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Die Vorlageberechtigung von Sportschiedsgerichten zum Europäischen Gerichtshof nach Art. 267 AEUV

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Axtmann, J. (2016). Die Vorlageberechtigung von Sportschiedsgerichten zum Europäischen Gerichtshof nach Art. 267 AEUV. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54752-4
Axtmann, Jan. Die Vorlageberechtigung von Sportschiedsgerichten zum Europäischen Gerichtshof nach Art. 267 AEUV. Duncker & Humblot, 2016. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54752-4
Axtmann, J (2016): Die Vorlageberechtigung von Sportschiedsgerichten zum Europäischen Gerichtshof nach Art. 267 AEUV, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54752-4

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Die Vorlageberechtigung von Sportschiedsgerichten zum Europäischen Gerichtshof nach Art. 267 AEUV

Axtmann, Jan

Beiträge zum Sportrecht, Vol. 46

(2016)

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About The Author

Der Autor studierte von 2004 bis 2010 Rechtswissenschaften an den Universitäten Heidelberg und Bologna, Italien. Das Referendariat absolvierte er von 2012 bis 2014 am Oberlandesgericht Frankfurt a.M. mit Stationen unter anderem in Heidelberg und Sydney, Australien. Die Promotion erfolgte zu Beginn des Jahres 2015. Der Autor ist seit 2015 als Rechtsanwalt zugelassen und arbeitet in einer Mannheimer Rechtsanwaltskanzlei.

Abstract

Die Arbeit begründet die Vorlageberechtigung von Sportschiedsgerichten zum EuGH in drei einander teilweise ergänzenden Ansätzen. Neben einer umfassenden Auslegung des Art. 267 AEUV ist Ausgangspunkt der Untersuchung die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs. Die vom EuGH aufgestellten Kriterien zur Vorlageberechtigung werden dabei zunächst auf Sportschiedsgerichte angewendet. Für deren Erfüllung werden unter anderem die Wirksamkeit von Schiedsvereinbarungen im Sport sowie die Eigenheiten des Sports - auch unter Beachtung der lex sportiva - ausführlich untersucht. Zuletzt erfolgt eine dogmatische Begründung der aufgestellten Kriterien anhand der bei der Auslegung gefundenen Ergebnisse unter Rückgriff auf das europäische Rechtsstaatsprinzip. Dies erlaubt die Einordnung der Kriterien in ein bewegliches System nach der Idee Walter Wilburgs. Daneben wird auch eine Vorlagepflicht für letztinstanzliche Sportschiedsgerichte begründet, eine Vorlage durch den Court of Arbitration for Sport (CAS) hingegen abgelehnt.»The Authority of Arbitral Courts for Sport to Request the Court of Justice of the European Union Referred to Art. 267 TFEU«

In most cases athletes are required to sign a contract that directs disputes to arbitration before taking part in their chosen sport. So litigation in sport in principle is decided by arbitration panels. Their judgments must respect both the national law and the law of the European Union. Simultaneously the number of cases related to sports law increases steadily. It is important that arbitration panels in sport have the authority to request the CJEU to apply Article 267 of the TFEU.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 16
Erster Teil: Einleitung 21
§ 1 Der Fall Arjen Robben 22
I. Sachverhalt 23
II. Europäisches Wettbewerbsrecht 24
1. Anwendbarkeit des europäischen Kartellrechts 24
a) Grundsätzliche Anwendbarkeit des Europarechts 24
b) Europäisches Kartellrecht – Relevanter Markt 26
2. Art. 101 AEUV 27
a) Die FIFA als Unternehmen 27
b) Wettbewerbsbeschränkung 28
3. Art. 102 AEUV 29
a) Marktbeherrschende Stellung der FIFA 29
b) Missbräuchliche Ausnutzung 29
4. § 33 Abs. 1 i.V.m. Abs. 3 S. 1 GWB 31
5. Schadensumfang 32
III. Ergebnis 32
§ 2 Echte und unechte Schiedsgerichte 33
I. Abgrenzung 34
II. Die „Gerichte“ der FIFA, der UEFA und des DFB 38
1. Fédération Internationale de Football Association (FIFA) 38
2. Union of European Football Association (UEFA) 39
3. Deutscher Fußball-Bund (DFB) 40
III. Ergebnis 41
Zweiter Teil: Deskriptiver Ansatz 42
§ 1 Der Kriterienkatalog des EuGH 42
I. Die Entwicklung der Rechtsprechung 43
II. Zusammenfassung 48
§ 2 Das Kriterium der obligatorischen Gerichtsbarkeit 50
I. Das Ein-Platz-Prinzip 51
II. Das Ein-Platz-Prinzip am Beispiel des Fußballsports 52
III. Wirksamkeit der Schiedsvereinbarung 54
1. Mitgliedschaftsarten 54
a) Unmittelbare Mitgliedschaft 54
b) Mittelbare Mitgliedschaft 55
c) Nichtmitglieder 58
2. Kontrollmaßstab 61
a) Zumutbare Kenntnisnahmemöglichkeit 61
b) Satzungsverankerte Klausel 61
aa) Statthaftigkeit 62
bb) Meinungsstand zur Inhaltskontrolle von Satzungen 63
(1) Rechtsprechung 63
(2) Literatur 64
cc) Ergebnis 65
c) Vertragliche Schiedsklausel 66
aa) Arbeitnehmerschutz 66
bb) Verbraucherschutz 68
(1) Sportler Verbraucher 68
(2) § 1031 Abs. 5 ZPO 69
(a) Sachlicher Anwendungsbereich 69
(b) Weitere Lösungsansätze 70
(c) Ergebnis 72
(3) § 310 Abs. 3 BGB 72
cc) Schutz nach §§ 305 ff. BGB 73
dd) Allgemeine Vorschriften 75
3. Schiedsvereinbarung als Grundrechtsverzicht 76
a) Verzicht auf grundrechtliche Rechtspositionen 78
aa) Art. 101 Abs. 1 S. 2 GG 78
bb) Art. 19 Abs. 4 GG 79
cc) Justizgewährleistungsanspruch 80
b) Freiwilligkeit des Verzichts 82
aa) Inhalt des Justizgewährleistungsanspruchs 83
bb) Rechtsschutz im Schiedsverfahren 83
cc) Ergebnis 85
4. Kontrolle von verbandlichen Schiedsklauseln/-vereinbarungen 86
a) Schiedsklauseln im Fußballsport 86
aa) Schiedsklausel der FIFA 86
bb) Schiedsverträge des DFB und des Ligaverbands 88
(1) Vereine 88
(2) Lizenzspieler 90
b) Der Fall „Pechstein“ 91
aa) Schiedsvereinbarungen zwischen Athletin und DESG 91
bb) Schiedsvereinbarung zwischen Athletin und ISU 94
IV. Ergebnis 95
§ 3 Der fehlende Einfluss des Staates auf die Sportschiedsgerichtsbarkeit 96
I. Sportverbände als „Staaten“ 96
1. Sportverbände als originäre Völkerrechtssubjekte 96
2. Sportverbände als derivative Völkerrechtssubjekte 97
a) Völkerrechtssubjektivität 98
aa) Interaktionseinheit 98
bb) Träger völkerrechtlicher Rechte und Pflichten 99
(1) Nichtregierungsorganisationen 99
(2) Sportverbände als transnationale Unternehmen – Theorie von der lex contractus 101
b) Hinreichende Befugnisübertragung 103
c) Ergebnis 103
3. (Unmittelbare) Drittwirkung der Grundfreiheiten 103
a) Rechtsprechung des EuGH 104
aa) Urteile zu kollektiven Regelungen Privater 104
bb) Urteile zu individualvertraglichen Vereinbarungen 108
b) Auswertung der Rechtsprechung 109
c) Differenzierung: Diskriminierungs- und Beschränkungsverbot 110
d) Beschränkungsverbot für Privatpersonen? 111
aa) Argumente des EuGH 112
bb) Widerlegung der Argumentation des EuGH 112
(1) Art. 18 AEUV 113
(2) Wortlaut 114
(3) Systematik 114
(a) Art. 106 Abs. 2 AEUV 114
(b) Wettbewerbsrecht, Art. 101 f. AEUV 114
(c) Rechtsprechung des EuGH ‒ Spürbarkeitskriterium 115
(d) Rechtfertigungsgründe und Art. 46 AEUV 115
(4) Telos 117
(a) Objektive und institutionelle Wirkweise der Grundfreiheiten 117
(b) Individuelle Rechtsgewährleistungen 118
(c) Das Einheitlichkeits-Argument 118
(d) Das effet utile-Argument 118
cc) Zusammenfassung 119
e) Keine Auswirkungen der Gegenargumentation auf die unmittelbare Drittwirkung gegenüber Sportverbänden 120
4. Ergebnis 121
II. Ausnahmen 121
1. Das Recht auf den gesetzlichen Richter 122
a) Kein Verzicht durch die Schiedsvereinbarung 122
b) Existenz des Rechts in der EU 123
aa) Art. 47 Abs. 2 GR-Charta 123
bb) Art. 6 Abs. 1 EMRK 125
cc) Gemeinsame Verfassungstraditionen 127
(1) Mitgliedstaaten ohne (geschriebene) Garantie des gesetzlichen Richters 127
(2) Mitgliedstaaten mit verfasster Garantie des gesetzlichen Richters 128
(3) Zusammenfassung 132
dd) Ergebnis 132
c) Der EuGH als gesetzlicher Richter 133
aa) Deutsches Recht 133
bb) Unionsrecht 134
d) Versagung der Vorlagebefugnis als ungerechtfertigter Eingriff und Folgen 136
aa) Ungerechtfertigter Eingriff 136
bb) Folgen des Eingriffs 138
(1) Art. 340 Abs. 2 AEUV 138
(2) Art. 41 EMRK 140
e) § 1050 ZPO 141
f) Ergebnis 142
2. Die Besonderheiten des Sportrechts – das Gleichheitsprinzip 142
a) Der Begriff „Wettkampf“ 144
b) Wirksamkeit der Rechtswahlvereinbarung 144
aa) Sportrecht als eigene Rechtsordnung? 145
bb) Wirksamkeit 147
c) Abgrenzung: lex sportiva – lex mercatoria 148
d) Ansätze zur Entwicklung einer lex sportiva 150
e) Ergebnis 152
3. Zusammenfassung 152
Dritter Teil: Eigener Ansatz 153
§ 1 Eigene Auslegung 153
I. Vorlageberechtigung 153
1. Wortlaut des Art. 267 AEUV 154
a) „Gericht eines Mitgliedstaates“ 155
b) „Einzelstaatliches Gericht“ 155
c) Auslegung des EuGH 156
d) Ergebnis der grammatikalischen Auslegung 156
2. Historische Auslegung 156
3. Systematische Auslegung 158
4. Teleologische Auslegung 159
a) Die Ziele von Art. 267 AEUV 161
aa) Wahrung der Rechtseinheit 166
bb) Kooperation der Gerichte 170
cc) Individualrechtsschutz 172
dd) Vermeidung von Vertragsverletzungsverfahren 174
ee) Praktische Erwägungen 174
b) Ergebnis der teleologischen Auslegung 175
5. Ergebnis 175
II. Vorlagepflicht 175
III. Zusammenfassung 179
§ 2 Die Kriterien als bewegliches System 180
I. Das bewegliche System nach Wilburg 180
II. Zulässigkeit der Einordnung in ein bewegliches System 183
III. Dogmatische Begründung und Inhalt der Kriterien 184
1. Zulässigkeit des Rückgriffs auf das deutsche Verständnis des Rechtsstaatsprinzips 185
2. Zulässigkeit des Rückgriffs auf die EMRK 187
3. Die Kriterien unter Beachtung des Rechtsstaatsprinzips und der EMRK 188
a) Stellung eines Dritten 188
aa) Begründung aus EMRK 189
bb) Begründung aus dem Rechtsstaatsprinzip 190
b) Obligatorische Gerichtsbarkeit 191
c) Hinreichend enge Beziehung zwischen Staat und vorlegender Stelle 194
d) Entscheidung nach Rechtsnormen 196
e) Entscheidung mit Rechtsprechungscharakter 197
f) Gesetzliche Ausgestaltung des Verfahrens 199
g) Ordnungsgemäße Bildung nach nationalem Recht 201
h) Ständiger Charakter 203
aa) Inhalt 203
bb) Begründung 204
IV. Die Einordnung der Kriterien in ein bewegliches System 205
1. Unverzichtbar 206
a) Stellung eines Dritten 206
b) Ordnungsgemäße Bildung nach nationalem Recht 207
c) Gesetzliche Ausgestaltung des Verfahrens 208
2. Ersetzbar oder Verzichtbar 209
a) „Gericht“ 210
aa) Ständiger Charakter 210
bb) Entscheidung nach Rechtsnormen 211
cc) Entscheidung mit Rechtsprechungscharakter 212
b) „Eines Mitgliedstaates“ 213
aa) Hinreichend enge Beziehung 213
bb) Obligatorische Gerichtsbarkeit 214
3. Zusammenfassung 216
V. Sportschiedsgerichte und bewegliches System 216
1. Unverzichtbare Kriterien 216
a) Stellung eines Dritten 216
b) Ordnungsgemäße Bildung nach nationalem Recht 218
c) Gesetzliche Ausgestaltung des Verfahrens 219
d) Ergebnis 221
2. Die Gerichtseigenschaft beschreibende Kriterien 221
a) Ständiger Charakter 221
b) Entscheidung nach Rechtsnormen 222
c) Entscheidung mit Rechtsprechungscharakter 223
d) Ergebnis 224
3. Die Zurechnung zu einem Mitgliedstaat 225
a) Hinreichend enge Beziehung 225
b) Obligatorische Gerichtsbarkeit 226
c) Ergebnis 226
4. Ergebnis 226
§ 3 Der Court of Arbitration for Sport als „Gericht eines Mitgliedstaates“ i.S.d. Art. 267 AEUV 227
I. Zuordnung staatlicher Gerichte 227
II. Zuordnung Schiedsgerichte 229
1. Sitz des Sportschiedsgerichts 229
2. Lex causae 231
3. Ordre public 232
4. Lex arbitri 233
5. Anwendung auf den CAS 235
6. Lösungsmöglichkeiten 236
III. Ergebnis 237
Vierter Teil: Zusammenfassung der gefundenen Ergebnisse 238
Literaturverzeichnis 241
Internetquellen 274
Sachverzeichnis 275