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Personalismus

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Leisner, W. (2015). Personalismus. Individualethik im Staatsrecht. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54792-0
Leisner, Walter. Personalismus: Individualethik im Staatsrecht. Duncker & Humblot, 2015. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54792-0
Leisner, W (2015): Personalismus: Individualethik im Staatsrecht, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54792-0

Format

Personalismus

Individualethik im Staatsrecht

Leisner, Walter

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1303

(2015)

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Abstract

Einheitlicher Gegenstand dieser staatsrechtlichen Arbeit ist die »menschliche Persönlichkeit«. In ihren individualethischen Ausprägungen und Kräften ist sie Grundlage der grundgesetzlichen Demokratie. In dieser schwächt sich bisher staatstragender »Transpersonalismus« in seinen herkömmlichen religiösen, familiären, machtstaatlichen Formen ab; er wird nicht nur ökonomisch umgeformt, er wandelt sich in eine »Freiheit als (neue) ethische Staatsgrundlage«. Sittliche Bindung des Staates, das menschliche »Gewissen« finden Anerkennung; in Rechtsstaatlichkeit, Sozialstaatlichkeit und Föderalismus prägt Individualethik sich aus. Ihre rechtlichen Gehalte in Menschenwürde, Persönlichkeitsrecht, Gleichheit, Meinungsfreiheit, Ehe / Familie, Beruf und im Privateigentum werden herausgestellt. Diese »menschliche Ethik« wirkt bis ins Staatsorganisationsrecht des Grundgesetzes. Dies ist eine Gemeinschaftsordnung als individualethische Verfassung. In diesem ihrem Kerngehalt muss sie klar werden - bewusst bleiben.»Individual Ethics and Democratic State «

Theory of the State and Constitutional Law were in Germany traditionally based on Legal Thinking in forms of a »Transpersonalstic Concept« of the State: Religious convictions, social structures in forms of Family Life, but primarily Organisations of Power-Politics furnished categories dominated evolutions. Contemporary Democracy is organized in the German Basic Law (Grundgesetz) in constitutional Rules founded on individual Ethics, personal convictions. More than Legal Protection - a space for evolution has to be given to this in a new general concept of »Personalistic Constitutional Law«.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Einleitung: Staatsethik und Personalismus: Eine lange, schwierige Beziehung 13
A. Transpersonalismus: gegen Individual-Ethik im Staatsrecht 19
I. „Personales“ und „Transpersonales“ im Staatsrecht 19
1. Personales im Vordringen 19
2. Fortwirkender Transpersonalismus 20
II. Formen des Transpersonalismus und ihr Niedergang 21
1. Religiöse Wandlungen 21
2. Familie: Gesellschaftlicher Transpersonalismus in Auflösung 24
3. Ökonomischer Transpersonalismus? 27
4. Transpersonalismus der Machtstaatlichkeit? 31
III. Transpersonalismus und Verfassungsdogmatik im 20./21. Jahrhundert 33
1. Transpersonalismus in der Demokratie und ihrer Staatslehre 33
a) 1945: Ende des transpersonalen Staates 33
b) Rückgriff auf Staatslehren der Weimarer Zeit? 35
2. Transpersonalismus aus Tradition? 38
3. Transpersonalismus in verfassungsrechtlichem Systemdenken 39
4. Schwächung des Transpersonalismus – aber keine neue Staatsethik 41
B. Neue Staatsethik im Personalismus der freiheitlichen Demokratie 43
I. Notwendigkeit eines „Personalismus“ – nicht „neuer Transpersonalismen“ 43
II. Freiheit als ethische Staatsgrundlage 44
1. Staatsrechtliche Freiheit in Individualethik 44
2. Grundrechte als Ethisierung des Staatsrechts – von der Individual- zur Gemeinschaftsethik 45
3. Sozialethik als neuer Transpersonalismus? 47
4. „Der Freiheitsfeind“ als Staatsfeind – Neuauflage eines Transpersonalismus? 48
5. „Freiheit“ in „Ideologisierungsangst“ 50
III. Personalismus in der Historie des Staatsrechts: Kreisläufe und Evolutionen – nicht „Fortschritt“ 52
1. Ethischer Personalismus als Überzeugung des Augenblicks, nicht „in Entwicklung“ 52
2. Staatsethik aus Individualethik: Absage an Evolutionismus und Fortschrittsideologie 53
3. Exkurs: Staatsrechtlicher Personalismus und antike Staatsethik 55
IV. Freiheitlicher Staat in Individualismus – Individualethik als Staatsethik 57
1. „Staat aus Menschen“ 57
2. Egalität: Die Gleichheit der Einzelnen 59
3. „Staat wie Mensch“ 60
4. Individualethik für Staatsorgane 61
5. Personalismus gegen Führermoral 63
V. Demokratie: Konkretisierung einer Individualethik als Staatsfundament 65
1. Demokratischer Staatswille als Menschenwille – staatsrechtliche Ausprägungen 65
a) Staat aus Mehrheit 65
b) Demokratie: Menschenwille als Staatswille 66
c) Staatsrechtfertigung in ethischem Bekenntnis 67
d) Staatsbegeisterung, Staatspatriotismus aus Individualethik 67
e) Staatspersonalismus als Grundlage des rechtlichen Vertrauens 68
2. Individualethische Grundzüge demokratischer Staatlichkeit 70
3. Politische Kräfte des individualistischen Personalismus in der Demokratie 72
a) Politische Kräfte und Staatsethik 72
b) Christentum, Sozialismus, Liberalismus 73
C. Personalismus in der grundgesetzlichen Ordnung 76
I. Die sittliche Bindung des Staates nach dem Grundgesetz 76
1. Der individualethische Kategorische Imperativ: Für alle Rechtssubjekte geltend 76
2. Das „Sittengesetz“ (Art. 2 Abs. 1 GG) 78
3. Das Sittengesetz des Art. 2 Abs. 1 GG als Staatsrecht 81
4. Das „Sittengesetz“ als „Sozialethik“, mit staatlichem Regelungsmonopol: Redundanz oder Zirkelschluss 82
II. Die „guten Sitten“: Privatrecht und Verfassungsrecht 84
1. Die „guten Sitten“ (§ 138 BGB) und das „Sittengesetz“ 84
2. Die Grundrechte als „das Sittengesetz“ – Drittwirkung: Staatsgewalt als Ethikinstanz? 86
III. Das Gewissen im Grundgesetz 88
1. Gewissensentscheidung nach Art. 4 Abs. 1 GG 88
2. Das „Abgeordneten-Gewissen“ (Art. 38 Abs. 1 S. 2 GG) 93
3. Toleranzgebot und Gewissen 93
4. Verfassungspolitisches Grundproblem „Ideologieangst“ 95
5. Widerstandsrecht (Art. 20 Abs. 5 GG) und „Gewissen“ 96
IV. Die geistige und gesellschaftliche Entwicklung in der Gemeinschaft: Versiegen individualethischer Quellen 97
1. Allgemeines 97
2. Der Rückgang religiös-ethischer Ordnungsvorstellungen 98
3. „Ethikverluste“ in Familie und Erziehung 99
V. Privatrechtsähnliche Rechtsvorstellungen: Vorbilder einer Individualethik im Staatsrecht 100
1. Einheit der Ethik – Einheit der Rechtsordnung 100
2. Individualethik vor allem in „privatrechtsähnlichen“ Rechtsbeziehungen 101
3. Individualethik und staatliche Sanktionen 103
4. Gleichheit: Staatsrechtliche Brücke zur Individualethik 104
VI. Die Grundentscheidungen der Staatsform im Grundgesetz 105
1. Rechtsstaatlichkeit 105
a) Die Legalität als ethische Rechtsbindung des „Staats als Person“ 105
b) Individualethische Inhaltselemente der Rechtsstaatlichkeit 107
c) Rechtsstaatlichkeit: Wirkungen in foro interno wie in foro externo 111
2. Sozialstaatlichkeit und Individualethik 111
a) Sozialstaat: Individual-‍, nicht nur Sozialethik 111
b) „Sozialstaat als Verteilungsstaat“ und Individualethik 113
c) Bedürfnis als Grundlage der Sozialstaatlichkeit 114
d) Existenzsicherung als Individualethik 115
e) (Christliche) Barmherzigkeit: Erst recht in Individualethik 116
3. Föderalismus und Individualethik 117
a) Föderalismus: reines Staatsorganisationsprinzip ohne Ethikgehalt? 117
b) Föderalismus: „Staat von unten nach oben“, „Nah bei den Menschen“ 117
c) Staatlichkeit in Individualnähe: ethische Mehrheitsbeschränkung 118
d) Föderalismus als Feld der individuellen Vertragsethik 119
e) Bundestreue und Individualethik 120
f) Der Föderalismus als „Führungsschule der Demokratie“ 120
VII. Demokratie 121
D. Verfassungsrechtliche Bestimmungen mit individualethischem Entscheidungsgehalt 124
I. Menschenwürde (Art. 1 GG) 124
1. Begriff der „Würde“ 124
2. „Würde‌(n)-Träger“ 125
II. Persönlichkeitsschutz – Privatheit (Art. 2 Abs. 1 GG) 126
1. Entfaltung der Persönlichkeit 126
2. „Allgemeine Handlungsfreiheit“ als Regelungsgegenstand des Art. 2 GG 127
3. Allgemeines Persönlichkeitsrecht 127
III. Gleichheit (Art. 3 GG) 128
1. Kein allgemeines Gleichheitsgebot nach Verfassungsrecht 128
2. Individualethische Differenzierungsgründe innerhalb des verfassungsrechtlichen Gleichbehandlungsrahmens 129
3. Achtung der gleichen Individualität‌(süberzeugung) Anderer 130
IV. Glaubens-‍, Weltanschauungs-‍, Gewissens- und Religionsfreiheit 130
1. Schutz des individualethischen forum internum 130
2. Individualethischer Öffentlichkeitsanspruch 131
3. Gleichheitsschranke individualethischen Verhaltens: Toleranz 131
V. Meinungs-‍, Informations-‍, Medien-‍, Kunst- und Wissenschaftsfreiheit (Art. 5 GG) 132
1. „Meinung“: „Individualethik in fieri“ 132
2. Informations- und Medienfreiheit als Voraussetzung individualethischen Verhaltens 133
3. Art. 5 Abs. 1 und 2 133
4. Kunstfreiheit in Individualethik 134
5. Wissenschaftlichkeit: ein individualethisches Verhalten 134
VI. Ehe und Familie: Intensivierung der Individualethik (Art. 6 GG) 135
1. Ehe als Gegenstand individualethischer Entscheidung 135
2. Familie als individualethisch geprägte Gemeinschaft 136
3. (Kinder-)‌Erziehung als individualethische Aufgabe 136
VII. Beruf (Art. 12 GG) 138
1. Beruf – Berufung 138
2. Berufswahl 139
3. Berufsausübung 140
4. Berufsordnung 140
VIII. Eigentum Privater 141
1. Grundrecht der Einzelpersönlichkeit 141
2. Nachrangigkeit des „Gemeinschaftsbezugs“ des Eigentums 142
3. Die Wesensbestimmungen des Verfassungseigentums (Leistung, Sicherung, Vertrauen) – in Individualethik 142
IX. Individualethische Gehalte in weiteren Grundrechten 143
1. Schulwesen (Art. 7 GG) 144
2. Versammlungsrecht (Art. 8 GG) 144
3. Vereinsfreiheit, Koalitionsfreiheit (Art. 9 GG) 144
4. Brief-‍, Post- und Fernmeldegeheimnis (Art. 10 GG) 144
5. Freizügigkeit (Art. 11 GG) 145
6. Wohnungsfreiheit (Art. 13 GG) 145
7. Justizielle Grundrechte (Art. 101 bis 104 GG) 145
X. Individualethik und „grundrechtsnahe“ Regelungsbereiche des Staatsorganisationsrechts 147
1. Gesetzgebung 147
2. Verwaltung 149
3. Insbesondere das Berufsbeamtentum und die Individualethik 151
4. Die Richter 153
E. Ausblick: Personalismus als staatsrechtlicher Auftrag 155
I. Herrschaft des Menschen 155
II. Mehr Individualismus 155
III. Mehr Bildung 156
F. Ergebnisse 157
Sachwortverzeichnis 164