Corporate Governance und Korruption
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Corporate Governance und Korruption
Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven der Bestechung und ihrer Bekämpfung
Editors: Aufderheide, Detlef | Dabrowski, Martin
Volkswirtschaftliche Schriften, Vol. 544
(2005)
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About The Author
Prof. Dr. habil. Detlef Aufderheide; Business Ethics and Strategic Management, School of International Business, Hochschule Bremen. Studium der Volkswirtschaftslehre und der Rechtswissenschaften in Bielefeld, Göttingen und Münster. Diplom-Volkswirt. Promotion zu einem wirtschafts- und unternehmensethischen Thema (im Verlag Duncker & Humblot erschienen). Habilitation zum Thema Wettbewerb durch Regulierung netzgebundener Energieversorgung. Zahlreiche Publikationen zur Wirtschafts- und Unternehmensethik. Herausgeber der Reihe »Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven« (zusammen mit Martin Dabrowski), die im Verlag Duncker & Humblot erscheint.Dr. Martin Dabrowski; Studium der Volkswirtschaftslehre und der Politikwissenschaft an der Universität Münster. Diplom-Volkswirt. Promotion zu einem wirtschafts- und sozialethischen Thema. Er arbeitet seit 1994 als Dozent in der katholisch-sozialen Akademie Franz Hitze Haus und leitet dort den Fachbereich »Wirtschaft, Sozialethik, Medien«. Herausgeber der Reihe »Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven« (zusammen mit Martin Dabrowski), die im Verlag Duncker & Humblot erscheint.Abstract
Korruption wird zunehmend zu einer erheblichen Belastung für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung von Entwicklungs-, Schwellen- und auch Industrieländern. Unter Ökonomen war lange Zeit die Auffassung verbreitet, dass sie unter bestimmten Bedingungen als "Deregulierungsinstrument" vorteilhafte Wirkungen zeigen könne. Heute wird jedoch erkannt und anerkannt, dass dabei ein ausschlaggebender Umstand übersehen wurde: Korruption stellt nicht nur die moralische Ordnung einer Gesellschaft in Frage. Sie zerstört zugleich nachhaltig ihre kodifizierten Institutionen, zu denen nicht zuletzt eine funktionierende Wettbewerbsordnung gehört. Die jeweils Beteiligten hoffen, auf diese Weise einen kurzfristigen Vorteil gegenüber Wettbewerbern zu erringen oder einen Nachteil auszugleichen. Oft erweist sich bereits diese Vermutung als Irrtum, während mittel- und langfristig Wohlstand und Wachstum und damit die Interessen aller Beteiligten und Betroffenen in erheblichem Maße beeinträchtigt werden. In Gestalt aktiver und passiver Bestechung wird Korruption nicht zuletzt zu einem wachsenden Problem für Unternehmungen, und hier insbesondere für solche, deren Geschäftstätigkeit weit über die Landesgrenzen hinausgeht. Es ist derzeit noch eine offene Frage, in welchem Maße und in welcher Form betroffene und beteiligte Unternehmungen selbst zu einer Überwindung der durch Korruption aufgeworfenen Probleme beitragen können und inwiefern sie auf die Beiträge anderer Akteure angewiesen sind.In diesen Fragen ergeben sich zahlreiche Anknüpfungspunkte zu anderen Forschungsfeldern und Problembereichen, insbesondere im Hinblick auf die allgemeine Debatte um wirksame Regeln guter Unternehmensführung (Corporate Governance), die von den Unternehmungen selbst, aber auch durch staatliche Instanzen gesetzt werden können und zugleich in der öffentlichen Diskussion stehen. Vor diesem Hintergrund bietet es sich an, in einem disziplinenübergreifenden Diskurs aktuelle Forschungsergebnisse zu präsentieren und - auch in Bezug auf ihre praktische Anwendung - zu prüfen.Genau diesem Vorhaben dient der vorliegende Sammelband, in dem moderne ökonomische Lösungsvorschläge im Dialog mit Theologen, Politikwissenschaftlern, Juristen und Philosophen sowie unter Beteiligung von Praktikern diskutiert werden.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Johann Graf Lambsdorff: How corruption affects economic development | 11 | ||
A. Introduction | 11 | ||
B. Corrupt agents | 12 | ||
C. Corruption and productivity | 16 | ||
D. Decomposing corruption | 19 | ||
E. Self-serving governments | 22 | ||
F. Corruption and net capital inflows | 26 | ||
G. Identifying channels of influence | 28 | ||
H. Conclusion | 30 | ||
Abstract | 32 | ||
References | 32 | ||
Detlef Aufderheide: Corruption and the reason of rules | 35 | ||
A. Introduction: Empirical findings | 35 | ||
B. What is the task of theoretical concepts? | 36 | ||
C. Efficiency through corruption? or The reason of rules | 38 | ||
D. Longing for dictatorship? | 39 | ||
E. Consequences | 39 | ||
References | 39 | ||
Karl-Wilhelm Dahm: Korruptions-Mentalität und Protestantischer Faktor. 9 Thesen | 41 | ||
Christian Harm: Politische Determinanten der Unternehmensaufsicht: Korruption und andere Spielarten des ‚Rent-Seeking‘ | 47 | ||
A. Einleitung | 47 | ||
B. Endogene Korruption | 49 | ||
I. Kurzdarstellung der Theorie | 49 | ||
II. Implikationen | 50 | ||
C. Corporate Governance, Recht und Wachstum | 52 | ||
D. Politik und Corporate-Governance-Strukturen | 54 | ||
I. Autokratien | 54 | ||
II. Demokratien | 57 | ||
1. Schwache (korrupte) Demokratien | 59 | ||
2. Funktionierende (Verbände-)Demokratien | 60 | ||
3. Der Median-Wähler und kulturelle Unterschiede | 61 | ||
E. Schlusswort | 62 | ||
Zusammenfassung | 63 | ||
Literatur | 64 | ||
Rupert Pritzl: Corporate-Governance-Strukturen, Korruption und politische Systeme: Zum Beitrag von Christian Harm | 67 | ||
A. Zielsetzung | 67 | ||
B. Corporate-Governance-Strukturen und die Art des politischen Systems | 67 | ||
C. Staatliche Politik als Verteilungspolitik | 68 | ||
D. Definition und Funktionsweise autokratischer Regime | 70 | ||
E. Kulturelle Aspekte und Methodik | 72 | ||
F. Fazit | 73 | ||
Literatur | 73 | ||
Jörg Faust: Politische Ordnung, politische Stabilität und Rent-Seeking | 75 | ||
Α. Autokratie, Demokratie und Rent-Seeking – eine statische Perspektive | 76 | ||
B. Autokratie, Demokratie und Rent-Seeking – eine dynamische Perspektive | 79 | ||
Literatur | 82 | ||
Michael Schramm: Moral im Dilemma? Das Korruptionsproblem und die Relevanz moralischer Interessen im unternehmensethischen Integritätsmanagement | 83 | ||
A. Das Ende lokaler Moral? Im Korruptionsdilemma | 84 | ||
I. Das Dilemma | 84 | ||
II. Die ordnungspolitische Lösung | 86 | ||
B. Reichen institionenökonomische Anreize aus? | 90 | ||
C. Die Relevanz moralischer Interessen. Zur empirischen Kontingenz der ökonomischen Effekte unternehmensethischer Entscheidungen | 92 | ||
I. Zweitens kommt es anders als man erstens denkt | 93 | ||
II. Ökonomische und moralische Interessen | 95 | ||
D. Polylinguale Methodik der Unternehmensethik | 97 | ||
I. Die Situationslogik des Wettbewerbsdilemmas | 97 | ||
II. Die Kontingenz der ökonomischen Effekte von Moral | 98 | ||
III. Ökonomische Theorie der Moral, moralische Anreize und moralische Interessen | 99 | ||
Literatur | 107 | ||
Eric Christian Meyer: Korruption im spieltheoretischen Aufriss – Zur Residualcharakteristik moralischer Interessen | 111 | ||
A. Einführung | 111 | ||
B. Korruption und Spieltheorie | 112 | ||
I. Statische Analyse | 112 | ||
II. Dynamische Analyse | 115 | ||
III. Moralische Interessen als Residual? | 117 | ||
C. Fazit | 117 | ||
Literatur | 118 | ||
Peter Schallenberg: Beteiligung an Korruption in Dilemmasituationen? | 119 | ||
A. Hintergrund: Das Menschenbild des homo compensator als natura corrupta | 119 | ||
B. Korruption und Kompromiss: Das ethische Problem | 121 | ||
C. Sünde und Struktur: Individual- und sozialethische Wertung | 122 | ||
D. Hintergrund: Anreiz als Schlüsselbegriff „interessenfundierter Ethik“ | 123 | ||
Hansjörg Elshorst: Die Rolle der Nichtregierungsorganisationen – insbesondere Transparency International – bei der Bekämpfung der Korruption | 127 | ||
A. Korruption auf die Agenda der Welt: Die frühe Phase. Transparency International – Fallstudie eines frühen Erfolgs | 127 | ||
I. Die Zeit war reif | 127 | ||
II. TI – die ganz andere Zivilgesellschaft | 128 | ||
III. Die Medien | 129 | ||
IV. Erfolg bei den Global Players | 130 | ||
V. Strukturen und Instrumente von TI | 132 | ||
VI. Konzeptioneller Beitrag zum Kampf gegen die Korruption | 134 | ||
VII. Ein Blick von außen | 135 | ||
B. Zivilgesellschaft und Korruption heute | 136 | ||
I. Institutionelle Verankerung des Kampfes gegen Korruption | 136 | ||
1. Die Medien | 136 | ||
2. Politik und Staat | 137 | ||
3. Internationale Organisationen | 138 | ||
4. Die Wirtschaft | 139 | ||
II. Rolle der breiteren Zivilgesellschaft bei der Bekämpfung der Korruption | 140 | ||
1. Vorbemerkung zur Literatur | 140 | ||
2. Der neue Boom: Korruption ist in aller Munde | 140 | ||
3. Zur gleichen Zeit wächst die global tätige Zivilgesellschaft | 141 | ||
4. Mehr NGOs im Kampf gegen Korruption? | 142 | ||
5. Breiteres Engagement auf globaler Ebene? | 142 | ||
6. TIs Sonderrolle auf globaler Ebene | 144 | ||
7. Die nationale Ebene: Teil einer breiten Routine von NGOs | 145 | ||
III. Die spezifische Rolle von TI | 146 | ||
1. Spezialisten gegen Korruption | 146 | ||
2. Hilfestellung für andere Akteure der Zivilgesellschaft | 147 | ||
3. TI entwickelt neue Instrumente | 148 | ||
4. Führungsaufgabe der spezialisierten NGO | 149 | ||
Literatur | 150 | ||
Jochen Schumann: Korruptionsbekämpfung durch Nichtregierungsorganisationen (NGOs): Zum Beitrag von Hansjörg Elshorst | 151 | ||
A. Verdienste des Beitrags | 151 | ||
B. Erste Frage: Gibt es Anreize zum Unterlassen von Korruption, die von TI „geweckt“ werden mussten? | 153 | ||
C. Zweite Frage: Können – außer TI – andere Zivilgesellschaften die Korruptionsbekämpfung unterstützen? | 155 | ||
Literatur | 157 | ||
Dagmar Richter: Korruptionsbekämpfung durch Nichtregierungsorganisationen in einer entstehenden Weltrechtsordnung | 159 | ||
A. Nichtregierungsorganisationen in einer entstehenden Weltrechtsordnung | 159 | ||
B. Der Konsultativstatus bei Internationalen Organisationen | 161 | ||
I. Art. 71 UN-Charta | 161 | ||
II. Mitwirkung in Internationalen Wirtschafts- und Finanzorganisationen | 162 | ||
C. Völkerrechtliche Konventionen zur Bekämpfung der Korruption | 163 | ||
D. Internationales Privatrecht: Die Europäische Konvention über die Anerkennung der Rechtspersönlichkeit der Internationalen Nichtregierungsorganisationen | 164 | ||
E. Das Demokratieproblem | 166 | ||
Literatur | 167 | ||
Martin Leschke: Netzwerke: Instrumente zum Aufbau von Sozialkapital oder Türöffner für Korruption? | 169 | ||
Α. Einleitung | 169 | ||
B. Korruption als Übel | 170 | ||
C. Sozialkapital und Netzwerke | 173 | ||
D. Netzwerke und Korruption | 177 | ||
E. Netzwerke, Institutionen, Korruption und wirtschaftliche Entwicklung | 179 | ||
F. Empirische Ergebnisse | 183 | ||
G. Schlussfolgerungen | 188 | ||
Literatur | 190 | ||
Anhang 1: Zur Herleitung der beiden Faktoren | 193 | ||
Anhang 2: Staaten-Sample | 196 | ||
Anhang 3: Korrelationsmatrix | 197 | ||
Georg Horntrich: Von Netzwerken zur Korruption? | 199 | ||
A. Netzwerke zwischen Kooperation und Korruption | 199 | ||
B. Korruption und die Grundordnung des Wirtschaftens | 203 | ||
Literatur | 207 | ||
Monika Markmann: Netzwerkstrukturen und die Beharrungstendenz informeller Institutionen als Türöffner für Korruption | 209 | ||
A. Einleitung | 209 | ||
B. Das Modell informeller Institutionen nach North und die Entstehung von Korruption | 210 | ||
C. Netzwerkstrukturen und die Beharrungstendenz informeller Institutionen | 213 | ||
D. Kritische Würdigung | 216 | ||
Literatur | 217 | ||
Hansrudi Lenz: Bilanzpolitik, Bilanzfälschung und Bilanzprüfung – eine moralökonomische Analyse von Interessenkonflikten | 219 | ||
A. Prolog | 219 | ||
B. Bilanzpolitik, Bilanzfälschung und Bilanzprüfung | 220 | ||
C. Interessenkonflikte und Bilanzfälschung – das Beispiel WorldCom | 223 | ||
I. Zum Begriff des Interessenkonfliktes | 223 | ||
II. Bilanzfälschung bei WorldCom | 225 | ||
D. Zu Begriff und Begründung moralischer Normen | 234 | ||
I. Zum Begriff der moralischen Norm | 234 | ||
II. Begründung moralischer Normen | 236 | ||
E. Zur Leistungsfähigkeit moralischer Normen im Kontext von Bilanzpolitik, Bilanzfälschung und Bilanzprüfung | 241 | ||
Literatur | 248 | ||
Hermann-Josef Tebroke: Bilanzpolitik und Managementkontrolle | 253 | ||
A. Interessenkonflikte und Informationsasymmetrien bei der Trennung von Eigentum und Leitung | 253 | ||
B. Aufgaben der Rechnungslegung | 256 | ||
C. Bilanzpolitik innerhalb des gesetzlich zulässigen Rahmens | 259 | ||
D. Bilanzskandale und Bilanzfälschungen | 262 | ||
E. Verantwortliche Bilanzpolitik durch Ethik-Kodizes? | 263 | ||
Literatur | 267 | ||
Rüdiger Wilhelmi: Ethikrichtlinien und Interessenkonflikte bei der Bilanzierung. Rechtstheoretische Grenzen und institutionelle Sicherungen als Alternative | 269 | ||
A. Einleitung | 269 | ||
B. Abgrenzung des Rechts von Moral und Sitte | 269 | ||
C. Regelung der Interessenkonflikte durch Ethikrichtlinien | 270 | ||
I. Berücksichtigung moralischer Eignung bei der Personalauswahl | 270 | ||
II. Verbesserung der Corporate Identity | 271 | ||
III. Ethikrichtlinien | 271 | ||
1. Ausgangspunkt | 271 | ||
2. Ökonomische Rationalität | 272 | ||
3. Einordnung als Normen | 272 | ||
4. Notwendigkeit der Kommunikation | 272 | ||
5. Problem der Durchsetzung | 273 | ||
6. Problem der Bestimmtheit | 273 | ||
7. Rechtstheoretische Problematik | 274 | ||
8. Rechtliche Einordnung | 274 | ||
D. Regelung der Interessenkonflikte durch institutionelle Sicherungen im deutschen Aktienrecht | 275 | ||
I. Stärkung der Stellung des Abschlussprüfers | 276 | ||
II. Überwachung des Vorstands durch den Aufsichtsrat | 276 | ||
III. Haftung | 277 | ||
E. Fazit | 278 | ||
Literatur | 278 | ||
Autorenverzeichnis | 279 |