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Cuno, W. (2015). Einstweiliger Rechtsschutz durch die Verwaltungsgerichte in Frankreich und Deutschland. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54426-4
Cuno, Walter. Einstweiliger Rechtsschutz durch die Verwaltungsgerichte in Frankreich und Deutschland. Duncker & Humblot, 2015. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54426-4
Cuno, W (2015): Einstweiliger Rechtsschutz durch die Verwaltungsgerichte in Frankreich und Deutschland, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54426-4

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Einstweiliger Rechtsschutz durch die Verwaltungsgerichte in Frankreich und Deutschland

Cuno, Walter

Schriften zum Internationalen Recht, Vol. 206

(2015)

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Abstract

Ausgehend von der jeweiligen Gesetzeslage in den beiden Ländern werden die französischen und deutschen einstweiligen verwaltungsgerichtlichen Verfahren erörtert und vergleichend gegenübergestellt und analysiert. Der Fokus liegt dabei auf dem »materiellen Prozessrecht«, womit die inhaltlichen Strukturprinzipien und materiellen Voraussetzungen der jeweiligen Institute gemeint sind. Zulässigkeitsvoraussetzungen und prozessuale Aspekte werden hingegen weitgehend ausgeklammert und nur punktuell thematisiert.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Danksagung 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 14
Einleitung 21
A. Geschichtliche Entwicklung 24
I. Frankreich 24
1. Neunzehntes und zwanzigstes Jahrhundert 24
a) Aussetzungsverfahren 24
b) Andere Verfahren 27
2. Die Reform im Jahr 2000 31
3. Zwischenergebnis 34
II. Deutschland 34
1. Bis zum Inkrafttreten der VwGO 34
a) Aussetzung von Verwaltungsakten 35
aa) Badische Vollzugsverordnung zum Verwaltungsgesetz von 1863 und badisches Verwaltungsrechtspflegegesetz von 1884 35
bb) Württembergisches Gesetz über die Verwaltungsrechtspflege von 1876 38
cc) Bayerisches Gesetz über die Errichtung des Verwaltungsgerichthofs und das Verfahren in Verwaltungsrechtssachen von 1878 38
dd) Preußisches Landesverwaltungsgesetz von 1883 39
ee) Oldenburgisches Gesetz über die Verwaltungsgerichtsbarkeit von 1906 40
ff) Thüringische Landesverwaltungsordnung von 1926 40
gg) Verwaltungsgerichtsgesetze in den Ländern aus der amerikanischen Besatzungszone nach 1945 41
hh) Militärregierungsverordnungen in der britischen Besatzungszone von 1948 43
ii) Lage in der französischen Besatzungszone 44
jj) Bundesverwaltungsgerichtsgesetz von 1952 45
kk) Zwischenergebnis 45
b) Einstweilige Anordnung 46
c) Andere Verfahren 49
2. Ab Inkrafttreten der VwGO im Jahr 1960 50
III. Resümee 51
B. Vollziehungsaussetzung von Verwaltungsakten 53
I. Suspensiveffekt von gegen Verwaltungsakte gerichteten Rechtsbehelfen 53
1. Frankreich 53
a) Grundsatz des fehlenden Suspensiveffekts 53
b) Gesetzliche Ausnahmen 54
aa) Beispiel Leistungsbescheide 55
bb) Beispiel Ausländerrecht 58
c) Gerichtliche Anordnung der aufschiebenden Wirkung 60
2. Deutschland 60
a) Grundsatz des Suspensiveffekts 60
b) Gesetzliche Ausnahmen 61
aa) Öffentliche Abgaben und Kosten 61
bb) Unaufschiebbare Anordnungen und Maßnahmen von Polizeivollzugsbeamten 64
cc) Andere Fälle 64
c) Behördliche Anordnung der sofortigen Vollziehung 66
d) Behördliche Aussetzung der Vollziehung 67
e) Gerichtliche Aussetzung der Vollziehung 69
3. Gegenüberstellung 70
a) Zusammenhang mit der Grundkonzeption der Verwaltungsgerichtsbarkeit 70
aa) Objektive Rechtskontrolle und Individualrechtsschutz 70
bb) Gewaltenteilungsverständnis 71
cc) Keine idealtypische Ausformung und Entwicklungstendenzen 72
b) Automatische oder im Einzelfall angeordnete aufschiebende Wirkung 76
c) Gerichtliche oder behördliche Aussetzung 76
d) Vollziehungsanordnung 77
aa) Behördliche Vollziehungsanordnung 77
bb) Gerichtliche Vollziehungsanordnung 78
e) Gesetzliche Ausnahmen von den jeweiligen Grundsätzen 82
aa) Annäherungen der beiden Regelungsmodelle durch Ausweitung der gesetzlichen Ausnahmen 83
bb) Für automatischen Suspensiveffekt oder Verzicht darauf prädestinierte Regelungsbereiche? 83
(1) Fragestellung 83
(2) Logische Voraussetzung: keine sich überkreuzenden Ausnahmen 84
(3) Analyse der gegebenen Beispiele 84
(a) Leistungsbescheide 85
(b) Ausländerrecht 85
(c) Andere Beispiele 86
(4) Zwischenergebnis 87
cc) Zwischenergebnis 88
f) Vereinbarkeit beider Regelungsmodelle mit dem Gebot des effektiven Rechtsschutzes 88
aa) Notwendigkeit eines vorläufigen Rechtsschutzes 88
bb) Keine Vorgaben hinsichtlich der Sicherungstechnik 89
cc) Insbesondere im mehrpoligen Verwaltungsrechtsverhältnis kein verfassungsrechtliches Gebot der Suspensivautomatik … 92
dd) … aber auch kein verfassungsrechtliches Verbot 93
g) Bedeutungsdimensionen des Begriffs „Suspensiveffekt als Regelfall“ 95
aa) Formalstrukturelle Betrachtung 95
bb) Umkehrung des Regel-Ausnahme-Verhältnisses möglich 95
cc) Materielle Betrachtung 96
h) Gebot des effektiven Rechtsschutzes und Suspensiveffekt im Ergebnis als Regelfall 96
aa) Im mehrpoligen Verwaltungsrechtsverhältnis 96
bb) Im zweiseitigen Verwaltungsrechtsverhältnis 97
II. Materielle Anordnungsvoraussetzungen für die gerichtliche Aussetzung 98
1. Frankreich 99
a) Eilbedürftigkeit 99
aa) Früher: Schwer reparable Nachteile 99
bb) Lockerung durch die Reform im Jahr 2000 100
cc) Begriffsbestimmung durch die Rechtsprechung 100
(1) Hinreichend schwerwiegende und unmittelbare Nachteile (Entscheidung Confédération nationale des radios libres) 101
(2) Gesamtbetrachtung unter Berücksichtigung sowohl des Aussetzungs- als auch des Vollziehungsinteresses (Entscheidung Préfet des Alpes-Maritimes et société Sud-Est Assainissement) 103
dd) Vermutete Eilbedürftigkeit 109
b) Ernstlicher Zweifel an der Rechtmäßigkeit 113
aa) Früher: Ernstlicher Klagegrund 113
bb) Lockerung durch die Reform im Jahr 2000 114
cc) Begriffsinhalt 115
c) Zwischenergebnis 116
2. Deutschland 117
a) Keine geschriebenen materiellen Voraussetzungen in § 80 Abs. 5 VwGO 117
b) Materielle Voraussetzungen in Spezialvorschriften 117
aa) Ernstliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit oder unbillige, nicht durch überwiegende öffentliche Interessen gebotene Härte in § 80 Abs. 4 S. 3 VwGO, § 69 Abs. 2 S. 2 FGO und § 361 Abs. 2 S. 2 AO 117
bb) Ernstliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit in Art. 16a Abs. 4 S. 1 GG und § 36 Abs. 4 S. 1 AsylVfg 120
cc) Kein einheitlicher Begriff der „ernstlichen Zweifel“; unterschiedlicher Regelungszweck 120
dd) Übertragbarkeit auf § 80 Abs. 5 VwGO 122
(1) Maßstab aus Art. 16a Abs. 4 S. 1 GG und § 36 Abs. 4 S. 1 AsylVfG ist nicht übertragbar 122
(2) Maßstab aus § 80 Abs. 4 S. 3 VwGO, § 69 Abs. 2 S. 2 FGO und § 361 Abs. 2 S. 2 AO ist zumindest teilweise übertragbar 122
(3) Dieser Maßstab ist aber nicht abschließend 123
c) Interessenabwägung 124
d) Zwischenergebnis 125
3. Gegenüberstellung 126
a) Geschriebene Anordnungsvoraussetzungen in Frankreich versus weitgehend ungeschriebener Entscheidungsmaßstab in Deutschland 126
b) In beiden Ländern Rechtmäßigkeitsprüfung und Folgenbetrachtung als Grundfaktoren 126
c) Unterschiedliche Ausprägung und Verknüpfung der Faktoren 127
aa) „Oder“ in § 80 Abs. 4 S. 3 VwGO 127
(1) Alternative der „ernstlichen Zweifel“ für sich genommen sinnvoll 127
(2) Alternative der „unbilligen Härte“ problematisch 128
(3) Normstruktur 129
bb) „Und“ in Art. L521-1 Abs. 1 CJA 129
cc) Variable Gewichtung, Interdependenzen 129
III. Resümee 131
C. Einstweilige Anordnungen 134
I. Frankreich 134
1. Im Wege des référé-suspension 134
a) Ablehnende Verwaltungsakte 135
aa) Früher: Grundsätzlich nicht möglich (Entscheidung Amoros) 135
bb) Gesetzliche Einführung neuer verwaltungsgerichtlicher Anordnungsbefugnisse im Jahr 1995 137
cc) Gesetzgebungsverfahren zu Art. L521-1 Abs. 1 CJA 138
dd) Entscheidung Ouatah 139
ee) Handlungsanordnung als Aussetzungsfolge 141
(1) Rechtsnatur gerichtlicher Handlungsanordnungen im französischen Verwaltungsprozessrecht 141
(2) Anordnungsinhalte 143
ff) Weiter Begriff des vollziehbaren Verwaltungsakts 145
b) Décisions positives 146
2. Im Wege des référé-liberté 146
a) Anwendungsbereich 147
aa) Verwaltungshandeln 147
bb) Begriff der Grundfreiheit (liberté fondamentale) im Sinne von Art. L521-2 CJA 148
b) Materielle Anordnungsvoraussetzungen 149
aa) Eilbedürftigkeit 149
bb) Schwerwiegende und offenkundig rechtswidrige Beeinträchtigung 153
cc) Abgrenzung 154
c) Anordnungsinhalte 155
3. Im Wege des référé-mesures-utiles 158
a) Anwendungsbereich und Anordnungsinhalte 158
aa) Anordnungen gegenüber der Verwaltung 159
bb) Anordnungen gegenüber Privaten 166
b) Materielle Anordnungsvoraussetzungen 167
aa) Eilbedürftigkeit 168
bb) Zweckmäßigkeit 170
cc) Keine Behinderung der Verwaltungsaktvollziehung 170
dd) Kein ernstlicher Einwand 171
II. Deutschland 173
1. Anwendungsbereich des § 123 VwGO 173
2. Anordnungsarten 173
3. Materielle Anordnungsvoraussetzungen 174
a) Anordnungsanspruch 175
b) Anordnungsgrund 175
c) Glaubhaftmachung 175
d) Verknüpfung, Interdependenzen 177
4. Anordnungsinhalte 179
III. Gegenüberstellung 180
1. Verfahrensarten 180
2. Rechtsnatur einstweiliger Anordnungen 183
3. Entscheidungskriterien 185
IV. Resümee 186
D. Référé-provision und Gerichtsbescheid 187
I. Référé-provision 187
1. Entstehungsgeschichte 187
2. Abschaffung des Erfordernisses der Hauptsacheklage 188
3. Nicht ernstlich bestreitbare Geldforderung 190
II. Zahlungsanordnungen im einstweiligen Verfahren in Deutschland 191
III. Gerichtsbescheid 192
1. (Vorläufiges) Hauptsacheverfahren 192
2. Keine besonderen Schwierigkeiten 194
3. Geklärter Sachverhalt 195
IV. Gegenüberstellung von référé-provision und Gerichtsbescheid 196
1. Anordnungsvoraussetzungen und Anwendungsbereich 196
2. Antragserfordernis 196
3. Zahlungsanordnung trotz ungeklärter Forderungshöhe 198
4. Vorläufige Natur des Verfahrens und potentiell abschließende Entscheidung 199
5. Hauptsache- oder einstweiliges Verfahren? 201
V. Resümee 201
E. Référé-constat, référé-instruction und selbständiges Beweisverfahren 203
I. Funktionen 203
1. Beweissicherung 203
2. Prozessvermeidung 204
II. Verfahrenscharakter 206
III. Anordnungsinhalte 206
1. Frankreich 206
a) Référé-constat 207
aa) Ausschließlich Sachverständiger 207
bb) Beschränkte Tatsachenfeststellung 207
b) Référé-instruction 207
aa) Verschiedene Beweismittel 207
bb) Unbeschränkte Tatsachenermittlung 208
cc) Langfristige Sachverständigenmission 209
dd) Schlichtung durch den Sachverständigen 210
2. Deutschland 215
a) Sicherndes Beweisverfahren nach § 98 VwGO, § 485 Abs. 1 Alt. 2 ZPO 215
aa) Augenschein, Zeuge, Sachverständiger 215
bb) Umfang der Tatsachenermittlung 215
b) Streitschlichtendes Beweisverfahren nach § 98 VwGO, § 485 Abs. 2 ZPO 216
aa) Schriftliche Sachverständigenbegutachtung 216
bb) Zustands-, Wert-, Ursachen- und Beseitigungsaufwandsfeststellung 217
3. Gegenüberstellung 217
IV. Anordnungsvoraussetzungen 218
1. Référé-instruction und référé-constat 218
2. Selbständiges Beweisverfahren 219
3. Gegenüberstellung 222
V. Kontradiktorischer Charakter 224
VI. Resümee 226
Resümee 227
Entscheidungsverzeichnis 230
Frankreich 230
Conseil d’État 230
Tribunal des conflits 237
Conseil constitutionnel 237
Cour de cassation 237
Cours administratives d’appel 237
Tribunaux administratifs 237
Deutschland 238
Bundesverfassungsgericht 238
Bundesverwaltungsgericht 239
Bundesfinanzhof 239
Bundesgerichtshof 240
Hessischer Staatsgerichtshof 240
Oberverwaltungsgerichte 240
Oberlandesgerichte 243
Verwaltungsgerichte 244
Europa 244
Europäischer Gerichtshof 244
Schlussanträgeverzeichnis 245
Literaturverzeichnis 247
Stichwortverzeichnis 267