Tariffähigkeit und Tarifzuständigkeit von Arbeitgeberverbänden
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Tariffähigkeit und Tarifzuständigkeit von Arbeitgeberverbänden
Verfassungs- und tarifrechtliche Anforderungen an Arbeitgebervereinigungen als Parteien wirksamer Tarifvertragsschlüsse
Schriften zum Sozial- und Arbeitsrecht, Vol. 332
(2015)
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About The Author
David Stoppelmann arbeitet als Rechtsanwalt am Düsseldorfer Standort der Kanzlei Clifford Chance im Bereich Arbeitsrecht. Er studierte Rechtswissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und der Université de Caen Basse-Normandie. Das Rechtsreferendariat absolvierte David Stoppelmann beim Landgericht Düsseldorf mit Stationen in Prag und Bratislava. 2015 wurde er mit einer Arbeit zum Thema »Tariffähigkeit und Tarifzuständigkeit von Arbeitgeberverbänden« durch die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät der Universität Bonn zum Doktor der Rechte promoviert.Abstract
Arbeitnehmer- wie Arbeitgebervereinigungen müssen tariffähig und tarifzuständig sein, um wirksame Tarifverträge abschließen zu können. Die Anforderungen, die sich hinter diesen gesetzlich nicht definierten Begriffen verbergen, werden seit jeher intensiv diskutiert - indes nur bezogen auf die Gewerkschaften. Mit Blick auf Arbeitgeberverbände fand bislang eine sehr eingeschränkte Diskussion statt. Sie beschränkte sich überwiegend darauf, für die Gewerkschaften entwickelte Grundsätze unbesehen zu übertragen. David Stoppelmann leistet erstmals eine differenziertere Betrachtung, die den Arbeitgeberverband in den Fokus rückt: Jenseits von sachlich unbegründeten Symmetrieüberlegungen arbeitet der Autor Anforderungen heraus, die auf die individuelle funktionale Stellung des Arbeitgeberverbandes im Tarifvertragssystem zurückführbar sind. Dabei ergeben sich teils erhebliche Unterschiede gegenüber den Anforderungen auf Seiten der Gewerkschaft.»Collective-Bargaining Capacity and Competence of Trade Unions«Trade unions and employers' associations must have collective-bargaining capacity and competence to conclude collective agreements. The requirements that lie behind these concepts have always been intensively discussed - however, only with respect to the trade union. David Stoppelmann, for the first time, focuses on the employers' association: The author identifies requirements that are attributable to the individual functional position of the employers' association in the tariff system.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 11 | ||
Einleitung und Gang der Untersuchung | 15 | ||
1. Teil: Die Rolle des Arbeitgeberverbandes im Tarifvertragssystem | 18 | ||
§ 1 Historische Entwicklung des Arbeitgeberverbandes | 18 | ||
I. Entstehung und Entwicklung bis 1945 | 18 | ||
II. 1945 bis 1990 | 20 | ||
III. Seit 1990 | 21 | ||
IV. Gegenwärtige Situation | 22 | ||
§ 2 Arbeitgeberverband und Tarifvertragssystem in der Kritik | 23 | ||
I. Arbeitnehmerschutz noch zeitgemäß? | 23 | ||
II. Flächentarifvertrag zu unflexibel? | 24 | ||
III. Gefahr durch OT-Mitgliedschaften? | 26 | ||
§ 3 Der Arbeitgeberverband als Garant des Flächentarifvertrags | 26 | ||
2. Teil: Tariffähigkeit | 29 | ||
§ 4 Grundlagen | 29 | ||
I. Begriff | 29 | ||
II. Rechtsnatur | 30 | ||
III. Grundlegendes zu den Anforderungen der Tariffähigkeit | 33 | ||
§ 5 Voraussetzungen des Koalitionsbegriffs | 35 | ||
I. Konkretisierung des Koalitionsbegriffs durch Auslegung des Art. 9 Abs. 3 GG | 35 | ||
II. Vereinigung | 38 | ||
1. Zusammenschluss einer Personenmehrheit | 38 | ||
2. Dauerhaftigkeit | 39 | ||
3. Organisierte Willensbildung | 40 | ||
4. Freiwilligkeit | 41 | ||
III. Besonderer Verbandszweck: Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen | 45 | ||
IV. Keine weiteren Anforderungen des Koalitionsbegriffs | 45 | ||
§ 6 Tarifrechtsspezifische Anforderungen: Grundlagen | 46 | ||
I. Ausgestaltungsspielraum für Gesetzgeber und Rechtsprechung | 46 | ||
II. Funktionale Einordung der Anforderungen: Zugangskontrolle zur Normsetzungsbefugnis | 48 | ||
1. Sicherstellung der Regelungsqualität | 49 | ||
a) Herstellung eines Kräftegleichgewichts | 50 | ||
b) Gewährleistung gesamtwirtschaftlich sinnvoller Regelungen | 52 | ||
2. Mitgliederschutz zwecks Legitimation der Tarifmacht | 54 | ||
III. Verfassungsdogmatische Einordnung der Anforderungen | 56 | ||
IV. Grenzen | 60 | ||
V. Funktional gebotene Differenzierung zwischen Gewerkschaft und Arbeitgeberverband | 65 | ||
1. Arbeitgeberverband und Herstellung eines Kräftegleichgewichts | 65 | ||
2. Schutz des einzelnen Arbeitgebers gegenüber der Tarifmacht des Verbandes | 68 | ||
VI. Bedeutung des Gemeinsamen Protokolls über die Leitsätze zum Staatsvertrag über die Schaffung einer Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion vom 18. Mai 1990 | 69 | ||
VII. Zusammenfassung | 74 | ||
§ 7 Tarifrechtsspezifische Anforderungen: Die einzelnen Kriterien | 75 | ||
I. Tarifwilligkeit | 75 | ||
1. Hintergrund | 75 | ||
2. Transparenzerfordernis zum Schutz potentieller Mitglieder und Tarifpartner | 76 | ||
3. Tarifwilligkeit und OT-Mitgliedschaften | 81 | ||
II. Demokratische Binnenorganisation | 84 | ||
1. Hintergrund | 84 | ||
2. Auf die Gewerkschaft fokussierte Begründung | 84 | ||
3. Beurteilung für den Arbeitgeberverband | 88 | ||
III. Soziale Mächtigkeit | 93 | ||
1. Entwicklung in der Rechtsprechung | 93 | ||
2. Funktionale Einordnung des Erfordernisses der sozialen Mächtigkeit | 95 | ||
3. Mächtigkeitserfordernis beim Arbeitgeberverband: Rechtsprechung und Literatur | 96 | ||
a) Bundesarbeitsgericht: Kein Mächtigkeitserfordernis beim Arbeitgeberverband | 96 | ||
b) Meinungsstand in der Literatur | 97 | ||
4. Mächtigkeitserfordernis beim Arbeitgeberverband: Stellungnahme | 99 | ||
a) Keine Erforderlichkeit zwecks Gewährleistung einer sinnvollen Ordnung des Arbeitslebens | 99 | ||
b) Keine Erforderlichkeit aus Legitimations- bzw. Schutzerwägungen | 102 | ||
c) Überdies: Ungelöste Probleme bei der praktischen Umsetzung | 104 | ||
IV. Organisatorische Leistungsfähigkeit | 106 | ||
V. Gegnerunabhängigkeit und Gegnerfreiheit | 109 | ||
1. Hintergrund und funktionale Einordnung | 109 | ||
2. Begründung und Geltung für den Arbeitgeberverband | 111 | ||
VI. Überbetrieblichkeit | 114 | ||
VII. Weitere Unabhängigkeitserfordernisse | 114 | ||
1. Unabhängigkeit vom Staat | 115 | ||
2. Unabhängigkeit von Parteien und Religionsgemeinschaften | 116 | ||
VIII. Anerkennung des Tarif-, Schlichtungs- und Arbeitskampfrechts | 120 | ||
1. Hintergrund | 120 | ||
2. Begründung und Geltung für den Arbeitgeberverband | 121 | ||
3. Umfang des Erfordernisses | 123 | ||
IX. Zusammenfassung | 126 | ||
3. Teil: Tarifzuständigkeit | 129 | ||
§ 8 Grundlagen | 130 | ||
I. Begriff und historische Entwicklung | 130 | ||
II. Rechtsfolgen fehlender Tarifzuständigkeit | 131 | ||
III. Erforderlichkeit und dogmatische Begründung | 133 | ||
IV. Verhältnis zur Tariffähigkeit | 136 | ||
§ 9 Anforderungen | 139 | ||
I. Satzungsautonome Festlegung eines Zuständigkeitsbereichs | 139 | ||
II. Hinreichende Bestimmtheit der Zuständigkeitsregelung | 141 | ||
1. Grundlagen zum Bestimmtheitsgebot | 141 | ||
a) Rechtsprechung und Literatur im Überblick: Bestimmtheitsgebot versus Auslegungsspielraum | 141 | ||
b) Herleitung | 143 | ||
c) Auslegungsmaßgaben | 144 | ||
2. Bestimmtheitsgebot und räumliche Abgrenzung | 147 | ||
3. Bestimmtheitsgebot und fachlich-betriebliche Abgrenzung | 148 | ||
a) Gestaltungen in der Verbandspraxis | 148 | ||
b) Unternehmensart | 150 | ||
c) Branche | 151 | ||
d) „Flexible“ Erweiterungen | 152 | ||
4. Unwirksamkeit der Festlegung auf den jeweiligen Mitgliederbestand | 155 | ||
5. Zusammenfassung | 155 | ||
III. Keine zusätzlichen Anforderungen | 156 | ||
IV. Exkurs: OT-Mitgliedschaften | 161 | ||
4. Teil: Anforderungen in benachbarten Rechtsordnungen | 165 | ||
§ 10 Frankreich | 167 | ||
I. Das Erfordernis der Repräsentativität | 167 | ||
1. Begriff und Anwendungsbereich | 167 | ||
2. Zweck: Legitimierung der erga-omnes-Wirkung | 168 | ||
II. Repräsentativität von Arbeitgeberverbänden: Die einzelnen Kriterien | 169 | ||
1. Rechtslage vor dem Gesetz vom 5. März 2014 | 169 | ||
2. Rechtslage nach dem Gesetz vom 5. März 2014 | 171 | ||
a) Achtung republikanischer Werte | 171 | ||
b) Unabhängigkeit | 172 | ||
c) Finanzielle Transparenz | 172 | ||
d) Bestandsdauer von mindestens zwei Jahren | 173 | ||
e) Einfluss | 175 | ||
f) Zusätzliche ebenenabhängige Kriterien | 175 | ||
g) Audience | 177 | ||
III. Wertender Vergleich | 179 | ||
§ 11 Vereinigtes Königreich | 182 | ||
I. Grundlagen zum Tarifsystem und zur Tariflandschaft | 182 | ||
1. Von Freiwilligkeit geprägtes Tarifsystem | 182 | ||
2. Geringe tarifpraktische Bedeutung des Flächentarifvertrags | 183 | ||
II. Regulierung des Zugangs zur Tarifpolitik | 183 | ||
1. Keine besonderen Anforderungen beim Arbeitgeberverband | 183 | ||
2. Anerkennungsprinzip auf Seiten der Gewerkschaft | 184 | ||
III. Wertender Vergleich | 186 | ||
5. Teil: Schluss | 188 | ||
§ 12 Zusammenfassung des wesentlichen Gedankengangs | 188 | ||
§ 13 Die wichtigsten Ergebnisse in Thesen | 192 | ||
Literaturverzeichnis | 197 | ||
Sachwortverzeichnis | 210 |