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Odzuck, E. (2016). Thomas Hobbes' körperbasierter Liberalismus. Eine kritische Analyse des »Leviathan«. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54748-7
Odzuck, Eva Helene. Thomas Hobbes' körperbasierter Liberalismus: Eine kritische Analyse des »Leviathan«. Duncker & Humblot, 2016. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54748-7
Odzuck, E (2016): Thomas Hobbes' körperbasierter Liberalismus: Eine kritische Analyse des »Leviathan«, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54748-7

Format

Thomas Hobbes' körperbasierter Liberalismus

Eine kritische Analyse des »Leviathan«

Odzuck, Eva Helene

Beiträge zur Politischen Wissenschaft, Vol. 184

(2016)

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About The Author

Eva Odzuck lehrt und forscht am Lehrstuhl für Politische Philosophie, Theorie und Ideengeschichte der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Zu ihren Schwerpunkten zählen Demokratietheorie, Wissenschaftstheorie sowie die Herausforderung der Demokratie in der Biotechnologie und der Digitaltechnologie. 2015/16 forschte Odzuck ein Jahr als »Visiting Research Scholar« an der »University of California at Berkeley« zu Politischer Hermeneutik bei Thomas Hobbes. 2018 wurde Odzuck vom »Innovationsfonds Lehre« der FAU ausgezeichnet. 2020 wurde sie mit dem Preis für exzellente Forschung von Frauen der Philosophischen Fakultät der FAU ausgezeichnet. Odzuck ist Mitherausgeberin des Jahrbuch Politisches Denken, Vorstandsmitglied der European Hobbes Society und ab 10/2020 Ko-Leiterin des Bayerischen Promotionskollegs Politische Theorie.

Abstract

Dieses Buch präsentiert eine neue Deutung des kontraktualistischen Arguments, wie es im englischen »Leviathan« formuliert wird. Die Hobbes-Forschung konzentriert sich auf den rationalen Akteur und ignoriert die Rolle des Körpers für Hobbes' politische Philosophie. Das Buch schließt diese Forschungslücke und entwickelt eine »körpertheoretische Deutung« des kontraktualistischen Arguments: Der Körper prägt den Inhalt und den Status des Arguments entscheidend. Er ist Ursache eines gravierenden argumentlogischen Problems, das Eva Odzuck als biopolitische Aporie beschreibt. Zudem kann die Körperperspektive den Status des Arguments erhellen: Es handelt sich um einen Appell an die körperbasierten Leidenschaften, der auf den Gehorsam der Untertanen zielt. Durch den Nachweis, dass Hobbes' rhetorischen Strategien eine ausdifferenzierte Leidenschaftslehre zu Grunde liegt, leistet das Buch zugleich einen Beitrag zum Problem einer angemessenen Hobbes-Hermeneutik. In Ergänzung zu spieltheoretischen und rechtstheoretischen Deutungen zeigt die »körpertheoretische Deutung des kontraktualistischen Arguments« auf, dass Thomas Hobbes einen »körperbasierten Liberalismus« entwickelt, der theoretisch schwach und (als rhetorische Fassade) moralisch fragwürdig ist.»Thomas Hobbes' Body-Based Liberalism«

Hobbes' scholarship concentrates on the rational actor, but broadly ignores both the body and the bodily passions in Hobbes’ political philosophy. The book $aThomas Hobbes’ Body-Based Liberalism$z addresses this issue and develops a new reading of Hobbes’ argument in the $aLeviathan$z. Furthermore, the book shows how Hobbes grounds his rhetorical strategies in a distinct theory of the human passions, thereby making an important contribution to the problem of how to interpret Hobbes’ political philosophy.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhalt 9
Abkürzungsverzeichnis 12
A. Der Körper als Gegenstand der Politikwissenschaft und der Hobbes-Forschung 13
I. Der body turn der modernen Sozialwissenschaften 13
II. Die Körpervergessenheit der Hobbes-Forschung 19
III. Gang der Untersuchung 35
B. Die politische Logik des Körpers. Eine Analyse von Thomas Hobbes’ körperbasiertem Liberalismus 41
I. Das kontraktualistische Argument ohne Körper? Rechtstheoretische Deutungen des kontraktualistischen Arguments 41
1. Der Naturzustand als Rechtsantinomie 45
2. Die natürlichen Gesetze als Reziprozitätsgebote der Vernunft 50
3. Die Autorisierung: Ein Schiedsrichter als Lösung des Rechtsproblems 56
4. Hobbes’ Erwiderung auf den Narren als Widerlegung des Narren? 63
5. Fazit: Rechtstheoretische Deutungen des kontraktualistischen Arguments 71
II. Die körpertheoretische Deutung des kontraktualistischen Arguments 74
1. Der Körper als Grundlage des kontraktualistischen Arguments 74
a) Die mechanistisch-materialistische Ontologie in Leviathan, Teil I 75
b) Der Naturzustand als Schlussfolgerung aus den Leidenschaften 91
c) Die natürlichen Gesetze als leidenschaftsabhängige Klugheitsregeln 96
d) Die Autorisierung: Ein Wächter der Freiheit als Lösung des Überlebensproblems? 105
e) Fazit: Der Körper als Grundlage des kontraktualistischen Arguments 116
2. Der Körper als Gültigkeitsbedingung des kontraktualistischen Arguments 118
a) Handlungstheorie: Die Freiheit leidenschaftsgetriebener Körper 118
b) Der Schutz des Körpers als Bedingung gültiger Verträge 120
c) Die Freiheit der Untertanen und die Grenzen der Gehorsamsverpflichtung 124
d) Fazit: Der Körper als Gültigkeitsbedingung des kontraktualistischen Arguments 130
3. Der Körper als Problem: Die biopolitische Aporie des kontraktualistischen Arguments 131
a) Die formale Struktur des Arguments 131
b) Die inhaltliche Füllung des Arguments durch Hobbes: Todesfurcht und Ruhmstreben – Selbsterhaltung und Wechselseitigkeit 134
c) Die biopolitische Aporie des kontraktualistischen Arguments 137
4. Fazit: Die körpertheoretische Deutung des kontraktualistischen Arguments 143
III. Der Status des kontraktualistischen Arguments 144
1. Das kontraktualistische Argument zwischen Spieltheorie und Rechtstheorie 144
2. Intentionalistische Hobbes-Hermeneutik: Ein Erklärungsversuch der biopolitischen Aporie 153
a) Der Leviathan als Ratgeberschrift für den Souverän? 153
aa) Hobbes über den Adressaten und den Inhalt seiner Schrift 153
bb) Die Kunst der öffentlichen Rede als erste Lektion für den Souverän 157
cc) Ein mögliches Problem: Die Veröffentlichung des Beratungshandbuchs 165
dd) Eine Lösung des Problems: Die Leidenschaftslehre und deren hermeneutische Konsequenzen 166
b) Adressaten und Nutznießer des kontraktualistischen Arguments 174
aa) Die Verschiedenheit der Menschen und die Adressaten des kontraktualistischen Arguments 174
bb) Die Position des Narren: Die Nützlichkeit der Vertragslehre und die Narrheit des offenen Vertragsbruchs 190
cc) Der Staat durch Aneignung als Beleg für die instrumentelle Funktion der Vertragsidee 222
c) Der Leviathan als Wohlfahrtsstaat und Rechtsstaat? Die offene und die verborgene Logik des Körpers 239
aa) Die öffentliche Lehre vom Körper als Fundament der Volkserziehung 239
bb) Die verborgene Logik der Macht unter der Fassade des Rechtsstaates und des Wohlfahrtsstaates 256
cc) Die offene Logik der Macht in der Außenpolitik 267
d) Das Interesse des Beraters: Die Ergänzung der intentionalistischen Hermeneutik um den pragmatischen und kontradiktorischen Aspekt 272
3. Fazit: Das kontraktualistische Argument als argumentum ad hominem 287
C. Fazit: Hobbes’ körperbasierter Liberalismus: Einsichten für das 21. Jahrhundert 293
I. Das demokratiepolitische Problem der biopolitischen Aporie 294
II. Das Problem des machtphilosophischen Fundaments 297
III. Worte und Taten, oder: die Zukunft des Liberalismus 302
Literaturverzeichnis 306
I. Schriften von Thomas Hobbes 306
II. Schriften anderer klassischer Autoren 306
III. Weitere Literatur 307
Personenregister 315