | 216 | ||
Literaturverzeichnis | 218 | ||
Sachregister | 227 |