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Aufderheide, D., Dabrowski, M. (Eds.) (2005). Corporate Governance und Korruption. Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven der Bestechung und ihrer Bekämpfung. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51478-6
Aufderheide, Detlef and Dabrowski, Martin. Corporate Governance und Korruption: Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven der Bestechung und ihrer Bekämpfung. Duncker & Humblot, 2005. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51478-6
Aufderheide, D, Dabrowski, M (eds.) (2005): Corporate Governance und Korruption: Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven der Bestechung und ihrer Bekämpfung, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-51478-6

Format

Corporate Governance und Korruption

Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven der Bestechung und ihrer Bekämpfung

Editors: Aufderheide, Detlef | Dabrowski, Martin

Volkswirtschaftliche Schriften, Vol. 544

(2005)

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About The Author

Prof. Dr. habil. Detlef Aufderheide; Business Ethics and Strategic Management, School of International Business, Hochschule Bremen. Studium der Volkswirtschaftslehre und der Rechtswissenschaften in Bielefeld, Göttingen und Münster. Diplom-Volkswirt. Promotion zu einem wirtschafts- und unternehmensethischen Thema (im Verlag Duncker & Humblot erschienen). Habilitation zum Thema Wettbewerb durch Regulierung netzgebundener Energieversorgung. Zahlreiche Publikationen zur Wirtschafts- und Unternehmensethik. Herausgeber der Reihe »Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven« (zusammen mit Martin Dabrowski), die im Verlag Duncker & Humblot erscheint.

Dr. Martin Dabrowski; Studium der Volkswirtschaftslehre und der Politikwissenschaft an der Universität Münster. Diplom-Volkswirt. Promotion zu einem wirtschafts- und sozialethischen Thema. Er arbeitet seit 1994 als Dozent in der katholisch-sozialen Akademie Franz Hitze Haus und leitet dort den Fachbereich »Wirtschaft, Sozialethik, Medien«. Herausgeber der Reihe »Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven« (zusammen mit Martin Dabrowski), die im Verlag Duncker & Humblot erscheint.

Abstract

Korruption wird zunehmend zu einer erheblichen Belastung für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung von Entwicklungs-, Schwellen- und auch Industrieländern. Unter Ökonomen war lange Zeit die Auffassung verbreitet, dass sie unter bestimmten Bedingungen als "Deregulierungsinstrument" vorteilhafte Wirkungen zeigen könne. Heute wird jedoch erkannt und anerkannt, dass dabei ein ausschlaggebender Umstand übersehen wurde: Korruption stellt nicht nur die moralische Ordnung einer Gesellschaft in Frage. Sie zerstört zugleich nachhaltig ihre kodifizierten Institutionen, zu denen nicht zuletzt eine funktionierende Wettbewerbsordnung gehört. Die jeweils Beteiligten hoffen, auf diese Weise einen kurzfristigen Vorteil gegenüber Wettbewerbern zu erringen oder einen Nachteil auszugleichen. Oft erweist sich bereits diese Vermutung als Irrtum, während mittel- und langfristig Wohlstand und Wachstum und damit die Interessen aller Beteiligten und Betroffenen in erheblichem Maße beeinträchtigt werden. In Gestalt aktiver und passiver Bestechung wird Korruption nicht zuletzt zu einem wachsenden Problem für Unternehmungen, und hier insbesondere für solche, deren Geschäftstätigkeit weit über die Landesgrenzen hinausgeht. Es ist derzeit noch eine offene Frage, in welchem Maße und in welcher Form betroffene und beteiligte Unternehmungen selbst zu einer Überwindung der durch Korruption aufgeworfenen Probleme beitragen können und inwiefern sie auf die Beiträge anderer Akteure angewiesen sind.

In diesen Fragen ergeben sich zahlreiche Anknüpfungspunkte zu anderen Forschungsfeldern und Problembereichen, insbesondere im Hinblick auf die allgemeine Debatte um wirksame Regeln guter Unternehmensführung (Corporate Governance), die von den Unternehmungen selbst, aber auch durch staatliche Instanzen gesetzt werden können und zugleich in der öffentlichen Diskussion stehen. Vor diesem Hintergrund bietet es sich an, in einem disziplinenübergreifenden Diskurs aktuelle Forschungsergebnisse zu präsentieren und - auch in Bezug auf ihre praktische Anwendung - zu prüfen.

Genau diesem Vorhaben dient der vorliegende Sammelband, in dem moderne ökonomische Lösungsvorschläge im Dialog mit Theologen, Politikwissenschaftlern, Juristen und Philosophen sowie unter Beteiligung von Praktikern diskutiert werden.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhaltsverzeichnis 9
Johann Graf Lambsdorff: How corruption affects economic development 11
A. Introduction 11
B. Corrupt agents 12
C. Corruption and productivity 16
D. Decomposing corruption 19
E. Self-serving governments 22
F. Corruption and net capital inflows 26
G. Identifying channels of influence 28
H. Conclusion 30
Abstract 32
References 32
Detlef Aufderheide: Corruption and the reason of rules 35
A. Introduction: Empirical findings 35
B. What is the task of theoretical concepts? 36
C. Efficiency through corruption? or The reason of rules 38
D. Longing for dictatorship? 39
E. Consequences 39
References 39
Karl-Wilhelm Dahm: Korruptions-Mentalität und Protestantischer Faktor. 9 Thesen 41
Christian Harm: Politische Determinanten der Unternehmensaufsicht: Korruption und andere Spielarten des ‚Rent-Seeking‘ 47
A. Einleitung 47
B. Endogene Korruption 49
I. Kurzdarstellung der Theorie 49
II. Implikationen 50
C. Corporate Governance, Recht und Wachstum 52
D. Politik und Corporate-Governance-Strukturen 54
I. Autokratien 54
II. Demokratien 57
1. Schwache (korrupte) Demokratien 59
2. Funktionierende (Verbände-)Demokratien 60
3. Der Median-Wähler und kulturelle Unterschiede 61
E. Schlusswort 62
Zusammenfassung 63
Literatur 64
Rupert Pritzl: Corporate-Governance-Strukturen, Korruption und politische Systeme: Zum Beitrag von Christian Harm 67
A. Zielsetzung 67
B. Corporate-Governance-Strukturen und die Art des politischen Systems 67
C. Staatliche Politik als Verteilungspolitik 68
D. Definition und Funktionsweise autokratischer Regime 70
E. Kulturelle Aspekte und Methodik 72
F. Fazit 73
Literatur 73
Jörg Faust: Politische Ordnung, politische Stabilität und Rent-Seeking 75
Α. Autokratie, Demokratie und Rent-Seeking – eine statische Perspektive 76
B. Autokratie, Demokratie und Rent-Seeking – eine dynamische Perspektive 79
Literatur 82
Michael Schramm: Moral im Dilemma? Das Korruptionsproblem und die Relevanz moralischer Interessen im unternehmensethischen Integritätsmanagement 83
A. Das Ende lokaler Moral? Im Korruptionsdilemma 84
I. Das Dilemma 84
II. Die ordnungspolitische Lösung 86
B. Reichen institionenökonomische Anreize aus? 90
C. Die Relevanz moralischer Interessen. Zur empirischen Kontingenz der ökonomischen Effekte unternehmensethischer Entscheidungen 92
I. Zweitens kommt es anders als man erstens denkt 93
II. Ökonomische und moralische Interessen 95
D. Polylinguale Methodik der Unternehmensethik 97
I. Die Situationslogik des Wettbewerbsdilemmas 97
II. Die Kontingenz der ökonomischen Effekte von Moral 98
III. Ökonomische Theorie der Moral, moralische Anreize und moralische Interessen 99
Literatur 107
Eric Christian Meyer: Korruption im spieltheoretischen Aufriss – Zur Residualcharakteristik moralischer Interessen 111
A. Einführung 111
B. Korruption und Spieltheorie 112
I. Statische Analyse 112
II. Dynamische Analyse 115
III. Moralische Interessen als Residual? 117
C. Fazit 117
Literatur 118
Peter Schallenberg: Beteiligung an Korruption in Dilemmasituationen? 119
A. Hintergrund: Das Menschenbild des homo compensator als natura corrupta 119
B. Korruption und Kompromiss: Das ethische Problem 121
C. Sünde und Struktur: Individual- und sozialethische Wertung 122
D. Hintergrund: Anreiz als Schlüsselbegriff „interessenfundierter Ethik“ 123
Hansjörg Elshorst: Die Rolle der Nichtregierungsorganisationen – insbesondere Transparency International – bei der Bekämpfung der Korruption 127
A. Korruption auf die Agenda der Welt: Die frühe Phase. Transparency International – Fallstudie eines frühen Erfolgs 127
I. Die Zeit war reif 127
II. TI – die ganz andere Zivilgesellschaft 128
III. Die Medien 129
IV. Erfolg bei den Global Players 130
V. Strukturen und Instrumente von TI 132
VI. Konzeptioneller Beitrag zum Kampf gegen die Korruption 134
VII. Ein Blick von außen 135
B. Zivilgesellschaft und Korruption heute 136
I. Institutionelle Verankerung des Kampfes gegen Korruption 136
1. Die Medien 136
2. Politik und Staat 137
3. Internationale Organisationen 138
4. Die Wirtschaft 139
II. Rolle der breiteren Zivilgesellschaft bei der Bekämpfung der Korruption 140
1. Vorbemerkung zur Literatur 140
2. Der neue Boom: Korruption ist in aller Munde 140
3. Zur gleichen Zeit wächst die global tätige Zivilgesellschaft 141
4. Mehr NGOs im Kampf gegen Korruption? 142
5. Breiteres Engagement auf globaler Ebene? 142
6. TIs Sonderrolle auf globaler Ebene 144
7. Die nationale Ebene: Teil einer breiten Routine von NGOs 145
III. Die spezifische Rolle von TI 146
1. Spezialisten gegen Korruption 146
2. Hilfestellung für andere Akteure der Zivilgesellschaft 147
3. TI entwickelt neue Instrumente 148
4. Führungsaufgabe der spezialisierten NGO 149
Literatur 150
Jochen Schumann: Korruptionsbekämpfung durch Nichtregierungsorganisationen (NGOs): Zum Beitrag von Hansjörg Elshorst 151
A. Verdienste des Beitrags 151
B. Erste Frage: Gibt es Anreize zum Unterlassen von Korruption, die von TI „geweckt“ werden mussten? 153
C. Zweite Frage: Können – außer TI – andere Zivilgesellschaften die Korruptionsbekämpfung unterstützen? 155
Literatur 157
Dagmar Richter: Korruptionsbekämpfung durch Nichtregierungsorganisationen in einer entstehenden Weltrechtsordnung 159
A. Nichtregierungsorganisationen in einer entstehenden Weltrechtsordnung 159
B. Der Konsultativstatus bei Internationalen Organisationen 161
I. Art. 71 UN-Charta 161
II. Mitwirkung in Internationalen Wirtschafts- und Finanzorganisationen 162
C. Völkerrechtliche Konventionen zur Bekämpfung der Korruption 163
D. Internationales Privatrecht: Die Europäische Konvention über die Anerkennung der Rechtspersönlichkeit der Internationalen Nichtregierungsorganisationen 164
E. Das Demokratieproblem 166
Literatur 167
Martin Leschke: Netzwerke: Instrumente zum Aufbau von Sozialkapital oder Türöffner für Korruption? 169
Α. Einleitung 169
B. Korruption als Übel 170
C. Sozialkapital und Netzwerke 173
D. Netzwerke und Korruption 177
E. Netzwerke, Institutionen, Korruption und wirtschaftliche Entwicklung 179
F. Empirische Ergebnisse 183
G. Schlussfolgerungen 188
Literatur 190
Anhang 1: Zur Herleitung der beiden Faktoren 193
Anhang 2: Staaten-Sample 196
Anhang 3: Korrelationsmatrix 197
Georg Horntrich: Von Netzwerken zur Korruption? 199
A. Netzwerke zwischen Kooperation und Korruption 199
B. Korruption und die Grundordnung des Wirtschaftens 203
Literatur 207
Monika Markmann: Netzwerkstrukturen und die Beharrungstendenz informeller Institutionen als Türöffner für Korruption 209
A. Einleitung 209
B. Das Modell informeller Institutionen nach North und die Entstehung von Korruption 210
C. Netzwerkstrukturen und die Beharrungstendenz informeller Institutionen 213
D. Kritische Würdigung 216
Literatur 217
Hansrudi Lenz: Bilanzpolitik, Bilanzfälschung und Bilanzprüfung – eine moralökonomische Analyse von Interessenkonflikten 219
A. Prolog 219
B. Bilanzpolitik, Bilanzfälschung und Bilanzprüfung 220
C. Interessenkonflikte und Bilanzfälschung – das Beispiel WorldCom 223
I. Zum Begriff des Interessenkonfliktes 223
II. Bilanzfälschung bei WorldCom 225
D. Zu Begriff und Begründung moralischer Normen 234
I. Zum Begriff der moralischen Norm 234
II. Begründung moralischer Normen 236
E. Zur Leistungsfähigkeit moralischer Normen im Kontext von Bilanzpolitik, Bilanzfälschung und Bilanzprüfung 241
Literatur 248
Hermann-Josef Tebroke: Bilanzpolitik und Managementkontrolle 253
A. Interessenkonflikte und Informationsasymmetrien bei der Trennung von Eigentum und Leitung 253
B. Aufgaben der Rechnungslegung 256
C. Bilanzpolitik innerhalb des gesetzlich zulässigen Rahmens 259
D. Bilanzskandale und Bilanzfälschungen 262
E. Verantwortliche Bilanzpolitik durch Ethik-Kodizes? 263
Literatur 267
Rüdiger Wilhelmi: Ethikrichtlinien und Interessenkonflikte bei der Bilanzierung. Rechtstheoretische Grenzen und institutionelle Sicherungen als Alternative 269
A. Einleitung 269
B. Abgrenzung des Rechts von Moral und Sitte 269
C. Regelung der Interessenkonflikte durch Ethikrichtlinien 270
I. Berücksichtigung moralischer Eignung bei der Personalauswahl 270
II. Verbesserung der Corporate Identity 271
III. Ethikrichtlinien 271
1. Ausgangspunkt 271
2. Ökonomische Rationalität 272
3. Einordnung als Normen 272
4. Notwendigkeit der Kommunikation 272
5. Problem der Durchsetzung 273
6. Problem der Bestimmtheit 273
7. Rechtstheoretische Problematik 274
8. Rechtliche Einordnung 274
D. Regelung der Interessenkonflikte durch institutionelle Sicherungen im deutschen Aktienrecht 275
I. Stärkung der Stellung des Abschlussprüfers 276
II. Überwachung des Vorstands durch den Aufsichtsrat 276
III. Haftung 277
E. Fazit 278
Literatur 278
Autorenverzeichnis 279