Der Steuerberatungsmarkt in Deutschland
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Der Steuerberatungsmarkt in Deutschland
Wettbewerbsfeindliche Aspekte des Steuerberatungsmarktes und deren Konsequenzen für kleine und mittelgroße Mandate unter besonderer Berücksichtigung des Berufsrechts der Steuerberater
Forschungsergebnisse aus dem Revisionswesen und der betriebswirtschaftlichen Steuerlehre, Vol. 18
(2003)
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Abstract
Das Berufsrecht der Steuerberater wird bisher fast ausschließlich branchenintern diskutiert. Verbraucherverbände, Berufsverbände anderer Branchen und selbst Mandanten interessieren sich hierfür nicht, sehen sie doch das Berufsrecht als bloßes Binnenrecht, für Außenstehende kaum bedeutsamer als die Vereinssatzung eines Kaninchenzüchtervereins.Völlig neu ist demgegenüber die Untersuchung von Zusammenhängen zwischen berufsrechtlichen Regelungen und sonstigen Marktbesonderheiten einerseits und den Interessen der Mandanten andererseits. Eckhard Schmitz - Professor an der Fachhochschule Heidelberg und Steuerberater - zeigt, wie Besonderheiten des Steuerberatungsmarktes zu einem wettbewerbsfeindlichen Umfeld führen, welches letztlich zahlreiche "Auffälligkeiten" des Steuerberatungsmarktes erklärt. Kritisch untersucht werden: Ergebnisse der Steuerberaterprüfungen, Steuerberatungsprivileg, Gegenseitigkeitsabkommen, Werberecht, Mandatehandel u. v. m.Schmitz zeigt mögliche Gefährdungen von Mandanteninteressen, insbesondere bei kleinen und mittelgroßen Mandaten und Möglichkeiten der Verbesserung der Position der Mandanten auf.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abbildungsverzeichnis | 12 | ||
Tabellenverzeichnis | 12 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 13 | ||
A. Einführung | 17 | ||
I. Zur Auswahl des Forschungsgegenstandes | 17 | ||
II. Zielsetzung und Fragestellung | 19 | ||
III. Methodischer Bezugsrahmen und wissenschaftliche Fundierung | 20 | ||
IV. Gang der Untersuchung und Aufbau der Arbeit | 22 | ||
B. Grundlagen und Abgrenzungen | 24 | ||
I. Einordnung in den Rahmen der betriebswirtschaftlichen Teildisziplinen | 24 | ||
II. Stand der Forschung | 24 | ||
III. Verwendete Begriffe | 27 | ||
1. Steuerberatungsmarkt | 27 | ||
a) Steuerberatungsmarkt im weiteren Sinne | 27 | ||
b) Steuerberatungsmarkt im engeren Sinne | 28 | ||
c) Insider und Outsider | 29 | ||
2. Freie Berufe | 29 | ||
3. Mandant und Mandat | 31 | ||
4. Kriterien für die Klassifikation als „wettbewerbsfeindlich“ | 32 | ||
IV. Das relevante Marktsegment | 32 | ||
1. Abgrenzung nach Merkmalen der Marktteilnehmer | 33 | ||
a) Abgrenzung nach Merkmalen der Nachfrager | 34 | ||
(1) Jahresumsatz des Mandats | 34 | ||
(2) Rentabilität des Mandats (A-, B- und C-Mandate) | 34 | ||
(3) Privat- versus Geschäftskunden | 36 | ||
b) Abgrenzung nach Merkmalen der Anbieter | 37 | ||
(1) Qualifikation oder Tätigkeitsschwerpunkt | 37 | ||
(2) Betriebsgröße | 37 | ||
(3) Rechtsform | 38 | ||
2. Abgrenzung nach der Art des Vertragsverhältnisses | 38 | ||
V. Neue Institutionenökonomik als Instrument zur Erklärung des Verhaltens der Akteure des Steuerberatungsmarktes | 39 | ||
VI. Berufsrecht als institutioneller Rahmen der Berufsausübung der Steuerberater | 41 | ||
1. Organisationen | 41 | ||
a) Berufsaufsicht | 41 | ||
b) Berufsvertretungen | 42 | ||
c) Sonstige berufsständische Organisationen | 44 | ||
d) „Der Berufsstand“ | 45 | ||
e) Hoheitliche Einrichtungen | 45 | ||
f) Mandanten als mittelbar vom Berufsrecht Betroffene | 46 | ||
2. Institutionen | 47 | ||
a) Unmittelbar verpflichtende Normen | 47 | ||
(1) Steuerberatungsgesetz | 47 | ||
(2) Verordnung zur Durchführung der Vorschriften über Steuerberater, Steuerbevollmächtigte und Steuerberatungsgesellschaften (DVStB) | 49 | ||
(3) Steuerberatergebührenverordnung | 49 | ||
(4) Berufsordnung der Bundessteuerberaterkammer und sonstige zum Steuerberatungsgesetz ergangene Verordnungen | 54 | ||
b) Mittelbar verpflichtende Normen | 55 | ||
(1) Berufsordnung der Steuerberater in Europa | 55 | ||
(2) Rechtsprechung zum Berufsrecht | 56 | ||
(3) Auskünfte der Steuerberaterkammern | 57 | ||
(4) Verpflichtungen informellen Charakters | 58 | ||
c) Vertragliche Verpflichtungen | 58 | ||
(1) Gegenseitigkeitsabkommen | 58 | ||
(2) Wettbewerbsabreden | 61 | ||
(a) Arbeitsvertragliche Wettbewerbsabreden | 61 | ||
(b) Sonstige Wettbewerbsabreden | 62 | ||
(c) Zur Würdigung von Wettbewerbsabreden | 62 | ||
(3) Steuerberatungsverträge | 63 | ||
VII. Allgemeine Berufspflichten der Steuerberater | 64 | ||
C. Strukturdaten des Steuerberatungsmarktes | 66 | ||
I. Statistische Daten | 66 | ||
II. Zur Relation von Marktpotenzial und Anzahl der Steuerberater | 69 | ||
D. Marktzugangsbarrieren aufgrund berufsrechtlicher Regelungen | 72 | ||
I. ... gegenüber Nicht-Berufsangehörigen | 72 | ||
1. Vorbehaltsaufgaben (Steuerberatungsprivileg) | 72 | ||
2. Zugang zum Beruf des Steuerbevollmächtigten | 75 | ||
a) Regelfall | 75 | ||
b) Ausnahmefall | 76 | ||
3. Zugang zum Beruf des Steuerberaters | 76 | ||
a) Zulassung zur Steuerberaterprüfung | 76 | ||
(1) Fachliche Voraussetzungen | 77 | ||
(a) Vorbildungsvoraussetzungen | 77 | ||
(b) Tätigkeitsvoraussetzungen | 79 | ||
(2) Persönliche Voraussetzungen | 81 | ||
b) Die Steuerberaterprüfung | 82 | ||
(1) Vorbereitung | 82 | ||
(2) Amtliche Prüfungsergebnisse | 83 | ||
(3) Prüfungsmodalitäten | 84 | ||
(a) Kontrolle und Bewertung der schriftlichen Prüfung | 84 | ||
(b) Anzahl der zulässigen Prüfungsversuche | 85 | ||
(c) Rücktrittsmöglichkeit während der Prüfung | 85 | ||
(d) Zusammensetzung des Prüfungsausschusses | 86 | ||
(e) Umfang der Wiederholungsprüfung und Periodizität der Prüfung | 87 | ||
(f) Zusammenfassende Würdigung der Prüfungsmodalitäten | 88 | ||
(4) Faktische Durchfallquoten | 88 | ||
(5) Überspannung der Prüfungsanforderungen? | 91 | ||
(6) Rechtsschutz gegen Prüfungsentscheidungen | 92 | ||
c) Bestellungshindernisse | 93 | ||
d) Zusammenfassung „Zugang zum Beruf des Steuerberaters“ | 95 | ||
4. Exklusiv-Privilegien für Berufsangehörige | 95 | ||
II. ... gegenüber „neuen“ Berufsangehörigen | 96 | ||
1. Berufsrechtliche Hemmnisse der Akquisition von Mandaten | 97 | ||
a) Kollegialitätsgebot und Abwerbeverbot | 97 | ||
b) Werbebeschränkungen | 98 | ||
(1) Entwicklung und wesentliche Regelungen des Werberechts der Steuerberater | 98 | ||
(2) Das Kriterium der Sachlichkeit | 102 | ||
(3) Der Sonderfall des Verbotes von auf Erteilung eines Auftrages im Einzelfall gerichteter Werbung | 102 | ||
(4) Derzeitiger Stand der Werbetätigkeit in der Steuerberatungspraxis | 103 | ||
(5) Bedeutung der Werbebeschränkungen für neue Berufsangehörige | 104 | ||
c) Beschränkung der freien Preiskalkulation durch die StBGebV | 104 | ||
2. Tätigkeitsbeschränkungen ehemaliger Finanzbeamter | 105 | ||
III. EU-Steuerberater | 105 | ||
1. Tätigkeitsausübung in Deutschland | 106 | ||
2. Niederlassung in Deutschland | 107 | ||
3. Die Regelungen zur Berufsausübung und Niederlassung im gemeinschaftsrechtlichen Kontext | 107 | ||
IV. Fristverlängerungsprozedere der Finanzverwaltung | 109 | ||
E. Sonstige Marktbesonderheiten | 113 | ||
I. Anlass und Periodizität der Auftragserteilung | 113 | ||
II. Besonderheiten der Steuerberatungsleistung | 114 | ||
1. Heterogenität | 114 | ||
2. Komplexität | 114 | ||
3. Intangibilität | 114 | ||
4. Persönlichkeitsintensität | 115 | ||
III. Intransparenz des Marktes | 115 | ||
1. Intransparenz des Leistungsprozesses | 116 | ||
2. Intransparenz der Leistungsqualität | 116 | ||
3. Intransparenz des Leistungsangebotes | 117 | ||
IV. Probleme der Betreuung selbst erlangter Mandate durch Berufsanfänger | 118 | ||
1. Besonderheiten der Kostenstruktur neu gegründeter Kanzleien | 119 | ||
a) Kanzleifixe Kosten und Kosten der Ingangsetzung des Geschäftsbetriebs | 119 | ||
b) Erhöhter Zeitbedarf für Neumandate | 119 | ||
2. Besonderheiten der Mandatsstruktur neu gegründeter Kanzleien | 120 | ||
a) Erst-Mandate | 120 | ||
b) Wechsel-Mandate | 121 | ||
V. Kauf und Verkauf von Steuerberatungsunternehmen | 122 | ||
1. Bedeutung des Handels mit Steuerberatungsunternehmen | 123 | ||
2. Unterscheidung zwischen Praxiswert und Wert des Mandantenstamms | 125 | ||
3. Gründe für und gegen den Kauf von Steuerberatungsunternehmen | 126 | ||
4. Bewertung von Steuerberatungsunternehmen | 126 | ||
5. Gefahren beim Mandatekauf | 129 | ||
F. Verhalten der Marktteilnehmer | 130 | ||
I. Der Steuerberater | 130 | ||
1. Der Steuerberater als homo ethicus? | 130 | ||
a) Die nicht differenzierende Betrachtung der Interessenlagen | 131 | ||
b) Interessenlage bei der Wahrnehmung eigener Interessen in der Geschäftsbeziehung zum Mandanten | 132 | ||
c) Interessenlage bei der Wahrnehmung von Mandanteninteressen gegenüber Dritten | 133 | ||
2. Umfeld der Leistungserbringung aus Sicht des Steuerberaters | 134 | ||
a) Folgen der Marktabschottung für den Steuerberater | 134 | ||
(1) Konkurrenzschutz | 135 | ||
(2) Erhöhung des Praxiswertes | 135 | ||
(3) Verminderung des Unternehmerrisikos | 136 | ||
(a) Nachfrage-/Absatzmarktrisiko | 136 | ||
(b) Risiken fehlerhafter Beratung | 137 | ||
(c) Verminderung des Qualitäts- und Fortbildungsdrucks | 139 | ||
(4) Problem der Spezialisierung | 140 | ||
(5) Geringe Verbreitung konsiliarisch unterstützter Steuerberatung | 140 | ||
(6) Fachliche Überlastung | 141 | ||
(7) Problem der Profilierung durch Leistung | 143 | ||
(8) Bedeutung für den Berufsnachwuchs | 143 | ||
b) Marktabschottung als Insider-/Outsider-Problem? | 144 | ||
c) Einstellung der Berufsangehörigen | 145 | ||
d) Einstellung der Berufsaufsicht und der Berufsvertretungen | 145 | ||
3. Handlungskonsequenzen | 146 | ||
a) Verletzung von Mandanteninteressen durch Gegenseitigkeitsabkommen | 147 | ||
b) Verletzung von Mandanteninteressen durch Mandatsverkäufe | 148 | ||
c) Horten von Mandaten | 148 | ||
d) Exzessive Ausnutzung von Fristen | 149 | ||
e) Vernachlässigung der Beratung | 151 | ||
f) Schwache Anreize für Qualitätsverbesserung und das Anbieten von Zusatznutzen | 151 | ||
g) Tendenz zur Weiterbelastung eigener Ineffizienzen | 152 | ||
h) „Schmuse“-kurs gegenüber der Finanzverwaltung | 152 | ||
II. Der Mandant | 153 | ||
1. Umfeld aus Sicht des Mandanten | 153 | ||
2. Gründe für die Auswahl eines Steuerberaters | 154 | ||
3. Gründe für einen Wechsel des Steuerberaters | 155 | ||
4. Hinderungsgründe für einen Wechsel des Steuerberaters | 159 | ||
a) Fehlender Wechsel-Anlass | 160 | ||
b) Transaktionskosten | 162 | ||
c) Soziale Bindungen | 162 | ||
d) Bequemlichkeit, Unsicherheit und diffuse Gründe | 163 | ||
5. Hemmungen, die Dienstleistung Steuerberatung in Anspruch zu nehmen | 164 | ||
a) Nichteinreichung von Einkommensteuererklärungen durch Lohnsteuerzahler | 164 | ||
b) Beratungsalternativen in der Lohnsteuerberatung | 165 | ||
(1) Lohnsteuerhilfevereine | 165 | ||
(2) Lohnsteuerberatung durch Steuerberater | 166 | ||
c) Mögliche Gründe für die Nichtinanspruchnahme von Lohnsteuerberatung | 166 | ||
(1) Informationsdefizit hinsichtlich der Möglichkeit der Antragsveranlagung und der Hilfeleistung durch Steuerberater und Lohnsteuerhilfevereine | 167 | ||
(2) Informationsdefizit hinsichtlich der Vorteilhaftigkeit einer Antragsveranlagung | 167 | ||
(3) Unsicherheit im Umgang mit Steuerberatern und Alternativen hierzu | 168 | ||
G. Zusammenfassung und Zwischenergebnis | 169 | ||
H. Ausgewählte Lösungsvorschläge zur Verbesserung der Position des Mandanten | 171 | ||
I. Mandantenorientiertes Vertragsdesign | 171 | ||
1. Wünsche und Ziele der Mandanten | 171 | ||
2. Standard-Steuerberatungsverträge | 172 | ||
a) Mustervertrag des Verlages für Deutsche Steuerberater AG | 172 | ||
b) Mustervertrag des Verlages des wissenschaftlichen Instituts der Steuerberater GmbH | 173 | ||
3. Einzelne Regelungsbestandteile des mandantenorientierten Steuerberatungsvertrages | 174 | ||
a) Transparenz der Leistung | 174 | ||
b) Kündigungsmodalitäten | 175 | ||
c) Ausschluss der Gegenseitigkeitsabkommen und Offenlegung oder Verbot des Mandatehandels | 175 | ||
4. Vorteile mandantenorientierter Steuerberatungsverträge für den Berater | 176 | ||
a) Höhere Kundenzufriedenheit und freiwillige Mandantenbindung | 176 | ||
b) Qualitäts- und Effizienzsteigerungen | 177 | ||
c) Mandatsbereinigungen | 177 | ||
II. Ausgewählte Diskussionsvorschläge zur Weiterentwicklung des Steuerberatungsmarktes | 177 | ||
1. Der Hauptvorschlag: Öffnung eines weiteren Teils der Vorbehaltsaufgaben für qualifizierte Dienstleister unterhalb des Qualifikationsniveaus der Steuerberater | 179 | ||
2. Weitere Diskussionsvorschläge | 181 | ||
I. Schlusswort | 182 | ||
Anhang 1: Gegenseitigkeitsabkommen des Steuerberaterverbandes Rheinland-Pfalz e.V. (GA RhPf) v. 03.06.1987 (n. v.) | 183 | ||
Anhang 2 | 192 | ||
Anhang 3 | 199 | ||
Literaturverzeichnis | 204 | ||
Rechtsquellenverzeichnis | 218 | ||
A. Nationale Gesetze | 218 | ||
B. Nationale Verordnungen und Richtlinien | 219 | ||
C. Internationale Rechtsquellen | 220 | ||
D. Rechtsprechung | 220 | ||
E. Gesetzesentwürfe | 223 | ||
F. Sonstige Rechtsquellen | 223 | ||
Sachwortverzeichnis | 224 |