Leistung(sdruck), Arbeitssystem und Gesundheit
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Leistung(sdruck), Arbeitssystem und Gesundheit
Eine quantitativ empirische Auswertung der WSI-Betriebsrätebefragungen zu ergebnisorientierten Arbeitssystemen
Sozialpolitische Schriften, Vol. 93
(2016)
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Elke Ahlers leitet seit 2014 das Referat »Qualität der Arbeit« am Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut in der Hans-Böckler-Stiftung in Düsseldorf. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind der Wandel der Arbeit, Digitalisierung, Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie Entgrenzung und Subjektivierung von Arbeit – dies alles im Kontext von Mitbestimmung und betrieblicher Interessenvertretung. Im Vorfeld war sie mehrere Jahre am WSI zu Projekten im Bereich Arbeit und Gesundheit tätig. Aufbauend auf eine Berufsausbildung bei der Bundesagentur für Arbeit, hat Elke Ahlers an der Universität Oldenburg Diplom-Sozialwissenschaften studiert. Über ein Stipendium der Hans-Böckler-Stiftung hat sie ihre Dissertation zu flexiblen und ergebnisorientieren Arbeitsformen (Arbeiten im Kontext von Projekten und Zielvereinbarungen) geschrieben.Abstract
Im Zuge von Flexibilisierung und Digitalisierung der Arbeitswelt gewinnen selbstorganisierte Formen der Arbeitsorganisation und der Leistungssteuerung weiter an Bedeutung (Zielvereinbarungen, Projektarbeit etc.). Bislang gibt es nur wenige Erkenntnisse darüber, wie diese sich auf die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten und somit auch die Regulierungserfordernisse auswirken. Es stellt sich etwa die Frage, ob konventionelle Regulierungen und Möglichkeiten zum Schutz der Beschäftigten (Arbeitsschutzgesetz, betriebliche Interessenvertretung) den Gestaltungsanforderungen dieser ergebnisorientiert gesteuerten Arbeitssysteme gerecht werden.Anhand einer breit angelegten Befragung in 1.700 deutschen Betrieben mit Betriebsratsvertretung werden hierzu Befunde vorgestellt. Es zeigt sich, dass Belegschaften in Betrieben mit ergebnisorientierten Arbeitsbedingungen tatsächlich höherem Arbeits- und Leistungsdruck ausgesetzt sind und die bestehenden Regularien kaum greifen, um den wachsenden Arbeitsdruck in den Betrieben eindämmen zu können. Damit ergeben sich neuartige Herausforderungen für die Gestaltung flexibler Arbeitswelten.»Flexible and Result-Oriented Work Systems, the Pressure to Perform and Health«Flexible and self-organized forms of work organization are often linked with further intensification of work, long working hours and even health problems. At the same time it is also evident that long working hours, especially in the framework of projects and goal-settings, are more and more difficult to regulate. Both the health and safety regulations in Germany, as well as institutional representation of interest at the workplace, are operating with their present possibilities at their limits.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Tabellenverzeichnis | 10 | ||
Abbildungsverzeichnis | 14 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 15 | ||
Kurzfassung | 17 | ||
Abstract | 18 | ||
Einleitung | 19 | ||
Teil 1: Theoretischer Teil | 25 | ||
I. Ergebnisorientiert gesteuerte Arbeitssysteme | 25 | ||
1. Definition und Begriffswahl | 25 | ||
2. Beschreibung typischer Formen ergebnisorientierter Arbeitssysteme | 27 | ||
a) Zielvereinbarungen | 28 | ||
b) Kennziffernorientierung | 34 | ||
c) Gruppen-/Projektarbeit | 36 | ||
d) Benchmarking-Systeme | 37 | ||
e) Profit-Center | 38 | ||
f) Kundenorientierung | 39 | ||
g) Controlling | 39 | ||
h) Erfolgsabhängige Einkommensbestandteile | 40 | ||
i) Vertrauensarbeitszeit | 41 | ||
3. Was ist das eigentlich Neue an diesen Arbeitsformen? | 42 | ||
a) Selbstorganisation | 42 | ||
b) Subjektivierung | 43 | ||
c) Leistung und Kontrolle | 46 | ||
d) Entgrenzung der Arbeit | 48 | ||
4. Sind ergebnisorientiert geführte Arbeitssysteme eine Antwort auf die Forderung nach einer Humanisierung der Arbeit aus den 1970er Jahren? | 49 | ||
5. Wie verbreitet sind diese Arbeitsformen? | 53 | ||
6. Wie wird die Thematik rund um neue, ergebnisorientiert geführte Arbeitssysteme in der Wissenschaft diskutiert? | 54 | ||
a) Ergebnisorientiert geführte Arbeitssysteme in der Industriesoziologie | 54 | ||
b) Ergebnisorientiert geführte Arbeitssysteme in der Betriebswirtschaftslehre | 58 | ||
aa) Das Human Ressource Management | 59 | ||
bb) Die Steigerung der Arbeitsmotivation als veränderter Grundgedanke im Personalmanagement | 59 | ||
c) Ergebnisorientiert geführte Arbeitssysteme in der Arbeits- und Organisationspsychologie | 61 | ||
d) Ergebnisorientiert geführte Arbeitssystemen in der Familiensoziologie | 63 | ||
7. Zusammenfassung | 66 | ||
II. Bisherige wissenschaftliche Befunde zu Arbeitsbedingungen in ergebnisorientiert geführten Arbeitssystemen | 67 | ||
1. Arbeits- und Leistungsverdichtung | 75 | ||
2. Arbeitsdruck durch widersprüchliche Arbeitsanforderungen | 80 | ||
3. Gesundheit | 82 | ||
4. Arbeitsfreude, Sinnstiftung, Ambivalenzerfahrungen | 83 | ||
5. Entgrenzung | 87 | ||
6. Unsicherheitserfahrungen | 91 | ||
7. Regulierung von Arbeitsbedingungen | 93 | ||
a) Möglichkeiten des Arbeits- und Gesundheitsschutzes | 96 | ||
b) Definition von Leistung | 98 | ||
c) Bedeutungsgewinn sozialer Kontakte, Diskursivität | 99 | ||
8. Fazit | 100 | ||
III. Arbeitsbedingungen, Gesundheit und Regulierung | 102 | ||
1. Der Zusammenhang zwischen den Arbeitsbedingungen der Beschäftigten und ihrer Gesundheit | 102 | ||
a) Statistiken zum Krankenstand von Arbeitnehmer/innen | 103 | ||
b) Stressmodelle – die gängigen wissenschaftlichen Erklärungsmodelle im Blickwinkel ergebnisorientierter Arbeitssysteme | 106 | ||
c) Machen psychische Fehlbelastungen krank? | 107 | ||
d) Der Einfluss von betrieblichen Rahmenbedingungen auf die Gesundheit | 111 | ||
e) Die steigende Bedeutung gesunderhaltender Potentiale (Salutogenese) in der Arbeitsmedizin | 112 | ||
2. Regulierung von Arbeitsbedingungen | 114 | ||
a) Gesetzliche Regelungen zu Arbeitszeit, Arbeits- und Gesundheitsschutz | 114 | ||
aa) Das Arbeitsschutzgesetz | 114 | ||
bb) Bildschirmarbeitsverordnung | 116 | ||
cc) Das Arbeitszeitgesetz | 116 | ||
b) Die betriebliche Interessenvertretung | 117 | ||
3. Zusammenfassung | 118 | ||
IV. Hypothesen und Fragen | 119 | ||
1. Verbreitung von Betrieben mit ergebnisorientiert geführten Arbeitssystemen | 120 | ||
2. Arbeitsbedingungen von Belegschaften in ergebnisorientiert geführten Arbeitssystemen | 120 | ||
3. Regulierung von Arbeitsbedingungen in Betrieben mit ergebnisorientiert geführten Arbeitssystemen | 122 | ||
Teil 2: Empirie – Befunde aus der WSI-Betriebsrätebefragung 2008/09 | 125 | ||
I. Methodik | 125 | ||
1. Wer wird befragt? | 125 | ||
2. Die WSI-Betriebsrätebefragungen | 126 | ||
3. Grundgesamtheit und Stichprobenziehung | 128 | ||
II. Bildung von Betriebstypen nach Art der Leistungssteuerung | 130 | ||
1. Arbeit und Leistung – Verbreitung ergebnisorientierter Formen der Leistungserbringung | 131 | ||
2. Bildung von Typen der Betriebe nach Leistungssteuerung | 134 | ||
a) Betriebe mit ergebnisorientiert geführten Arbeitssystemen | 138 | ||
b) Betriebe mit traditioneller Leistungssteuerung | 139 | ||
c) Betriebe mit gemischter Leistungssteuerung | 140 | ||
III. Deskriptive Beschreibung der Betriebstypen | 141 | ||
1. Verteilung nach Betriebsgröße | 141 | ||
2. Verteilung nach Branchenzugehörigkeit | 142 | ||
3. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen | 142 | ||
a) Wettbewerbsposition | 143 | ||
b) Auftragslage | 143 | ||
c) Börsennotierung | 145 | ||
4. Betriebliche Reorganisationen | 145 | ||
5. Tarifbindung | 149 | ||
6. Beschäftigungsstruktur | 150 | ||
a) Allgemeine Beschäftigungsentwicklungen | 150 | ||
b) Beschäftigungsformen | 152 | ||
c) Qualifikation | 153 | ||
d) Gewerbliche Beschäftigte | 154 | ||
7. Verteilung des Samples im Hinblick auf neue Arbeits- und Organisationsformen | 155 | ||
a) Kundenorientierung | 157 | ||
b) Leistungsorientiertes Entgelt | 158 | ||
c) Arbeitszeit | 162 | ||
8. Zusammenfassung und Prüfung der Hypothesen | 163 | ||
IV. Arbeitsbedingungen in den Betriebstypen im Vergleich | 165 | ||
1. Einschätzung der Arbeitsbedingungen in den Belegschaften durch die Betriebsräte | 166 | ||
2. Einschätzung von positiven Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz | 167 | ||
3. Entwicklung der Arbeitsbelastungen | 171 | ||
4. Ausmaß und Gründe für die Arbeitsbelastungen – Einschätzungen der Betriebsräte | 172 | ||
a) Umstrukturierungen und ihre Folgen für die Belegschaften | 178 | ||
b) Einzelne Arbeitsbedingungen und -belastungen in den Belegschaften | 179 | ||
c) Exkurs: Die Arbeitsbedingungen der gewerblichen Mitarbeiter | 183 | ||
5. Multivariate Erklärungsfaktoren für erhöhten Zeit- und Leistungsdruck, Verantwortungsdruck und hohes Arbeitsvolumen in den Belegschaften | 185 | ||
a) Modellbildung | 185 | ||
b) Die multivariate logistische Regression | 192 | ||
c) Arbeitsdruck in den Belegschaften und Verarbeitungsmuster | 196 | ||
6. Zusammenfassung und Klärung der Hypothesen | 201 | ||
V. Regulierung von Arbeitsbedingungen im Vergleich der Betriebstypen | 204 | ||
1. Der betriebliche Arbeits- und Gesundheitsschutz | 204 | ||
a) Stellenwert des Themas „Gesundheitliche Arbeitsbelastungen“ auf unterschiedlichen Betriebsebenen | 204 | ||
b) Organisation des betrieblichen Gesundheitsschutzes | 205 | ||
aa) Statistiken oder Kennzahlen zum Krankenstand | 205 | ||
bb) Existenz einer betrieblichen Gesundheitsförderung | 207 | ||
c) Verankerung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes über Gesetze und betriebliche Verordnungen | 209 | ||
d) Gefährdungsbeurteilungen nach dem Arbeitsschutzgesetz | 210 | ||
e) Die betriebliche Interessenvertretung im Kontext ergebnisorientierter Arbeitssysteme | 220 | ||
2. Zusammenfassung zur Regulierung von Arbeitsbedingungen und Klärung der Hypothesen | 226 | ||
Teil 3: Zusammenfassung und Ausblick | 230 | ||
I. Hypothesen | 230 | ||
1. Hypothesenblock I: Verbreitung von Betrieben mit ergebnisorientiert geführten Arbeitssystemen | 231 | ||
2. Hypothesenblock II: Arbeits- und Rahmenbedingungen von Belegschaften in ergebnisorientiert geführten Arbeitssystemen | 231 | ||
a) Arbeits- und Leistungsumfeld | 232 | ||
b) Ambivalente Arbeitsbedingungen | 233 | ||
c) Arbeitsbelastungen | 233 | ||
3. Hypothesenblock III: Regulierung | 239 | ||
II. Weiterer Forschungsbedarf | 244 | ||
Anhang | 247 | ||
Literaturverzeichnis | 255 | ||
Sachverzeichnis | 273 |