Quantitätstheoretische Geldpolitik
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Quantitätstheoretische Geldpolitik
Studien zur Kredit- und Finanzwirtschaft / Studies in Credit and Finance, Vol. 181
(2005)
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Die Quantitätstheorie sieht die Geldmengenentwicklung als entscheidend für Veränderungen des Preisniveaus an und findet ihr geldpolitisches Äquivalent in der Geldmengenkontrolle. Dass dieser Ansatz umstritten ist - und stets war - veranschaulicht die Diskussion um den Geldmengenreferenzwert der EZB.Harald Nitsch verfolgt in der vorliegenden Publikation die Kontroverse um die Quantitätstheorie vom Merkantilismus bis zum aktuellen Preislückenmodell und testet am Beispiel der deutschen Geldnachfrage die empirische Basis des Wirkungszusammenhangs. Die Entscheidung zwischen einer Geldmengensteuerung und alternativen Ansätzen des Inflation-Targeting wird als Abwägung zwischen Transparenz und Präzision des Inflationsmodells diskutiert, die in Abhängigkeit vom technologischen und institutionellen Rahmen der Geldpolitik zu treffen ist. Dieser ändert sich durch die zunehmende Virtualisierung des Zahlungsverkehrs und Prozesse der Dollarisierung, deren Wirkung auf die Geldmengenorientierung der Autor abschließend untersucht.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Α. Quantitätstheoretische Geldpolitik – die dogmengeschichtliche Basis | 17 | ||
I. Gegenstand der dogmengeschichtlichen Fundierung | 17 | ||
1. Abgrenzung Quantitätstheorie | 17 | ||
2. Abgrenzung der für die vorliegende Untersuchung relevanten Beiträge | 19 | ||
II. Die Quantitätstheorie vor Fisher | 21 | ||
1. Merkantilismus: Die Bedeutung der Geldmenge für das Preisniveau | 21 | ||
2. Frühe Klassiker: Die Bedeutung der Umlaufsgeschwindigkeit | 26 | ||
3. Papiergeld als Finanzinnovation: Die Mississippi Bubble | 39 | ||
4. Britische Kontroversen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts | 44 | ||
a) Übersicht | 44 | ||
b) Die Bullionist-Kontroverse | 46 | ||
c) Die Banking-Currency-Kontroverse | 53 | ||
(1) Übersicht | 53 | ||
(2) Currency-Schule | 56 | ||
(3) Banking-Schule | 58 | ||
(4) Quantitätstheorie und Anti-Quantitätstheorie | 60 | ||
III. Einordnung in die weitere Untersuchung | 62 | ||
B. Der P*-Ansatz als quantitätstheoretischer Analyserahmen | 64 | ||
I. Einleitung | 64 | ||
II. Ausgangspunkt der Entwicklung des P*-Ansatzes | 65 | ||
1. Erfahrungen der „Missing Money“ Periode | 65 | ||
2. Entwicklung der Kointegrationsanalyse | 67 | ||
III. Die Grundkonzeption des P*-Ansatzes | 70 | ||
IV. Die Vereinbarkeit des P*-Ansatzes mit Theorien der Geldnachfrage | 72 | ||
1. Überblick | 72 | ||
2. Von der Quantitätstheorie zur Geldnachfrage | 72 | ||
a) Irving Fisher: The Purchasing Power of Money | 72 | ||
b) Die Erweiterung der Quantitätstheorie durch Keynes | 76 | ||
(1) Übersicht | 76 | ||
(2) Treatise on Money | 76 | ||
(3) General Theory | 79 | ||
c) Milton Friedmans Neuformulierung der Quantitätstheorie | 82 | ||
3. Spezifikation des P*-Modells vor dem Hintergrund konkurrierender Theorien der Geldnachfrage | 85 | ||
4. Der P*-Ansatz – ein atheoretisches Konstrukt? | 87 | ||
V. Die empirische Implementierung von P* | 88 | ||
1. Empirische Umsetzung durch Hallman, Porter und Small | 88 | ||
2. Varianten des Ρ *-Ansatzes | 88 | ||
a) Ansätze der Modifikation | 88 | ||
b) Determinanten des V*-Pfades | 89 | ||
c) Modellierung der Kurzfristdynamik | 93 | ||
VI. Empirische Bedenken hinsichtlich der Kausalitätsannahmen | 95 | ||
C. P* als Analyserahmen der deutschen Geldmengensteuerung | 101 | ||
I. Überblick | 101 | ||
II. P*-Ansatz und Bundesbankpolitik | 102 | ||
III. Ein P*-Modell für das Aggregat M3 | 109 | ||
1. Der Zeitraum bis zur deutschen Währungsunion | 109 | ||
2. Der monetäre Schock der Wiedervereinigung | 117 | ||
3. Konstruktion eines Preislückenmodells 1975-1998 | 122 | ||
IV. Kritische Würdigung im Kontext des Johansen-Verfahrens | 126 | ||
1. Übergang zum Johansen-Verfahren | 126 | ||
2. Reproduzierbarkeit der Kointegrationsergebnisse | 127 | ||
3. Kausalität | 132 | ||
V. Zusammenfassung | 138 | ||
D. Diskretionäre Spielräume des Inflation-Targeting | 140 | ||
I. Einleitung | 140 | ||
II. Geldmengensteuerung vs. Inflation-Targeting | 141 | ||
1. Unterschiedliche Schwerpunkte innerhalb eines gemeinsamen Rahmens | 141 | ||
2. Konkurrierende Anforderungen an das Inflationsmodell im Außenverhältnis | 144 | ||
3. Systematik der Modellansätze im Außenverhältnis | 147 | ||
III. Fallstudien zur Inflationsprognose durch Zentralbanken | 148 | ||
1. Typ Β – Extrapolation der Kurzfristanalyse: Bank of England | 148 | ||
a) Inflationsmodell | 148 | ||
b) Diskretionäre Spielräume | 151 | ||
c) Kurzfristige Handlungsempfehlungen | 152 | ||
d) Erfahrungen mit dem Inflation-Targeting der Bank of England | 152 | ||
2. Typ C: Reines Langfristmodell – Deutsche Bundesbank, 1975-1998 | 158 | ||
a) Historische Ausgangslage | 158 | ||
b) Inflationsmodell | 160 | ||
c) Diskretionäre Spielräume | 162 | ||
d) Kurzfristige Handlungsempfehlungen | 163 | ||
e) Erfahrungen mit der Geldmengensteuerung der Deutschen Bundesbank | 164 | ||
3. Typ D: Kurz- und Langfristmodell – Schweiz | 173 | ||
a) Inflationsmodell | 173 | ||
b) Diskretionäre Spielräume | 177 | ||
c) Kurzfristige Handlungsempfehlungen | 177 | ||
d) Erfahrungen mit dem Schweizerischen Inflation-Targeting | 178 | ||
4. Typ D: Kurz- und Langfristmodell – Europäische Zentralbank | 183 | ||
a) Inflationsmodell | 183 | ||
b) Diskretionäre Spielräume | 186 | ||
c) Kurzfristige Handlungsempfehlungen | 187 | ||
d) Erfahrungen mit der Zwei-Säulen-Strategie der EZB | 188 | ||
IV. Zusammenfassung: Wahl des Inflationsmodells im Außenverhältnis – ein mehrdimensionales Problem | 202 | ||
E. Monetäre Kontrollprobleme I: Virtuelles Geld | 204 | ||
I. Einführung | 204 | ||
II. Eine currency-theoretische Sicht auf das geldpolitische Kontrollproblem | 205 | ||
III. Die zunehmende Virtualisierung des Zahlungsverkehrs | 207 | ||
1. Ansatzpunkte der IT | 207 | ||
2. Virtuelle Transaktionsmedien | 208 | ||
IV. Erosion des Liquiditätsproblems | 214 | ||
1. Einschränkung der Bargeldnachfrage | 214 | ||
2. Verringerung der Μindestreserveerfordernisse | 218 | ||
V. Disintermediation im Zahlungsverkehr | 220 | ||
1. Bruttozahlung versus Saldierung | 220 | ||
2. Kostenersparnis durch Nettosysteme | 225 | ||
3. Empirische Relevanz | 230 | ||
4. Übertragbarkeit auf Nichtbanken | 230 | ||
5. Geldpolitische Implikationen | 233 | ||
6. Anwendung: Die Dominanz des TARGET-Systems | 235 | ||
VI. Ansätze zur Stützung einer currency-theoretischen Politik | 236 | ||
VII. Virtualisierung des Zahlungsverkehrs – integrierbar in eine quantitätstheoretisch fundierte Geldpolitik? | 239 | ||
F. Monetäre Kontrollprobleme II: Dollarisierung | 241 | ||
I. Einleitung | 241 | ||
II. Das Dollarisierungsphänomen | 242 | ||
1. Formen der Dollarisierung | 242 | ||
2. Dollarisierung als empirisches Phänomen: „alte“ und „neue“ Dollarisierung | 245 | ||
3. Wachstumsperformance dollarisierter Volkswirtschaften | 249 | ||
III. Die Perspektive der dollarisierten Volkswirtschaft: Dollarisierung als Wachstumsbremse | 251 | ||
1. Übersicht | 251 | ||
2. Der Geldmarkt der dollarisierten Volkswirtschaft | 251 | ||
3. Strukturmerkmale von dollarisierter Volkswirtschaft und Emissionsland | 258 | ||
4. Lockerung der Wachstumsbeschränkungen durch Handelsbeschränkungen | 260 | ||
5. Lockerung der Wachstumsbeschränkungen durch Virtualisierung des Zahlungsverkehrs | 261 | ||
6. Finanzierung der Geldversorgung durch die Kapitalbilanz | 263 | ||
IV. Die Perspektive des Emissionslandes: Geldpolitik für einen gemeinsamen Währungsraum | 265 | ||
1. Geldangebot und -nachfrage im gemeinsamen Währungsraum | 265 | ||
2. Das Problem von Zielkonflikten | 268 | ||
V. Don't cry for me, Prokrustes | 277 | ||
G. Fazit: Die Quantitätstheorie – ein Auslaufmodell? | 278 | ||
Summary | 280 | ||
Résumé | 281 | ||
Literaturverzeichnis | 282 | ||
Sachwortverzeichnis | 292 |