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Ronsfeld, P. (2015). Rechtshilfe, Anerkennung und Vertrauen – Die Europäische Ermittlungsanordnung. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54773-9
Ronsfeld, Philipp. Rechtshilfe, Anerkennung und Vertrauen – Die Europäische Ermittlungsanordnung. Duncker & Humblot, 2015. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54773-9
Ronsfeld, P (2015): Rechtshilfe, Anerkennung und Vertrauen – Die Europäische Ermittlungsanordnung, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54773-9

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Rechtshilfe, Anerkennung und Vertrauen – Die Europäische Ermittlungsanordnung

Ronsfeld, Philipp

Schriften zum Strafrecht, Vol. 285

(2015)

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About The Author

Philipp Ronsfeld, geboren 1982 in Kiel, studierte Rechtswissenschaft 2003 bis 2009 in Freiburg mit Schwerpunkt Strafrecht. Sein Referendariat schloss er im Bezirk des Landgerichts Freiburg 2011 ab. Im Rahmen der Verwaltungsstation studierte er 2010 an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften in Speyer. Im Jahr 2011 wurde er Doktorand von Prof. Dr. Andreas Hoyer. Seine Promotion schloss er 2015 ab.

Abstract

Für die Verfolgung transnationaler Kriminalität schuf die EU im Jahr 2014 die Europäische Ermittlungsanordnung (EEA). Basierend auf dem Prinzip der gegenseitigen Anerkennung sollen Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten im Strafrecht überbrückt werden. Dies erfordert jedoch gegenseitiges Vertrauen in ihre Rechtsstaatlichkeit. Gemeinsame Werte und Standards bilden das Fundament der EU, doch Krisen erschüttern das Vertrauen in deren Gewährleistung. Mit Hilfe der Systemtheorie wird untersucht, wie Vertrauen aufgebaut, verloren und erhalten wird. Mit Blick auf die Rechtsprechung des EuGH zur Dublin-II-VO und dem europäischen Asylsystem werden Lösungsansätze formuliert, wie der Idealismus der Gesetzgebung mit reellen praktischen Fragestellungen vereinbart werden kann. Dabei werden Vorschläge entwickelt, wie die RL EEA die Rechtshilfe effektiver und effizienter gestalten kann. Die Arbeit liefert gleichsam ein Handbuch zur internationalen Rechtshilfe und zeigt Besonderheiten der neuen europäischen Kooperation auf.»Mutual Legal Assistance, Mutual Recognition and Trust - The European Investigation Order«

Faced with an increasing number of transnational crimes the EU has introduced the new European Investigation Order (EIO). Succeeding the EAW the EIO is also based on mutual recognition presupposing mutual trust and common legal standards. The author provides a manual for Mutual Legal Assistance and develops a suspension procedure according to a comparison with CJEU case law to Dublin II Regulation. Furthermore general questions about the improvement of transnational cooperation are answered by using findings of sociology und studies of NGOs.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 17
1. Teil: Einführung 25
2. Teil: Darstellung 29
1. Kapitel: Die klassische Beweisrechtshilfe 29
A. Die Funktion der Rechtshilfe 29
I. Der Begriff der internationalen Rechtshilfe in Strafsachen 29
II. Anwendungsbereich der Rechtshilfe 30
1. Achtung der Gebietshoheit (innere Souveränität) 30
2. Der Begriff des hoheitlichen Handelns 32
B. Rechtsquellen des Rechtshilferechts 32
C. Aufbau des Rechtshilfeverfahrens 34
I. Stadien des Rechtshilfeverfahrens 34
II. Verfahrensarten der Rechtshilfe 36
D. Materielles Rechtshilferecht 37
I. Grundsätze der Rechtshilfe 37
1. Grundsatz der Gegenseitigkeit 37
2. Grundsatz der beiderseitigen Strafbarkeit 38
a) Wirkung 38
b) Herleitung 38
aa) Vorbemerkung 38
bb) Das Prinzip nulla poena sine lege 39
cc) Gegenseitigkeit und staatliche Souveränität 39
dd) Schutzverpflichtungen gegenüber eigenen Bürgern 40
3. Grundsatz der Spezialität 41
4. Grundsatz der Verhältnismäßigkeit 42
II. Rechtshilfehindernisse 43
1. Grundsatz des ordre public 43
a) Vorbemerkungen 43
b) Innerstaatliche Belange des ersuchenden Staates 44
c) Strafe und Vollzug 45
aa) Drohende Todesstrafe 45
bb) Übermäßig harte Bestrafung 46
cc) Unmenschliche Behandlung 47
2. Verbot doppelter Strafverfolgung (ne bis in idem) 48
E. Formelles Rechtshilferecht 49
I. Zuständigkeit und Geschäftswege 49
1. Zuständigkeit 49
2. Richterliche Unabhängigkeit 50
3. Geschäftswege 51
II. Verfahrensfragen 52
1. Verfahren für eingehende Ersuchen 52
a) Allgemeiner Ablauf 52
b) Zulässigkeitsverfahren 53
c) Bewilligungsverfahren 55
d) Vornahmeverfahren 56
2. Fragen der Beweiserhebung und -verwertung 57
a) Fremdrechtsanwendung 57
b) Forum shopping der Strafverfolgung 61
III. Form 61
F. Rechtsschutz 65
I. Grundlagen 65
II. Rechtsweg im ersuchenden Staat 65
1. Ansicht zur umfassenden Überprüfung 65
2. Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 66
3. Eigene Stellungnahme 67
III. Rechtsweg im ersuchten Staat 68
1. Rechtsschutz bezüglich der Leistungsermächtigung 68
2. Rechtsschutz bezüglich der Vornahmeermächtigung 69
2. Kapitel: Das Prinzip der gegenseitigen Anerkennung in der Beweisrechtshilfe 70
A. Entwicklung 70
I. Einführungsphase 70
II. Konsolidierung durch den Vertrag von Lissabon 72
III. Bestand der EU-Kooperationswerkzeuge im Sekundärrecht 73
B. Prinzip der gegenseitigen Anerkennung 75
I. Unionseigene Konzeption 75
1. Konzeptionsquelle 75
2. Abgrenzung zur traditionellen Rechtshilfe 75
3. Anwendungsvoraussetzungen 76
4. Erscheinungsformen der gegenseitigen Anerkennung im Strafrecht 77
5. Parameter für ein effizientes Anerkennungsverfahren 78
II. Außenbetrachtung 79
1. Abgrenzung zur traditionellen Rechtshilfe 79
2. Wirkungsweise 80
a) Exkurs: Der Begriff des Exequaturverfahrens 80
b) Unmittelbare Wirkung 81
c) Mittelbare Wirkung 82
d) Vermittelnde Ansicht 85
III. Eigene Stellungnahme 88
C. Ausnahmen zur beiderseitigen Strafbarkeit 89
I. Rechtssetzungstechnik des Ausnahmekatalogs 89
II. Bestimmtheit des Ausnahmekatalogs 91
1. Kritik an mangelnder Klarheit des Katalogs 91
2. Beteiligung der Mitgliedstaaten 93
3. Eigene Stellungnahme 93
III. Bestimmtheit und Rechtssicherheit 97
1. Prinzip nulla poena sine lege 97
2. Rechtssicherheit 97
a) Rechtssicherheit in der internationalen Zusammenarbeit 97
b) Kritik an mangelnder Rechtssicherheit 98
c) Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 99
aa) Maßgeblicher räumlicher Bezug 99
bb) Hinreichende sachliche Anknüpfungsmomente 100
d) Eigene Stellungnahme 101
aa) Maßgeblicher räumlicher Bezug 101
bb) Eintritt in einen fremden Rechtskreis 102
cc) Grenzüberschreitende Dimension 104
dd) Besondere Schwere der Tat 106
IV. Demokratiedefizit 107
1. Kritik am Rechtssetzungsverfahren 107
2. Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 107
3. Zustimmung aus der Literatur 109
4. Eigene Stellungnahme 110
D. Regelungscharakter 110
I. Einordnung der gegenseitigen Anerkennung 110
II. Verwirklichung im Kontext des Binnenmarkts bzw. des Raums der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts 112
III. Grenzen der Übertragbarkeit 114
E. Nivellierung des Strafrechts und Missbrauchsmöglichkeiten 115
I. Materielles Strafrecht 115
1. Gefahr der maximalen Punitivität 115
2. Eigene Stellungnahme 116
II. Formelles Strafrecht 118
1. Gefahr des Abbaus und Missbrauchs von Verfahrensrechten 118
2. Eigene Stellungnahme 119
F. Systembruch 121
I. Ausgangslage 121
II. Lösungsansätze 123
3. Kapitel: Die Europäische Ermittlungsanordnung 126
A. Historie und Systematik 126
I. Entstehungsgeschichte 126
II. Aufbau der Richtlinie und Begriffsbestimmungen 127
1. Aufbau 127
2. Begriffsbestimmungen 128
B. Anwendungsbereich 128
I. Rechtsgrundlage 128
II. Zusammenführung 130
1. Vorbemerkungen 130
2. Rahmenbeschlüsse 131
III. Einzelne Maßnahmen 134
IV. Schlussbestimmungen 136
C. Anordnungsverfahren 137
I. Zuständigkeiten und Anwendungsbereich 137
1. Rechtsgrundlagen 137
2. Gerichtliche vs. justizielle Entscheidung 138
a) Gerichtliche Entscheidung 138
aa) Vorgaben des EU-Rechts 138
bb) Ausschluss der polizeilichen Zusammenarbeit 138
cc) Umgehung des Richtervorbehalts 139
b) Justizielle Entscheidung 140
c) Eigene Stellungnahme 141
aa) Qualität der Entscheidung 141
bb) Polizeiliche Entscheidungen 144
cc) Richtervorbehalt 145
II. Erlass der Anordnung 146
1. Form 146
2. Verfahren 147
3. Verteidigungsrechte 148
III. Übermittlung 149
D. Vollstreckungsverfahren 151
I. Rechtsanwendung 151
1. Vorbemerkungen 151
2. Ausnahmen vom Rückgriff auf Ermittlungsmaßnahmen anderer Art 153
3. Nationaler ordre public 154
4. Mitwirkung ausländischer Amtsträger 155
II. Fristen 157
1. Vorbemerkungen 157
2. Effizienz 157
a) Beschleunigung durch Formalisierung 157
b) Zweifel an der Verschlankung des Verfahrens 159
c) Eigene Stellungnahme 161
III. Übermittlung 161
E. Bindungswirkung und Vollstreckungsschranken 162
I. Vorbemerkung 162
II. Aufschieben der Anerkennung und Vollstreckung 162
III. System der Versagungsgründe 163
IV. Normierte Versagungsgründe 163
1. Staatliche Sicherheitsinteressen 163
2. Besondere drittschützende Versagungsgründe 164
a) Vorbemerkung 164
b) Immunitäten und Vorrechte 164
c) Zustimmungsbedürftigkeit 165
3. Anwendungsvorrang eigenen Rechts 165
a) Allgemeine Versagungsgründe 165
b) Spezielle Versagungsgründe 166
4. Das Prinzip ne bis in idem 167
5. Beiderseitige Strafbarkeit 168
a) Allgemeine Regelungen 168
b) Besondere Regelungen 168
6. Europäischer ordre public 169
a) Regelungen der Richtlinie 169
aa) Endgültige Bestimmungen 169
bb) Regelungen des Vorentwurfs 171
b) Allgemeine Diskussion über einen Grundrechtsvorbehalt 172
aa) Rechtsprechung des EuGH zum RB EHB 172
bb) Grundrechtsvorbehalt ablehnende Ansicht 172
cc) Grundrechtsvorbehalt befürwortende Ansicht 173
c) Eigene Stellungnahme 175
7. Nationaler ordre public 178
V. Ungeschriebene Versagungsgründe 179
1. Grundsatz der Verhältnismäßigkeit 179
a) Vorbemerkungen 179
b) Annahme eines generellen Versagungsgrunds 180
c) Ablehnung eines generellen Versagungsgrunds 181
d) Eigene Stellungnahme 182
2. Formfehler 184
F. Obliegenheiten und Verfahrensrechte 186
I. Kosten und Haftung für behördliches Handeln 186
1. Vollstreckungskosten einer EEA 186
2. Verantwortlichkeit 187
II. Datenschutz 187
III. Rechtsbehelfe 189
1. Einlegen eines Rechtsbehelfs 189
2. Suspensiveffekt 191
3. Beweisverwertung 192
IV. Informationspflichten 192
4. Kapitel: Gegenseitiges Vertrauen in die Rechtsstaatlichkeit der Strafjustiz der Mitgliedstaaten 194
A. Vertrauen als Grundlage der gegenseitigen Anerkennung in Strafsachen 194
I. Der unionseigene Standpunkt 194
II. Außenbetrachtung 195
1. Befürwortende Ansicht 195
2. Ablehnende Ansicht 196
3. Eigene Stellungnahme 198
B. Vertrauen und Komplexität 199
I. Der Begriff des Vertrauens 199
1. Methodologische Überlegungen 199
2. Vertrauen als soziale Beziehung 199
a) Vertrauensbeziehungen nach Hobbes 199
b) Vertrauensbeziehungen in der Systemtheorie 200
3. Wirkung von Vertrauen 201
a) Der Begriff der Komplexität 201
b) Reduktion von Komplexität 202
II. Anforderungen der modernen Gesellschaft an die justizielle Zusammenarbeit 204
1. Komplexität aufgrund gesellschaftlicher Veränderung 204
a) Globalisierung als gesellschaftlicher Wandel 204
b) Transnationale Kriminalität 206
2. Vertrauen als Grundlage staatlicher, transnationaler Zusammenarbeit 209
C. Vertrauenswürdigkeit als Vertrauensgrundlage 211
I. Vorüberlegungen 211
II. Sozialwissenschaftliche Erkenntnisse 212
1. Vertrauenswürdigkeit 212
a) Vorbemerkung 212
b) Originäre Vertrauenswürdigkeit 212
c) Derivative Vertrauenswürdigkeit 214
2. Ebenen und Stadien des Vertrauens 215
a) Vertrauensschwellen 215
b) Vertrauensebenen 216
III. Schlussfolgerungen für die justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen 217
1. Rechtsstaatlichkeit als Bezugsobjekt des Vertrauens 217
2. Vertrauenswürdigkeit der Rechtshilfepartner 219
3. Vertrauensbildende Maßnahmen 220
a) Vorbemerkung 220
b) Gemeinsames Referenzsystem 221
c) Gegenseitiges Verständnis und Koordination 222
d) Transparenz 224
e) Integrität 225
D. Strafrechtliche Mindeststandards für die Rechtsstaatlichkeit als Vertrauensgrundlage 227
I. Vorbemerkung 227
II. Europäische Menschenrechtskonvention 228
1. Vorbemerkung 228
2. Ablehnende Ansicht 228
3. Befürwortende Ansicht 229
4. Unionseigener Standpunkt 231
5. Eigene Stellungnahme 232
III. Harmonisierung und supranationales Strafrecht durch EU-Sekundärrecht 233
1. Standpunkt und Maßnahmen der EU 233
2. Rangverhältnis zwischen gegenseitiger Anerkennung und Rechtsangleichung nach Art. 82 AEUV 233
3. Subsidiarität und kulturelle Abhängigkeit des Strafrechts 234
a) Ausgangslage 234
b) Befürworter einer Harmonisierung 235
c) Gegner der Harmonisierung 238
d) Rechtsvereinheitlichung 239
4. Eigene Stellungnahme 240
IV. Bestand rechtsangleichender Normen 240
1. Formelles Strafrecht 240
2. Materielles Strafrecht 244
5. Kapitel: Aktuelle Entwicklungen 248
A. Vertrauenskrise und Vertrauensverlust 248
I. Grundlegende Entwicklung 248
II. Erscheinungsformen der Vertrauenskrise 248
1. Rechtseinheit und Gegenseitigkeit 248
a) Allgemeine Betrachtung 248
b) Nationale Vorbehalte 250
2. Intransparenz behördlicher Vorgänge 252
3. Ineffizienz und Korruption in der Justiz 253
a) Vorbemerkungen 253
b) Ineffizienz der Justiz 256
c) Korruption 258
4. Rechtsstaatliche Defizite 259
B. Reform der europäischen Rechtshilfe 261
I. Reformbedarf 261
II. Reaktionen auf die europäischen Reformbemühungen 262
1. Ablehnende Haltung 262
2. Vermittelnde Ansicht 263
3. Gegenmodelle 265
III. Eigene Stellungnahme 266
C. Kontrollmaßnahmen 268
I. Anpassung und Aussetzung der Zusammenarbeit 268
II. Suspendierungsverfahren nach Art. 7 EUV 268
III. Aussetzung bzw. Anpassung 269
1. Rechtsprechung des EuGH 269
2. Übertragbarkeit der Rechtsprechung 271
a) Vergleichbare Interessenlage 271
b) Planwidrige Regelungslücke 273
IV. Zukünftige Entwicklungen 276
D. Umsetzung der Europäischen Ermittlungsanordnung in Deutschland 279
I. Gegenwärtiger Rechtsbestand 279
II. Kritik am IRG 279
III. Lösungsansätze 280
3. Teil: Schlussbetrachtung 282
Literaturverzeichnis 303
I. Kommentare und mehrfach genutzte Sammelwerke 303
II. Monografien, Artikel und Beiträge 304
Dokumente aus dem Internet 323
Stichwortverzeichnis 325