Die Frage nach Gerechtigkeit
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Die Frage nach Gerechtigkeit
Platons »Politeia I« und die Gerechtigkeitstheorien von Aristoteles, Hobbes und Nietzsche
Philosophische Schriften, Vol. 91
(2015)
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Raul Heimann studierte Philosophie, Soziologie und Volkwirtschaftslehre an der Freien Universität Berlin. Dort promovierte er im Jahr 2013 mit einer Arbeit über die Frage nach Gerechtigkeit im ersten Buch von Platons »Politeia«. Von 2009 bis 2012 empfing er das Elsa-Neumann-Stipendium des Landes Berlin. Die Forschungsschwerpunkte von Heimann liegen systematisch in den Bereichen der praktischen Philosophie, insbesondere in der politischen Philosophie, Ethik und Religionsphilosophie. Im Fokus stehen dabei die Ideengeschichte, insbesondere die Antike, der Deutsche Idealismus und die Existenzphilosophie.Abstract
Gerechtigkeit steht gegenwärtig wieder im Zentrum gesellschaftlicher und akademischer Debatten. Im ersten Buch von Platons »Politeia« wird die philosophische Frage nach Gerechtigkeit erstmals gestellt und auf verschiedene Weisen beantwortet.Der systematische Gehalt, der Zusammenhang und die immanenten Widersprüche der Antworten der sokratischen Gesprächspartner werden von Raul Heimann ebenso analysiert wie die sokratische Frage nach Gerechtigkeit selbst, die sich als ein möglicher Weg zur Überwindung der Widersprüche erweist.Der Anspruch der geschichtlichen Nachfolger Aristoteles, Hobbes und Nietzsche, die Frage nach Gerechtigkeit beantwortet zu haben, wird anschließend überprüft. Deren wirkmächtige Theorien werden auf ihre Voraussetzungen zurückgeführt und mit der »Politeia I« verglichen. Der Vergleich zeigt bemerkenswerte systematische Ähnlichkeiten zu den Antworten der sokratischen Dialogpartner und zudem die Bedeutung der sokratischen Frage für die philosophische Gerechtigkeitsdebatte.»The Question of Justice«The author shows the systematic and historical importance of the first book of Plato's Republic for the question of justice. The contents, correlations and inconsistencies of the answers of the three Socratic dialogue partners are examined and compared to the theories of Aristotle, Hobbes and Nietzsche. It is argued, that the Socratic question provides a way to overcome the inconsistent notions of justice.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Einleitung | 13 | ||
I. Gerechtigkeit in der gegenwärtigen Philosophie | 13 | ||
1. Die Bedeutung der Gerechtigkeit für Alltag und Philosophie | 13 | ||
2. Die Gerechtigkeitsdebatte seit 1945 | 14 | ||
3. Reaktionen auf die Debatte | 16 | ||
II. Die Frage nach der Gerechtigkeit in Platons Politeia I | 18 | ||
1. Rückgang zur sokratischen Frage | 18 | ||
2. Die sokratische Frage nach Gerechtigkeit in der Politeia I | 18 | ||
III. Die Theorien in der Ideengeschichte | 19 | ||
1. Rückgang zur Ideengeschichte | 19 | ||
2. Die paradigmatischen Theorien der Ideengeschichte | 20 | ||
IV. Ziel und Aufbau der Untersuchung | 21 | ||
A. Die sokratische Frage nach Gerechtigkeit | 24 | ||
I. Die Bedeutung der Politeia I für die Frage nach der Gerechtigkeit | 24 | ||
1. Die Spannung zwischen Politeia I und II–X | 24 | ||
2. Die wichtigsten Ansätze der Platonforschung | 26 | ||
3. Ansatz der Untersuchung | 36 | ||
II. Platons Politeia I | 37 | ||
1. Rahmengespräch (327a–328c) | 37 | ||
2. Vorgespräch (328c–331b) | 40 | ||
a) Ausgangsfrage des Sokrates: Wie ist das Leben im Alter? (328c–e) | 40 | ||
b) Antwort des Kephalos: Das richtige Verhältnis zu den Umständen ist Ursache des guten Leben (329a–331b) | 42 | ||
aa) Das falsche Verhältnis zu den Begierden: Maßlosigkeit (329a–b) | 42 | ||
bb) Das richtige Verhältnis zu den Begierden: Mäßigung (329b–d) | 43 | ||
cc) Das richtige Verhältnis zum Geld: Mitte (329d–330b) | 46 | ||
dd) Das richtige Verhältnis zu anderen: Ausgleich (330b–331b) | 50 | ||
c) Zusammenfassung | 53 | ||
3. Kephalos (331c–d) | 56 | ||
a) Gerechtigkeit ist Wahrhaftigkeit und Wiedergeben des Empfangenen (331c) | 56 | ||
b) Prüfung: Ist Wahrhaftigkeit und Wiedergeben des Empfangenen immer gerecht? (331c–d) | 57 | ||
c) Zusammenfassung | 61 | ||
d) Forschung zur Position und Prüfung des Kephalos | 63 | ||
4. Polemarchos (331e–336a) | 67 | ||
a) Gerechtigkeit ist Freunden zu nutzen und Feinden zu schaden (331e–332d) | 67 | ||
b) Prüfung (332d–335b) | 73 | ||
aa) Was sind Nutzen und Schaden der Gerechtigkeit? (332d–334b) | 73 | ||
bb) Wer sind Freund und Feind? (334b–335b) | 81 | ||
cc) Kann Gerechtigkeit schaden? (335b–336a) | 87 | ||
c) Zusammenfassung | 89 | ||
d) Forschung zur Position und Prüfung des Polemarchos | 91 | ||
5. Thrasymachos (336b–354a) | 96 | ||
a) Kritik der Prüfung (336b–338b) | 96 | ||
b) Gerechtigkeit ist Nutzen des Stärkeren (338c–339b) | 100 | ||
c) Prüfung (339b–347e) | 106 | ||
aa) Kann der politisch Stärkere irren? (339b–340c) | 106 | ||
bb) Kann der geistig Stärkere sich selbst nutzen? (340c–342e) | 110 | ||
cc) Rede des Thrasymachos (343a–347e) | 116 | ||
d) Zusammenfassung | 123 | ||
e) Forschung zur Position und Prüfung des Thrasymachos | 126 | ||
f) Umwertung der Gerechtigkeit (347e–354a) | 137 | ||
aa) Ungerechtigkeit ist Tugend (347e–349a) | 137 | ||
bb) Widerlegung der Umwertung (349b–354a) | 139 | ||
6. Nachgespräch (354a–c) | 147 | ||
III. Zusammenfassung | 148 | ||
B. Die Theorien der Gerechtigkeit von Aristoteles, Hobbes und Nietzsche | 153 | ||
I. Aristoteles | 153 | ||
1. Überblick und Forschungsstand | 153 | ||
2. Nikomachische Ethik | 156 | ||
a) Voraussetzungen von Aristoteles’ ethischer Theorie (Buch I) | 156 | ||
b) Aristoteles’ Theorie der Ausgleichsgerechtigkeit (Buch V) | 162 | ||
aa) Begriff und Wesen der Gerechtigkeit – Die Ausgleichspraxis | 162 | ||
bb) Ziel der Gerechtigkeit – Das Glück der Gemeinschaft | 166 | ||
3. Vergleich Aristoteles – Kephalos | 170 | ||
II. Hobbes | 174 | ||
1. Überblick und Forschungsstand | 174 | ||
2. Leviathan | 178 | ||
a) Voraussetzungen von Hobbes’ politischer Theorie (Einleitung) | 178 | ||
b) Hobbes’ Vertragstheorie der Gerechtigkeit (Erster und zweiter Teil) | 182 | ||
aa) Ursache der Gerechtigkeit – Die Natur des Menschen | 182 | ||
bb) Wesen und Eigenschaften der Gerechtigkeit – Die Vertragstheorie | 186 | ||
3. Vergleich Hobbes – Polemarchos | 195 | ||
III. Nietzsche | 198 | ||
1. Überblick und Forschungsstand | 198 | ||
2. Zur Genealogie der Moral | 203 | ||
a) Voraussetzungen von Nietzsches Moralkritik (Vorrede) | 203 | ||
b) Nietzsches skeptische Theorie der Gerechtigkeit | 209 | ||
aa) Gerechtigkeit und das Recht des Stärkeren – Die Perspektivität der Moral | 209 | ||
bb) Ziel und Ursache der Gerechtigkeit und des Rechts des Stärkeren – Der Wille zur Macht | 220 | ||
3. Vergleich Nietzsche – Thrasymachos | 228 | ||
IV. Zusammenfassung | 234 | ||
1. Denkvoraussetzungen | 234 | ||
2. Gerechtigkeitstheorien | 238 | ||
3. Vergleich Ideengeschichte – Politeia I | 240 | ||
Schluss | 244 | ||
Literaturverzeichnis | 248 | ||
Sachregister | 255 | ||
Personenregister | 260 |