Der Status von Gruppen im Völkerrecht
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Der Status von Gruppen im Völkerrecht
Editors: Matz-Lück, Nele
Veröffentlichungen des Walther-Schücking-Instituts für Internationales Recht an der Universität Kiel, Vol. 194
(2016)
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Abstract
Der vorliegende Sammelband versucht, die Vielschichtigkeit des Begriffs der »Gruppe« im Völkerrecht umfassend abzubilden und die völkerrechtliche Entwicklung des Status bestimmter Gruppen nachzuzeichnen. Dazu wird der Frage nachgegangen, ob und in welchem Umfang das Völkerrecht Gruppen von Personen als bedingt rechtsfähige Einheiten wahrnimmt. Der Begriff der Gruppe spielt in aktuellen Erörterungen zum Völkerrecht eine wichtige Rolle, wenn z.B. Flüchtlinge, Minderheiten oder indigene Völker als Kategorien erörtert werden, deren Mitglieder wegen der Gruppenzugehörigkeit schutzbedürftig erscheinen. Angesichts massenhafter Migrationsbewegungen rücken die Rechte international anerkannter Flüchtlinge und entsprechende Staatenpflichten in den Fokus einer Debatte, die Gruppen nach dem rechtlichen Status der Angehörigen unterscheidet. Aber auch die Rechte und Pflichten bewaffneter Gruppen in militärischen Konflikten lassen sich als Aspekt des völkerrechtlichen Umgangs mit Gruppen verorten.»The Status of Groups as Subjects of Public International Law«The question whether groups of people can be considered at least partial subjects of public international law is highly relevant and can be addressed from different perspectives and with a view to different examples. The collected essays consider the question whether and to what extent public international law affirms specific rights for groups of people such as refugees, minorities or indigenous peoples and how the relevant rights have developed.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 9 | ||
Torsten Stein: Begriff und Bedeutung des Volkes im Völkerrecht | 13 | ||
A. Einleitung | 13 | ||
B. Volk – Gruppe – Menschen | 14 | ||
C. Wann ist eine Gruppe ein (Teil-)Volk? | 16 | ||
D. Das Selbstbestimmungsrecht der Völker | 18 | ||
I. Nation | 18 | ||
II. Staatsangehörigkeit | 19 | ||
III. Volk oder nur Minderheit? | 20 | ||
IV. Das Selbstbestimmungsrecht im Einzelnen | 21 | ||
1. Aktuelle Beispiele | 23 | ||
2. Referenden | 24 | ||
E. Ein „europäisches“ Volk? | 25 | ||
Eckart Klein: Die Evolution von Gruppenrechten im internationalen Menschenrechtsschutz | 27 | ||
A. Einleitung | 27 | ||
B. Gruppenansatz | 28 | ||
I. Allgemeines: Gruppen und Gruppenrechte | 28 | ||
II. Völker | 29 | ||
III. Indigene Völker | 30 | ||
IV. Minderheiten | 36 | ||
V. Völker und Minderheiten | 40 | ||
C. Normativer Ansatz | 41 | ||
I. Recht auf Entwicklung | 41 | ||
II. Recht auf (kulturelle) Diversität | 42 | ||
III. Recht auf Demokratie | 43 | ||
D. Zwei Grundsatzfragen | 44 | ||
I. Gruppenrechte und Sezessionsgefahr | 44 | ||
II. Gruppenrechte und Individualrechte | 45 | ||
E. Abschließende Bemerkungen | 47 | ||
Norman Weiß: Der Schutz von Minderheiten als Aufgabe des Völkerrechts | 49 | ||
A. Begriffliche Annäherungen | 49 | ||
B. Die Entwicklung des internationalen Minderheitenschutzes bis 1945 | 52 | ||
C. Minderheitenschutz im Rahmen der Vereinten Nationen | 53 | ||
I. Welches Konzept: Minderheitenrechte oder Menschenrechte? | 53 | ||
II. Art. 27 des Internationalen Paktes über bürgerliche und politische Rechte | 54 | ||
III. Beispiele aus der Rechtsprechung des Menschenrechtsausschusses | 55 | ||
D. Ausprägungen des europäischen Minderheitenschutzes | 59 | ||
I. Europarat | 59 | ||
1. Vorbemerkung | 59 | ||
2. Allgemeiner Schutz | 61 | ||
3. Die Rahmenkonvention zum Schutz nationaler Minderheiten | 63 | ||
4. Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen | 64 | ||
II. Europäische Union | 65 | ||
III. Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa [OSZE] | 66 | ||
E. Aktuelle Herausforderungen, insbesondere durch neue Minderheiten | 68 | ||
Hans-Joachim Heintze: Indigene Völker als Träger kollektiver Rechte – Kampf um die Zuerkennung des Selbstbestimmungsrechts | 71 | ||
A. Einleitung | 71 | ||
B. Kolonialismus und terra nullius-Konzept | 75 | ||
C. Notwendigkeit des Schutzes wegen schlechter Arbeitsbedingungen: Übereinkommen Nr. 107 | 76 | ||
D. Notwendigkeit der Zuerkennung des Volkscharakters: Übereinkommen Nr. 169 | 79 | ||
E. Beitrag der regionalen Organisationen | 83 | ||
F. Entscheidender Beitrag der UNO | 85 | ||
G. Weltweite Akzeptanz des Selbstbestimmungsrechts: die UN-Erklärung zu den Rechten indigener Völker | 86 | ||
H. Verständnis des Selbstbestimmungsrechts der indigenen Völker seitens der UN | 92 | ||
I. Schlussbemerkung | 96 | ||
Roland Bank: Die deutsche Praxis des Flüchtlingsschutzes und die Rolle der Genfer Flüchtlingskonvention in Deutschland: Tendenz zur Öffnung für völkerrechtliche Standards? | 99 | ||
A. Einleitung | 99 | ||
B. Rechtlicher Rahmen | 100 | ||
C. Restriktive Interpretation der Flüchtlingsdefinition | 103 | ||
I. Verengung der Einschlussgründe | 103 | ||
II. Weite Auslegung der Beendigungsgründe | 107 | ||
D. Öffnung durch das europäische Flüchtlingsrecht – und partielle Restauration? | 109 | ||
I. Die Bedeutung der europäischen Gesetzgebung | 109 | ||
II. Rechtsprechung des EuGH zu Fragen der Auslegung der Voraussetzungen des Flüchtlingsschutzes und die Anwendung dieser Rechtsprechung in Deutschland | 111 | ||
E. Abschließende Bemerkungen | 117 | ||
Marco Sassòli: Die Anwendbarkeit des humanitären Völkerrechts auf Aufständische und bewaffnete Gruppen: Status und Durchsetzung | 119 | ||
A. Allgemeines | 119 | ||
I. Nicht-staatliche Akteure als allgemeine Herausforderung des Völkerrechts | 119 | ||
II. Zu beachtende Besonderheiten für bewaffnete Gruppen | 120 | ||
III. Können nur Subjekte einer Rechtsordnung in dieser Rechte und Pflichten haben? | 121 | ||
B. Verpflichtungen bewaffneter Gruppen im humanitären Völkerrecht | 123 | ||
I. Rechtsgrundlagen | 123 | ||
II. Grund für eine Verpflichtung | 126 | ||
III. Die Aufforderung an bewaffnete Gruppen, Sondervereinbarungen zu schließen | 128 | ||
IV. Die Möglichkeit der Abgabe einseitiger Erklärungen | 129 | ||
1. Tatsächliche Bedeutung | 129 | ||
2. Rechtsnatur und Verpflichtungsgrund | 131 | ||
V. Ergeben sich aus Verpflichtungen notwendigerweise auch Rechte bewaffneter Gruppen? | 133 | ||
VI. Der Sonderfall einer Anerkennung des Kriegszustands durch die Regierung | 135 | ||
VII. Der Sonderfall von Aufständischen, die zur Regierung eines Staates werden | 135 | ||
C. Der gemeinsame Art. 3 sieht ausdrücklich vor, dass die Anwendung des humanitären Völkerrechts keinen Einfluss auf die Rechtsstellung bewaffneter Gruppen hat | 136 | ||
D. Zusätzliche Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Terrorismusbekämpfung | 137 | ||
E. Beitrag bewaffneter Gruppen zur Fortentwicklung des Rechts? | 139 | ||
I. Notwendigkeit der Berücksichtigung bewaffneter Gruppen bei der Fortentwicklung des Rechts | 139 | ||
II. Teilnahme an der Ausarbeitung neuer Regeln | 139 | ||
III. Beitrag zum Völkergewohnheitsrecht? | 140 | ||
F. Durchsetzung des humanitären Völkerrechts gegenüber bewaffneten Gruppen | 142 | ||
I. Durch wen? | 142 | ||
1. Initiativrecht des IKRK | 142 | ||
2. NGOs: Geneva Call | 142 | ||
3. UNO-Organe im Allgemeinen | 143 | ||
4. UNO-Sondermechanismus im Bereich Kinder in bewaffneten Konflikten | 144 | ||
5. Vorschläge des IKRK und der Schweiz zu einem neuen Mechanismus | 145 | ||
II. Mögliche Maßnahmen | 145 | ||
1. Verbreitung | 145 | ||
2. Beratung | 146 | ||
3. Anreize zur Einhaltung | 146 | ||
4. Überwachung | 147 | ||
5. Öffentliche Kritik | 147 | ||
6. Sanktionen | 148 | ||
7. Bestrafung | 149 | ||
G. Fazit | 151 | ||
Thomas Fitschen: „Staatengruppen“: diplomatische und rechtliche Relevanz | 153 | ||
A. Zum Begriff der „Staatengruppe“ | 153 | ||
B. Staatengruppen als Akteure im VN-System | 155 | ||
I. Die Regionalgruppen als Binnenstruktur von Gremien im VN-System | 155 | ||
II. Regionalproporz in Gremien mit limitierter Mitgliedschaft | 158 | ||
III. Gruppen als Sprachrohr und Interessengruppe | 159 | ||
IV. Gruppen als „Beobachter“ | 160 | ||
V. Sonstige Gruppen in den Vereinten Nationen – ein kleines Vademecum | 162 | ||
VI. Staatengruppen auf Konferenzen | 165 | ||
VII. Vom diplomatischen Nutzen und Nachteil der Gruppenbildung in internationalen Organisationen | 166 | ||
1. Einigkeit macht stark: die Gruppe als Mehrheit | 166 | ||
2. Vier Augen sehen mehr als zwei: die Gruppe als Resonanzraum | 166 | ||
3. Vom Nachteil, gebunden zu sein: die Gruppe als Zwangsjacke | 167 | ||
4. Verhandeln „im Auftrag“: der prozessuale Nutzen der Gruppenbildung aus der Sicht der Organisation | 168 | ||
C. Internationale Organisationen als Normunternehmer und die Rolle von „Gruppen“ im Völkerrecht | 169 | ||
Autorenverzeichnis | 171 |