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Gewerkschaftstheorie und dynamische Unterbeschäftigung

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Utecht, B. (2001). Gewerkschaftstheorie und dynamische Unterbeschäftigung. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50566-1
Utecht, Burkhard. Gewerkschaftstheorie und dynamische Unterbeschäftigung. Duncker & Humblot, 2001. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50566-1
Utecht, B (2001): Gewerkschaftstheorie und dynamische Unterbeschäftigung, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50566-1

Format

Gewerkschaftstheorie und dynamische Unterbeschäftigung

Utecht, Burkhard

Volkswirtschaftliche Schriften, Vol. 520

(2001)

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Abstract

Die langfristige Arbeitsmarktentwicklung der meisten westeuropäischen Staaten ist durch einen seit den 1970er Jahren andauernden Trend zu wachsenden Arbeitslosenquoten gekennzeichnet. Im Hinblick auf die theoretische Erklärung dauerhaft nicht geräumter Arbeitsmärkte kommt der Gewerkschaftstheorie eine herausragende Bedeutung zu. Langfristiges Wachstum der Arbeitslosigkeit wird in diesem Kontext insbesondere als das Ergebnis von auf Insider-Outsider-Strukturen basierenden Hysterese-Effekten kurzfristiger Arbeitsmarktstörungen interpretiert. Mit Blick auf diesen Problemkreis unternimmt der Autor eine umfassende Analyse der aus dem Grundansatz der Gewerkschaftstheorie bei totalanalytischer Vorgehensweise ableitbaren Effekte auf die Dynamik der Unterbeschäftigung.

Nach einer ausführlichen Einführung in die grundlegende Thematik und Methodik unterwirft der Autor das Standard-Insider-Outsider-Modell einer kritischen Analyse im Hinblick auf die Robustheit der Hysterese-Schlußfolgerung und zeigt, daß die Hysterese hier tatsächlich durch bestimmte extreme Vereinfachungen bedingt und unter weniger extremen Grundannahmen nicht herleitbar ist. Vor dem Hintergrund dieses eher kritischen Ergebnisses geht Burkhard Utecht dann der Frage nach, ob und gegebenenfalls unter welchen Bedingungen sich hier langfristig wachsende Arbeitslosenquoten jenseits der Hysterese ableiten lassen. Dafür wird der gewerkschaftstheoretische Grundansatz in Modellvarianten der neoklassischen Wachstumstheorie integriert. Unter bestimmten Bedingungen können sich dann säkular wachsende Arbeitslosenquoten als das Ergebnis des Wechselspiels zwischen wirtschaftlichem Wachstum und gewerkschaftlicher Tarifpolitik ergeben. Dabei wird eine Vielzahl von Einflußfaktoren im Hinblick auf ihre Bedeutung für die Beschäftigungsdynamik untersucht: so u. a. Bevölkerungswachstum und technischer Fortschritt, die Ausgestaltung der sozialen Sicherungssysteme (Arbeitslosen- und Rentenversicherung), der Zentralisierungsgrad der Tarifverhandlungen, das Ausmaß der gewerkschaftlichen Verhandlungsmacht sowie die Existenz internationaler Kapitalmobilität.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhaltsverzeichnis 5
Abbildungsverzeichnis 9
Abkürzungs- und Variablenverzeichnis 12
A. Einführung 15
Β. Grundzüge und Modellvarianten des Right-To-Manage-Ansatzes der Gewerkschaftstheorie 29
I. Ausgangsbetrachtungen 29
II. Einzel- und gesamtwirtschaftliche Faktorallokation der Unternehmen in Abhängigkeit der Tariflöhne 34
III. Gewerkschaftsklientel und gewerkschaftliche Präferenzordnung 42
IV. Tariflohnfindung im temporären Gleichgewicht 51
1. Zur weiteren Vorgehensweise 51
2. Monopolgewerkschaften, Zentralisierungsgrad und temporäres Gleichgewicht 58
a) Tarifpolitisch autonome Betriebsgewerkschaften 58
b) Tarifpolitisch autonome Industriegewerkschaften 63
c) Ökonomieweit zentralisierte Tarifabschlüsse (Einheitsgewerkschaft) 69
d) Gewerkschaftliche Transaktionskosten und optimaler Zentralisierungsgrad 72
e) Dezentrale Nachverhandlungsanreize nach zentralisierten Tarifabschlüssen 75
3. Verhandlungslösungen 77
a) Axiomatische Nash-Produkt-Maximierung bei Abstraktion von Insider-Outsider-Strukturen 78
b) Axiomatische Nash-Produkt-Maximierung im Insider-Outsider-Kontext 82
c) Eine alternative Entscheidungsregel 83
4. „Right to Manage“ versus „Efficient Bargain“ 86
C. Das Hysterese-Argument der Insider-Outsider-Theorie zur Erklärung langfristig steigender Arbeitslosenquoten: eine kritische Analyse 91
I. Ausgangsbetrachtungen 91
II. Hysterese als Extremfall 93
III. Persistenz statt Hysterese unter allgemeineren Bedingungen 98
1. Verhandlungslösungen 98
2. „Weiche“ Insider-Outsider-Dichotomie 103
a) Kritik des „extremen“ Insider-Outsider-Ansatzes und Modellanpassungen 103
b) Temporäre Gleichgewichte 113
c) Stationäre Gleichgewichte und Stabilität: simulierte Szenarien 117
D. Gewerkschaftliche Tarifpolitik in der wachsenden Ökonomie: ein wachstumstheoretischer Erklärungsansatz für langfristig steigende Arbeitslosenquoten 123
I. Ausgangsbetrachtungen 123
II. Ein Grundmodell mit klassischer Sparfimktion 129
1. Modellrahmen 129
a) Produktion und primäre Einkommensverteilung 130
b) Nettolohngekoppelte Arbeitslosenversicherung bei ökonomieweit zentralisierter Beitragsfinanzierung und sekundäre Einkommensverteilung 138
c) Aggregierte Güternachfrage, Sparfunktion und Faktorakkumulation 146
d) Regionale Monopolgewerkschaften und Lohnsetzung im temporären Gleichgewicht 151
2. Die dynamischen Eigenschaften des Modells 157
a) Das Modell in reduzierter Form 157
b) Fallunterscheidungen 159
aa) Hinreichend hohe Wachstumsrate des effektiven Arbeitsangebots: säkular sinkende Beschäftigtenquote 159
bb) Hinreichend niedrige Wachstumsrate des effektiven Arbeitsangebots: die soziale Absicherungsquote als „Zünglein an der Waage“ 161
c) Fundamentale Schlußfolgerungen 166
aa) Beschäftigungsentwicklung und Pro-Kopf-Output 166
bb) Brutto-Reallohn-Entwicklung 169
cc) Netto-Reallohn-Entwicklung 170
3. Modellmodifikationen und ihr Einfluß auf die Beschäftigungsdynamik 177
a) Unvollkommene Verhandlungsmacht der Gewerkschaften 177
b) Ökonomieweit zentralisierte statt regional autonome Lohnsetzung 184
aa) Das Entscheidungskalkül der Einheitsgewerkschaft 184
bb) Temporäre Gleichgewichte und mögliche Beschäftigungsverläufe im Grenzfall μ=1 187
cc) Temporäre Gleichgewichte und mögliche Beschäftigungsverläufe im Grenzfall z=0 188
dd) Temporäre Gleichgewichte und mögliche Beschäftigungsverläufe im Fall 0 191
c) Regionalisierte statt ökonomieweit zentralisierte Beitragsfinanzierung 200
d) Endogene statt exogen gegebene soziale Absicherungsquote 202
aa) Endogene soziale Absicherungsquote bei Ökonomie weit zentralisierter Beitragsfinanzierung 203
bb) Endogene soziale Absicherungsquote bei regionalisierter Beitragsfinanzierung 216
e) Weitere Aspekte 218
aa) Endogener technischer Fortschritt 218
bb) Internationale Kapitalmobilität 223
III. Ein Overlapping-Generations-Modell 227
1. Modellrahmen 227
a) Grundannahmen 227
b) Produktion und primäre Einkommensverteilung 228
c) Nettolohngekoppelte Arbeitslosenversicherung 233
d) Aggregierte Güternachfrage, endogene Sparfunktion und fundamentale Bewegungsgleichung 234
e) Regionale Monopolgewerkschaften, intertemporale Zielfiinktion und temporäres Gleichgewicht 245
2. Mögliche Entwicklungsverläufe der Beschäftigung im Modell 248
3. Modellerweiterungen 255
a) Umlagefinanzierte Rentenversicherung und Beschäftigungsentwicklung 255
aa) Dynamische Grundrente 255
(1) Modellanpassungen 255
(2) Eine Fallbetrachtung 262
bb) Dynamische leistungsbezogene Rente 272
b) Subventionierung der privaten Altersvorsorge und Beschäftigungsentwicklung 277
E. Schlußbetrachtung 282
Literaturverzeichnis 285
Stichwortverzeichnis 293