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Zweiheit statt Einheit

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Mäder, W. (2015). Zweiheit statt Einheit. Versorgungsüberleitung Ost. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54534-6
Mäder, Werner. Zweiheit statt Einheit: Versorgungsüberleitung Ost. Duncker & Humblot, 2015. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54534-6
Mäder, W (2015): Zweiheit statt Einheit: Versorgungsüberleitung Ost, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54534-6

Format

Zweiheit statt Einheit

Versorgungsüberleitung Ost

Mäder, Werner

Beiträge zur Politischen Wissenschaft, Vol. 183

(2015)

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Abstract

Versäumnisse in der Vereinigungspolitik und ungelöste Konflikte in der gesellschaftlichen Entwicklung haben politische und juristische Narben bei Bürgern aus den neuen Ländern hinterlassen.

Viele der dem Staats- und Einigungsvertrag folgenden Versprechungen über die Entwicklung und die Potenziale von Gesamtdeutschland wurden nicht eingelöst und blieben offen. Die Versorgungsüberleitung Ost ist beispielsweise bis heute nicht bewältigt. Bundesregierung und Bundestag haben - entgegen den Staatsverträgen - die Zusatz- und Gesamt-/Sonderversorgungsrenten nicht angepasst, sondern lediglich in die geringere Grundrente aus der westdeutschen Rentenversicherung übertragen, die vielen nur die Mindestrente oberhalb des Existenzminimums zusichert.

Nachdem anfangs das Bundesverfassungsgericht 1999 noch bereit war, den Betroffenen das Eigentumsgrundrecht aus Artikel 14 des Grundgesetzes zuzugestehen, hat es in der Folgezeit einen Schutz für die alten, in der DDR rechtmäßig erworbenen Ansprüche verneint. Obwohl der Bundestag wiederholt betont hat, dass das Rentenüberleitungsgesetz korrigiert werden muss, ist bisher nichts geschehen. Wie aus den immer stärker werdenden Protesten in Mitteldeutschland zu weiteren Themen deutlich wird, wiegen diese enttäuschten Erwartungen dabei unterschwellig mit. Besonders scheint das Vertrauen in die Rechtsprechung erschüttert.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhaltsverzeichnis 9
A. Einführung 15
B. Einleitung 18
C. Eine unendliche Geschichte … 28
I. Von Gewinnern zu Verlierern 28
II. Prozesse, Eingaben, Petitionen (1991–2005) 29
III. Bundestag – 16. Wahlperiode (2005–2009) 29
IV. Bundestag – 17. Legislaturperiode (2009–2013) 32
V. Vereinte Nationen 36
VI. Bundestag – 18. Wahlperiode (2013 – …) 37
VII. Versöhnung und innere Einheit 38
D. Alterssicherungssysteme in Deutschland 44
I. Das Alterssicherungssystem der Bundesrepublik Deutschland (alte Bundesländer) 44
1. Gesetzliche Rentenversicherung 46
2. Zusatzversorgungssysteme, Gesamtversorgungssysteme 47
3. Gesamtversorgungssysteme 48
4. Private Eigenvorsorge 48
II. Das Alterssicherungssystem der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 49
1. Allgemeine Sozialversicherung – Sozialversicherung und Freiwillige Zusatzrentenversicherung (FZR) 50
a) Sozialpflichtversicherung 50
b) Freiwillige Zusatzrentenversicherung (FZR) 51
2. Zusatzversorgungssysteme 51
3. Gesamtversorgungssysteme 53
4. Eigene Altersvorsorge 54
E. Das Recht auf Eigentum und das Recht am Eigentum 55
I. Eigentum im europäischen Völkerrecht 55
II. Bundesrepublik Deutschland 57
1. Eigentum nach Artikel 14 Abs. 1 GG als variabler Begriff 57
2. Bundesverfassungsgericht: Schwindende Eigentumsfreiheit 59
3. Menschenrechtlicher Eigentumsbegriff vs. praktische Verfassung 61
4. Eigentum durch Arbeit 62
III. Einung, Übergang und Angleichung der Rechtsordnungen 63
1. Deutsche Demokratische Republik 63
2. Der Systemwechsel zur rechtsstaatlichen Ordnung in der DDR 64
a) Das Verfassungsgrundsätzegesetz vom 17.6.1990 64
aa) Zum Inhalt 65
bb) Systemwechsel nach der Revolution von 1989 65
b) Staatspolitische Einwendungen von westdeutscher Seite 65
c) Vorrang des Völkerrechts 67
F. Versorgungsüberleitung im Einigungsprozess 69
I. Der Staatsvertrag vom 18.5.1990 69
1. Zum sozialpolitischen und -rechtlichen Inhalt 69
2. Einwendungen von westdeutscher Seite 71
3. Allgemeine Regeln des Völkerrechts als unmittelbar geltendes Recht 71
II. Das Rentenangleichungsgesetz der DDR vom 28.6.1990 72
III. Der Einigungsvertrag vom 31.8.1990 73
1. Ansprüche und Anwartschaften aus den Versorgungssystemen der DDR 73
2. Der Rahmen 74
3. Geltung des Befehls zur Anwendung des Grundgesetzes vor dem Wirksamwerden des Beitritts der DDR am 3.10.1990 75
4. Rechtsangleichung 76
a) Artikel 8 des Einigungsvertrages [Überleitung von Bundesrecht] 76
b) Art. 9 des Einigungsvertrages [Fortgeltendes Recht der Deutschen Demokratischen Republik] 76
aa) Anlage II Kapitel VIII Sachgebiet F: Sozialversicherung (Allgemeine Vorschriften) Abschnitt III Nr. 8 zum EV: Rentenangleichungsgesetz der DDR vom 28.6.1990 77
bb) Anlage II Kapitel VIII Sachgebiet H: Gesetzliche Rentenversicherung Abschnitt III Nr. 6 zum EV: Anordnung über die Gewährung einer berufsbezogenen Zuwendung 77
(1) LSG Thüringen 78
(2) Zur Kontinuität trotz Verfassungswechsels 81
cc) Anlage II Kapitel VIII Sachgebiet H: Gesetzliche Rentenversicherung Abschnitt III Nr. 9 zum EV: Regelungen für Sonder- und Zusatzversorgungssysteme (Versorgungssysteme) 82
(1) Garantie des Bestandes der Ansprüche nach Art, Grund und Umfang 83
(2) Zur Bedeutung der Beitragsleistungen 83
(3) Die Zahlbetragsgarantie 84
IV. Zwischenergebnis 85
V. Die sog. Systementscheidung und die Versorgungsüberführung 87
VI. Schlussfolgerungen 89
G. Wende rückwärts 91
I. Bundesgesetzgebung I: Systembruch 91
1. Verfassungsrechtliche Vorgaben 92
2. Das Renten-Überleitungsgesetz vom 25.7.1991 93
a) Der Rentenzugriff des AAÜG als strafgleiche Sanktion 95
aa) „Staatsnahe“ Versorgungssysteme 95
bb) „Staatsnahe“ Tätigkeiten 97
cc) Ausnahme-Exemtionen 98
dd) Versorgungssystem des Ministeriums für Staatssicherheit/Amtes für Nationale Sicherheit 99
b) Begrenzung der Rentenzahlbeträge 99
3. Das Rentenüberleitungs-Ergänzungsgesetz (Rü-ErgG) von 1993 100
II. Gesetzliche Novation: eine sozialversicherungsfremde Rechtsfigur 102
1. Gesetzliche Novation 102
2. Wende rückwärts 103
III. Erneute Teilung nach der „Einigung“ 105
H. Ein Schritt vorwärts: Grundsatzurteil des Bundesverfassungsgerichts vom 28.4.1999 108
I. Verletzung des Eigentumsgrundrechts 108
II. Die Zahlbetragsgarantie und Dynamisierung der Versorgungsbeträge 115
I. Zwischenbilanz 1991/1993: Fall eines Konzepts 118
I. Die wissenschaftliche Literatur 118
II. Das Bundesverfassungsgericht im Jahre 1999 123
1. Zahlbetragsgarantie (Leiturteil) 124
2. Staats- und Systemnähe 126
3. Ministerium für Staatsicherheit 127
4. Versicherungsbiographie 129
III. Grundrechtsschutz der Zusatz- und Sonderversorgungsberechtigten 129
J. Wende rückwärts II 131
I. Bundesgesetzgebung II 131
1. Das AAÜG-Änderungsgesetz (AAÜG-ÄndG) von 1996 131
2. Das 2. AAÜG-Änderungsgesetz von 2001 132
II. Das Bundesverfassungsgericht im Jahr 2004/2005 133
1. Staats- und Systemnähe 133
2. Hin – und – Her 135
3. Balletttänzer/innen 136
4. Auffüllbeträge 136
K. Rentenstrafrecht 137
I. Politische Vorgaben 137
II. Verfassungswidrigkeit der Renten„konfiskation“ 139
III. Systemwidrigkeit des Anspruchs- und Anwartschaftsüberführungsgesetzes 141
IV. Eigentum im Völkerrecht 141
L. Bundesgesetzgebung III 142
I. Das 1. AAÜG-Änderungsgesetz von 2005 142
II. Die Gerichte: Recht versus „Recht“ 144
1. Recht-Sprechung der Sozialgerichte 144
a) Weisungsbefugnis gegenüber dem MfS? 144
b) Überhöhte Entgelte? 145
c) Kadernomenklatur oder Selbstprivilegierung? 146
d) Staats- und Systemnähe 149
e) Sonstige Privilegien 149
f) Berufsbiographie eines Ministers der DDR 150
g) Wahrung des Rechts 152
2. Rechtsprechung „Im Namen der Regierung“ 153
a) Weisungsbefugnis gegenüber dem MfS 154
b) Einbindung in das System der Überwachung und Informationsbeschaffung 154
c) „System der Selbstprivilegierung“ 155
d) Andere Privilegien 157
e) Kommentar der Betroffenen 159
M. Machtpolitik vs. Recht 160
I. Die Bundesregierung 160
II. Der Bundesgesetzgeber 163
III. Das Bundesverfassungsgericht: Zum Beschluss vom 6.7.2010 164
N. Vergangenheit, die nicht vergeht 168
I. Afterdienst 168
II. Verlust der Rechtskultur im Zwange des Zeitgeistes 169
III. Zum Ideal einer „lebendigen Demokratie“ 172
IV. Rechtspositivismus: Herrschaft der „Gesetze“ 174
V. „Kreativer Umgang“ mit dem Grundgesetz 183
1. Staatsrecht 183
2. Sphären der Freiheit 184
3. „Kreativer Umgang“ mit Grundrechten 186
a) Aus alter Zeit … 187
b) Abgesang auf den Dreiklang „Staat – Freiheit – Eigentum“ 188
O. Das Gesicht eines Machtstaates 198
P. Hoffnung aus der Welt der Wunder? 200
Literaturverzeichnis 202
Sachwortverzeichnis 213