Herausforderungen an die Kompetenzordnung der EU
BOOK
Cite BOOK
Style
Format
Herausforderungen an die Kompetenzordnung der EU
Symposium zum 80. Geburtstag von Volkmar Götz
Editors: Hendler, Reinhard | Ibler, Martin | Martínez, José
Schriften zum Europäischen Recht, Vol. 171
(2015)
Additional Information
Book Details
Pricing
About The Author
José Martínez, Promotion 1995 und Habilitation im Jahr 2004. Seit 2012 Inhaber der Stiftungsprofessur für Agrarrecht und Öffentliches Recht. Geschäftsführender Direktor des Instituts für Landwirtschaftsrecht der Georg-August Universität Göttingen sowie Direktor des Instituts für Öffentliches Recht (Abteilung für ausländisches Öffentliches Recht und Rechtsvergleichung) sowie Mitglied des Deutsch-Chinesischen Instituts für Rechtswissenschaft.Abstract
Rechtsfragen zur Kompetenzordnung begleiten das Europarecht von Anbeginn. Ausgehend vom völker- und europarechtlichen Grundsatz der begrenzten Einzelermächtigung der Europäischen Union hat sich in einem dynamischen Prozess ein komplexes, vielschichtiges System von Kompetenzwahrnehmungen durch die Mitgliedstaaten und die europäischen Organe entwickelt. Die rechtliche Erfassung und Begrenzung dieses Systems ist dadurch wesentlich erschwert worden. Ergänzt wird die Schwierigkeit durch eine zunehmende, verfassungsrechtlich begründete Skepsis zur Weite der Kompetenzübertragung als Folge der fortschreitenden Integration mitgliedstaatlicher Politiken und der Erweiterung der EU. Diese Herausforderungen, denen sich die Kompetenzordnung der EU gegenübersieht, stehen im Mittelpunkt der Beiträge. Diese Beiträge dokumentieren zugleich ein Symposium aus Anlass des 80. Geburtstags von Volkmar Götz, das 2015 in Göttingen stattfand.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Martin Ibler: Begrüßung der Teilnehmer | 9 | ||
Frank Schorkopf: Die Politizität der europäischen Kompetenzordnung als Rechtsproblem | 11 | ||
I. | 11 | ||
II. | 14 | ||
III. | 15 | ||
IV. | 17 | ||
V. | 19 | ||
VI. | 21 | ||
VII. | 23 | ||
Markus Ludwigs: Der Ultra-vires-Vorbehalt des BVerfG – Judikative Kompetenzanmaßung oder legitimes Korrektiv? | 27 | ||
I. Einführung | 27 | ||
1. Problemstellung | 27 | ||
2. Angedrohte Aktivierung im OMT-Vorlagebeschluss | 29 | ||
II. Der Ultra-vires-Vorbehalt „in a nutshell“ | 30 | ||
1. Etablierung im Maastricht- und im Lissabon-Urteil | 30 | ||
2. Ausdifferenzierung des Prüfungsmaßstabs im Honeywell-Beschluss | 31 | ||
3. Prozedurale Verschiebungen durch den OMT-Vorlagebeschluss | 32 | ||
4. Zwischenfazit | 32 | ||
III. Kritik der BVerfG-Judikatur im Allgemeinen | 33 | ||
1. Fragwürdige dogmatische Grundlage | 33 | ||
2. Etablierung einer systemfremden actio popularis | 35 | ||
3. Zwischenfazit | 36 | ||
IV. Kritik des OMT-Vorlagebeschlusses im Besonderen | 37 | ||
1. Ultra-vires-Argumentation | 37 | ||
2. Rückführbarkeit auf den Identitätsvorbehalt? | 41 | ||
3. Zwischenfazit | 44 | ||
V. Resümee | 45 | ||
Martin Böse: Selbständige Ermächtigungsgrundlage oder Brücke zur Annexkompetenz? – Art. 325 Abs. 4 AEUV im System der strafrechtlichen Kompetenzen der Union | 47 | ||
I. Einleitung | 47 | ||
II. Die Entwicklung der Kompetenzen der Union zur Strafrechtsangleichung | 49 | ||
III. Originäre Strafrechtskompetenzen zur Betrugsbekämpfung? | 52 | ||
1. Vorrang der spezielleren Ermächtigung | 53 | ||
2. Wegfall des Vorbehalts zugunsten des nationalen Strafrechts | 53 | ||
3. Wortlaut der Ermächtigung („Bekämpfung“) | 55 | ||
4. Der Zusammenhang mit der Europäischen Staatsanwaltschaft | 56 | ||
5. Betrugsbekämpfung als Schutz eigener unionaler Interessen | 57 | ||
6. Zwischenfazit | 59 | ||
IV. Das Urteil des EuGH zur Richtlinie über den Informationaustausch zur Verfolgung von Straßenverkehrsdelikten | 59 | ||
V. Fazit und Ausblick | 62 | ||
Oliver Koch: Kompetenzfragen in der Entscheidungspraxis der EU Institutionen | 65 | ||
I. Kompetenzregeln in der EU: Schutz von Mitgliedstaaten und Union | 65 | ||
1. Wechselnde Perspektive der Kompetenzdebatte | 66 | ||
2. Kompetenzausübung als Dreh- und Angelpunkt der Kompetenzfrage | 68 | ||
II. Beispiele defensiver Kompetenzausübung im Bereich geteilter Kompetenzen | 68 | ||
1. Beispiel Energiebinnenmarkt | 69 | ||
2. Die „Åland“-Entscheidung: Weichenstellung für die Kompetenzen im Energiebereich | 70 | ||
III. Beispiele defensiver Kompetenzausübung im Bereich ausschließlicher Kompetenzen | 72 | ||
1. Parallelität von nationalem und Unionshandeln im Bereich ausschließlicher Kompetenzen | 72 | ||
2. Koexistenz von nationalem und europäischem Recht ‒ Wettbewerbsrecht | 73 | ||
3. Koexistenz von nationalem und europäischem Recht ‒ Direktinvestitionen | 73 | ||
4. Bedeutung des Verfahrens für die Reichweite ausschließlicher Kompetenzen | 74 | ||
5. Kompetenzkonflikte bei „ausschließlichen“ Kompetenzen: Fusionskontrolle | 75 | ||
6. Kompetenzkonflikte bei „ausschließlichen“ Kompetenzen: Freihandelsabkommen | 76 | ||
7. Kompetenzkonflikte bei „ausschließlichen“ Kompetenzen: Nationale Alleingänge bei Vereinbarungen zum Handel mit Tieren und tierischen Produkten | 77 | ||
IV. Fazit | 78 | ||
1. Notwendigkeit dynamischer Kompetenzregeln | 79 | ||
2. Keine schleichende Kompetenzaushöhlung zulasten der Mitgliedstaaten | 79 | ||
José Martínez: Die Renationalisierung von Kompetenzen der EU ‒ die grüne Gentechnik als primärrechtlicher Sündenfall oder Befreiungsschlag? | 81 | ||
I. Die zunehmende Divergenz im Binnenmarkt | 81 | ||
II. Die Renationalisierung als Antwort der EU | 84 | ||
III. Das Konzept der Renationalisierung | 86 | ||
IV. Grenzen einer Renationalisierung | 88 | ||
1. Renationalisierung und Art. 114 AEUV | 88 | ||
2. Kohärenz der Renationalisierung mit primärrechtlichen Zielen? | 89 | ||
3. Renationalisierung zum Schutz mitgliedstaatlicher Ziele | 90 | ||
a) Sozioökonomische Auswirkungen als Opt-out Grund | 90 | ||
b) Raumordnung als Opt-out Grund | 92 | ||
4. Renationalisierung als Instrument einer abgestuften Integration | 92 | ||
5. Völkerrechtliche Verpflichtungen als Grenze der Renationalisierung | 94 | ||
Volkmar Götz: Bemerkungen zur Kompetenzverteilung | 97 | ||
Reinhard Hendler: Schlusswort | 103 |