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Schubert, R. (Ed.) (2000). Ursachen und Therapien regionaler Entwicklungskrisen -. Das Beispiel der Asienkrise. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50306-3
Schubert, Renate. Ursachen und Therapien regionaler Entwicklungskrisen -: Das Beispiel der Asienkrise. Duncker & Humblot, 2000. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50306-3
Schubert, R (ed.) (2000): Ursachen und Therapien regionaler Entwicklungskrisen -: Das Beispiel der Asienkrise, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50306-3

Format

Ursachen und Therapien regionaler Entwicklungskrisen -

Das Beispiel der Asienkrise

Editors: Schubert, Renate

Schriften des Vereins für Socialpolitik, Vol. 276

(2000)

Additional Information

Book Details

Abstract

Die asiatische Wirtschaftskrise ist ein Thema, mit dem sich mittlerweile zahlreiche Publikationen beschäftigt haben und noch beschäftigen. Das Spezifische des vorliegenden Bandes besteht darin, die Asienkrise als prominentes Beispiel einer regionalen Wirtschaftskrise anzusehen und nach denjenigen Ursachen und möglichen Therapieformen zu suchen, die nicht nur für die Asienkrise, sondern auch für andere regionale Krisen von Bedeutung sein könnten. Die Beiträge des Bandes wurden als Haupt- und Korreferate auf der Jahrestagung 1999 des Entwicklungsländerausschusses im Verein für Socialpolitik diskutiert.

Zentrale Themen der Beiträge sind einerseits die Entwicklung der asiatischen Wirtschaftskrise im Zeitverlauf, die zentralen Erklärungsansätze, die Bedeutung der Finanzmärkte, der Zusammenhang zwischen Finanzsektor und realem Sektor, die Rolle des internationalen Handels sowie die Relevanz des Verhaltens internationaler Organisationen, insbesondere des Internationalen Währungsfonds IWF.

Die meisten Beiträge zeigen, daß es keine eindeutigen "Wenn-dann"-Erkenntnisse im Hinblick auf die Entstehung und Ausbreitung regionaler Wirtschaftskrisen zu geben scheint. Dennoch hat man aus der Asienkrise gelernt, nämlich vor allem in dem Sinn, daß man mehr über die Determinanten weiß, die die Wahrscheinlichkeit von Krisen erhöhen. Offensichtlich hat das Zusammentreffen von sehr hoher Auslandsverschuldung bei hohen Leistungsbilanzdefiziten mit Finanzsektoren, die durch Anreize zu übermäßiger Kreditvergabe charakterisiert waren, die Wahrscheinlichkeit für eine krisenhafte Entwicklung wesentlich gesteigert. Darüber hinaus ist davon auszugehen, daß die Asienkrise für andere Teile der Welt weniger wegen ihrer realwirtschaftlichen Effekte, sondern vor allem deshalb bedrohlich wurde, weil die internationalen Kapitalmärkte das Kreditrisiko der asiatischen Länder nach oben korrigierten und dadurch massive Abwertungen auslösten.

Als Lehren für die Zukunft drängen sich zwei Folgerungen auf: Zum einen wird man auch künftig davon ausgehen müssen, daß man mit Nachfrageschocks konfrontiert ist, die ihre Ursache im Geschehen in anderen Ländern bzw. auf globalen Märkten haben. Um hierauf sinnvoll reagieren zu können, braucht es neben traditioneller Wirtschaftspolitik vor allem institutionelle Reformen. Zum anderen wäre es hilfreich, wenn das realwirtschaftliche Schadenspotential internationaler Kapitalströme reduziert werden könnte. Zu klären, wie dies erreicht werden kann, muß weiteren wissenschaftlichen Auseinandersetzungen vorbehalten bleiben.

Der Band wendet sich an Leser, die am Rätsel regionaler Wirtschaftskrisen näher interessiert sind, sei es aus eher theoretischer oder eher angewandter Perspektive, sei es aus eher nationalem oder globalem Blickwinkel, sei es aus eher realwirtschaftlicher oder finanzwirtschaftlicher Sicht.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhalt 15
Hans Christoph Rieger: Erscheinungsbild und Erklärungsmuster der asiatischen Wirtschaftskrise 17
A. Einleitung 17
B. Erscheinungsbild der Krise 19
C. Folgen der Krise 24
D. Erklärungsmuste 26
I. Externe Verursachungsfaktore 29
II. Interne Verursachungsfaktore 30
III. Ansteckung 31
IV. Theoretische Ansätze 32
E. Fazit 33
Literatu 34
Rainer Klump: Korreferat zum Beitrag von Christoph Riege 37
A. Einleitung 37
B. Fundamentalfaktoren als Erklärung der Asienkrise 37
C. Vom asiatischen Wunder zur asiatischen Krise 39
D. Schlussfolgerunge 41
Literatu 42
Lukas Menkhoff: Die Rolle (inter)nationaler Finanzmärkte in der Asienkrise 45
A. Problemstellung 45
B. Konkurrierende finanzielle Erklärungen der Asienkrise 46
I. Übersicht 46
II. Währungs- oder Bankenkrise? 48
III. Internationale Transmissio 49
IV. Zwischenfazit 50
C. Die Rolle der nationalen Finanzsektoren in der Asienkrise 50
D. Chancen und Risiken finanzieller Globalisierung in der Asienkrise 55
I. Chancen finanzieller Globalisierung 55
II. Risiken finanzieller Globalisierung 58
III. Zwischenfazit 66
E. Wirtschaftspolitische Maßnahme 66
I. Weitgehend konsensfähige Maßnahme 66
II. Strittige wirtschaftspolitische Maßnahme 67
III. Fazit 68
Literatu 69
Andreas Hauskrecht: Korreferat zum Beitrag von Lutz Menkhoff 73
A. Einleitung 73
B. Nettokapitalimporte und ihre Wirkungen auf das Steuerungspotential einer Zentralbank 74
C. Der nominale Wechselkursanker gegenüber dem US-Dolla 78
D. Schlußfolgerunge 80
Literatu 80
Statistischer Anhang 81
Eva Terberger-Stoy: Bankenaufsicht und Asienkrise 91
A. Die Asienkrise – Anlaß zum Nachdenken (auch) über die Bankenaufsicht 91
B. (Fehlende) Bankenaufsicht und das Vertrauen der Einlege 94
I. Bankenaufsicht: Der Basle Accord und seine ökonomische Begründung 94
II. „Prudential Regulation“ – in den Krisenländern vernachlässigt 96
C. Ein Blick in die Nachbarländer Japan und China – Was bot Schutz vor der Asienkrise? 99
I. Japan – Schutz durch Bankenaufsicht oder Schutz durch implizite staatliche Garantien? 99
II. China – (Noch) funktionsfähiges Bankensystem trotz Insolvenz der Banke 103
D. Der Basle Accord – Überzeugendes bankaufsichtsrechtliches Konzept auch nach der Asienkrise? 107
I. Basle Accord und Krisenbewältigung 107
II. Basle Accord und Krisenpräventio 108
Literatu 114
Heinz-Günter Geis: Korreferat zum Beitrag von Eva Terberger-Stoy 117
Literatu 127
Torsten Amelung: Transmissionsmechanismen zwischen Finanzmarkt und dem realen Sektor: Lehren aus der Asienkrise 129
A. Einleitung 129
B. Die Chronologie einer Krise: Symptome, Ursachen und Folge 130
C. Die Globalisierung der Finanzmärkte als neues Paradigma 133
D. Implikationen der Finanzkrise für Konsum und Investitio 138
E. Die Rolle des Staates zwischen Krisenbewältigung und Krisenverhinderung 141
F. Fazit 145
Literatu 146
Hans-Peter Nissen: Korreferat zum Beitrag von Torsten Amelung 149
A. Über-Blick: Streifzug durch das Thema – oder Thema gestreift? 149
B. Ein-Blick: Hauptthesen – oder Thesen ohne Haupt? 150
C. Aus-Blick: Schutz vor Kapitalströme: Deiche – oder Auffangbecken? 153
D. Rück-Blick: Kapitalexport gleich Imperialismus? 154
Wolfgang Veit: Regional trade and transmission of demand-shocks in Latin America and Asia: Analysis and policy recommendations for China 157
A. Introductio 157
B. Intra-regional and interregional trade patterns in Asia and Latin America 159
I. Asian regional trade 159
II. Latin-American regional trade 161
III. Conclusions and further aspects of regional trade 162
C. Real transmission of crises in Latin America and Asia 164
I. Definitions, methodology and general results 164
II. Business cycle linkages in Asia 165
III. Business cycle linkages in Latin America 166
IV. Conclusions 167
D. What exchange rate policy for China? 167
I. A brief summary: the pros and cons of flexible and fixed exchange rates 168
II. Estimating the equilibrium level of the RMB/USD exchange rate 169
III. Credibility of the RMB / USD-link 171
IV. Suitability of a crawling peg regime 173
E. Conclusio 175
References 176
Appendix: List of Abbreviations 178
Appendix 1: Modelling business cycle links within trade areas in Asia 179
Appendix 2: Tables 181
Appendix 3: Figures 187
Matthias Lutz: Korreferat zum Beitrag von Wolfgang Veit 201
A. Einleitung 201
B. Eine Klassifizierung der Krisenübertragungsmechanisme 202
I. Monsuneffekte (monsoonal effects) 202
II. Übertragung (spillovers) 203
III. Reine Ansteckung (true contagion) 204
C. Die Rolle von Handelsbeziehunge 206
I. Empirische Resultate 206
II. Probleme in den Schätzunge 207
III. Empirische Äquivalenz zwischen Handel und reiner Ansteckung 208
D. Fazit 210
Literatu 211
Peter Nunnenkamp: Der IWF als Krisenursache? IWF-Kredite, Moral Hazard und die Reform der internationalen Finanzarchitektu 213
A. Der IWF unter Beschuß 213
B. Wie relevant ist Moral Hazard? 215
I. IWF-Kredite in längerfristiger und relativer Betrachtung 215
II. Wirtschaftspolitisches Fehlverhalten der Kreditnehmer des IWF? 219
III. IWF-induziertes Fehlverhalten der privaten Auslandsinvestoren? 221
C. Moral Hazard und die Reform der internationalen Finanzarchitektu 224
I. Das Dilemma 224
II. Die zukünftige Rolle des IWF 226
III. Ein Vorschlag zur Einbindung privater Auslandsinvestore 227
Literatu 228
Rabindra Nath Chakraborty: Korreferat zum Vortrag von Peter Nunnenkamp 231
A. Einleitung 231
B. Die Eingrenzung der Fragestellung 231
C. Die Reichweite der empirischen Argumente 234
D. Die wirtschaftspolitische Empfehlung 235
Literatu 238
Autorenverzeichnis 241