Güterichter und Mediatoren im Wettbewerb
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Güterichter und Mediatoren im Wettbewerb
Verfassungsrechtliche Grenzen des Eingriffs durch Konkurrenz
Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1307
(2015)
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Abstract
Einvernehmliche Konfliktlösung ist nicht mehr nur ein Angebot von privaten Mediatoren. Mit der Einführung des Güterichterverfahrens gibt es nun in allen staatlichen Prozessordnungen ein eigenständiges Verfahren, das einvernehmliche Konfliktlösung zum Ziel hat. Daraus ergibt sich ein Konkurrenzverhältnis zu den privaten Mediatoren.Doch das Güterichterverfahren ist keine grundgesetzliche Aufgabe der Rechtsprechung, weil es an dem Maßstab des Rechts fehlt. Die Berufsfreiheit schützt vor Eingriffen durch staatliche Konkurrenz, weshalb sich das Güterichterverfahren an dieser messen lassen muss. Grundrechtliche Eingriffe setzen lediglich eine kausale und spürbare Beschränkung tatsächlicher Handlungsfreiheit durch den Staat voraus.Einvernehmliche Konfliktlösung gilt als gesellschaftlich wünschenswerter Umgang mit Konflikten, den der Staat gezielt fördern kann. Dabei ist er nicht auf den Ausbau bestehender Verfahren beschränkt. Der grundrechtliche Eingriff durch das Güterichterverfahren ist gerechtfertigt.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsübersicht | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Einleitung | 15 | ||
1. Teil: Konkurrenz zwischen Güterichter und Mediatoren | 19 | ||
1. Kapitel: Mediation als Konfliktbeilegungsverfahren | 21 | ||
A. Begriffsbestimmung Mediation | 22 | ||
I. Position und Interesse | 22 | ||
II. Verfahrensstruktur | 23 | ||
III. Verfahrensgrundsätze | 26 | ||
IV. Exkurs: Anwendungsbereiche, Mediationstheorien und Verbreitung | 30 | ||
1. Anwendungsbereiche | 30 | ||
2. Mediationstheorien | 31 | ||
3. Verbreitung von Mediation | 32 | ||
B. Abgrenzung und Vergleich zu anderen Konfliktlösungs- oder Konfliktentscheidungsverfahren | 35 | ||
I. Hoheitliche Konfliktbeendigungsverfahren | 35 | ||
1. Gerichtsprozess | 35 | ||
2. Güteverhandlung | 37 | ||
3. Güterichterverfahren | 38 | ||
II. Privatautonome Konfliktbeendigungsverfahren | 40 | ||
1. Schiedsverfahren | 40 | ||
2. Schlichtung | 44 | ||
3. Vergleich | 45 | ||
C. Ergebnis: Mediation und Güterichterverfahren sind vergleichbar | 46 | ||
2. Kapitel: Rechtliche Grundlagen von Mediation und Güterichterverfahren | 47 | ||
A. Rechtliche Grundlagen der privatautonomen Mediation | 47 | ||
I. Unionsrechtliche Vorgaben | 48 | ||
1. Anwendungsbereich der Richtlinie 2008 / 52 / EG | 48 | ||
2. Inhaltliche Vorgaben der Richtlinie 2008 / 52 / EG | 49 | ||
II. Gesetzgebungsverfahren des Mediationsgesetzes | 50 | ||
III. Inhalte des Mediationsgesetzes | 53 | ||
B. Rechtliche Grundlagen des Güterichters | 55 | ||
I. Modellprojekte der gerichtsinternen Mediation | 55 | ||
II. Gesetzgebungsverfahren zur Einführung des Güterichters | 59 | ||
3. Kapitel: Vergleich von Mediation und Güterichterverfahren | 62 | ||
A. Tätigkeitsvergleich | 64 | ||
I. Darstellung des Projekt-Modells | 64 | ||
1. Service-Delivery-Projekt – Schnelle und kostengünstige Einigung als Mediationsziel | 65 | ||
2. Individual-Autonomy-Projekt – Selbstbestimmung als Mediationsziel | 67 | ||
3. Access-to-Justice-Projekt – Durchsetzung von Recht und Gerechtigkeit als Mediationsziel | 68 | ||
4. Reconciliation-Projekt – Versöhnung als Mediationsziel | 69 | ||
5. Social-Transformation-Projekt – Gesellschaftliche Gestaltung als Mediationsziel | 70 | ||
II. Darstellung des Selbstbestimmungsgradienten | 71 | ||
1. Selbstbestimmungsgradient gängiger Konfliktlösungsverfahren | 71 | ||
2. Selbstbestimmungsgradient einer Mediation | 72 | ||
III. Einordnung von außergerichtlicher Mediation und Güterichter | 74 | ||
1. Außergerichtliche Mediation | 74 | ||
2. Güterichtertätigkeit | 76 | ||
B. Befugnisvergleich | 79 | ||
I. Rechtliche und tatsächliche Möglichkeiten des Güterichters | 79 | ||
1. Methodenwahl | 79 | ||
2. Akteneinsicht | 80 | ||
3. Rechtsrat | 81 | ||
4. Protokollierung und Vollstreckbarkeit der Einigung | 82 | ||
II. Kostenvergleich | 85 | ||
III. Weitere Unterschiede | 88 | ||
C. Ergebnis: Güterichter stehen in Konkurrenz zu Mediatoren | 89 | ||
2. Teil: Grundrechtlicher Schutz vor öffentlicher Konkurrenz | 93 | ||
4. Kapitel: Güterichtertätigkeit als Aufgabe der rechtsprechenden Gewalt? | 95 | ||
A. Gewaltenteilung | 97 | ||
I. Exkurs: Ursprünge der Idee der Gewaltenteilung | 97 | ||
II. Gewaltenteilung im Grundgesetz | 102 | ||
B. Trennung der Rechtsprechungvon anderen Gewalten | 104 | ||
I. Rechtsprechungsmonopol | 104 | ||
II. Vorrang der staatlichen Gerichtsbarkeitvor der privaten Streitbeilegung | 105 | ||
III. Bindung des verfassungsändernden Gesetzgebers durch das Rechtsprechungsmonopol | 109 | ||
IV. Bindung des einfachen Gesetzgebers durch das Rechtsprechungsmonopol | 114 | ||
C. Rechtsprechende Gewalt | 116 | ||
I. Vorgrundgesetzlich-formeller Rechtsprechungsbegriff | 116 | ||
II. Verfassungsrechtlich-formeller Rechtsprechungsbegriff | 117 | ||
III. Auslegung durch das Bundesverfassungsgericht | 118 | ||
1. Materielle Annäherung | 118 | ||
2. Grundgesetzliche Rechtsprechungsaufgaben | 119 | ||
3. Traditioneller Kernbereich der Rechtsprechung | 120 | ||
4. Rechtsprechung in funktionellem Sinn | 120 | ||
IV. Ansätze der Rechtslehre | 121 | ||
V. Zusammenfassung der Teilbereiche und Kritik der funktionellen Rechtsprechung | 122 | ||
D. Ergebnis: Güterichtertätigkeit keine grundgesetzliche Aufgabe der Rechtsprechung | 124 | ||
5. Kapitel: Grundrechtlicher Schutz von Mediatoren | 128 | ||
A. Wirtschaftsfreiheit | 129 | ||
I. Wirtschaftsfreiheit in der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts | 129 | ||
II. Wirtschaftsfreiheit in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts | 130 | ||
III. Verhältnis von Berufsfreiheit und Wettbewerbsfreiheit | 131 | ||
B. Eigentumsgarantie | 132 | ||
I. Verfassungsrechtliches Eigentum | 132 | ||
II. Betriebseigentum | 134 | ||
C. Allgemeiner Gleichheitssatz | 137 | ||
D. Berufsfreiheit | 139 | ||
I. Persönliche Schutzvoraussetzungen | 139 | ||
II. Mediation als Beruf | 141 | ||
6. Kapitel: Grundrechtlicher Schutz vor öffentlicher Konkurrenz | 144 | ||
A. Zulässigkeit von öffentlicher Konkurrenz | 145 | ||
I. Wirtschaftspolitische Offenheit und Gestaltungskompetenz | 146 | ||
II. Möglichkeit der Sozialisierung | 151 | ||
III. Anerkannte Bundesunternehmen | 153 | ||
IV. Ergebnis: Kein grundsätzliches Verbot öffentlicher Konkurrenz | 154 | ||
B. Schutz vor öffentlicher Konkurrenz durch die Berufsfreiheit | 155 | ||
I. Schutz vor öffentlicher Konkurrenz in der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts | 155 | ||
II. Theorie des engen Gewährleistungsgehalts der Berufsfreiheit | 160 | ||
III. Unterscheidung von Staat und Gesellschaft | 165 | ||
IV. Konkurrenz als reales Phänomen | 170 | ||
V. Konkurrenzschutz in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts | 173 | ||
VI. Freiheit der Berufswahl und der Berufsausübung | 179 | ||
C. Ergebnis: Grundrechtsschutz vor öffentlicher Konkurrenz durch die Berufsfreiheit | 185 | ||
7. Kapitel: Eingriff durch Konkurrenz | 188 | ||
A. Öffentliche Konkurrenz anhand des rechtsförmigen Eingriffsbegriffs | 189 | ||
I. Rechtsförmiger Eingriffsbegriff | 189 | ||
II. Anwendung auf die öffentliche Konkurrenz | 190 | ||
B. Öffentliche Konkurrenz anhand des nichtrechtsförmigen Eingriffsbegriffs | 191 | ||
I. Nichtrechtsförmiger Eingriffsbegriff | 191 | ||
II. Zurechnungskriterien | 194 | ||
1. Kausalität | 194 | ||
2. Zielgerichtetheit | 196 | ||
3. Lehre vom Handlungsunrecht und Beschränkung auf Vorhersehbarkeit | 199 | ||
4. Normzwecktheorie | 201 | ||
5. Schutzbereichslösung | 204 | ||
6. Verstoß gegen einfaches Recht | 205 | ||
7. Objektiv berufsregelnde Tendenz | 206 | ||
8. Zusammenfassende Bewertung der Zurechnungskriterien | 209 | ||
III. Intensität der Beeinträchtigung | 212 | ||
1. Nachbarschafts- und Konkurrentenklage | 214 | ||
2. Beeinträchtigung der Berufsfreiheit | 215 | ||
3. Bagatellgrenze | 217 | ||
4. Beeinträchtigung durch öffentliche Konkurrenz | 218 | ||
5. Zusammenfassende Bewertung der Intensitätsschwellen | 220 | ||
C. Ergebnis: Tatsächliche Freiheitsverkürzung | 221 | ||
8. Kapitel: Verfassungsrechtliche Grenzen des Güterichters | 225 | ||
A. Vorbehalt des Gesetzes | 227 | ||
B. Erfordernis des öffentlichen Zwecks | 233 | ||
I. Vorrang der Gesellschaft vor dem Staat | 235 | ||
II. Gewinnerzielung durch wirtschaftliche Tätigkeit | 238 | ||
III. Auslastung von bestehenden öffentlichen Unternehmen | 243 | ||
IV. Öffentliche Aufgaben | 245 | ||
V. Einvernehmliche Konfliktbeilegung als öffentliche Aufgabe | 249 | ||
C. Übermaßverbot | 252 | ||
I. Anwendbarkeit des Übermaßverbots | 252 | ||
1. Übermaßverbot oder Dreistufentheorie | 256 | ||
a) Dreistufentheorie des Bundesverfassungsgerichts | 256 | ||
b) Kritik der Dreistufentheorie | 260 | ||
2. Zusammenfassung | 263 | ||
II. Alternativen zur Einführung des Güterichters | 263 | ||
1. Einbindung außergerichtlicher Mediation | 264 | ||
2. Förderung durch Kostenübernahme | 265 | ||
3. Integrierte Mediation | 266 | ||
4. Zusammenfassende Bewertung der Alternativansätze | 268 | ||
III. Angemessenheit des Grundrechtseingriffs | 270 | ||
1. Gesetzgeberische Ziele und Interessen der Mediatoren | 271 | ||
2. Möglichkeiten der Abschwächung des Grundrechtseingriffs | 272 | ||
a) Gebührentatbestand für das Güterichterverfahren | 272 | ||
b) Auslegung von § 69b GKG, § 61a FamGKG | 273 | ||
3. Abwägungsfehler | 274 | ||
D. Ergebnis: Keine Grenzüberschreitung durch die Einführung des Güterichters | 275 | ||
Literaturverzeichnis | 277 | ||
Sachverzeichnis | 313 |