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Aufderheide, D., Dabrowski, M. (Eds.) (2002). Gesundheit - Ethik - Ökonomik. Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven des Gesundheitswesens. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50477-0
Aufderheide, Detlef and Dabrowski, Martin. Gesundheit - Ethik - Ökonomik: Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven des Gesundheitswesens. Duncker & Humblot, 2002. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-50477-0
Aufderheide, D, Dabrowski, M (eds.) (2002): Gesundheit - Ethik - Ökonomik: Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven des Gesundheitswesens, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-50477-0

Format

Gesundheit - Ethik - Ökonomik

Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven des Gesundheitswesens

Editors: Aufderheide, Detlef | Dabrowski, Martin

Volkswirtschaftliche Schriften, Vol. 524

(2002)

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About The Author

Prof. Dr. habil. Detlef Aufderheide; Business Ethics and Strategic Management, School of International Business, Hochschule Bremen. Studium der Volkswirtschaftslehre und der Rechtswissenschaften in Bielefeld, Göttingen und Münster. Diplom-Volkswirt. Promotion zu einem wirtschafts- und unternehmensethischen Thema (im Verlag Duncker & Humblot erschienen). Habilitation zum Thema Wettbewerb durch Regulierung netzgebundener Energieversorgung. Zahlreiche Publikationen zur Wirtschafts- und Unternehmensethik. Herausgeber der Reihe »Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven« (zusammen mit Martin Dabrowski), die im Verlag Duncker & Humblot erscheint.

Dr. Martin Dabrowski; Studium der Volkswirtschaftslehre und der Politikwissenschaft an der Universität Münster. Diplom-Volkswirt. Promotion zu einem wirtschafts- und sozialethischen Thema. Er arbeitet seit 1994 als Dozent in der katholisch-sozialen Akademie Franz Hitze Haus und leitet dort den Fachbereich »Wirtschaft, Sozialethik, Medien«. Herausgeber der Reihe »Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven« (zusammen mit Martin Dabrowski), die im Verlag Duncker & Humblot erscheint.

Abstract

Im Schatten eines höchst erfreulichen medizinischen und medizintechnischen Fortschritts ist das Gesundheitswesen wachsenden finanziellen Belastungen ausgesetzt. Bei der sich abzeichnenden Entwicklung der technischen, demographischen und nicht zuletzt der rechtlichen Rahmenbedingungen sind dramatische Konflikte um die knapper werdenden Mittel absehbar. Trotz offenkundiger Ineffizienzen des bestehenden Systems werden Verbesserungsvorschläge von Ökonomen bisher jedoch nur in geringem Maße umgesetzt; manche treffen sogar auf einhellige Ablehnung bei Medizinern, Ethikern und Fachleuten aus anderen Disziplinen.

Einige der vorgetragenen Einwände lassen sich relativ leicht widerlegen: Zwar kommt der medizinischen Versorgung (anders als "gewöhnlichen" Sachgütern und Dienstleistungen wie etwa Automobilen oder Friseurleistungen) für viele Betroffene buchstäblich existenzielle Bedeutung zu. Wer die medizinische Versorgung deshalb jedoch insgesamt den ethisch vermeintlich defizitären Kräften des Marktes entziehen möchte, unterschätzt die Nebenwirkungen eines Verzichts auf Wettbewerb dramatisch. Andere Einwände wiegen schwerer: Ökonomen erweisen sich - trotz inzwischen selbstverständlicher Beachtung nichtmonetärer Effekte - weiterhin nicht unbedingt als Spezialisten im Aufspüren von Problemen der Schwächeren und Schwächsten einer Gesellschaft, zu denen kranke Menschen nun einmal regelmäßig zählen. So gehen von anreizverbessernden Maßnahmen regelmäßig Nebenwirkungen aus, die sich als normativ relevant und schließlich als hochgradig unerwünscht oder gar unerträglich erweisen können. Für das Gesundheitswesen ist daher in besonderem Maße eine fächerübergreifende gegenseitige Überprüfung von Vorschlägen erforderlich.

Der vorliegende Sammelband, zu dem neben Vertreterinnen und Vertretern der Ökonomik u. a. auch solche der Medizin, der Theologie, der Soziologie und der Rechtswissenschaft beigetragen haben, bietet dieser Auseinandersetzung ein Forum, auf dem aktuelle Reformvorschläge diskutiert und auf konkrete Einzelprobleme angewandt werden.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 9
Friedrich Breyer: Ökonomische Grundlagen der Finanzierungsprobleme im Gesundheitswesen: Status quo und Lösungsmöglichkeiten 11
A. Einleitung 11
B. Demographischer Wandel, medizinischer Fortschritt und Gesundheitsausgaben: der empirische Zusammenhang 13
C. Optionen der Rationierung von Gesundheitsleistungen 16
D. Die Auswahl zwischen den Optionen 18
I. Die Aufrechterhaltung eines kollektiv finanzierten Gesundheitssystems 18
II. Rationierung – ja oder nein? 19
III. Harte oder weiche Rationierung? 20
IV. Explizite oder implizite Rationierung? 21
E. Mögliche Rationierungskriterien 23
F. Schlussfolgerungen 25
Literatur 26
Eric Christian Meyer: Zur Zustimmungsfähigkeit von Gesundheitssystemen 29
A. Einführung 29
B. Grundlagen 30
I. Gesundheitsentscheidungen sind ökonomische Entscheidungen 30
II. Informationsasymmetrien bei Gesundheitsentscheidungen 31
C. Stärkung des Individuums als Beitrag zur Kostendämpfung 32
D. Rationierung – ein zustimmungsfähiger Allokationsmechanismus? 35
E. Fazit 37
Literatur 37
Peter Schallenberg: Ethik und Rationierung. Theologisch-ethische Probleme im ökonomisch organisierten Gesundheitswesen 39
A. Vorüberlegungen 39
B. Prämissen zukünftiger Gesundheitsfürsorge 42
C. Ethische Organisation des sozialstaatlichen Gesundheitswesens 43
D. Ethische Herausforderung: Gesundheitsversicherung statt Krankenversicherung? 45
E. Theologisch-ethische Nachüberlegung 46
Literatur 48
Ulrich H. J. Körtner: Gesundheit nicht um jeden Preis. Ziele und Kosten des medizinischen Fortschritts aus ethischer Sicht 51
A. Die Medizin vor der Sinnfrage 51
B. Krankheit und Gesundheit 53
C. Der Preis der Gesundheit und die Aporien der modernen Medizin 59
D. Die Grenzen der Medizin 64
E. Folgerungen für das Problem der Ressourcenknappheit im Gesundheitswesen 68
Literatur 72
Anne van Aaken: Zieldefinitionen im Gesundheitswesen 77
A. Vorbemerkung 77
B. Ziele des Gesundheitswesens 79
C. Gesundheit der Betroffenen 79
D. Autonomie der Patienten 81
Literatur 87
Martin Leschke: Ziele und Kosten der Gesundheitspolitik 89
Literatur 94
Thomas Bohrmann: Solidarität und Wettbewerb: Ethische Ordnungsprinzipien im Gesundheitswesen 95
A. Solidarität und Wettbewerb – gesellschaftliche Steuerungsprinzipien 96
I. Solidarität als ethischer Schlüsselbegriff 96
II. Wettbewerb und Marktwirtschaft 98
B. Struktur und Logik des deutschen Gesundheitssystems 101
I. Die gesundheitspolitische Rahmenordnung 102
II. Die Gesundheitssicherung 102
III. Die Versorgung mit Gesundheitsleistungen 106
IV. Die Versorgung mit Gesundheitsgütern (Arzneimitteln) 109
C. Wettbewerbs- und Solidarstrukturen im Gesundheitswesen – Möglichkeiten und Grenzen 111
I. Die Gefahr der Entsolidarisierung bei gesundheitspolitischen Interventionen im Rahmen der GKV 112
II. Reformvorschlag: Grundzüge einer solidarisch orientierten Wettbewerbsordnung 115
Literatur 120
Christoph Lütge: Was heißt Entsolidarisierung? 125
Fazit 129
Literatur 129
Michael Schramm: Begründung oder Anwendung: Methodische Anmerkungen zur Differenz zweier Diskursebenen 131
A. Auf der gleichen Ebene? Bohrmanns Verortung von Solidarität und Wettbewerb 131
B. Jenseits unmittelbarer Durchgriffe Zur Differenz von Begründungs- und Anwendungsdiskursen 132
I. Illustrierender Einstieg: Zwei Beispiele aus der Sicht des ethischen Begründungsdiskurses 133
II. Systematische Vertiefung: Das methodische Problem von Ebenendurchgriffen in wirtschaftsethischen Modellen 136
III. Konzeptionelle Konsequenzen 140
C. „Make a Difference“ Auswirkungen der Unterscheidung von Begründungs- und Anwendungsebene für die Argumentation Bohrmanns 140
Literatur 143
Ulrike Kostka: Verteilungsgerechtigkeit im Gesundheitswesen – eine sozialethische Analyse 145
A. Ebenen und Akteure der Ressourcenverteilung im Gesundheitssystem 147
B. Sozialethische Kriterien und Gesundheit 148
I. Gesundheit und ihre Bedeutung für die Personalität des Menschen – anthropologische Grundlagen 148
II. Die (soziale) Gerechtigkeit und die Option für die Armen 150
III. Das Solidaritätsprinzip 151
IV. Das Subsidiaritätsprinzip 153
C. Verschiedene Optionen der Verteilungsgerechtigkeit im Gesundheitswesen 154
I. Das liberalistische Modell 155
II. Das kontraktualistische Konzept 156
III. Das utilitaristische Konzept 158
IV. Das egalitaristische Konzept 160
D. Option für ein mehrdimensionales Verteilungsmodell 161
E. Ausblick 165
Literatur 166
Joachim Wiemeyer: Dimensionen und Perspektiven der Verteilungsgerechtigkeit im Gesundheitswesen 169
A. Unterschiedliche Felder der Verteilungsgerechtigkeit 169
B. Verteilungsgerechtigkeit bei Ressourcenknappheit: Perspektiven für das deutsche Gesundheitssystem 174
Literatur 180
Volker H. Schmidt: Verteilungsgerechtigkeit in der Medizin. Anmerkungen zum sozialethischen Ansatz 181
A. 181
B. 182
C. 187
Literatur 188
Wolfgang Greiner / Konrad Obermann / J.-Matthias Graf v. d. Schulenburg: Mehr Rationalität im Gesundheitswesen durch Evaluation von Gesundheitsgütern? Das Beispiel der Transplantationsmedizin 189
A. Die Evaluation von Gesundheitsleistungen als Grundlage einer rationalen Gesundheitspolitik 189
B. Medizinische Grundlagen der Lebertransplantation 193
C. Ein Fallbeispiel: Ökonomische Evaluation von Lebertransplantationen an der Medizinischen Hochschule Hannover 195
I. Methodik der Kostenerfassung 197
II. Kosten der Lebertransplantation 198
1. Direkte Kosten 199
2. Indirekte Kosten 200
4. Kosten-Wirksamkeit von Leber-Transplantationen 205
5. Kosten-Nutzwert von Leber-Transplantationen 208
D. Diskussion 210
Literatur 211
Ingo Pies: Wirtschaftlichkeitsrechnungen sind nicht der wichtigste Beitrag der Ökonomik zu mehr Rationalität im Gesundheitswesen 215
Literatur 220
Wolfram Stierle: Grenzen der Gerechtigkeit in der Transplantationsökonomik. Ansätze einer speziellen Relativitätstheorie in Anknüpfung an Amartya Sen 221
A. Eine spezielle ökonomische Relativitätstheorie? 221
B. Einige Grenzen der Transplantationsökonomik 223
I. Das Utilitarismusproblem 223
II. Das Kostenproblem 224
III. Das Wachstumsproblem 225
IV. Das Informationsproblem 226
V. Das Regelproblem 227
VI. Das Kommunikationsproblem 227
C. Fazit 228
Literatur 229
Jens Holst: Lernen von anderen Ländern? Anreizsysteme für Krankenversicherer und Patientinnen in Chile 231
A. Einleitung 231
Β. Das chilenische Gesundheitssystem in seiner historischen Entwicklung 234
C. Der öffentliche Versicherungssektor (FONASA) 239
D. Der private Krankenversicherungsmarkt 245
I. Quantitative Entwicklung und Anreizsysteme 245
II. Vertragsgestaltung auf dem privaten Krankenversicherungsmarkt 249
III. Einzelne Problembereiche der Anreizstruktur 252
F. Schlussfolgerungen 259
Literatur 261
Stephan Goertz: Kulturelle Differenzen von Gesundheitssystemen 263
A. Methodische Vorbemerkung: Von welchen anderen Disziplinen lernen? 263
B. Der Wohlfahrtsstaat als kulturelle Errungenschaft 264
C. Operationalisierbarkeit von Gerechtigkeit 266
D. Kultur des Gesundheitssystems 268
Literatur 270
Klaus Liebig: Von Chile lernen heißt reformieren lernen? 273
A. Anreizsysteme im chilenischen Gesundheitssystem: Erfolg oder Fehlschlag? 273
B. Gründe für das Scheitern der Reform 275
C. Der Reformprozess: Keine Aussicht auf Besserung? 276
Literatur 279
Autorenverzeichnis 281